Kaderbewertung: Meister Linz erneut der Top Favorit
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marksoft -
19. September 2003 um 10:37 -
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Eine Woche vor dem Start in die Erste Bank EishockeyLiga geht heute die Hockeyfans.at Kaderbewertung in die letzte Runde. Wir beleuchten zum Abschluss den Titelverteidiger aus Linz, der sich für die kommende Saison gezielt verstärkt hat und wieder als Top Favorit in die Liga startet.
Drei Saisonen benötigten die Black Wings aus Linz, um die Spitze der österreichischen Bundesliga zu erklimmen. Nachdem sie schon die Saison 02/03 beherrscht hatten, dann aber im Finale am VSV gescheitert waren, drehten die Oberösterreicher in der vergangenen Saison den Spiess um und holten sich abermals im Finale gegen die Villacher den Titel. Mit dem Erfolg des vergangenen Jahres hat der Erfolgsweg der Linzer samt ihrem lautstarken Fananhang den bisherigen Höhepunkt erreicht. Die ursprünglichen Ziele sind erreicht, nun heisst es für die Linzer den erfolgreichen Weg weiterzugehen. Während des Sommers hat sich der Meister nicht nur mit neuen Spielern sondern auch mit einem neuen Haupt- und Namenssponsor verstärkt, was für einige Diskussionen sorgte. Unter dem Namen Superfund BW Linz gehen die Black Wings nun in Richtung Titelverteidigung. Nach dem Gewinn des Meistertitels trennten sich die Linzer nach zwei sehr erfolgreichen Jahren von ihrem Trainer, Stanislav Barda um den es bereits während den letzten beiden Saisonen immer wieder Diskussionen gegeben hatte. Mit dem Finnen Veli-Pekka Ketola holten die Linzer eine lebende NHL Legende an die Donau. Zudem gab es auch im Kader einige Veränderungen. So kehrte Rick Nasheim nach drei Jahren in Linz wieder nach Feldkirch zurück und auch Ray Podloski verliess die Oberösterreicher Richtung Wien. Doch trotz der Abgänge werden die Linzer auch in diesem Jahr nicht umhin kommen und als der Top Favorit in die neue Saison gehen. Mit Zugängen wie Kent Salfi, der schon beim VSV ein Leistungsträger war, Nationalstürmer Raimund Divis, der nach einem Jahr in Feldkirch wieder an die Donau zurück kehrte und den beiden U21 Spielern Rodman und Ihantola hat man den Kader erneut qualitativ aufgewertet. Hockeyfans.at Prognose: Was soll man zu dieser Linzer Mannschaft noch sagen? In der vergangenen Saison war man nicht nur die Torfabrik der Liga, sondern hatte auch die beste Verteidigung und den besten Torhüter. Alles in allem scheinen die Linzer durch die Bank ausgeglichener besetzt als der Rest der Liga. An der Offensivkraft der Oberösterreicher wird sich wohl auch heuer wenig ändern. Abgänge wurden ausgezeichnet nachbesetzt und insgesamt kann man sich fast auf die gesamte Meistermannschaft der vergangenen Saison verlassen. In den bisherigen Testspielen für die kommende Saison wirkten die Linzer zwar noch nicht so überzeugend wie vor einem Jahr - hier machen sich wohl die Trainerumstellung und damit neue Trainingsarten und Spielsysteme bemerkbar - doch von der Papierform her sind die Oberösterreicher auch heuer zumindest zum Erreichen des Finales "verdammt". Das wird in Linz auch als Minimalziel ausgegeben, wenngleich man zugibt, als Meister selbstverständlich immer auch die Titelverteidigung will. Zudem wird in Linz betont, dass man seit Bundesligazugehörigkeit noch nie ein derart gutes Klima in der Mannschaft hatte. Die Rahmenbedingungen passen weiterhin in Oberösterreich, die Zukunft des Vereins ist auf die nächsten Jahre hinaus auch finanziell bereits jetzt gesichert und somit könnten die Stars zumindest ohne diesen Druck aufspielen. Doch der Druck ist vorhanden, denn gerade die in Linz sehr erfolgsverwöhnten Zuschauer wollen Siege sehen und nicht zuletzt werden auch die immer mehr werdenden Sponsoren nur durch Erfolge angelockt. Auch wenn die Liga auch in ihrem vierten Jahr immer enger zusammenrückt, eines scheint auch in der Saison 2003/04 zuzutreffen: die Linzer scheinen um genau jenes kleines Bisschen besser besetzt zu sein als die Konkurrenz. Daher prognostiziert Hockeyfans.at den Linzern auch heuer wieder nach der regulären Saison Rang 1 in der Tabelle, wenngleich man die Liga aber mit Sicherheit nicht mehr dominieren wird und sich mit einigen immer stärker werdenden Herausforderern konfrontiert sieht. In den Play Offs ist dann wie immer alles möglich, wenngleich die Oberösterreicher auch dann als Favorit starten werden. Mit der Kaderbewertung des Superfund BW Linz beendet Hockeyfans.at diese beliebte Serie. In der kommenden Woche werden als Vorbereitung für die Saison noch einmal die Rahmenbedingungen der Liga beleuchtet und auch die Teams der Erste Bank EishockeyLiga kurz vorgestellt. Die Kaderbewertung der Black Wings Linz: Torhüter: Die Linzer verfügten in den vergangenen beiden Jahren immer über einen Erfolgsgaranten. Dieser trug den Namen Pavel Nestak, ist Tscheche und hütet das Tor des Meisters. Wie schon im Jahr zuvor war Nestak auch in der vergangenen Saison der beste Goalie der Liga. Der Publikumsliebling in Linz wurde für den Rest der Liga zum Alptraum. Nicht weniger als 92,81 Prozent aller auf ihn in 50 Spielen abgefeuerten Schüsse wehrte der Tscheche ab, sorgte zudem mit 7 Shutouts für einen weiteren Top Wert in der Liga. Auch wenn die Herausforderer um die Ligaspitze im Torhüterbereich mehr geworden sind, Nestak gehört auch in der kommenden Saison zu den Top Goalies der Erste Bank EishockeyLiga. Es bleibt abzuwarten, ob er weiterhin so konstant und ohne Verletzungen den Kasten der Black Wings sauber halten kann. Auf alle Fälle können sich die Oberösterreicher auf ihren Mann im Tor verlassen und wissen das auch. Auch auf der Backup Stelle ist in Linz alles beim Alten geblieben. Michael Mayer wird eine weitere Saison bei den Black Wings spielen und es deutete sich bereits in den Vorbereitungsspielen an, dass der zweite Goalie in der kommenden Saison vermutlich mehr Eiszeit bekommen dürfte. Im vergangenen Jahr galt Mayer noch als nicht einzuschätzende Schwachstelle, hat aber im vergangenen Jahr viel gelernt und in den bisherigen Testeinsätzen ausgezeichnete Leistungen gezeigt. Mittlerweile kann auch der zweite Goalie Verantwortung übernehmen und die Verantwortlichen wie Fans in Linz müssen nicht bang sein, wenn "ihr" Pavel Nestak einmal kurzfristig ausfallen würde. Wertung: 4,5 von 5 Punkten Abwehr: Auch wenn die Black Wings laut Statistik in der vergangenen Saison über die beste Abwehr der Liga verfügten und die wenigsten Gegentore verbuchten, die Defensive ist und bleibt eine Achillesferse bei den Oberösterreichern. Vor allem an der Defensive haben die Linzer auch für die neue Saison gearbeitet. Die nicht immer überzeugenden Mike Shea und Mario Berger haben den Verein verlassen und für sie kamen Jiri Hala und der U21 Finne Juha Ihantola nach Oberösterreicher. Während der junge Ihantola alle Erwartungen erfüllte und eine technische und körperlich ausgezeichnete Verstärkung darstellt, hat der aus Wien gekommene Hala bislang noch nicht überzeugt und stellte in der Defensive eine Schwachstelle dar. Dennoch bleibt auch die Verteidigung der Linzer ausgezeichnet besetzt. Mit dem Defensivpaar Kuchyna/Robert Lukas hat man auch für die Offensive einiges an Schlagkraft zu bieten und der in den Play Offs verpflichtete Reid Simonton sorgt für die körperliche Komponente vor dem Tor von Nestak. Das österreichische Duo Pfeffer/Klimbacher konnte sich in der vergangenen Saison ebenfalls steigern und schaffte es sogar zu Nationalteamehren, während man mit Ihantola/Mayer sogar über eine gute vierte Verteidigungslinie verfügt. Die Abwehr der Linzer ist eingespielt und meistererprobt, zählt zu den besten der Liga. Die grossen Fragezeichen stehen hinter dem immer wieder verletzten Tschechen Kuchyna und dem unkonstanten Hala. Zudem dürften die Black Wings in der Defensive gegenüber den vergangenen Saison dank des neuen Trainers, der selbst den kanadischen Stil bevorzugt, eher körperbetonter spielen und laufen daher Gefahr, durch Strafzeiten Gegentore zu produzieren. Auch die oftmals sehr offensive Gangweise der Verteidiger könnte zu dem einen oder anderen Problem führen.- Alles in allem dürfte die Verteidigung der Linzer aber gegenüber der vergangenen Saison konstant gut wenn icht sogar um eine Spur besser besetzt sein und weiterhin zumindest zu den besten zwei Defensiven der Liga gehören. Wertung: 5 von 5 Punkten Angriff Die Offensive war und ist auch heuer wieder die grosse Stärke der Linzer. Zwar hat man mit dem Abgang von Rick Nasheim einen Liebling der Massen und Leistungsträger verloren, doch die Verpflichtung von Kent Salfi hat bislang gezeigt, dass man die entstandene Lücke mit dem Neuzugang aus Villach mehr als nur schliessen konnte. Auch der zweite Abgang, jener von "Bullykönig" Ray Podloski, konnte kompensiert werden, indem Raimund Divis nach einem Jahr in Feldkirch wieder nach Linz gelotst hat. Zudem holte man für Pewal die slowenische U21 Hoffnung David Rodman, Bruder des mittlerweile in die DEL gewechselten 99ers Stürmers Marcel Rodman. In Linz spielt also weiterhin ein Starensemble im Sturm. Mit der ersten Linie Lukas/Perthaler/Salfi dürfte der Meister auch in der neuen Saison viel Freude haben, die "Hochgeschwindigkeitslinie" Szücs/Intranuovo und vermutlich Divis wird so mancher Defensive einige Rätsel aufgeben, wobei vor allem Szücs und Intranuovo bislang in der Vorbereitung in ihrer Form noch nicht überzeugten. Aber auch die dritte Linie kann sich noch sehen lassen: mit Peintner, Judex und Eichberger verfügt man hier vor allem über eine kämpferisch starke Linie, die ebenfalls aus Spielern des erweiterten Nationalteamkaders besteht. Zudem könnte man in der neuen Saison tatsächlich auch eine vierte Linie ins Rennen geworfen werden. Mit dem Slowenen Rodman hätte man für die jungen Eigenbauspieler einen Sturmführer. Ob man tatsächlich auf vier volle Linien vertraut, wird man in den ersten Meisterschaftsspielen sehen. Der grosse Vorteil des Linzer Angriffs besteht in der Ausgeglichenheit der Linien und vor allem darin, dass auch Ausfälle kompensiert werden können. Mit Rodman steht zudem eines der hoffnungsvollsten slowenischen Talente zur Verfügung, das in den Tests auch schon in der Paradereihe des Meisters gute Leistungen zeigte. Zusammenfassend kann man getrost behaupten, dass die Linzer über die beste Offensive der Liga verfügen. Für die Gegner ist es schwierig, beinahe unmöglich, alle potentiellen Offensivwaffen der Linzer auszuschalten und die Torfabrik der Liga dürte auch in dieser Saison ein echter Torgarant sein. Wertung: 5 von 5 Punkten Trainer Nach zwei Jahren der erfolgreichen Zusammenarbeit hat man sich in Linz von Stansilav Barda getrennt. Der Eishockeyprofessor wurde durch den Finnen Veli-Pekka Ketola, hierzulande nur den eingefleischtesten Fans ein Begriff, ersetzt. Ketola galt in den 70er Jahren des vergangenen Jahrtausends als NHL Superstar und ist in Finnland eine lebende Legende. Auch wenn er als Trainer ein noch wenig beschriebenes Blatt ist, der neue Trainer der Linzer hat sich bei seinen Spielern bereits viel Respekt verschafft. Vor allem die körperlichen Anforderungen des Finnen sind gegenüber der tschechischen Schule der Vorjahre erheblich gestiegen. Wie sich bereits in den Tests der Linzer gezeigt hat, könnte der Meister gerade zu Beginn der Saison Anlaufschwierigkeiten haben, da man nach drei Jahren nun einen Systemwechsel vollzieht und die Umstellung Zeit benötigen wird. Es bleibt abzuwarten, wie der Trainer reagiert, wenn es einmal nicht so läuft, denn wie man zu sagen pflegt "wenn's läuft, dann läuft's". Die wahre Grösse eines Trainers erkennt man in schlechteren Zeiten. Mit seiner langjährigen Erfahrung als NHL Spieler und einiger Trainererfahrung in Finnland und Italien kann Ketola vermutlich auch in Österreichs Eishockeyszene mithalten. Noch hat er den Startnachteil, dass er nicht alle Teams der Erste Bank EishockeyLiga kennt, wird dies aber in den nächsten Wochen mit Sicherheit nachholen. In dieser Hinsicht war der Finne bislang bereits sehr eifrig, hat sich Videos aus dem Vorjahr besorgt und war mit einem Teil der Mannschaft sogar in Salzburg, um sich das Kärntner Testderby zwischen Vizemeister VSV und Rekordmeister KAC anzusehen. Wertung: 3,5 von 5 Punkten Gesamtwertung: 18 von 20 Punkten Der Endstand der Hockeyfans.at Kaderbewertung: 1. Black Wings Linz 18 von 20 Punkten 2. KAC 17,5 von 20 Punkten 2. Feldkirch 17,5 von 20 Punkten 5. VSV 15,5 von 20 Punkten 5. HC Innsbruck 15,5 von 20 Punkten 5. Vienna Capitals 15,5 von 20 Punkten 7. Graz 99ers 13,5 von 20 Punkten Die Kaderbewertung wird von Fans erstellt und muss sich nicht mit der Meinung von Hockeyfans.at decken. (Titelfoto: Reinhard Eisenbauer)
Drei Saisonen benötigten die Black Wings aus Linz, um die Spitze der österreichischen Bundesliga zu erklimmen. Nachdem sie schon die Saison 02/03 beherrscht hatten, dann aber im Finale am VSV gescheitert waren, drehten die Oberösterreicher in der vergangenen Saison den Spiess um und holten sich abermals im Finale gegen die Villacher den Titel. Mit dem Erfolg des vergangenen Jahres hat der Erfolgsweg der Linzer samt ihrem lautstarken Fananhang den bisherigen Höhepunkt erreicht. Die ursprünglichen Ziele sind erreicht, nun heisst es für die Linzer den erfolgreichen Weg weiterzugehen. Während des Sommers hat sich der Meister nicht nur mit neuen Spielern sondern auch mit einem neuen Haupt- und Namenssponsor verstärkt, was für einige Diskussionen sorgte. Unter dem Namen Superfund BW Linz gehen die Black Wings nun in Richtung Titelverteidigung. Nach dem Gewinn des Meistertitels trennten sich die Linzer nach zwei sehr erfolgreichen Jahren von ihrem Trainer, Stanislav Barda um den es bereits während den letzten beiden Saisonen immer wieder Diskussionen gegeben hatte. Mit dem Finnen Veli-Pekka Ketola holten die Linzer eine lebende NHL Legende an die Donau. Zudem gab es auch im Kader einige Veränderungen. So kehrte Rick Nasheim nach drei Jahren in Linz wieder nach Feldkirch zurück und auch Ray Podloski verliess die Oberösterreicher Richtung Wien. Doch trotz der Abgänge werden die Linzer auch in diesem Jahr nicht umhin kommen und als der Top Favorit in die neue Saison gehen. Mit Zugängen wie Kent Salfi, der schon beim VSV ein Leistungsträger war, Nationalstürmer Raimund Divis, der nach einem Jahr in Feldkirch wieder an die Donau zurück kehrte und den beiden U21 Spielern Rodman und Ihantola hat man den Kader erneut qualitativ aufgewertet. Hockeyfans.at Prognose: Was soll man zu dieser Linzer Mannschaft noch sagen? In der vergangenen Saison war man nicht nur die Torfabrik der Liga, sondern hatte auch die beste Verteidigung und den besten Torhüter. Alles in allem scheinen die Linzer durch die Bank ausgeglichener besetzt als der Rest der Liga. An der Offensivkraft der Oberösterreicher wird sich wohl auch heuer wenig ändern. Abgänge wurden ausgezeichnet nachbesetzt und insgesamt kann man sich fast auf die gesamte Meistermannschaft der vergangenen Saison verlassen. In den bisherigen Testspielen für die kommende Saison wirkten die Linzer zwar noch nicht so überzeugend wie vor einem Jahr - hier machen sich wohl die Trainerumstellung und damit neue Trainingsarten und Spielsysteme bemerkbar - doch von der Papierform her sind die Oberösterreicher auch heuer zumindest zum Erreichen des Finales "verdammt". Das wird in Linz auch als Minimalziel ausgegeben, wenngleich man zugibt, als Meister selbstverständlich immer auch die Titelverteidigung will. Zudem wird in Linz betont, dass man seit Bundesligazugehörigkeit noch nie ein derart gutes Klima in der Mannschaft hatte. Die Rahmenbedingungen passen weiterhin in Oberösterreich, die Zukunft des Vereins ist auf die nächsten Jahre hinaus auch finanziell bereits jetzt gesichert und somit könnten die Stars zumindest ohne diesen Druck aufspielen. Doch der Druck ist vorhanden, denn gerade die in Linz sehr erfolgsverwöhnten Zuschauer wollen Siege sehen und nicht zuletzt werden auch die immer mehr werdenden Sponsoren nur durch Erfolge angelockt. Auch wenn die Liga auch in ihrem vierten Jahr immer enger zusammenrückt, eines scheint auch in der Saison 2003/04 zuzutreffen: die Linzer scheinen um genau jenes kleines Bisschen besser besetzt zu sein als die Konkurrenz. Daher prognostiziert Hockeyfans.at den Linzern auch heuer wieder nach der regulären Saison Rang 1 in der Tabelle, wenngleich man die Liga aber mit Sicherheit nicht mehr dominieren wird und sich mit einigen immer stärker werdenden Herausforderern konfrontiert sieht. In den Play Offs ist dann wie immer alles möglich, wenngleich die Oberösterreicher auch dann als Favorit starten werden. Mit der Kaderbewertung des Superfund BW Linz beendet Hockeyfans.at diese beliebte Serie. In der kommenden Woche werden als Vorbereitung für die Saison noch einmal die Rahmenbedingungen der Liga beleuchtet und auch die Teams der Erste Bank EishockeyLiga kurz vorgestellt. Die Kaderbewertung der Black Wings Linz: Torhüter: Die Linzer verfügten in den vergangenen beiden Jahren immer über einen Erfolgsgaranten. Dieser trug den Namen Pavel Nestak, ist Tscheche und hütet das Tor des Meisters. Wie schon im Jahr zuvor war Nestak auch in der vergangenen Saison der beste Goalie der Liga. Der Publikumsliebling in Linz wurde für den Rest der Liga zum Alptraum. Nicht weniger als 92,81 Prozent aller auf ihn in 50 Spielen abgefeuerten Schüsse wehrte der Tscheche ab, sorgte zudem mit 7 Shutouts für einen weiteren Top Wert in der Liga. Auch wenn die Herausforderer um die Ligaspitze im Torhüterbereich mehr geworden sind, Nestak gehört auch in der kommenden Saison zu den Top Goalies der Erste Bank EishockeyLiga. Es bleibt abzuwarten, ob er weiterhin so konstant und ohne Verletzungen den Kasten der Black Wings sauber halten kann. Auf alle Fälle können sich die Oberösterreicher auf ihren Mann im Tor verlassen und wissen das auch. Auch auf der Backup Stelle ist in Linz alles beim Alten geblieben. Michael Mayer wird eine weitere Saison bei den Black Wings spielen und es deutete sich bereits in den Vorbereitungsspielen an, dass der zweite Goalie in der kommenden Saison vermutlich mehr Eiszeit bekommen dürfte. Im vergangenen Jahr galt Mayer noch als nicht einzuschätzende Schwachstelle, hat aber im vergangenen Jahr viel gelernt und in den bisherigen Testeinsätzen ausgezeichnete Leistungen gezeigt. Mittlerweile kann auch der zweite Goalie Verantwortung übernehmen und die Verantwortlichen wie Fans in Linz müssen nicht bang sein, wenn "ihr" Pavel Nestak einmal kurzfristig ausfallen würde. Wertung: 4,5 von 5 Punkten Abwehr: Auch wenn die Black Wings laut Statistik in der vergangenen Saison über die beste Abwehr der Liga verfügten und die wenigsten Gegentore verbuchten, die Defensive ist und bleibt eine Achillesferse bei den Oberösterreichern. Vor allem an der Defensive haben die Linzer auch für die neue Saison gearbeitet. Die nicht immer überzeugenden Mike Shea und Mario Berger haben den Verein verlassen und für sie kamen Jiri Hala und der U21 Finne Juha Ihantola nach Oberösterreicher. Während der junge Ihantola alle Erwartungen erfüllte und eine technische und körperlich ausgezeichnete Verstärkung darstellt, hat der aus Wien gekommene Hala bislang noch nicht überzeugt und stellte in der Defensive eine Schwachstelle dar. Dennoch bleibt auch die Verteidigung der Linzer ausgezeichnet besetzt. Mit dem Defensivpaar Kuchyna/Robert Lukas hat man auch für die Offensive einiges an Schlagkraft zu bieten und der in den Play Offs verpflichtete Reid Simonton sorgt für die körperliche Komponente vor dem Tor von Nestak. Das österreichische Duo Pfeffer/Klimbacher konnte sich in der vergangenen Saison ebenfalls steigern und schaffte es sogar zu Nationalteamehren, während man mit Ihantola/Mayer sogar über eine gute vierte Verteidigungslinie verfügt. Die Abwehr der Linzer ist eingespielt und meistererprobt, zählt zu den besten der Liga. Die grossen Fragezeichen stehen hinter dem immer wieder verletzten Tschechen Kuchyna und dem unkonstanten Hala. Zudem dürften die Black Wings in der Defensive gegenüber den vergangenen Saison dank des neuen Trainers, der selbst den kanadischen Stil bevorzugt, eher körperbetonter spielen und laufen daher Gefahr, durch Strafzeiten Gegentore zu produzieren. Auch die oftmals sehr offensive Gangweise der Verteidiger könnte zu dem einen oder anderen Problem führen.- Alles in allem dürfte die Verteidigung der Linzer aber gegenüber der vergangenen Saison konstant gut wenn icht sogar um eine Spur besser besetzt sein und weiterhin zumindest zu den besten zwei Defensiven der Liga gehören. Wertung: 5 von 5 Punkten Angriff Die Offensive war und ist auch heuer wieder die grosse Stärke der Linzer. Zwar hat man mit dem Abgang von Rick Nasheim einen Liebling der Massen und Leistungsträger verloren, doch die Verpflichtung von Kent Salfi hat bislang gezeigt, dass man die entstandene Lücke mit dem Neuzugang aus Villach mehr als nur schliessen konnte. Auch der zweite Abgang, jener von "Bullykönig" Ray Podloski, konnte kompensiert werden, indem Raimund Divis nach einem Jahr in Feldkirch wieder nach Linz gelotst hat. Zudem holte man für Pewal die slowenische U21 Hoffnung David Rodman, Bruder des mittlerweile in die DEL gewechselten 99ers Stürmers Marcel Rodman. In Linz spielt also weiterhin ein Starensemble im Sturm. Mit der ersten Linie Lukas/Perthaler/Salfi dürfte der Meister auch in der neuen Saison viel Freude haben, die "Hochgeschwindigkeitslinie" Szücs/Intranuovo und vermutlich Divis wird so mancher Defensive einige Rätsel aufgeben, wobei vor allem Szücs und Intranuovo bislang in der Vorbereitung in ihrer Form noch nicht überzeugten. Aber auch die dritte Linie kann sich noch sehen lassen: mit Peintner, Judex und Eichberger verfügt man hier vor allem über eine kämpferisch starke Linie, die ebenfalls aus Spielern des erweiterten Nationalteamkaders besteht. Zudem könnte man in der neuen Saison tatsächlich auch eine vierte Linie ins Rennen geworfen werden. Mit dem Slowenen Rodman hätte man für die jungen Eigenbauspieler einen Sturmführer. Ob man tatsächlich auf vier volle Linien vertraut, wird man in den ersten Meisterschaftsspielen sehen. Der grosse Vorteil des Linzer Angriffs besteht in der Ausgeglichenheit der Linien und vor allem darin, dass auch Ausfälle kompensiert werden können. Mit Rodman steht zudem eines der hoffnungsvollsten slowenischen Talente zur Verfügung, das in den Tests auch schon in der Paradereihe des Meisters gute Leistungen zeigte. Zusammenfassend kann man getrost behaupten, dass die Linzer über die beste Offensive der Liga verfügen. Für die Gegner ist es schwierig, beinahe unmöglich, alle potentiellen Offensivwaffen der Linzer auszuschalten und die Torfabrik der Liga dürte auch in dieser Saison ein echter Torgarant sein. Wertung: 5 von 5 Punkten Trainer Nach zwei Jahren der erfolgreichen Zusammenarbeit hat man sich in Linz von Stansilav Barda getrennt. Der Eishockeyprofessor wurde durch den Finnen Veli-Pekka Ketola, hierzulande nur den eingefleischtesten Fans ein Begriff, ersetzt. Ketola galt in den 70er Jahren des vergangenen Jahrtausends als NHL Superstar und ist in Finnland eine lebende Legende. Auch wenn er als Trainer ein noch wenig beschriebenes Blatt ist, der neue Trainer der Linzer hat sich bei seinen Spielern bereits viel Respekt verschafft. Vor allem die körperlichen Anforderungen des Finnen sind gegenüber der tschechischen Schule der Vorjahre erheblich gestiegen. Wie sich bereits in den Tests der Linzer gezeigt hat, könnte der Meister gerade zu Beginn der Saison Anlaufschwierigkeiten haben, da man nach drei Jahren nun einen Systemwechsel vollzieht und die Umstellung Zeit benötigen wird. Es bleibt abzuwarten, wie der Trainer reagiert, wenn es einmal nicht so läuft, denn wie man zu sagen pflegt "wenn's läuft, dann läuft's". Die wahre Grösse eines Trainers erkennt man in schlechteren Zeiten. Mit seiner langjährigen Erfahrung als NHL Spieler und einiger Trainererfahrung in Finnland und Italien kann Ketola vermutlich auch in Österreichs Eishockeyszene mithalten. Noch hat er den Startnachteil, dass er nicht alle Teams der Erste Bank EishockeyLiga kennt, wird dies aber in den nächsten Wochen mit Sicherheit nachholen. In dieser Hinsicht war der Finne bislang bereits sehr eifrig, hat sich Videos aus dem Vorjahr besorgt und war mit einem Teil der Mannschaft sogar in Salzburg, um sich das Kärntner Testderby zwischen Vizemeister VSV und Rekordmeister KAC anzusehen. Wertung: 3,5 von 5 Punkten Gesamtwertung: 18 von 20 Punkten Der Endstand der Hockeyfans.at Kaderbewertung: 1. Black Wings Linz 18 von 20 Punkten 2. KAC 17,5 von 20 Punkten 2. Feldkirch 17,5 von 20 Punkten 5. VSV 15,5 von 20 Punkten 5. HC Innsbruck 15,5 von 20 Punkten 5. Vienna Capitals 15,5 von 20 Punkten 7. Graz 99ers 13,5 von 20 Punkten Die Kaderbewertung wird von Fans erstellt und muss sich nicht mit der Meinung von Hockeyfans.at decken. (Titelfoto: Reinhard Eisenbauer)