Dank einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zum ersten Spiel und einem Mario Lemieux mit zwei entscheidenden Schüssen, kamen die Pittsburgh Penguins zu einem 2:1 Erfolg bei den Washington Capitals. Ein weiterer Faktor war neben der Nr.66 auch Jaromir Jagr. Als Steve Konowalchuk im Trikot der Gastgeber in der sechsten Minute auf die Strafbank musste, waren beide Superstars der Penguins am 0:1 beteiligt. Lemieux schoß nach einem Paß Jagr Richtung des Gehäuses von Olaf Kölzig, Kevin Stevens fälschte ab und Pittsburgh lag in Front. Nur wenig nutzte das Team aus der Hauptstadt dann ebenfalls ein Überzahlspiel effektiv aus. Nach Zuspiel von Trevor Linden und Sergei Gonchar markierte Torjäger Peter Bondra seinen zweiten Treffer dieser Playoffs. Schon in der 17.Minute eroberten sich die Penguins aber die Führung zurück. Rechts neben dem Torraum Olaf Kölzigs kam Mario Lemieux an die Scheibe und ließ dem deutschen Nationaltorhüter keine Chance. In der Folgezeit tat der leichte Außenseiter in dieser Serie nicht besonders viel um die Führung auszubauen, konzentrierte sich aber sehr gut auf die Defensive, während die Capitals nie so gut in die Partie fanden, wie in Spiel Nr.1. Gerade wenn man vielleicht die schwächste Verteidigung aller Playoff-Teilnahmer und einen in der NHL noch ziemlich unerfahrenen Johan Hedberg im Tor hat, ist diszipliniertes, konsequentes Defensivspiel der Schlüssel zum Erfolg. Das haben die Penguins beim 2:1 in Washington gezeigt und das müssen sie weiter tun, um die Serie gewinnen zu können.
Auch zwischen den St.Louis Blues und den San Jose Sharks kündigt sich eine spannende Runde an. Nach dem 3:1 Heimsieg in der ersten Begegnung fand das Team von Jochen Hecht, der mit drei Torschüssen einer der aktivsten Spieler war, keinen Weg vorbei an Gäste-Goalie Evgeni Nabokov. Der russische Torhüter feierte in seinem überhaupt erst zweiten NHL Playoff Spiel mit 28 Saves einen Shutout. Besonders im letzten Abschnitt bei zwei harten Schüssen von Keith Tkachuk und anschließend Al MacInnis nur acht Sekunden vor der Schlusssirene konnte der junge Mann glänzen. Das goldene Tor für die Sharks erzielte Scott Thornton in einer für ihn untypischen Szene. Nach Pässen von Niklas Sundström und Vincent Damphousse lief er allein auf Roman Turek im Gehäuse der Blues zu, behielt die Nerven und vollendete mit einem Handgelenksschuß über die Schulter des Ex-Nürnbergers. Vor allem im letzten Drittel drückten die Blues noch einmal richtig auf den Ausgleich, konnten die knappe Niederlage aber nicht mehr verhindern.
Sehr knapp ging es bisher auch zwischen Philadelphia und Buffalo zu, doch die Sabres sind auf einem guten Weg, die Serie zu gewinnen. Das gestrige 4:3 n.V. war bereits der zweite Auswärtserfolg. Daymond Langkow hatte die Hausherren in der 14. Minute im Powerplay in Führung gebracht, ehe die Zuschauer einen abwechslungsreichen zweiten Abschnitt sahen. Miroslav Satan glich nach nur 47 Sekunden in Überzahl aus, ehe Alexei Zhitnik das Spiel drehte. Den Schock des Rückstands verkrafteten die Flyers aber gut und hatten sich schon sechs Minuten später einen Vorteil zurückerarbeitet. John LeClair und Mark Recchi waren dafür verantwortlich gewesen. Nach dem 3:3 durch Curtis Brown erreichten die Gäste dann noch verdientermaßen die Verlängerung. Hier hatten sie etwas Glück, aber vor allem wieder einmal einen hervorragenden Dominik Hasek zwischen den Pfosten. Nach einigen Glanztaten, wie bei einem Breakaway von Dean McAmmond, sah der tschechische Ausnahmeathlet, wie Jac Mc Kee seinen Landsmann auf der anderen Seite zum 4:3 Sieg der Sabres bezwang. Ein Handgelenksschuß konnte Roman Cechmanek in der 79.Minute nicht stoppen und so übernimmt Buffalo mit einer 2:0 Führung und zunächst zwei Heimpartien die klare Favoritenrolle in dieser Serie.
Vor allem ein packendes erstes Drittel sahen die Zuschauer zwischen den Dallas Stars und den Edmonton Oilers. Beide Teams trafen schon in den letzten Jahren immer wieder in der ersten Playoff Runde aufeinander, aber erst in dieser Saison scheint ein Weiterkommen für die Texaner ziemlich schwierig zu werden. 15 Spiele, bei nur drei Unentscheiden, war die Mannschaft von Ed Belfour ungeschlagen, bevor man Edmonton gestern im zweiten Heimspiel mit 3:4 unterlag. Trotz zweifacher Führung des Favoriten durch Treffer von Mike Keane und Joe Nieuwendyk erarbeiteten sich die Oilers im ersten Abschnitt einen verdienten 3:2 Vorsprung. Daniel Cleary und Rem Murray trafen in Überzahl und erzielten damit genauso ihr erstes Playoff Tor wie Georges Laraque beim zwischenzeitlichen 2:2 Ausgleich. Den dritten Powerplaytreffer bei insgesamt 10 Möglichkeiten und das 2:4 besorgte Anson Carter in der 34.Minute. Im Schlussdrittel setzten die Stars noch einmal alles daran auszugleichen, aber mehr als der 3:4 Endstand durch Verteidiger Darryl Sydor sprang dabei nicht heraus. Alles in allem ist der Stand von 1:1 in der Serie nach den ersten beiden Partien in Dallas verdient.
Die Ottawa Senators haben scheinbar ihre Nerven in den Playoffs einfach nicht richtig im Griff. Zwar hatten sie gegen die Toronto Maple Leafs eindeutig die besseren Chancen, aber wie schon im ersten Spiel konnten sie Curtis Joseph nicht bezwingen. 37 Saves verbuchte der kanadische Schlussmann, der gegen Ottawa in den Playoffs, die letztjährige Serie miteingerechnet, nun seit fast unglaublichen 167 Minuten ohne Gegentor ist. Mit dem 0:3 Endstand und dem zweiten Auswärtssieg, der dank Toren von Sergei Berezin und zweimal Gary Roberts perfekt gemacht wurde, sind die Toronto Maple Leafs mit nun mit zunächst zwei Heimspielen Favorit auf das Erreichen der zweiten Runde.
Deutlich schwerer als erwartet hat es die Colorado Avalanche gegen die Vancouver Canucks. Die 2:0 Führung nach zwei Partien kann man getrost als sehr glücklich bezeichnen. Auch wenn am Ende mit 2:1 der zweite knappe Sieg eingefahren wurde, hätte es auch 0:2 aus der Sicht des Favoriten der Western Conference stehen können. 67 Sekunden vor der Schlusssirene hatte Chris Drury das Team aus Denver in Spiel 1 zum Sieg geschossen, während in der zweiten Partie innerhalb von 42 Sekunden aus einem 0:1 ein 2:1 gemacht wurde. Brendan Morrison brachte die Kanadier zwar Anfang des zweiten Drittels in Überzahl mit 0:1 in Front, aber letztendlich trafen Ville Nieminen und Milan Hejduk in der 43./44.Minute zum 2:1 Sieg Colorados.
Als souverän zu bezeichnen ist hingegen die bisherige Leistung der Detroit Red Wings gegen die L.A. Kings. Trotz der Ausfälle von Brendan Shanahan ( gebrochener Fuß ) und Steve Yzerman ( Knöchelverletzung ) hat das Team aus Michigan nach dem 5:3 im ersten Spiel auch die zweite Begegnung klar für sich entschieden. 20 Saves benötigte Chris Osgood für seinen Shutout, während Sergei Fedorov und Steve Duchesne mit Powerplaytoren im ersten Drittel den Erfolg einleiteten. Vyacheslav Kozlov in der 47.Minute mit dem dritten Treffer der Red Wings, sowie mit dem 4:0 Endstand in Überzahl, besorgte den Rest.