Black Wings drehen auch Spiel gegen Innsbruck um
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marksoft -
17. Oktober 2004 um 22:09 -
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Der Superfund BW Linz ist derzeit die Comebackmannschaft der Erste Bank Eishockey Liga. Wie schon zuletzt gegen Salzburg holten die Stahlstädter einen Rückstand auf, erreichten gegen den HC Innsbruck ein 2:2 nach regulärer Spielzeit und gewannen schließlich das Penalty Schießen.Die Linzer Eishalle ist derzeit Sperrgebiet für herzinfarktgefährdete Menschen. Die Black Wings Linz gestalteten ihre Heimspiel in den letzten Runden immer wieder überaus spannend, lagen immer in Rückstand und drehten die Ergebnisse dennoch um.
Die Vorzeichen vor dem Duell mit den Innsbrucker Haien sprachen für ein spannendes Spiel. Beide Teams hatten nach den Niederlagen der letzten Runde einiges gut zu machen und beide kämpfen in der Tabelle um den Anschluss an Leader KAC.
Doch beide haben auch wichtige Spieler vorzugeben. Bei Innsbruck fehlten mit Rahm und Hohenberger zwei Stützen, bei den Linzern mit Harand und Eichberger ebenfalls zwei Stammspieler.
Sowohl die Black Wings als auch die Haie aus Innsbruck gelten als Defensivmannschaften, daher war es auch keine Überraschung, dass sich die beiden Kontrahenten zu Beginn der Partie so gut wie neutralisierten. Zwar hatten die Haie in der 2. Minute durch Divis die erste Chance, doch bis zur 8. Minute gab es wenig Höhepunkte. Die Linzer übernahmen ab der 4. Minute optisch das Kommando, brachten aber kaum Scheiben auf das Tor von Claus Dalpiaz.
Nach knapp 5 Minuten hatte Mössmer die Führung für die Haie auf der Kelle, doch Nestak im Tor der Linzer war auf der Stelle. Einen folgenschweren Zwischenfall gab es in der 8. Minute, als der Innsbrucker Sedlak den Linzer Posmyk mit einem klaren Crosscheck zum Kopf auf Eis schickte. Der Tscheche im Dress der Black Wings blieb verletzt liegen, wurde schliesslich zuerst auf die Bank, später in die Kabine gebracht. Der Legionär kam nicht mehr zurück, musste mit einer Gehirnerschütterung ausfallen.
Nach diesem Zwischenfall blieben die Innsbrucker Haie die cleverere Mannschaft, hatten die besseren Chancen. Während die Oberösterreicher zwar die größeren Spielanteile hatten, waren die Haie aus einer starken Defensive heraus immer gefährlich.
Es waren 50 Sekunden in der Schlussphase des ersten Abschnitts, welche die Innsbrucker vermeintlich auf die Siegerstraße brachten. Binnen dieser kurzen Spanne trafen zuerst Divis und später Unterluggauer jeweils mit kräftiger Unterstützung der Linzer Defensivabteilung und stellten auf 2:0 für die Gäste.
Mit dieser Führung gingen die Haie auch ins Mitteldrittel, das weiterhin im Zeichen einer starken Schlussmannschaft der Haie stand. Abgeklärt liess man die Hausherren kommen und spielte dann auf Konter. Die Linzer brachten in dieser Phase kaum Schüsse aufs Tor, beherrschten zwar das Spiel, die besseren Möglichkeiten hatten aber die Tiroler.
Als man kaum mehr daran glauben konnte, dass die Linzer noch einmal herankommen würden, war es Georg Privoznik, der mit einem Schuss von links direkt ins kurze Kreuzeck traf. Praktisch aus dem Nichts heraus stand es 1:2 und die Black Wings waren wieder im Spiel.
Doch anstatt stürmischer Black Wings waren die Innsbrucker auch zu Beginn des letzten Drittels die bessere Mannschaft. Pusnik und Divis hatten die Vorentscheidung am Schläger, doch Nestak hielt seine Mannschaft im Spiel.
Die Oberösterreicher benötigten relativ lange, ehe sie den Druck auf die Haie erhöhen konnten, doch aber der 46. Minute spielten sie praktisch auf ein Tor. Strobl, Perthaler, Szücs und Ignatjevs (Stange) hatten die besten Möglichkeiten für die Gastgeber, ehe es Micky Elick im Power Play war, der mit einem Blue Liner auf 2:2 stellte.
Praktisch im Gegenzug kamen die Innsbrucker erneut zur Chance auf die Vorentscheidung, doch die Querlatte rettete für die Linzer und somit blieb es beim 2:2 nach regulärer Spielzeit.
In der anstehenden Overtime waren die Linzer weiterhin die aktivere Manschaft, hatten auch einige gute Möglichkeiten, doch auch die Innsbrucker wussten vor allem durch Weitschüsse für Gefahr zu sorgen. Auch die Verlängerung endete torlos und somit musste die Glückslotterie "Penalty Schiessen" den Sieger ermitteln.
Und wer in den 65 Minuten davor seine Nerven nicht vollständig verloren hatte, der wurde im Shootout erneut auf eine harte Probe gestellt.
Während Szücs und Salfi für die Linzer traf, hatten die Innsbrucker mit zwei ins Tor trudelnden Scheiben von Unterluggauer und Zetterberg Glück. Nach fünf Durchgängen stand es immer noch Remis und auch im sechsten Durchgang trafen sowohl Ignatjevs als auch Unterluggauer. Erst im siebten Versuch kamen schliesslich die Hausherren zum Sieg. Während Zetterberg von Nestak gestoppt werden konnte, war es Kent Salfi, der zum Penalty Held avancierte und den Sieg der Linzer fixierte.
Am Ende war es ein nicht ungerechter Sieg der Linzer, die sich aber sehr schwer mit der starken Defensivabteilung der Haie taten. Die Innsbrucker traten mit einer perfekten Auswärtstaktik an und waren ganz knapp dran am Sieg gegen die Oberösterreicher.
Negativer Aspekt an diesem Abend war jedoch Schiedsrichter Wohlgenannt, der einen besonders schlechten Tag erwischte. Viel zu viele Fouls wurden nicht geahndet, das Spiel hätte durchaus auch schlimmer und härter werden können. Vor allem die Attacke von Sedlak gegen Posmyk und auch weitere grobe Fouls wurden nicht gegeben. Zu viel wurde vom Schiedsrichtertrio übersehen und damit sorgte man für viele unnötige negative Emotionen im Publikum und unter den Spielern.
Die Linzer konnten sich mit diesem Erfolg ebenso für die Niederlage vom letzten Spieltag erholen, wie die Innsbrucker von ihrer Niederlage in Salzburg. Während die Oberösterreicher auch am Donnerstag zu Hause (gegen die Vienna Capitals) antreten, werden die Innsbrucker ebenfalls zu Hause spielen. Die Haie treffen im direkten Duell um Rang 1 auf den KAC.
EHC Superfund BW Linz - HC TWK Innsbruck 3:2 n.P. (0:2, 1:0, 1:0, 0:0, 1:0)
Zuschauer: 2.571
Referees: Wohlgenannt Mag. C.; Graber M., Stocker M.
Tore: Privoznik G. (37:14 / Kniebügel P., Simonton R.), Elick M. (55:36 / Lukas P., Ignatjevs V.), Salfi K. (65:00) resp., Divis R. (15:38), Unterluggauer G. (16:28 / Pusnik A., Zetterberg P.)
Goalkeepers: Nestak P. (65 min. / 34 SA. / 2 GA.) resp. Dalpiaz C. (65 min. / 31 SA. / 3 GA.)
Penalty in minutes: 8 resp. 10
Die Kader:
Linz: Szücs M., Lukas P., Holzleitner A., Obermayr G., Teppert A., Strobl D., Salfi K., Ecker F., Kniebügel P., Judex A., Perthaler C., Steinmayr P., Nestak P., Mayer M., Simonton R., Posmyk M., Ignatjevs V., Elick M., Mayr M., Privoznik G., Mana M., Wieltsch P.
Innsbruck: Sturm M., Pusnik A., Divis R., Schlögl H., Müller T., Schönberger M., Schwitzer L., Kaspitz R., Mössmer P., Praxmarer M., Zetterberg P., Nordfeldt H., Sedlak Z., Dalpiaz C., Gottardis F., Stern F., Mellitzer A., Klimbacher S., Schwitzer F., Johansson T., Unterluggauer G.