Es ist wie verhext. Nachdem die eigentlich favorisierten Ottawa Senators in ihren beiden Heimspielen den überragenden Curtis Joseph nicht einmal überwinden konnten, schafften sie nach dem neuerlichen Rückstand durch Mats Sundin und Nik Antropov kurz vor Schluß noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich, mussten sich aber dennoch auch im dritten Spiel geschlagen geben. Marian Hossa erzielte in der 57.Minute den Anschlußtreffer und bereitete 36 Sekunden vor Schluß den Ausgleich durch Kapitän Daniel Alfredsson vor. Aber in der Verlängerung sorgte ausgerechnet Verteidiger Cory Cross nach Vorlage von Antropov und dem zweiten Assist des Ex-Kölners Sergej Berezin nach 2:16 Minuten für den dritten und vielleicht vorentscheidenden Sieg in dieser Serie.
Auch die anderen Spiele hatten für das jeweils unterlegene Team einen unglücklichen Ausgang. Die San Jose Sharks spielten zwar insbesondere im letzten Drittel (Schußverhältnis 13:1) auf ein Tor, mussten aber mit der bitteren 3:6 Heimniederlage gegen die St.Louis Blues quasi ein Re-Break in dieser Serie hinnehmen. Bereits nach 14 Minuten schien die Partie entschiden, als die Gäste durch die Neuzugänge Scott Mellanby (3.Minute), Corey Stillman (14.Minute) und das erste Play-Off Tor von Jochen Hecht (5.Minute) mit 3:0 führten. Mit dem Anschluß durch den zweiten Play-Off Treffer von Scott Thronton konnten die Sharks etwas optimistischer in die erste Drittelpause gehen. Jeweils in Unterzahl erzielten Dallas Drake für die Blues und anschließend Vincent Danphousse für die Gastgeber auf 4:2, bevor Pierre Turgeon in Überzahl auf 5:2 erhöhte. Zu Beginn des Schlußabschnitts verursachte das Tor von Tony Granato einen einzigen Strumlauf auf den überragenden Roman Turek (insgesamt 35 Saves). Aber anstatt den ehemaligen Nürnberger, der noch im letzten Jahr für das Ausscheiden gegen die Sharks mitverantwortlich gemacht wurde zu überwinden, kassierten die Kalifornier 39 Sekunden vor Schluß den endgültigen K.O. Nach Vorlage von Topscorer Turgeon traf Dallas Drake mit seinem zweiten Volltreffer ins leere Tor der Sharks und sorgte für eine 2:1 Führung in dieser Serie. Neben Turek, Turgeon und Drake durfte sich zudem Scott Young mit drei Corlagen als Vater des Sieges feiern lassen.
Auch die Buffalo Sabres mussten nach zwei Auswärtssiegen ein unglückliches "Break" hinnehmen. Obwohl die Sabres bereits in der 4.Minute im Powerplay nach Vorlage von Doug Gilmour und Miroslav Satan durch das zweite Play-Off Tor von Chris Gratton in Führung und in die erste Drittelpause gingen, war das Match zu Beginn des Mitteldrittels durch den Treffer von Kent Manderville wieder völlig offen. Obwohl der Gastgeber überlegen spielte, konnten die Philadelphia Flyers auch den zweiten Überzahltreffer von Neuzugang Steve Heinze (Vorarbeit Satan und Gratton) ausgleichen. Nachdem Flyers-Coach Bill Barber sich erst kurz vor dem Spiel für den Einsatz von Andy Delmore entschied, sorgte ausgerechnet der Verteidiger in der 53.Minute für den Siegtreffer, nachdem er einen Schuß von Daymond Langkow ins Tor abfälschte. Wie bereits im letzten Jahr, als er den Penguins in Overtime den Garaus machte, wurde der Youngster zum Matchwinner in den Play-Offs.
Erneut könnte es zu einem Aufeinandertreffen mit den Pittsburgh Penguins kommen, denn die gingen durch einen 3:0 Sieg gegen die Washington Capitals vor dem nun folgenden zweiten Heimspiel in ihrer Serie mit 2:1 in Führung. Matchwinner war ein Akteur, den selbst eingefleischte NHL-Fans zu Saisonbeginn nicht kannten. Johan Hedberg, der Garth Snow und Jean Sebastian Aubin erst kurz vor Ende der regular season aus den Penguins-Kasten verdrängte, stahl seinem Gegenüber Olaf Kölzig die Show und brachte die Capitals mit 34 Saves und den ersten Shutout seiner NHL-Karriere zur Verzweiflung. Durch die Leistung des schwedischen Goalies, kamen die Gastgeber durch Alexei Kovalev, Jan Hrdina und den zweiten Play-Off Treffer von Kevin Stevens zu einem glücklichen Sieg, obwohl die Gäste das spielbestimmende Team waren.
Die Colorado Avalanche kam zwar verdient, aber dem Spielverlauf nach zu einem glücklichen Auswärtssieg bei den Vancouver Canucks. Obwohl die Canucks in jedem Drittel durch Trent Klatt, Daniel Sedin und Todd Bertuzzi in Front gingen, konnten die "Denver Boys" in jedem Abschnitt durch Joe Sakic, Chris Drury und Adam Foote ausgleichen und sich in die Overtime retten. Die erste Führung der Avalanche bedeutete auch gleichzeitig den Sieg, denn Peter Forsberg sorgte nach 2:50 Minuten in der Verlängerung für den dritten Erfolg des Topfavoriten im dritten Spiel dieser Serie.