Black Wings besiegen überraschend Meister KAC
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marksoft -
24. September 2004 um 23:14 -
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Es bleibt dabei: in Linz hängen die Trauben für Meister KAC meist zu hoch. Die Black Wings waren vor der Saison selten als Kandidat für die Play Off Plätze genannt, demonstrierten aber in ihrem ersten Saisonspiel ein perfektes Defensivkonzepte und schlugen den KAC mit 4:0!"Wir wollen der geährlichste Außenseiter der Liga sein", hies es vor der Saison aus Linz. Gleich im ersten Spiel der neuen Saison stellten die Black Wings unter Beweis, warum die Oberösterreicher nicht "nur" Außenseiter sind.
In der ersten Runde noch spielfrei empfingen die Black Wings in ihrem ersten Saisonspiel Meister und Tabellenführer KAC. Die Rotjacken hatten zwar beim Saisonaufakt in Salzburg nicht überzeugt, aber dennoch klar gewonnen. Nun wollte man in Linz die nächsten Zähler holen.
Doch hier hatten die Klagenfurter die Rechnung ohne den Gastgeber gemacht. Die Rotjacken hatten die Black Wings offensichtlich zu sehr unterschätzt und schlitterten in ene hohe 0:4 Niederlage bei den Linzern.
Die Oberösterreicher mussten bereits vor dem Spiel zwei wichtige Spieler vorgeben: Andreas Judex und Christian Perthaler konnten wegen Verletzungen nicht eingreifen.
Die ersten Minuten dieser Partie verliefen unruhig, mit wenig Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Kärntner konzentrierten sich rasch auf ihre Offensive, hatten gerade zu Beginn auch optisch mehr vom Spiel. Die Linzer hingegen verlagerten sich zu einer geschickten Defensivtaktik, gingen das Tempo des wendigen KAC erst gar nicht mit und ließen die Rotjacken anlaufen. Im eigenen Defensivdrittel jedoch standen die Oberösterreicher sensationell gut, machten vor allem im Zentrum alles dicht und somit war der KAC ratlos, wie man zum Erfolg kommen könnte.
Torchancen der Klagenfurter waren somit auch Mangelware im ersten Drittel. In den ersten 10 Minuten waren es lediglich Ressmann und Iob, die Nestak prüfen konnten. Nach knapp 10 Minuten kam es zu einer ersten, bei dieser Begegnung fast schon traditionellen Schlägerei und in weiterer Folge waren die Linzer noch besser. Überlegen an den Banden, physisch um eine Klasse stärker als der KAC und mit schnörkellosem Spiel von hinten heraus wurde der KAC Geist zermürbt.
In der 16. Minute war es schließlich ein Harand Schuss, den Verner nicht mehr halten konnte und somit die mit 2.997 Fans gefüllte Halle kochen ließ. Nur zwei Minuten später der nächste haltbare Schuss und wieder musste Verner hinter sich greifen. Micky Elick hatte von der blauen Linie abgezogen, die Scheibe wurde von Verners eigener Kelle so abgefälscht, dass sie ihm über die Schulter ins Tor sprang.
Mit diesem doch überraschenden Zwischenstand ging es in die erste Pause. Wer nun erwartet hatte, dass der KAC einen Sturmlauf starten sollte, sah sich mehr als getäuscht. Am Charakter des Spiels änderte sich wenig, die Linzer kämpften, zerstörten das Spiel der Klagenfurter ab dem Mitteldrittel und konterten selbst brandgefährlich.
In den ersten Minuten des Drittels waren es Szücs, Strobl, Posmyk, Teppert auf Linzer Seite und Ressmann für den KAC, welche die besten Chancen vergaben. In der 34. Minute dann erneut eine kalte Dusche für den Meister. Die Oberösterreicher konterten über links, Tino Teppert düpierte seinen Gegenspieler mit einem No – Look Pass zur Mitte, dieser kam genau auf die Kelle von Niki Strobl, der aus vollem Lauf ins lange Ecke einnetzte.
Die Klagenfurter schienen sich nach ein paar Minuten wieder zu erholen, das Spiel erneut versuchen, in die Hand zu nehmen, als die Linzer perfekt getimt wieder zuschlugen. Direkt vom Bully weg rutschte die Scheibe zum Tschechen Marek Posmyk, der mit einem Kracher von der blauen Linie direkt ins lange Eck Andrew Verner keine Chance liess.
Nach diesem Sonntagsschuss war der KAC praktisch geschlagen, denn die Linzer schienen zu stark in der Defensive, um sich diesen Vorsprung noch einmal nehmen zu lassen. In der Schlussphase des zweiten Drittels wurden die Klagenfurter zwar noch einmal stärker, doch Ressmann und Schuller scheiterten beide am ausgezeichneten Linzer Torhüter Pavel Nestak.
Auch im dritten Drittel waren die Linzer in der Anfangsphase kontrolliert, hatten weiterhin die zwingenderen Torschancen. Szücs und Lukas vergaben aber alleine vor Andrew Verner. In der 44. Minute war es dann Gerald Ressmann, der den KAC aufweckte. Ein Stangenschuss bewies aber, dass das Glück an diesem Abend auf den Schultern der Oberösterreicher saß.
In den letzten Minuten sah man dann jenen KAC, den man von Anfang an erwartet hätte. Erst ca. ab der 50. Minute konnten die Rotjacken Druck erzeugen und sich im Angriffsdrittel der nun offensichtlich etwas müde werdenden Linzer festsetzen. Welser vergab in dieser Phase gleich mehrfach und auch Ressmann hatte an diesem Abend kein Glück.
Somit blieb es beim verdienten 4:0 Sieg der Linzer gegen den Meister, der damit die Tabellenführung verlor und sogar von den Black Wings überholt wurde.
Fazit:
Das Bardasche Defensivkonzept brachte den Linzern den ersten Erfolg der Saison. Es war jedoch nicht nur ein perfekt aufs Eis gebrachtes Defensivkonzept, das den Sieg bedeutete. Vor allem die geschlossene Mannschaftsleistung, bei der absolut jeder Spieler der Black Wings vollen Einsatz zeigte, überzeugte. Mit einer beinharten Defensivabteilung, die vor dem Tor kaum ein Durchkommen zuließ, wuchs auch Pavel Nestak wieder zu alter Form und verhinderte einen Treffer des Meisters, schaffte im ersten Saisonspiel den ersten Shutout.
Im Angriff zeigten sich die Linzer trotz des Fehlens von Perthaler und Judex überraschend zielstrebig. Es wurde nicht lange überlegt, sondern schnell zum Abschluss übergegangen. Andrew Verner hatte einen arbeitsreichen Abend, denn selbst wenn die Schüsse nicht durchkamen, Verkehr war vor seinem Tor immer.
Die Klagenfurter schienen von der Stärke der Black Wings überrascht. Der Meister hatte zwar optisch mehr vom Spiel, konnte seine Angriffe aber nur bis ins Mitteldrittel vorbringen. Dann waren es die gut stehenden Linzer, die alle Bemühungen zu Nichte machten. Aber auch Fehler und Ungenauigkeiten im Spielaufbau waren an der Tagesordnung. Zudem waren Leistungsträger vom Salzburg Spiel, wie zum Beispiel Heimo Lindner, völlig abgemeldet und tauchten nicht erwähnenswert auf.
Alles in allem ein völlig verdienter Sieg der Linzer, die damit gleich mit einem Ausrufezeichen in die neue Saison starten. Vor der Saison waren sie als Außenseiter abgestempelt worden, mit einer derartigen Leistung kann man aber in dieser Liga sicher jeden schlagen. Der KAC hingegen zeigte sich auch in Spiel Nr. 2 noch nicht in Form und wird in den nächsten Wochen noch viel Arbeit vor sich haben. Doch noch steht die Meisterschaft erst am Beginn und aus der Erfahrung der letzten Jahre weiß man: bis zur Punkteteilung wird noch gar nichts entschieden!
EHC Superfund Black Wings - EC KAC 4:0 (2:0, 2:0, 0:0)
Zuschauer: 3.000
Referees: Cervenak P.; Fussi W., Maier E.
Tore: Harand C. (15:29 / Salfi K., Simonton R.), Elick M. (17:58 / Strobl D.), Strobl D. (33:17 / Teppert A., Holzleitner A.), Posmyk M. (37:29 / Holzleitner A.) resp.
Penalty in minutes: 26 (Misconduct - Lukas P.) resp. 14
Die Kader:
BW Linz: Steinmayr P., Lukas P., Harand C., Eichberger T., Holzleitner A., Strobl D., Teppert A., Kniebügel P., Salfi K., Szücs M., Huber M., Obermayr G., Nestak P., Mayer M., Mayr M., Simonton R., Privoznik G., Mana M., Posmyk M., Ignatjevs V., Elick M.
KAC: Welser D., Ressmann G., Lindner H., Hager G., Schuller D., Ban C., Schaden M., Ofner H., Washburn S., Horsky P., Ibounig C., Wilfan F., Iob A., Enzenhofer H., Verner A., Reichel J., Ratz H., Kales S., Ivanov I., Fearns K., Viveiros E.