Bis zu 350.000 Schilling an Schwarzgeldern pro Spieler sollen geflossen sein. Mehrzahl der Klubs sind involviert. Zehn Tage vor der Weltmeisterschaft wird das deutsche Eishockey von einem neuen Skandal erschüttert. Mit Schwarzgeld-Zahlungen bis zu umgerechnet 350.000 S an ausländische Spieler soll sich die Mehrzahl der 16 Klubs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) des Steuerbetrugs strafbar gemacht haben. "Ich habe den begründeten Verdacht, dass mindestens 70 Prozent der Vereine schwarze Kassen führen", behauptet Rechtsanwalt Norbert Hiedl. Er bezeichnet in "Sport Bild" die Profiliga "als ein Kartell der Unehrenmänner. Mafiose Strukturen bestimmen das deutsche Eishockey. Erpressung und Begünstigung sind an der Tagesordnung".
Nach der Steueraffäre bei der Düsseldorfer EG und dem Wirbel um den wegen Verdachts auf Steuerbetrug zweimal inhaftierten Präsidenten Rainer Gossmann vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) sind die anonymen Enthüllungen eines kanadischen DEL-Profis ein weiterer schwerer Schlag. Der nicht genannte Profi erklärte, ungefähr vierzig Prozent der Spieler, die er kenne, bekämen Schwarzgelder bis zu 50.000 Mark. "Der höchste zusammenhängende Betrag, den ich selbst gesehen habe, waren 30.000 Mark. Das bekam ein Spieler von seinem Agenten in einem Restaurant."