Lockout unausweichlich - Angebot der Gewerkschaft abgelehnt
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marksoft -
10. September 2004 um 11:50 -
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Wenn sie auch unwahrscheinlich erschien, so hofften doch alle darauf: die Möglichkeit, sich doch noch in letzter Sekunde zu einigen! Die NHL und die Spielergewerkschaft NHLPA haben sich ein letztes Mal getroffen und über einen neuen Kollektivvertrag verhandelt - ergebnislos! Der Lockout scheint unausweichlich!Nun, nur der wirklich naive Beobachter der Szene in Nord-Amerika glaubte an das Wunder, was dann letztendlich aber nicht eintrat. Die Spielergewerkschaft NHLPA brachte einen neuen Vorschlag an die Öffentlichkeit, um den drohenden Streik in der NHL doch noch abzuwenden, aber die Ligabosse und Klubbesitzer lehnten diesen als unzureichend ab.
In einem Statement der NHLPA vom Donnerstagabend hieß es unter anderem, dass das Angebot vom letzten Oktober um den Punkt "revenue sharing" erweitert wurde, was der NHL rund $80-100 Millionen für die "armen" Vereine einbringen würde. Des weiteren wurde eine Begrenzung der Rookie-Gehälter angeboten und ein "luxury tax system", was der NHL weitere rund $30-35 Millionen USD zur Verteilung an die Vereine, die das Geld benötigen, bringen würde.
Zudem wies die NHLPA darauf hin, dass aufgrund ihrer Befragungen in den Treffen mit der NHL im August, als man zusammen die Franchises Team für Team durchging, sechs Teams für einen Verlust von rund $170 Millionen USD verantwortlich sind, und weitere 14 für einen Verlust von rund $54 Millionen USD. Die NHLPA ist der Ansicht, dass die Spieler nicht für den Verlust von $170 Millionen USD verantwortlich gemacht werden können, nur weil ein paar Franchises nicht wissen, wie man so ein Geschäft führt und unverantwortlich handeln oder weil es sich um Städte dreht, in denen man kein Eishockey verkaufen kann (Atlanta, Nashville). U
nter den sechs Klubs sind auch Franchises, die in den letzten Jahren das Stanley-Cup Finale erreicht haben und trotzdem einen zweistelligen Betrag verloren (San Jose verlor beispielsweise in der letzten Saison zehn Millionen USD obwohl das Conference-Finale erreicht wurde). Die NHLPA ist der Meinung, dass der Gesamtverlustbetrag nicht aufgrund des CBA entstanden ist, sondern aufgrund von schlechten Geschäftsentscheidungen.
Auf der anderen Seite hatte die NHL nicht viel Neues zu berichten. Bill Daly betonte, dass er diese Situation vor zwei Wochen in Ottawa hervorsagte, es kein neues Angebot wäre und der Liga nicht hilft. Er denkt, dass das vorgeschlagene Modell immer noch Verluste für die Klubs bringen wird. Der Spielervertreter der NHLPA, Trevor Linden von den Vancouver Canucks, brachte den aktuellen Stand auf den Punkt: "Eigentlich ist alles klar, die Besitzer bleiben hart und wollen eine salary cap. Aber sie müssen verstehen, dass die Spieler diesem System niemals zustimmen werden. Unser heutiger Vorschlag war von unserer Seite die beste Möglichkeit, um die Saison vielleicht doch noch zu retten."
Weitere Treffen sind bisher nicht geplant. Momentan scheint eine schnelle Einigung unmöglich.
(Hockeyweb.de)