Hockeyfans.at Exklusiv Interview mit Thomas Vanek
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marksoft -
5. März 2004 um 23:12 -
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Er ist das wohl größte Österreichische Eishockeytalent aller Zeiten, Thomas Vanek. Der im letzten Jahr von den Buffalo Sabres an Nummer 5 gedraftete und im Moment für die University of Minnesota im US-College tätige gebürtige Grazer stellte sich im Hockeyfans.at Interview den Fragen über seine Karriere, seine Erfolge, das Österreichische Eishockey und seine Zukunftspläne.
[image]7326#right[/image]Thomas, du bist bereits in jungen Jahren nach Kanada gegangen um dort Hockey zu spielen, wie begann deine Karriere in Übersee?
Mit 12 bzw. 13 Jahren nahm ich jeweils am PeeWee Tournament teil und ein Jahr später entschied ich mich, nachdem ich eine Vielzahl von Angeboten hatte, nach Kanada zu gehen um dort in der Midget AAA League für die Lacoka Wolves aus Lacombe zu spielen. Mit 15, also als Junior stand ich dann vor der prinzipiellen Entscheidung ob ich meine Hockey-Zukunft in Kanada oder in den USA suchen sollte. Aufgrund der persönlichen Empfehlung von Peter Stastny (NHL-Hall of Fame) - welcher u.a. mit meinem Vater in der Tschechei Eishockey spielte - der mir erklärte, dass sich das Junior Hockey in den USA technisch und eisläuferisch auf einem höheren Niveau befinde, entschied ich mich für die Staaten und spielte daraufhin drei Jahre in der USHL für die Sioux Falls Stampede.
Dann gings ab ins College. Warum viel deine Wahl auf Minnesota?
Ich habe mir nicht wenige Schulen angesehen und hätte auch auf viele von diesen gehen können, neben Minnesota zum Beispiel auch nach Michigan und Wisconsin. Entscheidend für meine Wahl waren schlussendlich viele Faktoren, wie das Umfeld, die Schule, die Eishalle und natürlich auch das Team bzw. die Spieler. Die University of Minnesota war mir von Anfang an sympathisch und die örtliche Nähe von Sioux Falls (liegt nur 3 Stunden entfernt) zu St. Paul hat sicher auch eine nicht unwesentliche Rolle gespielt.
Hockey in Minnesota, eine Frage der Ehre?
Im Unterschied zu den meisten anderen Colleges ist Hockey in Minnesota die absolute Nummer 1, Football ist hier nur zweitrangig. Das mediale Umfeld und Interesse ist gewaltig, so wird beinahe jedes Spiel der Gophers Live im TV übertragen, Radio und Printmedien tragen auch ihren Teil dazu bei. Die Gophers sind in Minnesota ohne Zweifel eine Institution.
Du bist letztes Jahr in deiner Freshman-Saison mit den Gophers Meister geworden, wurdest im Frozen Four-Finale zum MVP gewählt und auch mit vielen anderen Auszeichnungen überhäuft. Wie lebt es sich als College-Star?
Ich würde mich nicht als Star bezeichnen, sicher, das mediale Interesse an meiner Person war nach dem Titelgewinn riesengroß. Durch meine Vorstellungen habe ich mir zweifelsohne einen guten Namen gemacht, auch mein Bekanntheitsgrad profitierte davon, schließlich werden die Finalspiele landesweit übertragen. Man sollte aber trotzallem meine Leistung nicht überbewerten, denn für mich ist es vorallem ein Verdienst des gesamten Teams, jeder hat seinen Beitrag geleistet und war im richtigen Moment in Topform. Keine Frage, man freut sich natürlich über den Titelgewinn, ich habe aber noch lange nicht das erreicht was ich mir vorgenommen habe, das College ist für mich nur der - wenn auch wichtige - erste Schritt.
Wie bist du mit der bisher gezeigten Saisonleistung der Gophers zufrieden bzw. wie lautet dein persönliches Zwischenresumee, viele sagen du bist der momentan bestbewachteste Angreifer im College-Hockey?
Die Erwartungen waren und sind aufgrund der zweifachen Titelverteidigung natürlichen sehr hoch gesteckt. Es ist aber sehr schwierig konstant auf höchstem Niveau zu spielen, denn die Gegner sind voll motiviert und geben gegen uns logischerweise in jedem Spiel 200%. Auch fehlt uns bisher in der laufenden Saison das Quäntchen Glück welches in den letzten beiden Jahren in den entscheidenden Situationen immer auf unserer Seite war. Spiele die wir damals gewonnen haben, verlieren wir im Moment. Ein weiterer und nicht zu unterschätzender Faktor ist der auf uns lastende Druck, Fans und Medien erwarten von uns den dritten Meistertitel in Folge.
Für mich ist es im zweiten Jahr im College als nun allen bekannter Angreifer natürlich um einiges schwieriger. In meinem Jahr als Rookie war ich noch eher unbekannt, was ohne Zweifel einen großen Vorteil für mich darstellte. Jetzt schaut die Situation logischerweise ganz anders aus, ich habe immer 2-3 Spieler um mich herum und dadurch auch weniger Platz und Zeit mein Spiel erfolgreich aufzuziehen. In Blickrichtung der Playoffs muss und werde ich aber meine Leistung noch steigern, das gilt aber auch für alle anderen Spieler des Teams.
In den letzten Wochen wurdest du von einer Schulterverletzung geplagt, ist das Schlimmste überstanden?
Ende Jänner im zweiten Spiel gegen die Wisconsin Badgers zog ich mir eine ärgerliche Schulterverletzung zu. In der Serie gegen Bemidji habe ich daraufhin ausgesetzt. Eine Woche später hat man versucht mich für das Freitagspiel gegen die Bulldogs fit zu spritzen, das brachte aber nicht den gewünschten Erfolg. So musste ich wieder pausieren und erst langsam ging es im Training wieder aufwärts. Letzte Woche gegen Denver lief es wieder ganz gut, ich war aber aufgrund der fehlenden Spielpraxis nur in der Lage um die 80% meines Potentials abzurufen. Jetzt bin ich aber wieder zu 100% einsatzbereit.
Was sagst du zu den immer wieder aufkommenden Vorwürfen, dass dir oft die richtige Einstellung zum Spiel fehlt und du daher den nötigen Einsatz am Eis vermissen lässt?
Mit diesen Vorwürfen bin ich schon länger konfrontiert. Natürlich höre und lese ich des öfteren von dieser Problematik. Ich lege aber darauf keinen besonderen Wert, mir ist das egal.
Fakt ist, dass ich jedes Spiel gewinnen will und versuche konstant gute Leistungen zu bringen. Man muss auch erkennen, dass ich vom Spielertyp her kein Brecher bin und folglich nicht 60 Minuten lang durch Checks und Zweikämpfe an der Bande auffalle. Ich lese das Spiel anders, ich versuche das Spiel zu machen und durch meine Spielweise Tore vorzubereiten oder selbst zu erzielen. Wie gesagt, das ist eine Frage des Spielertyps.
Deine Erwartungen für die College-Playoffs?
Gewinnen! Alles andere ist unwichtig. Ob in den WCHA Conference-Playoffs oder College-Overall, ich stecke mir immer das höchste erreichbare Ziel. Dabei sein alleine genügt in den Playoffs nunmal nicht. Erstes Ziel muss es sein sich in der kommenden Serie gegen St. Cloud das Heimrecht für die WCHA-Playoffs zu sichern.
Hast du regelmäßigen Kontakt zu anderen Auslandsösterreichern bzw. nach Österreich?
Mit Bernd Brückler telefoniere ich ein- bis zweimal wöchentlich, wir haben uns schon in Graz kennengelernt und sind seither eng befreundet. Auch zu Mathias Lange (Billings Bulls, NAHL) stehe ich in regelmäßigem Kontakt. In Österreich ist es natürlich meine Familie und meine Freunde in Graz mit denen ich ständig Kontakt habe. Im Moment hält sich auch noch ein weiterer guter Bekannter von mir in Graz auf, so habe ich mit 99ers-Verteidiger Jamie Matti bei den Sioux Falls Stampede gespielt.
Du warst erst vor zwei Monaten für Österreichs U 20-Team im Einsatz, was waren deine Eindrücke von der A-WM in Finnland?
Wären die Spieler des 83-Jahrgangs noch spielberechtigt gewesen hätten wir den Klassenerhalt schaffen können. Nach dem Wegfall dieses sehr guten Jahrgangs und der Tatsache, dass der 84-Jahrgang bei weitem nicht so stark ist hatten wir keine realistische Chance mit den großen Teams mitzuhalten. Aber Spieler wie Rotter und Nödl sind für ihr Alter schon sehr gut und geben für die Zukunft Hoffnung. Wenn noch mehrere solche Spieler eine derartige Entwicklung zeigen könnten wir in 6-7 Jahren oben mitspielen.
Ist die A-WM in Prag ein Thema für dich?
Ja natürlich! Teamchef Pöck hat mit mir diesbezüglich schon in Finnland gesprochen. Ich habe ihm erklärt, dass ich mich bei einer etwaigen Teilnahme noch mit meinen Lehrern absprechen muss, da die offizielle Studienzeit erst Mitte Mai zuende ist und ich die Prüfungstermine entsprechend vor- oder rückverlegen muss. Es handelt sich hier aber um Formalitäten die einer Teilnahme mit Sicherheit nicht im Wege stehen würden. Ich liebe es für Österreich zu spielen!
Verfolgst du unsere Liga, wie siehst du die Entwicklung des österreichischen Eishockeys?
Ich bekomme von meinem Vater regelmäßige Infos über die Liga bzw. die Graz 99ers. Es scheint aufwärts zu gehen mit dem Hockeysport in Österreich, der ausgeglichene und spannende Saisonverlauf der aktuellen Meisterschaft trägt seinen Teil dazu bei. Wichtig wäre es jedes Jahr 3-4 absolute Toptalente hervorzubringen wie z.B. ein Koch oder Welser es sind, dadurch würde sich das Niveau unseres Hockeys noch um einiges erhöhen.
Die College-Saison geht schön langsam dem Ende zu. Wo und für wen wird Thomas Vanek im nächsten Jahr spielen?
Eine gute Frage. Das ist im Moment sehr schwer zu sagen und hängt vorallem vom möglichen Streik in der NHL ab. Sollte nicht gestreikt werden werde ich natürlich versuchen einen Vertrag bei den Buffalo Sabres zu bekommen. Ansonsten bleibt mir noch immer die Möglichkeit bei den Gophers mein Junior-Jahr zu absolvieren, was für mich kein Problem darstellen würde denn ich fühle mich sehr wohl in St.Paul. Auch ein Engagement in der AHL beim Farmteam der Sabres, den Rochester Americans wäre vorstellbar, es gäbe aber auch noch die Option in Europa zu spielen z.Bspl. in der DEL. Grundsätzlich ist es noch zu früh hier detaillierte Aussagen zu tätigen, im Laufe des Sommers ist noch genug Zeit um für die nächste Saison die entsprechenden Entscheidungen treffen zu können. Wobei es mir natürlich am liebsten wäre wenn in der kommenden Saison bereits für die Sabres in der NHL spielen könnte.
Thomas, Hockeyfans.at bedankt sich herzlich für das Interview und wünscht dir für die kommenden Aufgaben bzw. deine Zukunftspläne alles Gute.
Danke. Ich bin regelmäßiger Gast von Hockeyfans.at und möchte Euch für Eure Arbeit gratulieren. Ihr leistet einen wichtigen Beitrag für die steigende Popularität des Eishockeys in Österreich.
Das Interview für Hockeyfans.at führte Christian Flotzinger (c.flotzinger@eishockeynews.at).
[image]7326#right[/image]Thomas, du bist bereits in jungen Jahren nach Kanada gegangen um dort Hockey zu spielen, wie begann deine Karriere in Übersee?
Mit 12 bzw. 13 Jahren nahm ich jeweils am PeeWee Tournament teil und ein Jahr später entschied ich mich, nachdem ich eine Vielzahl von Angeboten hatte, nach Kanada zu gehen um dort in der Midget AAA League für die Lacoka Wolves aus Lacombe zu spielen. Mit 15, also als Junior stand ich dann vor der prinzipiellen Entscheidung ob ich meine Hockey-Zukunft in Kanada oder in den USA suchen sollte. Aufgrund der persönlichen Empfehlung von Peter Stastny (NHL-Hall of Fame) - welcher u.a. mit meinem Vater in der Tschechei Eishockey spielte - der mir erklärte, dass sich das Junior Hockey in den USA technisch und eisläuferisch auf einem höheren Niveau befinde, entschied ich mich für die Staaten und spielte daraufhin drei Jahre in der USHL für die Sioux Falls Stampede.
Dann gings ab ins College. Warum viel deine Wahl auf Minnesota?
Ich habe mir nicht wenige Schulen angesehen und hätte auch auf viele von diesen gehen können, neben Minnesota zum Beispiel auch nach Michigan und Wisconsin. Entscheidend für meine Wahl waren schlussendlich viele Faktoren, wie das Umfeld, die Schule, die Eishalle und natürlich auch das Team bzw. die Spieler. Die University of Minnesota war mir von Anfang an sympathisch und die örtliche Nähe von Sioux Falls (liegt nur 3 Stunden entfernt) zu St. Paul hat sicher auch eine nicht unwesentliche Rolle gespielt.
Hockey in Minnesota, eine Frage der Ehre?
Im Unterschied zu den meisten anderen Colleges ist Hockey in Minnesota die absolute Nummer 1, Football ist hier nur zweitrangig. Das mediale Umfeld und Interesse ist gewaltig, so wird beinahe jedes Spiel der Gophers Live im TV übertragen, Radio und Printmedien tragen auch ihren Teil dazu bei. Die Gophers sind in Minnesota ohne Zweifel eine Institution.
Du bist letztes Jahr in deiner Freshman-Saison mit den Gophers Meister geworden, wurdest im Frozen Four-Finale zum MVP gewählt und auch mit vielen anderen Auszeichnungen überhäuft. Wie lebt es sich als College-Star?
Ich würde mich nicht als Star bezeichnen, sicher, das mediale Interesse an meiner Person war nach dem Titelgewinn riesengroß. Durch meine Vorstellungen habe ich mir zweifelsohne einen guten Namen gemacht, auch mein Bekanntheitsgrad profitierte davon, schließlich werden die Finalspiele landesweit übertragen. Man sollte aber trotzallem meine Leistung nicht überbewerten, denn für mich ist es vorallem ein Verdienst des gesamten Teams, jeder hat seinen Beitrag geleistet und war im richtigen Moment in Topform. Keine Frage, man freut sich natürlich über den Titelgewinn, ich habe aber noch lange nicht das erreicht was ich mir vorgenommen habe, das College ist für mich nur der - wenn auch wichtige - erste Schritt.
Wie bist du mit der bisher gezeigten Saisonleistung der Gophers zufrieden bzw. wie lautet dein persönliches Zwischenresumee, viele sagen du bist der momentan bestbewachteste Angreifer im College-Hockey?
Die Erwartungen waren und sind aufgrund der zweifachen Titelverteidigung natürlichen sehr hoch gesteckt. Es ist aber sehr schwierig konstant auf höchstem Niveau zu spielen, denn die Gegner sind voll motiviert und geben gegen uns logischerweise in jedem Spiel 200%. Auch fehlt uns bisher in der laufenden Saison das Quäntchen Glück welches in den letzten beiden Jahren in den entscheidenden Situationen immer auf unserer Seite war. Spiele die wir damals gewonnen haben, verlieren wir im Moment. Ein weiterer und nicht zu unterschätzender Faktor ist der auf uns lastende Druck, Fans und Medien erwarten von uns den dritten Meistertitel in Folge.
Für mich ist es im zweiten Jahr im College als nun allen bekannter Angreifer natürlich um einiges schwieriger. In meinem Jahr als Rookie war ich noch eher unbekannt, was ohne Zweifel einen großen Vorteil für mich darstellte. Jetzt schaut die Situation logischerweise ganz anders aus, ich habe immer 2-3 Spieler um mich herum und dadurch auch weniger Platz und Zeit mein Spiel erfolgreich aufzuziehen. In Blickrichtung der Playoffs muss und werde ich aber meine Leistung noch steigern, das gilt aber auch für alle anderen Spieler des Teams.
In den letzten Wochen wurdest du von einer Schulterverletzung geplagt, ist das Schlimmste überstanden?
Ende Jänner im zweiten Spiel gegen die Wisconsin Badgers zog ich mir eine ärgerliche Schulterverletzung zu. In der Serie gegen Bemidji habe ich daraufhin ausgesetzt. Eine Woche später hat man versucht mich für das Freitagspiel gegen die Bulldogs fit zu spritzen, das brachte aber nicht den gewünschten Erfolg. So musste ich wieder pausieren und erst langsam ging es im Training wieder aufwärts. Letzte Woche gegen Denver lief es wieder ganz gut, ich war aber aufgrund der fehlenden Spielpraxis nur in der Lage um die 80% meines Potentials abzurufen. Jetzt bin ich aber wieder zu 100% einsatzbereit.
Was sagst du zu den immer wieder aufkommenden Vorwürfen, dass dir oft die richtige Einstellung zum Spiel fehlt und du daher den nötigen Einsatz am Eis vermissen lässt?
Mit diesen Vorwürfen bin ich schon länger konfrontiert. Natürlich höre und lese ich des öfteren von dieser Problematik. Ich lege aber darauf keinen besonderen Wert, mir ist das egal.
Fakt ist, dass ich jedes Spiel gewinnen will und versuche konstant gute Leistungen zu bringen. Man muss auch erkennen, dass ich vom Spielertyp her kein Brecher bin und folglich nicht 60 Minuten lang durch Checks und Zweikämpfe an der Bande auffalle. Ich lese das Spiel anders, ich versuche das Spiel zu machen und durch meine Spielweise Tore vorzubereiten oder selbst zu erzielen. Wie gesagt, das ist eine Frage des Spielertyps.
Deine Erwartungen für die College-Playoffs?
Gewinnen! Alles andere ist unwichtig. Ob in den WCHA Conference-Playoffs oder College-Overall, ich stecke mir immer das höchste erreichbare Ziel. Dabei sein alleine genügt in den Playoffs nunmal nicht. Erstes Ziel muss es sein sich in der kommenden Serie gegen St. Cloud das Heimrecht für die WCHA-Playoffs zu sichern.
Hast du regelmäßigen Kontakt zu anderen Auslandsösterreichern bzw. nach Österreich?
Mit Bernd Brückler telefoniere ich ein- bis zweimal wöchentlich, wir haben uns schon in Graz kennengelernt und sind seither eng befreundet. Auch zu Mathias Lange (Billings Bulls, NAHL) stehe ich in regelmäßigem Kontakt. In Österreich ist es natürlich meine Familie und meine Freunde in Graz mit denen ich ständig Kontakt habe. Im Moment hält sich auch noch ein weiterer guter Bekannter von mir in Graz auf, so habe ich mit 99ers-Verteidiger Jamie Matti bei den Sioux Falls Stampede gespielt.
Du warst erst vor zwei Monaten für Österreichs U 20-Team im Einsatz, was waren deine Eindrücke von der A-WM in Finnland?
Wären die Spieler des 83-Jahrgangs noch spielberechtigt gewesen hätten wir den Klassenerhalt schaffen können. Nach dem Wegfall dieses sehr guten Jahrgangs und der Tatsache, dass der 84-Jahrgang bei weitem nicht so stark ist hatten wir keine realistische Chance mit den großen Teams mitzuhalten. Aber Spieler wie Rotter und Nödl sind für ihr Alter schon sehr gut und geben für die Zukunft Hoffnung. Wenn noch mehrere solche Spieler eine derartige Entwicklung zeigen könnten wir in 6-7 Jahren oben mitspielen.
Ist die A-WM in Prag ein Thema für dich?
Ja natürlich! Teamchef Pöck hat mit mir diesbezüglich schon in Finnland gesprochen. Ich habe ihm erklärt, dass ich mich bei einer etwaigen Teilnahme noch mit meinen Lehrern absprechen muss, da die offizielle Studienzeit erst Mitte Mai zuende ist und ich die Prüfungstermine entsprechend vor- oder rückverlegen muss. Es handelt sich hier aber um Formalitäten die einer Teilnahme mit Sicherheit nicht im Wege stehen würden. Ich liebe es für Österreich zu spielen!
Verfolgst du unsere Liga, wie siehst du die Entwicklung des österreichischen Eishockeys?
Ich bekomme von meinem Vater regelmäßige Infos über die Liga bzw. die Graz 99ers. Es scheint aufwärts zu gehen mit dem Hockeysport in Österreich, der ausgeglichene und spannende Saisonverlauf der aktuellen Meisterschaft trägt seinen Teil dazu bei. Wichtig wäre es jedes Jahr 3-4 absolute Toptalente hervorzubringen wie z.B. ein Koch oder Welser es sind, dadurch würde sich das Niveau unseres Hockeys noch um einiges erhöhen.
Die College-Saison geht schön langsam dem Ende zu. Wo und für wen wird Thomas Vanek im nächsten Jahr spielen?
Eine gute Frage. Das ist im Moment sehr schwer zu sagen und hängt vorallem vom möglichen Streik in der NHL ab. Sollte nicht gestreikt werden werde ich natürlich versuchen einen Vertrag bei den Buffalo Sabres zu bekommen. Ansonsten bleibt mir noch immer die Möglichkeit bei den Gophers mein Junior-Jahr zu absolvieren, was für mich kein Problem darstellen würde denn ich fühle mich sehr wohl in St.Paul. Auch ein Engagement in der AHL beim Farmteam der Sabres, den Rochester Americans wäre vorstellbar, es gäbe aber auch noch die Option in Europa zu spielen z.Bspl. in der DEL. Grundsätzlich ist es noch zu früh hier detaillierte Aussagen zu tätigen, im Laufe des Sommers ist noch genug Zeit um für die nächste Saison die entsprechenden Entscheidungen treffen zu können. Wobei es mir natürlich am liebsten wäre wenn in der kommenden Saison bereits für die Sabres in der NHL spielen könnte.
Thomas, Hockeyfans.at bedankt sich herzlich für das Interview und wünscht dir für die kommenden Aufgaben bzw. deine Zukunftspläne alles Gute.
Danke. Ich bin regelmäßiger Gast von Hockeyfans.at und möchte Euch für Eure Arbeit gratulieren. Ihr leistet einen wichtigen Beitrag für die steigende Popularität des Eishockeys in Österreich.
Das Interview für Hockeyfans.at führte Christian Flotzinger (c.flotzinger@eishockeynews.at).