Der Hockeyfans.at Wochenrückblick auf eine turbulente Eishockeywoche
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marksoft -
18. Februar 2004 um 21:23 -
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Die Nationalteampause ist vorbei, die Erste Bank Eishockey Liga geht in die entscheidende Phase der regulären Saison. In den vergangenen Tagen ist viel passiert, einiges davon abseits des Eises - ein Grund für Hockeyfans.at einen Blick zurückzuwerfen.
Die vergangene Woche hatte es für die Eishockeyfans in Österreich wahrlich in sich. Drei Runden innerhalb fünf Tagen gab es zu absolvieren und zudem gab es einige weitere aufregende Schlagzeilen. Sportlich gesehen scheint sich die Liga langsam aber sicher genau in jene Richtung zu entwickeln, die von vielen vorhergesagt worden war: die beiden Top Favoriten KAC und Linz setzen sich in der Tabelle etwas ab, dahinter entwickelt sich ein Fünfkampf um zwei Play Off Ränge. Weiterhin Tabellenführer bleibt Rekordmeister KAC. Die Rotjacken absolvierten zwar nur zwei Spiele am vergangenen Wochenende, konnten diese aber erfolgreich gestalten. Sogar der traditionelle Fehlstart der Rotjacken nach einer längeren Meisterschaftspause blieb aus und die Klagenfurter kämpften sich gegen Graz über das Penalty Schiessen zum Sieg. Im Dienstagsspiel gegen Wien hatte der KAC beim 6:2 gar keine Probleme und geht damit hochmotiviert in die nächsten Spiele. Das wird auch notwendig sein, denn am Freitag geht es ins Derby gegen den VSV und egal, wie angeschlagen die Adler sein mögen, Derbies haben eigene Gesetze. Dennoch, der KAC ist und bleibt das Top Team der Liga, hat mit einer Partie weniger nach Verlustpunkten 3 Zähler Vorsprung auf Verfolger Linz. Ein perfektes Wochenende legten die Black Wings hin. Der Titelverteidiger startete sehr erfolgreich in die letzte Meisterschaftsphase und verbesserte sich in der Tabelle prompt auf Rang 2, hat sich mittlerweile auch von den Verfolgern abgesetzt und auf Rang 3 fünf Punkte Vorsprung geschaffen. Auffällig bei den Black Wings: sie spielen weiterhin nicht überragend, vergeben immer noch sehr viele Torchancen, doch anders als zu Beginn der Saison werden die Spiele wieder mit einem Tor Unterschied gewonnen. Vor wenigen Wochen sah das noch anders aus. Nun wird es für die Black Wings wichtig sein, den erreichten Punktepolster in den nächsten Spielen zu verteidigen. Die Linzer haben zwar noch immer die realistische Chance den KAC einzuholen, werden aber primär darauf bedacht sein, den Abstand auf den heissumkämpften "Play Off Strich" so gross wie möglich zu gestalten. So schnell wie sich die Oberösterreicher abgesetzt haben, können sie sich auch wieder im Mittelfeldduell wiederfinden. Eine schwarze Woche erlebte Vizemeister VSV. Die Villacher legten einen echten Fehlstart nach der Nationalteampause hin und konnten in den vergangenen fünf Tagen aus drei Spielen keinen einzigen Punkt holen. Die Adler haben derzeit unter den Verletzungen einiger wichtiger Spieler zu leiden und können diese derzeit einfach nicht gleichwertig ersetzen. Zudem kamen in den letzten Wochen die Zahlungsschwierigkeiten von Hauptsponsor "Spero", die nun darin mündeten, dass der Finanzdienstleister Konkurs anmelden musste. Auch diese Situation wird innerhalb der Mannschaft für Unsicherheiten gesorgt haben. Diese heisst es nun aber abbauen, denn das Programm des VSV ist auch in den kommenden Tagen sehr hart. So steht am Freitag das Derby gegen den KAC an und danach geht es mit dem Vienna Capitals gegen einen direkten Konkurrenten um einen Play Off Rang. Die Graz 99ers konnten sich trotz eines spielfreien Tages erfolgreich auf Rang 4 halten. Die Steirer hatten dabei am gestrigen Dienstag die volle Unterstützung der Konkurrenz, denn die Ergebnisse vom Dienstag kamen eindeutig den 99ers zu Gute. Doch auch in den beiden Spielen vom Freitag und Sonntag waren die Grazer erfolgreich. Drei von vier möglichen Punkten holten die Grazer unter Trainer Mike Zettel und blieben damit mit Sicherheit im Plansoll. Dennoch übt man sich in der Steiermark im Tiefstapeln. Trainer Zettel sieht seine Mannschaft immer noch als krassen Aussenseiter, nimmt so weiterhin Druck vom Team und die Grazer können eigentlich nur gewinnen. Sie waren jenes Team, das vor der Saison als krassester Aussenseiter gehandelt wurden - nach 44 Runden stehen sie noch immer unter den Top 4! Das kommende Wochenende wird daher für die 99ers eine wichtige Standortbestimmung sein. Zum einen geht es gegen die beiden Top Teams der Liga, zum anderen gegen Schlusslicht Feldkirch. Gerade die Partie gegen Feldkirch könnte für die Grazer enorm wichtig werden... Wenn derzeit eine Mannschaft der Erste Bank Eishockey Liga von einem "Tief" sprechen kann, dann sind das die Innsbrucker Haie. Die Tiroler mussten sich zuletzt fünf Mal in Folge geschlagen geben, holten am vergangenen Wochenende in drei Spielen nur einen Punkt und finden sich plötzlich im Kampf um die Play Offs wieder. Dabei waren die Haie erst vor wenigen Wochen bis auf Rang 2 vorgestossen, doch seit 25. Jänner versuchen die Tiroler ohne Erfolg einen doppelten Punktgewinn. Umso überraschender, dass sie dennoch nur auf Rang 5 zurückgefallen sind. Einen Trost gibt es aber für die Mannen um Keeper Dalpiaz: man ist punktegleich mit dem Vierten aus Graz und noch ist nichts verloren. Doch um auch in Zukunft ein Wörtchen mitreden zu können müssen die Tiroler so schnell wie möglich siegen. Das kommende Wochenende kann für die Haie vieles bringen. Es geht gegen Rekordmeister KAC und Titelverteidiger Linz - zwei Partien die man verlieren kann, gewinnt man sie aber, bringt das Motivation und Auftrieb. Zuletzt schwächelten die Tiroler aber an allen Ecken und Enden und haben vieles zu verbessern. Ansonsten könnte die Konkurrenz bald vorbei- bzw. davongezogen sein. Ein durchwachsenes Wochenende zeigten die Vienna Capitals. Die Wiener holten mit einer stark ersatzgeschwächten Truppe in drei Spielen immerhin drei Punkte, konnte sich aber dennoch in der Tabelle nicht verbessern. Die Hauptstäder bleiben am sechsten Rang, haben aber noch alle Optionen in Richtung Top 4. Nun wäre es aber für die Wiener einmal wichtig, sich tatsächlich in die Play Off Ränge zu setzen, denn die Capitals kratzen schon seit Wochen von unten am Play Off Strich, schafften aber bislang keinen dauerhaften Sprung hinauf. Gerade die Ausfälle von Leuten wie Baumgartner, Pilloni und König bedeuten für die Wiener einiges Kopfzerbrechen, denn mit diesen drei Stürmern fehlen einige sehr durchschlagskräftige Waffen. Das machte sich auch in den Partien gegen Linz und den KAC bemerkbar, nachdem man am Freitag noch knapp gegen Innsbruck gewonnen hatte. Gegen die Linzer reichte es nur mehr zu einem guten Drittel - ab dann ging es ständig bergab mit den Capitals. Eine Frage der Kraft? Das kommende Wochenende wird für die Vienna Capitals daher umso wichtiger! Nach einer spielfreien Runde am Freitag geht es für die Hauptstädter gleich gegen zwei direkten Konkurrenten: Feldkirch und Vizemeister VSV! Dann müssen die Wiener punkten, um ihren Ansprüchen nach einer Play Off Teilnahme gerecht zu werden, denn ansonsten droht sogar der Fall bis ans Tabellenende! Dieser Fall wird vor allem dadurch möglich, dass sich der EC Feldkirch in den letzten Tagen überraschend erfolgreich präsentiert. Die Vorarlberger stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand, in den Medien wird über alles andere als den Sport gesprochen und genau in dieser schwierigen Phase zeigt die Mannschaft ein Gesicht, das auch den Fans sympathischer ist: sie kämpft! Zwei Siege in zwei Spielen und das noch dazu gegen zwei mögliche direkte Konkurrenten im Kampf um die Play Off Ränge - so hat man sich das in Feldkirch wohl von Beginn an vorgestellt. Viele Experten hatten die Vorarlberger als den grossen Favoriten für die ersten Plätze hinter den Top 2 KAC und Linz gesehen, nun schieben sich die Feldkircher verdächtig nahe an die "Strichzone" heran. Doch Euphorie wäre zu früh in Feldkirch, denn noch hat man nichts erreicht. Es wird jetzt wichtig sein, den Erfolgsrun auch am kommenden Wochenende fortzusetzen, denn zwei von drei Spielen sind richtungsweisend. Am Freitag geht es nach Graz, am Sonntag zu Hause gegen Wien. In diesen Spielen könnten die Vorarlberger den Rückstand auf die vor ihnen platzierten Teams weiter verringern, wenn nicht sogar aufholen, ehe es dann am Mittwoch zum Schlager gegen Linz kommt. Auf alle Fälle darf man eines nicht: die angeschlagenen Vorarlberger zu früh abschreiben! Das haben sie eindrucksvoll bewiesen. Auch die Zukunftsplanung der Liga stand in den letzten Tagen vermehrt in den Schlagzeilen. Vor allem Themen wie Dreipunkteregelung oder aber auch die Ausländeranzahl sorgten für viel Diskussionsstoff und werden das auch weiterhin tun. Am kommenden Wochenende gibt es eine Ligasitzung und danach werden nicht nur die Vereine und Spieler sondern auch die Fans um einiges klüger sein - oder auch nicht. Zum Abschluss gibt es noch eine Neueinführung. Ab sofort kürt Hockeyfans.at nicht nur den Spieler der Woche, sondern auch die Mannschaft der Woche in der Erste Bank Eishockey Liga. Dieses Mal sind dies die überraschend erfolgreichen Feldkircher und der Linzer Andreas Judex, der immer mehr zum Key Player für Linz wird. Mannschaft der Woche: EC Supergau Feldkirch Die Vorarlberger sind wieder im Rennen um die Play Offs! Hatte es nach der Nationalteampause noch eher schlecht für die Feldkircher ausgesehene, siegten sie sich am vergangenen Wochenende wieder an die Konkurrenz heran. Einem 3:1 bei Vizemeister VSV liessen die Vorarlberger einen sicheren 4:1 Erfolg im Derby gegen den HC Innsbruck folgen. In der Tabelle sind sie nun nur mehr zwei Punkte von den Haien entfernt und dürfen sich wieder Hoffnungen auf die Top 4 machen. und das alles nachdem die Hauptthemen in Vorarlberg in den letzten Wochen drohender Konkurs, Gehaltskürzungen und Rettungsaktionen für den Verein waren. Die Spieler schienen durch die finanziellen Probleme zu einer "jetzt erst recht" - Mentalität gefunden zu haben und plötzlich ist der Erfolg wieder da. Spieler der Woche: Andreas Judex (Superfund BW Linz) Er galt schon seit langem als grosses Talent für die Zukunft, hatte den Ruf eines nervenstarken Penalty Schützen und entwickelt sich für Meister Linz immer mehr zum wichtigen Top Scorer. Am vergangenen Wochenende war es gleich zwei Mal Judex, der gegen den VSV das Game Winning Goal erzielte. Wie der Stürmer überhaupt bei den Linzern der Mann für die Siegestreffer zu sein scheint: sechs Mal hat er in der laufenden Saison bereits den entscheidenden Treffer erzielt - so oft wie kein anderer im Team. Gemeinsam mit Ivo Jan hat Judex damit nun auch in der Ligawertung die Spitze bei dem Game Winnern übernommen. Bislang läuft es sehr gut für Judex, der in 36 Spielen 14 Tore und 9 Assists für die Black Wings verbuchen konnte. Damit liegt er in der mannschaftsinternen Scorerwertung auf Rang 5. Was ihn zudem wertvoll für die Mannschaft macht, ist seine Fairness. Nur 8 Strafminuten hat der Stürmer bislang auf sein Konto geladen. Damit ist er von den regelmässig spielenden Linzern der mit Abstand fairste! Kein Wunder, dass mittlerweile auch die Konkurrenz auf den Angreifer aufmerksam geworden ist. So soll Judex für die kommende Saison von einigen Vereinen umgarnt werden. Vor allem Capitals Coach Boni würde Judex sehr gerne in seinem Team sehen. Man kann aber davon ausgehen, dass auch die Linzer alles daran setzen werden, einen Spieler, der sich immer mehr zum Key Player entwickelt, im Team halten zu wollen.
Die vergangene Woche hatte es für die Eishockeyfans in Österreich wahrlich in sich. Drei Runden innerhalb fünf Tagen gab es zu absolvieren und zudem gab es einige weitere aufregende Schlagzeilen. Sportlich gesehen scheint sich die Liga langsam aber sicher genau in jene Richtung zu entwickeln, die von vielen vorhergesagt worden war: die beiden Top Favoriten KAC und Linz setzen sich in der Tabelle etwas ab, dahinter entwickelt sich ein Fünfkampf um zwei Play Off Ränge. Weiterhin Tabellenführer bleibt Rekordmeister KAC. Die Rotjacken absolvierten zwar nur zwei Spiele am vergangenen Wochenende, konnten diese aber erfolgreich gestalten. Sogar der traditionelle Fehlstart der Rotjacken nach einer längeren Meisterschaftspause blieb aus und die Klagenfurter kämpften sich gegen Graz über das Penalty Schiessen zum Sieg. Im Dienstagsspiel gegen Wien hatte der KAC beim 6:2 gar keine Probleme und geht damit hochmotiviert in die nächsten Spiele. Das wird auch notwendig sein, denn am Freitag geht es ins Derby gegen den VSV und egal, wie angeschlagen die Adler sein mögen, Derbies haben eigene Gesetze. Dennoch, der KAC ist und bleibt das Top Team der Liga, hat mit einer Partie weniger nach Verlustpunkten 3 Zähler Vorsprung auf Verfolger Linz. Ein perfektes Wochenende legten die Black Wings hin. Der Titelverteidiger startete sehr erfolgreich in die letzte Meisterschaftsphase und verbesserte sich in der Tabelle prompt auf Rang 2, hat sich mittlerweile auch von den Verfolgern abgesetzt und auf Rang 3 fünf Punkte Vorsprung geschaffen. Auffällig bei den Black Wings: sie spielen weiterhin nicht überragend, vergeben immer noch sehr viele Torchancen, doch anders als zu Beginn der Saison werden die Spiele wieder mit einem Tor Unterschied gewonnen. Vor wenigen Wochen sah das noch anders aus. Nun wird es für die Black Wings wichtig sein, den erreichten Punktepolster in den nächsten Spielen zu verteidigen. Die Linzer haben zwar noch immer die realistische Chance den KAC einzuholen, werden aber primär darauf bedacht sein, den Abstand auf den heissumkämpften "Play Off Strich" so gross wie möglich zu gestalten. So schnell wie sich die Oberösterreicher abgesetzt haben, können sie sich auch wieder im Mittelfeldduell wiederfinden. Eine schwarze Woche erlebte Vizemeister VSV. Die Villacher legten einen echten Fehlstart nach der Nationalteampause hin und konnten in den vergangenen fünf Tagen aus drei Spielen keinen einzigen Punkt holen. Die Adler haben derzeit unter den Verletzungen einiger wichtiger Spieler zu leiden und können diese derzeit einfach nicht gleichwertig ersetzen. Zudem kamen in den letzten Wochen die Zahlungsschwierigkeiten von Hauptsponsor "Spero", die nun darin mündeten, dass der Finanzdienstleister Konkurs anmelden musste. Auch diese Situation wird innerhalb der Mannschaft für Unsicherheiten gesorgt haben. Diese heisst es nun aber abbauen, denn das Programm des VSV ist auch in den kommenden Tagen sehr hart. So steht am Freitag das Derby gegen den KAC an und danach geht es mit dem Vienna Capitals gegen einen direkten Konkurrenten um einen Play Off Rang. Die Graz 99ers konnten sich trotz eines spielfreien Tages erfolgreich auf Rang 4 halten. Die Steirer hatten dabei am gestrigen Dienstag die volle Unterstützung der Konkurrenz, denn die Ergebnisse vom Dienstag kamen eindeutig den 99ers zu Gute. Doch auch in den beiden Spielen vom Freitag und Sonntag waren die Grazer erfolgreich. Drei von vier möglichen Punkten holten die Grazer unter Trainer Mike Zettel und blieben damit mit Sicherheit im Plansoll. Dennoch übt man sich in der Steiermark im Tiefstapeln. Trainer Zettel sieht seine Mannschaft immer noch als krassen Aussenseiter, nimmt so weiterhin Druck vom Team und die Grazer können eigentlich nur gewinnen. Sie waren jenes Team, das vor der Saison als krassester Aussenseiter gehandelt wurden - nach 44 Runden stehen sie noch immer unter den Top 4! Das kommende Wochenende wird daher für die 99ers eine wichtige Standortbestimmung sein. Zum einen geht es gegen die beiden Top Teams der Liga, zum anderen gegen Schlusslicht Feldkirch. Gerade die Partie gegen Feldkirch könnte für die Grazer enorm wichtig werden... Wenn derzeit eine Mannschaft der Erste Bank Eishockey Liga von einem "Tief" sprechen kann, dann sind das die Innsbrucker Haie. Die Tiroler mussten sich zuletzt fünf Mal in Folge geschlagen geben, holten am vergangenen Wochenende in drei Spielen nur einen Punkt und finden sich plötzlich im Kampf um die Play Offs wieder. Dabei waren die Haie erst vor wenigen Wochen bis auf Rang 2 vorgestossen, doch seit 25. Jänner versuchen die Tiroler ohne Erfolg einen doppelten Punktgewinn. Umso überraschender, dass sie dennoch nur auf Rang 5 zurückgefallen sind. Einen Trost gibt es aber für die Mannen um Keeper Dalpiaz: man ist punktegleich mit dem Vierten aus Graz und noch ist nichts verloren. Doch um auch in Zukunft ein Wörtchen mitreden zu können müssen die Tiroler so schnell wie möglich siegen. Das kommende Wochenende kann für die Haie vieles bringen. Es geht gegen Rekordmeister KAC und Titelverteidiger Linz - zwei Partien die man verlieren kann, gewinnt man sie aber, bringt das Motivation und Auftrieb. Zuletzt schwächelten die Tiroler aber an allen Ecken und Enden und haben vieles zu verbessern. Ansonsten könnte die Konkurrenz bald vorbei- bzw. davongezogen sein. Ein durchwachsenes Wochenende zeigten die Vienna Capitals. Die Wiener holten mit einer stark ersatzgeschwächten Truppe in drei Spielen immerhin drei Punkte, konnte sich aber dennoch in der Tabelle nicht verbessern. Die Hauptstäder bleiben am sechsten Rang, haben aber noch alle Optionen in Richtung Top 4. Nun wäre es aber für die Wiener einmal wichtig, sich tatsächlich in die Play Off Ränge zu setzen, denn die Capitals kratzen schon seit Wochen von unten am Play Off Strich, schafften aber bislang keinen dauerhaften Sprung hinauf. Gerade die Ausfälle von Leuten wie Baumgartner, Pilloni und König bedeuten für die Wiener einiges Kopfzerbrechen, denn mit diesen drei Stürmern fehlen einige sehr durchschlagskräftige Waffen. Das machte sich auch in den Partien gegen Linz und den KAC bemerkbar, nachdem man am Freitag noch knapp gegen Innsbruck gewonnen hatte. Gegen die Linzer reichte es nur mehr zu einem guten Drittel - ab dann ging es ständig bergab mit den Capitals. Eine Frage der Kraft? Das kommende Wochenende wird für die Vienna Capitals daher umso wichtiger! Nach einer spielfreien Runde am Freitag geht es für die Hauptstädter gleich gegen zwei direkten Konkurrenten: Feldkirch und Vizemeister VSV! Dann müssen die Wiener punkten, um ihren Ansprüchen nach einer Play Off Teilnahme gerecht zu werden, denn ansonsten droht sogar der Fall bis ans Tabellenende! Dieser Fall wird vor allem dadurch möglich, dass sich der EC Feldkirch in den letzten Tagen überraschend erfolgreich präsentiert. Die Vorarlberger stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand, in den Medien wird über alles andere als den Sport gesprochen und genau in dieser schwierigen Phase zeigt die Mannschaft ein Gesicht, das auch den Fans sympathischer ist: sie kämpft! Zwei Siege in zwei Spielen und das noch dazu gegen zwei mögliche direkte Konkurrenten im Kampf um die Play Off Ränge - so hat man sich das in Feldkirch wohl von Beginn an vorgestellt. Viele Experten hatten die Vorarlberger als den grossen Favoriten für die ersten Plätze hinter den Top 2 KAC und Linz gesehen, nun schieben sich die Feldkircher verdächtig nahe an die "Strichzone" heran. Doch Euphorie wäre zu früh in Feldkirch, denn noch hat man nichts erreicht. Es wird jetzt wichtig sein, den Erfolgsrun auch am kommenden Wochenende fortzusetzen, denn zwei von drei Spielen sind richtungsweisend. Am Freitag geht es nach Graz, am Sonntag zu Hause gegen Wien. In diesen Spielen könnten die Vorarlberger den Rückstand auf die vor ihnen platzierten Teams weiter verringern, wenn nicht sogar aufholen, ehe es dann am Mittwoch zum Schlager gegen Linz kommt. Auf alle Fälle darf man eines nicht: die angeschlagenen Vorarlberger zu früh abschreiben! Das haben sie eindrucksvoll bewiesen. Auch die Zukunftsplanung der Liga stand in den letzten Tagen vermehrt in den Schlagzeilen. Vor allem Themen wie Dreipunkteregelung oder aber auch die Ausländeranzahl sorgten für viel Diskussionsstoff und werden das auch weiterhin tun. Am kommenden Wochenende gibt es eine Ligasitzung und danach werden nicht nur die Vereine und Spieler sondern auch die Fans um einiges klüger sein - oder auch nicht. Zum Abschluss gibt es noch eine Neueinführung. Ab sofort kürt Hockeyfans.at nicht nur den Spieler der Woche, sondern auch die Mannschaft der Woche in der Erste Bank Eishockey Liga. Dieses Mal sind dies die überraschend erfolgreichen Feldkircher und der Linzer Andreas Judex, der immer mehr zum Key Player für Linz wird. Mannschaft der Woche: EC Supergau Feldkirch Die Vorarlberger sind wieder im Rennen um die Play Offs! Hatte es nach der Nationalteampause noch eher schlecht für die Feldkircher ausgesehene, siegten sie sich am vergangenen Wochenende wieder an die Konkurrenz heran. Einem 3:1 bei Vizemeister VSV liessen die Vorarlberger einen sicheren 4:1 Erfolg im Derby gegen den HC Innsbruck folgen. In der Tabelle sind sie nun nur mehr zwei Punkte von den Haien entfernt und dürfen sich wieder Hoffnungen auf die Top 4 machen. und das alles nachdem die Hauptthemen in Vorarlberg in den letzten Wochen drohender Konkurs, Gehaltskürzungen und Rettungsaktionen für den Verein waren. Die Spieler schienen durch die finanziellen Probleme zu einer "jetzt erst recht" - Mentalität gefunden zu haben und plötzlich ist der Erfolg wieder da. Spieler der Woche: Andreas Judex (Superfund BW Linz) Er galt schon seit langem als grosses Talent für die Zukunft, hatte den Ruf eines nervenstarken Penalty Schützen und entwickelt sich für Meister Linz immer mehr zum wichtigen Top Scorer. Am vergangenen Wochenende war es gleich zwei Mal Judex, der gegen den VSV das Game Winning Goal erzielte. Wie der Stürmer überhaupt bei den Linzern der Mann für die Siegestreffer zu sein scheint: sechs Mal hat er in der laufenden Saison bereits den entscheidenden Treffer erzielt - so oft wie kein anderer im Team. Gemeinsam mit Ivo Jan hat Judex damit nun auch in der Ligawertung die Spitze bei dem Game Winnern übernommen. Bislang läuft es sehr gut für Judex, der in 36 Spielen 14 Tore und 9 Assists für die Black Wings verbuchen konnte. Damit liegt er in der mannschaftsinternen Scorerwertung auf Rang 5. Was ihn zudem wertvoll für die Mannschaft macht, ist seine Fairness. Nur 8 Strafminuten hat der Stürmer bislang auf sein Konto geladen. Damit ist er von den regelmässig spielenden Linzern der mit Abstand fairste! Kein Wunder, dass mittlerweile auch die Konkurrenz auf den Angreifer aufmerksam geworden ist. So soll Judex für die kommende Saison von einigen Vereinen umgarnt werden. Vor allem Capitals Coach Boni würde Judex sehr gerne in seinem Team sehen. Man kann aber davon ausgehen, dass auch die Linzer alles daran setzen werden, einen Spieler, der sich immer mehr zum Key Player entwickelt, im Team halten zu wollen.