Auslandsösterreicher: Thomas Pöck steht den Fans Rede und Antwort
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marksoft -
13. August 2004 um 23:35 -
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Während der grossteil der sportbegeisterten Welt derzeit die Olmypischen Sommerspiele in Griechenland verfolgt, steht ein hoffnungsvoller österreichischer Eishockeyspieler in Kanada voll im Eistraining: Thomas Pöck hat sich in den vergangenen Tagen den Fragen der Fans gestellt.Thomas Pöck hatte eine grossartige vergangene Saison, gegen deren Ende er sogar den grossen Schritt in die NHL schaffte. Der Verteidiger, der eigentlich gelernter Stürmer ist, unterzeichnete direkt vom College kommende einen Vertrag bei den New York Rangers, spielte noch am selben Abend seine erste NHL Partie und machte sofort den ersten Treffer!
Nun, wenige Monate danach, steht der Nationalteamspieler im Vorbereitungstraining für die kommende Saison. Mit einigen anderen hoffnungsvollen Jungstars der Millionentruppe aus New York absolviert Thomas Pöck derzeit ein Sommertrainingscamp in Calgary (Kanada).
Traditionell gibt es für die Fans während dieser Camps immer die Möglichkeit, Fragen an die Youngsters zu richten. Dieses Mal wurde gleich Pöck als erstes ausgewählt und stand Rede und Antwort.
Hockeyfans.at gibt nachstehend einige Passagen eines Berichtes der Homepage der New York Rangers (http://www.newyorkrangers.com) in einer freien Übersetzung wieder:
Betreffend das Rangers Prospect Camp in Calgary - wie geht es Dir? Woran arbeitest Du und wie wird Dir das in der kommenden Saison helfen?
Das Camp ist bislang gut verlaufen. Wir trainieren jeden Morgen in zwei Gruppen. Unser Hauptaugenmerk gilt der Beweglichkeit, Kraft und wir heben auch einige Gewichte. Wenn man die Spieler in der NHL betrachtet, sind sie alle gross und stark. Das ist also jener Teil des Camps, in dem wir uns alle verbessern müssen. An den Nachmittagen gibt es Eistraining, das ca. 45 Minuten dauert, wo wir "Power Skaten" und weitere 45 Minuten mit Übungen.
Ausserhalb des Camps, welche Dinge hast Du da in der eishockeyfreien Zeit gemacht?
In war für ca. 3 Wochen zu Hause bei meiner Famlilie in Österreich. Dann nach meiner Rückkehr nach Nordamerika war ich für einige Zeit bei meiner Freundin in Boston. Dort habe ich auch einige Trainings mit meinen Freunden aus Massachusettes gemacht, spielte ein wenig Golf und ging an den Strand. Davor habe ich auch bei den Weltmeisterschaften für Österreich gespielt, was eine sehr gute Erfahrung war.
Thomas, welche Veränderungen im Vergleich zum College gibt es seit Du Profi-Sportler bist?
Die beste Veränderung ist, dass ich nicht mehr zur Schule gehen muß. Aber ernsthaft, da ich keine schulischen Aufgaben mehr zu berücksichtigen habe, sind meine Tage im Augenblick recht frei. Das gibt mir die Möglichkeit, mehr Zeit mit dem Training zu verbringen. Als ich nach der WM in die USA zurückkam, habe ich ein paar Wochen mehr oder weniger frei genommen, aber danach war die Vorbereitung wie immer, habe ich versucht, besser zu werden.
Du hattest einen erstaunlichen Start mit den Rangers. Was denkst Du wir Deine Rolle in einer umgebauten Rangersmannschaft in der kommenden SAison sein? Mit welchen aktuellen NHL Spieler würdest Du Deinen Spielstil am ehesten vergleichen?
Ich spielte mit den Rangers für sechs Spiele am Ende der letzten Jahreszeit und es war ein grosser Spass. Von so etwas träumt jeder junge Eishockeyspieler. Ich möchte zurück nach New York gehen und jenen Spielstil spielen und beitragen, der die Rangers hoffentlich zwingt, mich dort zu behalten.
Ich glabue, dass es schwierig ist, zu sagen, mit welchem Spieler ich mich selbst vergleiche. Ich mag die Spielweise von Leuten wie Scott Niedermayer oder Nicklas Lidstrom. Sie sind zwei der besten Verteidigern da draussen. Klar will man sie ansehen und davon lernen, was sie da draussen tun. Als Spieler mag ich auch Brian Leech. Das wäre ein absolutes Ziel für mich, aber ich bin weit entfernt davon, diese Klasse zu erreichen. Aber ich arbeite im Sommer und während der Saison genau dafür, dieses Ziel irgendwann zu erreichen.
Als Du gross geworden bist, was waren Deine Lieblingsspieler oder Hockeyhelden?
Ich habe wirklich keine bestimmten Lieblinge, aber einer jener Spieler, auf die ich immer schaute war Mark Messier. Es war unglaublich, die Möglichkeit zu haben, mit ihm einige Spiel zu absolvieren! Ich glaube, dass er ein grosser Eishockeyspieler ist, der sich so grossartig am Eis bewegt. Ich hatte die Möglichkeit ihn zu treffen und dann Ende der Saison auch noch mit ihm zu spielen!
Wie fühlte es sich an, direkt nach der Ankunft in New York aufs Eis zu gehen, nachdem Du am selben Tag einen Profivertrag unterzeichnet hast?
Es war unglaublich. Es ist immer mein grosses Ziel gewesen, in der NHL zu spielen. Seit ich 10 Jahre alt war, wollte ich in der NHL spielen! Als es dann wirklich passierte, war es irgendwie unwirklich. Ich war sehr aufgeregt und hatte gleichzeitig eine Menge Spass. Das ist etwas, das ich nie mehr vergessen werde. Und als ich dann noch ein Tor an diesem Abend erzielte, war das das Tüpfelchen auf dem i. Ich wollte einfach nur aufs Eis gehen, das beste Hockey spielen, das ich konnte und nicht wie ein Dummkopf aussehen. Dann lief alles für mich, ich bekam einen Pass von Jamie Lundmark, schoss und er ging rein! Es war wirklich aufregend, weil es passiert nicht sehr häufig, dass man in seinem ersten NHL Spiel gleich ein Tor erzielt.
Was glaubst Du, woran Du am meisten arbeiten musst, um der Spieler zu werden, der Du sein möchtest
Ich denke, dass ich mich sehr auf den defensiven Teil des Spiels konzentrieren muss. Auch das Eislaufen muss besser werden. Die NHL ist auf einem viel höheren Niveau als das College Hockey. Auch das Rückwärtslaufen und das Spiel 1 gegen 1 muss ich verbessern. So wie ich das sehe, gibt es immer Platz, sich zu verbessern und das ist, woran ich im Augenblick arbeite, um zu sehen, ob ich gut genug bin, eine ganze Saison oder mehr in der NHL zu spielen.
In welchem Ausmass trägt ein Vater, der selbst Eishockeyspieler war und nun Trainer ist, zu einer Entwicklung als Spieler bei?
Mein Vater ist auf meinem Weg immer für mich da gewesen. Er würde mir immer helfen und über verschiedene Aspekte des Spiels sprechen. Als er erfuhr, dass ich einen NHL Vertrag unerzeichnet habe, kam er sofort nach Nordamerika rüber und hat meine letzten drei Spiele gesehen. Es hilft Dir ganz sicher, wenn Du jemanden ausserhalb des Trainerstabs hast, mit dem Du über gewisse Probleme sprechen kannst. Es war grossartig, dass er auch immer in der Lage war, seine Rolla als Vater und Trainer zu trennen. Selbst als er mich die vergangenen Jahre trainierte, gab es nie ein Problem. Ich bin sehr froh, ihn zu haben.
Thomas, die Umstellung vom Stürmer zum Verteidiger an der Universität muss schwierig gewesen sein. War es Deine erste Bekanntschaft mit der Defensive, oder hast Du das schon vorher gespielt?
Anscheinend wäre es besser gewesen, wenn ich schon viele Jahre vor der tatsächlichen Umstellung zum Verteidiger in der Defensive hätte spielen sollen. Es war ein wenig schwierig mit dem Rückwärtslaufen und der Raumkontrolle. Ich habe noch immer einige Probleme damit - Probleme, die ich derzeit versuche, auszubessern. Nach ein paar Spielen am College war es o.k. und nach zwei Jahren an der blauen Linie fühle ich mich jetzt viel wohler dort. Es gibt immer Raum für Verbesserungen. Hier in Calgary arbeite ich mit den Trainern daran - und es wird besser. Je mehr ich spiele, umso besser werde ich.
Was sind Deine Ziele für die Saison 2004/05?
Ich möchte rausgehen und mein bestes Hockey im Trainingscamp zeigen. Ich will so viele Spiele wie möglich in der NHL machen, aber auch, wenn ich runtergeschickt werde, werde ich nicht frustriert sein und muss noch härter an mir arbeiten. Mein grosses Ziel ist es, wie von allen anderen auch, in der NHL zu spielen und dort eine ganze Saison zu bleiben!