Nationalteam: Erste Niederlage für Österreich, Respektsergebnis gegen Tschechien
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marksoft -
30. April 2004 um 22:36 -
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Viertes Spiel für Österreich bei der WM in Tschechien und zum ersten Mal setzte es für das Team Austria eine Niederlage. Gegen Gastgeber und Titelfavorit Nr. 1 Tschechien zeigte Österreich aber erneut eine tolle Leistung und musste sich respektabel nur mit 0:2 geschlagen geben.
Der Start in die Zwischenrunde brachte für die bislang so grossartig spielende Österreichische Nationalmannschaft bei der WM in Tschechien gleich den Titelanwärter Nummer 1 und Gastgeber. Die Tschechen hatten ihre Gruppenspiele allesamt gewonnen und galten auch gegen das Team Austria als haushoher Favorit. Ein deutliches Ergebnis wurde nicht nur von den Experten sondern auch von den 18.000 Fans in der Sazka Arena erwartet. Auf Seiten der Österreicher gab es die erwartete Umstellung, denn Dieter Kalt wurde verletzungsbedingt in dieser Partie geschont, um beim morgigen Bruderkampf gegen Deutschland voll einsatzfähig zu sein. Für ihn rückte Raimund Divis in die erste Angriffslinie, Philipp Horsky in die vierte. Anfangsdruck der Tschechen, gute Defensivleistung der Österreicher Erwartungsgemäss starteten die Tschechen mit viel Druck in dieses Spiel und kamen bereits in den ersten 60 Sekunden zu drei gefährlichen Szenen. Doch nach dieser ersten Angriffswelle erholten sich die Österreicher relativ schnell und schienen ab der 2. Minute zum Spiel zu finden, standen besser und hatten ihrerseits gute Ansätze auf gefährliche Angriffe zu bieten. Dennoch blieben die Hausherren die dominierende Mannschaft und oftmals war es erst Reinhard Divis, der erneut mit einer grossen Leistung als Endstation der tschechischen Angriffe fungierte. Beranek in der 6. und Straka in der 7. Minute hatten in dieser Phase die besten Möglichkeiten der Gastgeber, die jedoch an Divis bzw. an ihrer eigenen Ungenauigkeit scheiterten. In der 11. Minute zeigte dann auch das Team Austria erstmals, dass man durchaus selbst gegen eine NHL Truppe Druck zu erzeugen mag. Für etwas mehr als eine Minute setzte sich man vor das Tor der Tschechen und eine erneute Überraschung schien greifbar. Zudem arbeitete man gut in der neutralen Zone, fing so schon viele Angriffe von Jagr & Co. frühzeitig ab. In den letzten fünf Minuten des ersten Drittels waren dann wieder die Hausherren am Zug und kamen verstärkt vor das Tor der Österreicher. Hamrlik und Sup scheiterten, ehe Reinhard Divis sein ganzes Können gegen Straka aufbot und den NHL Star scheitern liess. In den letzten Sekunden des Abschnitts hatten dann die Österreicher die Chance auf einen Konter, vergaben die 3 gegen 2 Situation aber, indem man die Zeit verstreichen liess. Es ging aber dennoch mit einem sensationellen 0:0 in die erste Pause, obwohl die Tschechen fast doppelt so viele Torschüsse abgefeuert hatten. Torsperre in Unterzahl aufgehoben Im zweiten Drittel stareten die Österreicher dann denkbar unglücklich - mit einer Unterzahl. Ein Wechselfehler brachte die Tschechen erstmals in dieser Partie in Überzahl und die Österreicher mussten zwei Mal durchatmen, ehe sie zu diesem Zeitpunkt ihre weisse Weste im Penalty Killing verteidigen konnten. Doch kaum war die Strafe abgelaufen, wurde auch Thomas Pöck auf die Strafbank verbannt und diese zweite Überzahl in Folge liessen sich die Tschechen dann nicht entgegen. Das Tor zum 1:0 war dennoch eher Marke "Zufall", denn herausgespielt. Jaromir Jagr schoss aus halblinker Position, der Torversuch wurde abgeblockt und prallte genau vor die Kelle von Prucha, der direkt abzog. Divis war gerade am Weg ins kurze Eck, doch er kam um wenige Augenblicke zu spät, war zwar noch dran, doch die Scheibe rutschte unter ihn durch. Dieses Gegentor war der erste Verlusttreffer der Österreicher in Unterzahl und dennoch schien man bei den Österreichern daraus nicht gelernt zu haben. Immer wieder wusste man sich in dieser Partie gegen die flinken und technisch versierten Hausherren nicht anders zu helfen, als zu Mitteln hart an der Grenze zu greifen. Dadurch kamen die Tschechen auch vermehrt zu Power Plays, erhöhten so immer mehr den Druck. Doch die besten Chancen hatten die Gastgeber in Unterzahl, in der Reinhard Divis in der 32. und 33. Minute gleich zwei Mal eingreifen musste. Trotz grosser Vorteile der Tschechen hielt das Team Austria aber auch über das Mitteldrittel das respektable 0:1 und konnte somit für den Schlussabschnitt sogar noch hoffen. Entscheidung zu Beginn des letzten Drittels Die Österreicher starteten auch in den letzten Abschnitt in Unterzahl und als sich Martin Ulrich gleich zu Beginn nicht anders zu helfen konnte, als im Affekt im Zweikampf mit Jagr mit der Hand auf die Scheibe zu greifen, musste man sogar eine 3 gegen 5 Unterzahl überstehen. Diese dauerte genau 20 Sekunden, ehe der wohl teuerste Eishockeyspieler der Welt, Jaromir Jagr zum 2:0 einschoss. Nach schönem Prucha Querpass verwertete der Superstar direkt am kurzen Pfosten stehend und ohne Abwehrchance für Divis. Damit hatten die Tschechen gleich zwei Mal das Penalty Killing der Österreicher geknackt. Auch nach diesem Treffer blieben die Tschechen weiter am Drücker und hatten noch zahlreiche Möglichkeiten, um das Ergebnis höher zu schrauben. Dvorak in der 46., Jagr in der 50. und Slegr in der 56. Minute scheiterten aber allesamt am wohl besten Österreicher an diesem Abend: Reinhard Divis. Auf Seiten der Österreicher blieb man auf Grund der zahlreichen Defensivarbeit in der Offensive vieles schuldig. Die besten Szenen hatte man noch in der Schlussphase, als man kurze Zeit auf den Anschlusstreffer drückte. Gleich zwei Mal hatte Daniel Welser die Möglichkeit zum Treffer, doch immer wurde er im letzten Augenblick gestört. In der letzten Minute nahmen die Österreicher sogar noch Torhüter Divis vom Eis, um vielleicht doch noch zum Treffer zu kommen, doch gefährlich wurde es nur mehr vor dem nun leeren Tor der Österreicher. Doch auch die Tschechen konnten keinen Treffer mehr erzielen und mussten sich mit dem 2:0 Sieg begnügen. Fazit: Die nicht unerwartete Niederlage gegen Tschechien ist eingetreten, wobei das Schützenfest für die Gastgeber abgesagt wurde. Vor allem ein grossartiger Reinhard Divis im Tor und eine tolle Defensivleistung waren ausschlaggebend dafür, dass man ein knappes 0:2 halten konnte. Ein Indiz für die ausgezeichnete Arbeit vor dem eigenen Tor ist die Tatsache, dass selbst die Superstars aus Tschechien gegen Österreich nur im Power Play erfolgreich werden konnten. Etwas harmlos an diesem Abend die österreichische Offensive, die jedoch verstärkt auch in der Defensiv mithelfen musste. Kapitän Kalt fehlte vor allem in der sonst so torgefährlichen ersten Linie an allen Ecken und Enden und konnte durch Raimund Divis nicht ersetzt werden. Auch Thomas Vanek ging in der Offensive unter, hatte aber in der Defensive einige gute Szenen. Letzten Endes war es auch für Tschechien nur ein Arbeitssieg, der den Hausherren aber die Punkte fünf und sechs und damit die Teilnahme am Viertelfinale sicherten. Für Österreich wird es erst am Samstag so richtig interessant, denn dann geht es gegen Deutschland im direkten Duell darum, einen ersten Schritt in Richtung Runde der letzten Acht zu machen. TW1 und ORF 1 werden den rot-weiss-roten Eishockeycracks dabei zur besten Sendezeit auf die Kuven und Schläger schauen. Mit einer ähnlichen Leistung wie heute und einem einsatzfähigen Dieter Kalt im Sturm ist gegen die Deutschen sicherlich alles möglich. Tschechien - Österreich 2:0 (0:0, 1:0, 1:0) Tore: 24:21 1:0 PRUCHA Petr (JAGR Jaromir/VYBORNY David - PP1) 40:36 2:0 JAGR Jaromir (PRUCHA Petr/NOVAK Jan - PP2) Schüsse: 28:14 Strafminuten: 8:14
Der Start in die Zwischenrunde brachte für die bislang so grossartig spielende Österreichische Nationalmannschaft bei der WM in Tschechien gleich den Titelanwärter Nummer 1 und Gastgeber. Die Tschechen hatten ihre Gruppenspiele allesamt gewonnen und galten auch gegen das Team Austria als haushoher Favorit. Ein deutliches Ergebnis wurde nicht nur von den Experten sondern auch von den 18.000 Fans in der Sazka Arena erwartet. Auf Seiten der Österreicher gab es die erwartete Umstellung, denn Dieter Kalt wurde verletzungsbedingt in dieser Partie geschont, um beim morgigen Bruderkampf gegen Deutschland voll einsatzfähig zu sein. Für ihn rückte Raimund Divis in die erste Angriffslinie, Philipp Horsky in die vierte. Anfangsdruck der Tschechen, gute Defensivleistung der Österreicher Erwartungsgemäss starteten die Tschechen mit viel Druck in dieses Spiel und kamen bereits in den ersten 60 Sekunden zu drei gefährlichen Szenen. Doch nach dieser ersten Angriffswelle erholten sich die Österreicher relativ schnell und schienen ab der 2. Minute zum Spiel zu finden, standen besser und hatten ihrerseits gute Ansätze auf gefährliche Angriffe zu bieten. Dennoch blieben die Hausherren die dominierende Mannschaft und oftmals war es erst Reinhard Divis, der erneut mit einer grossen Leistung als Endstation der tschechischen Angriffe fungierte. Beranek in der 6. und Straka in der 7. Minute hatten in dieser Phase die besten Möglichkeiten der Gastgeber, die jedoch an Divis bzw. an ihrer eigenen Ungenauigkeit scheiterten. In der 11. Minute zeigte dann auch das Team Austria erstmals, dass man durchaus selbst gegen eine NHL Truppe Druck zu erzeugen mag. Für etwas mehr als eine Minute setzte sich man vor das Tor der Tschechen und eine erneute Überraschung schien greifbar. Zudem arbeitete man gut in der neutralen Zone, fing so schon viele Angriffe von Jagr & Co. frühzeitig ab. In den letzten fünf Minuten des ersten Drittels waren dann wieder die Hausherren am Zug und kamen verstärkt vor das Tor der Österreicher. Hamrlik und Sup scheiterten, ehe Reinhard Divis sein ganzes Können gegen Straka aufbot und den NHL Star scheitern liess. In den letzten Sekunden des Abschnitts hatten dann die Österreicher die Chance auf einen Konter, vergaben die 3 gegen 2 Situation aber, indem man die Zeit verstreichen liess. Es ging aber dennoch mit einem sensationellen 0:0 in die erste Pause, obwohl die Tschechen fast doppelt so viele Torschüsse abgefeuert hatten. Torsperre in Unterzahl aufgehoben Im zweiten Drittel stareten die Österreicher dann denkbar unglücklich - mit einer Unterzahl. Ein Wechselfehler brachte die Tschechen erstmals in dieser Partie in Überzahl und die Österreicher mussten zwei Mal durchatmen, ehe sie zu diesem Zeitpunkt ihre weisse Weste im Penalty Killing verteidigen konnten. Doch kaum war die Strafe abgelaufen, wurde auch Thomas Pöck auf die Strafbank verbannt und diese zweite Überzahl in Folge liessen sich die Tschechen dann nicht entgegen. Das Tor zum 1:0 war dennoch eher Marke "Zufall", denn herausgespielt. Jaromir Jagr schoss aus halblinker Position, der Torversuch wurde abgeblockt und prallte genau vor die Kelle von Prucha, der direkt abzog. Divis war gerade am Weg ins kurze Eck, doch er kam um wenige Augenblicke zu spät, war zwar noch dran, doch die Scheibe rutschte unter ihn durch. Dieses Gegentor war der erste Verlusttreffer der Österreicher in Unterzahl und dennoch schien man bei den Österreichern daraus nicht gelernt zu haben. Immer wieder wusste man sich in dieser Partie gegen die flinken und technisch versierten Hausherren nicht anders zu helfen, als zu Mitteln hart an der Grenze zu greifen. Dadurch kamen die Tschechen auch vermehrt zu Power Plays, erhöhten so immer mehr den Druck. Doch die besten Chancen hatten die Gastgeber in Unterzahl, in der Reinhard Divis in der 32. und 33. Minute gleich zwei Mal eingreifen musste. Trotz grosser Vorteile der Tschechen hielt das Team Austria aber auch über das Mitteldrittel das respektable 0:1 und konnte somit für den Schlussabschnitt sogar noch hoffen. Entscheidung zu Beginn des letzten Drittels Die Österreicher starteten auch in den letzten Abschnitt in Unterzahl und als sich Martin Ulrich gleich zu Beginn nicht anders zu helfen konnte, als im Affekt im Zweikampf mit Jagr mit der Hand auf die Scheibe zu greifen, musste man sogar eine 3 gegen 5 Unterzahl überstehen. Diese dauerte genau 20 Sekunden, ehe der wohl teuerste Eishockeyspieler der Welt, Jaromir Jagr zum 2:0 einschoss. Nach schönem Prucha Querpass verwertete der Superstar direkt am kurzen Pfosten stehend und ohne Abwehrchance für Divis. Damit hatten die Tschechen gleich zwei Mal das Penalty Killing der Österreicher geknackt. Auch nach diesem Treffer blieben die Tschechen weiter am Drücker und hatten noch zahlreiche Möglichkeiten, um das Ergebnis höher zu schrauben. Dvorak in der 46., Jagr in der 50. und Slegr in der 56. Minute scheiterten aber allesamt am wohl besten Österreicher an diesem Abend: Reinhard Divis. Auf Seiten der Österreicher blieb man auf Grund der zahlreichen Defensivarbeit in der Offensive vieles schuldig. Die besten Szenen hatte man noch in der Schlussphase, als man kurze Zeit auf den Anschlusstreffer drückte. Gleich zwei Mal hatte Daniel Welser die Möglichkeit zum Treffer, doch immer wurde er im letzten Augenblick gestört. In der letzten Minute nahmen die Österreicher sogar noch Torhüter Divis vom Eis, um vielleicht doch noch zum Treffer zu kommen, doch gefährlich wurde es nur mehr vor dem nun leeren Tor der Österreicher. Doch auch die Tschechen konnten keinen Treffer mehr erzielen und mussten sich mit dem 2:0 Sieg begnügen. Fazit: Die nicht unerwartete Niederlage gegen Tschechien ist eingetreten, wobei das Schützenfest für die Gastgeber abgesagt wurde. Vor allem ein grossartiger Reinhard Divis im Tor und eine tolle Defensivleistung waren ausschlaggebend dafür, dass man ein knappes 0:2 halten konnte. Ein Indiz für die ausgezeichnete Arbeit vor dem eigenen Tor ist die Tatsache, dass selbst die Superstars aus Tschechien gegen Österreich nur im Power Play erfolgreich werden konnten. Etwas harmlos an diesem Abend die österreichische Offensive, die jedoch verstärkt auch in der Defensiv mithelfen musste. Kapitän Kalt fehlte vor allem in der sonst so torgefährlichen ersten Linie an allen Ecken und Enden und konnte durch Raimund Divis nicht ersetzt werden. Auch Thomas Vanek ging in der Offensive unter, hatte aber in der Defensive einige gute Szenen. Letzten Endes war es auch für Tschechien nur ein Arbeitssieg, der den Hausherren aber die Punkte fünf und sechs und damit die Teilnahme am Viertelfinale sicherten. Für Österreich wird es erst am Samstag so richtig interessant, denn dann geht es gegen Deutschland im direkten Duell darum, einen ersten Schritt in Richtung Runde der letzten Acht zu machen. TW1 und ORF 1 werden den rot-weiss-roten Eishockeycracks dabei zur besten Sendezeit auf die Kuven und Schläger schauen. Mit einer ähnlichen Leistung wie heute und einem einsatzfähigen Dieter Kalt im Sturm ist gegen die Deutschen sicherlich alles möglich. Tschechien - Österreich 2:0 (0:0, 1:0, 1:0) Tore: 24:21 1:0 PRUCHA Petr (JAGR Jaromir/VYBORNY David - PP1) 40:36 2:0 JAGR Jaromir (PRUCHA Petr/NOVAK Jan - PP2) Schüsse: 28:14 Strafminuten: 8:14