WHA History: Die Alternative zur grossen NHL
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marksoft -
25. Mai 2003 um 20:30 -
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Wie Hockeyfans.at bereits vor einigen Tagen berichtet hat, wird die legendäre WHA wiederbelebt. In einem Special wird es in den kommenden Wochen immer wieder Informationen über die Geschichte der WHA an dieser Stelle geben.
[image]4067#right[/image]Die World Hockey Association (WHA) wurde im Jänner 1971 gegründet und die ersten Spiele dieser Liga fanden im Oktober 1972 statt. Für sieben ereignisreiche und oftmals auch tumultreiche Saisonen lang präsentierte sich die WHA als zweite "grosse Liga" und galt in ihrer besten Zeit als echte Alternative zur NHL. Jeder einzelne Schritt dieser Liga sorgte in den 70ern für grosses Aufsehen. Von der Gründung über die Rekrutierung von NHL Talenten bis hin zu den teilweise wenig stabilen Clubs und den vielen hochklassigen Spielern hatte die WHA alles zu bieten, was im Medienkontinent Nordamerika für Aufmerksamkeit sorgt. In Nordamerika zählte Eishockey bereits seit jeher zu den populärsten Sportarten und dennoch war die Profiliga NHL nicht in allen Teilen des Kontinents vertreten. Diese Situation erleichterte es der WHA als zweite Profi Liga Fuss zu fassen. WHA erste Liga mit Europäern Die WHA war dabei nicht die erste Liga, die sich als Konkurrenz zur NHL versuchte, aber sie war ohne Zweifel die erfolgreichste. Noch heute sind ihre Spuren in der modernen NHL deutlich sichtbar: die WHA war die erste Liga Nordamerikas, die aktiv versuchte, europäische Talente zu holen. In der NHL waren damals fast ausschliesslich Kanadier am Werke, während die WHA immer internationaler wurde. So war zum Beispiel auch der Neo-Linz Trainer Veli-Pekka Ketola der erste Finne in der WHA! [image]4068#left[/image]Aber nicht nur Europäer, auch die in den USA geborenen Eishockeyspieler wurden vermehrt in die WHA aufgenommen. Durch diese Multinationalität ihrer Spieler entwickelte die WHA bald einen sehr offenen Charakter und nahm auch viele Regeländerungen vor, die es bis dahin in Nordamerika nicht gegeben hatte (zum Beispiel die Verlängerung!). In diesem Sinne war die WHA ihrer Zeit weit voraus und griff auf Praktiken zurück, die in der NHL erst in den Jahren nach 1980 integriert wurden. Der Konkurrent: die NHL Die NHL wurde im Jahr 1917 gegründet und hatte in ihren Anfangsjahren einen grossen Konkurrenten: die Pacific Coast Hockey Association, die später zur WCHL (Western Canada Hockey League) wurde. Nach Ableben der WCHL im Jahre 1926 wuchs die NHL von anfangs drei auf nun 10 Teams an, ehe sie im Jahr 1942 vor allem kriegsbedingt wieder auf sechs Mannschaften schrumpfte. Die NHL blieb für fast 25 Jahre eine Liga mit nur sechs Mannschaften und wehrte Annäherungsversuche vieler Teams, die in der NHL spielen wollten, erfolgreich ab. So galten zum Beispiel Cleveland und Buffalo in den 50ern als grosse Erweiterungsfavoriten. [image]4069#right[/image]Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die NHL aber immer mehr gezwungen, auch ihre Märkte zu erweitern. Zwar hatte die Liga in Kanada und grossten Teilen der USA viele Fans, doch die Bevölkerung in Nordamerika wanderte nun immer mehr vom Osten (dem NHL Reich) in den mittleren Westen und den Westen. Nach vielen internen Querelen entschied sich die NHL schliesslich in der Phase zwischen 1967 und 1970 zu einer radikalen Erweiterung und fügte nicht weniger als acht Teams ihrem Spielbetrieb hinzu. Mannschaften in St. Louis und Minneapolis ermöglichten der NHL den Schritt in den mittleren Westen, währen die Teams in Los Angeles, Oakland und Vancouver auch den Westen in NHL Territorium verwandelte. Viele Enttäuschte als Chance für die WHA Dennoch gab es trotz der Erweiterung der NHL viele enttäuschte Stimmen. Vor allem in Kanada reagierte man auf die Erweiterung sehr reserviert, denn nur eines der acht Erweiterungsteams kam aus dem Mutterland des Eishockey. Der grösste "Fehler" der NHL in diesem Jahren war aber eine Art "Reservierungsklausel" der Teams gegenüber ihren Spielern. Die Vereine konnten den Vertrag eines Spielers praktisch ohne Verhandlungen zum Vorjahresstandard verlängern. Die Spieler selbst konnten nicht handeln und so führte diese Regelung dazu, dass die Eishockeyspieler im Vergleich zu anderen Profisportarten relativ unterbezahlt waren. Ohne Alternativen hatten die Spieler selbstverständlich keinen Grund, die Verträge nicht zu akzeptieren. Doch dann kam die WHA... Im nächsten Teil der Serie Im nächsten Teil des Hockeyfans.at WHA Specials gibt es dann mehr über die ersten Jahre in der neuen Liga, die Teams, die ersten Stars, die ersten Titelgewinner. Den ersten Teil des Specials gibt es unter folgendem Link: Die legendäre WHA kommt zurück - auch in Europa?.
[image]4067#right[/image]Die World Hockey Association (WHA) wurde im Jänner 1971 gegründet und die ersten Spiele dieser Liga fanden im Oktober 1972 statt. Für sieben ereignisreiche und oftmals auch tumultreiche Saisonen lang präsentierte sich die WHA als zweite "grosse Liga" und galt in ihrer besten Zeit als echte Alternative zur NHL. Jeder einzelne Schritt dieser Liga sorgte in den 70ern für grosses Aufsehen. Von der Gründung über die Rekrutierung von NHL Talenten bis hin zu den teilweise wenig stabilen Clubs und den vielen hochklassigen Spielern hatte die WHA alles zu bieten, was im Medienkontinent Nordamerika für Aufmerksamkeit sorgt. In Nordamerika zählte Eishockey bereits seit jeher zu den populärsten Sportarten und dennoch war die Profiliga NHL nicht in allen Teilen des Kontinents vertreten. Diese Situation erleichterte es der WHA als zweite Profi Liga Fuss zu fassen. WHA erste Liga mit Europäern Die WHA war dabei nicht die erste Liga, die sich als Konkurrenz zur NHL versuchte, aber sie war ohne Zweifel die erfolgreichste. Noch heute sind ihre Spuren in der modernen NHL deutlich sichtbar: die WHA war die erste Liga Nordamerikas, die aktiv versuchte, europäische Talente zu holen. In der NHL waren damals fast ausschliesslich Kanadier am Werke, während die WHA immer internationaler wurde. So war zum Beispiel auch der Neo-Linz Trainer Veli-Pekka Ketola der erste Finne in der WHA! [image]4068#left[/image]Aber nicht nur Europäer, auch die in den USA geborenen Eishockeyspieler wurden vermehrt in die WHA aufgenommen. Durch diese Multinationalität ihrer Spieler entwickelte die WHA bald einen sehr offenen Charakter und nahm auch viele Regeländerungen vor, die es bis dahin in Nordamerika nicht gegeben hatte (zum Beispiel die Verlängerung!). In diesem Sinne war die WHA ihrer Zeit weit voraus und griff auf Praktiken zurück, die in der NHL erst in den Jahren nach 1980 integriert wurden. Der Konkurrent: die NHL Die NHL wurde im Jahr 1917 gegründet und hatte in ihren Anfangsjahren einen grossen Konkurrenten: die Pacific Coast Hockey Association, die später zur WCHL (Western Canada Hockey League) wurde. Nach Ableben der WCHL im Jahre 1926 wuchs die NHL von anfangs drei auf nun 10 Teams an, ehe sie im Jahr 1942 vor allem kriegsbedingt wieder auf sechs Mannschaften schrumpfte. Die NHL blieb für fast 25 Jahre eine Liga mit nur sechs Mannschaften und wehrte Annäherungsversuche vieler Teams, die in der NHL spielen wollten, erfolgreich ab. So galten zum Beispiel Cleveland und Buffalo in den 50ern als grosse Erweiterungsfavoriten. [image]4069#right[/image]Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die NHL aber immer mehr gezwungen, auch ihre Märkte zu erweitern. Zwar hatte die Liga in Kanada und grossten Teilen der USA viele Fans, doch die Bevölkerung in Nordamerika wanderte nun immer mehr vom Osten (dem NHL Reich) in den mittleren Westen und den Westen. Nach vielen internen Querelen entschied sich die NHL schliesslich in der Phase zwischen 1967 und 1970 zu einer radikalen Erweiterung und fügte nicht weniger als acht Teams ihrem Spielbetrieb hinzu. Mannschaften in St. Louis und Minneapolis ermöglichten der NHL den Schritt in den mittleren Westen, währen die Teams in Los Angeles, Oakland und Vancouver auch den Westen in NHL Territorium verwandelte. Viele Enttäuschte als Chance für die WHA Dennoch gab es trotz der Erweiterung der NHL viele enttäuschte Stimmen. Vor allem in Kanada reagierte man auf die Erweiterung sehr reserviert, denn nur eines der acht Erweiterungsteams kam aus dem Mutterland des Eishockey. Der grösste "Fehler" der NHL in diesem Jahren war aber eine Art "Reservierungsklausel" der Teams gegenüber ihren Spielern. Die Vereine konnten den Vertrag eines Spielers praktisch ohne Verhandlungen zum Vorjahresstandard verlängern. Die Spieler selbst konnten nicht handeln und so führte diese Regelung dazu, dass die Eishockeyspieler im Vergleich zu anderen Profisportarten relativ unterbezahlt waren. Ohne Alternativen hatten die Spieler selbstverständlich keinen Grund, die Verträge nicht zu akzeptieren. Doch dann kam die WHA... Im nächsten Teil der Serie Im nächsten Teil des Hockeyfans.at WHA Specials gibt es dann mehr über die ersten Jahre in der neuen Liga, die Teams, die ersten Stars, die ersten Titelgewinner. Den ersten Teil des Specials gibt es unter folgendem Link: Die legendäre WHA kommt zurück - auch in Europa?.