Testspiele: Grazer siegen überraschend beim Vizemeister
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marksoft -
2. September 2002 um 07:45 -
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Eine kleine Überraschung lieferten die Graz 99ers bei ihrem Testspielauftakt gegen den Vizemeister der vergangenen Saison. In Linz konnten sich die Steirer nach einer ausgeglichenen Partie am Ende nicht unverdient mit 4:2 durchsetzen und den Black Wings bereits im ersten Test eine Niederlage zufügen.
Zur Heimpremiere der Oberösterreicher war die Linzer Eissporthalle mit 1.000 Zuschauer gut gefüllt und die Stimmung auf den Rängen konnte sich sehen lassen. Sogar eine handvoll Grazer hatte den weiten Weg nach Linz angetreten, um "ihre" 99ers zu unterstützen. Beide Mannschaften hatten in den Sommermonaten am Transfermarkt gute Coups gelandet und man konnte gespannt sein, wie sich die Teams nach den ersten beiden Trainingswochen präsentieren würden. 1. DrittelVon Beginn an war das Spiel ganz untypisch für eine Testpartie mit vielen Zweikämpfen an den Banden und zahlreichen emotionellen Situation angereichert. Schon in der ersten Minute gab es auch den ersten Verletzten: Philipp Lukas musste nach einem unglücklichen Zusammenstoss mit einem Cut am Kinn in die Kabine und wurde dort kurzfristig ärztlich versorgt. Etwa zur Hälfte des ersten Abschnitts konnte der Stürmer dann wieder ins Spiel eingreifen Die ersten Minuten der Partie wirkten zerfahren und beide Mannschaften suchten noch nach einem funktionierenden System. Im Vordergrund waren die kämpferischen Szenen und davon gab es auf beiden Seiten genug zu sehen. Schon in der zweiten Minute waren die Linzer das erste Mal in Überzahl, doch die Power Play Maschinerie der letzten Saison funktionierte noch nicht richtig. Zwei Minuten später konnten es die Grazer den Linzern vorzeigen, wie man es besser macht und tatsächlich hatten die Steirer zwei grosse Einschussmöglichkeiten, aber viel Glück und Pavel Nestak im Tor der Linzer verhinderten den frühen Rückstand für die Hausherren. Die Unterzahl war gerade überstanden, als die Linzer schon wieder eine Strafe auferlegt bekamen und die Grazer ihr Power Play Training fortführen konnten. Doch die besseren Möglichkeiten fanden dieses Mal die Linzer vor. Zuerst war es Szücs, der mit einem schnellen Konter die gegnerische Verteidigung stehen liess. Er passte zu Perthaler, der alleine vor Novotny die Scheibe bekam, diese unter dem Goalie hindurch, aber auch am Tor vorbei schob. Zwei Minuten später war es Neuzugang Ralph Intranuovo, der mit einem schönen Handgelenkschuss zum ersten Mal auf sich aufmerksam machen konnte. Damit war der verübergehende Schwung im Spiel aber wieder vorbei und die Grazer verstanden es sehr geschickt, den noch nicht so gut funktionierenden Spielaufbau der Hausherren zu unterbinden und ihrerseits mit einigen guten Kombinationen für Unruhe im Angriffsdrittel vor Nestak zu sorgen. So richtig laut wurde es in der Linzer Eishalle in der 13. Minute des ersten Drittels. Der Linzer Szücs und der Grazer Hofer waren sich in die Haare geraten und lieferten einen sehenswerten Faustkampf, der jedoch rasch von den Unparteiischen und einigen Mitspielern beendet war. Für die beiden Streithähne war die Partie damit jedoch gelaufen. Als Peintner auf Seiten der Black Wings in der 14. Minute für zwei Minuten auf die Bank musste war in den Verteidigungsreihen der Linzer wieder volle Konzentration angesagt. Die Power Play Situationen davor konnten die Grazer jedes Mal zu schönem Zusammenspiel nutzen. Doch die einzige echte Torchance hatten in dieser Phase die Linzer: Intranuovo hatte sich die Scheibe geschnappt und war mit ihr auf und davon. Das Break beendete er jedoch am rechten Aussennetz. Nur wenige Augenblicke später war es Peintner, der bei einem weiteren Break von hinten gestört wurde und der Grazer Schlussmann, Novotny, die Scheibe im letzten Moment klären konnte. Nach einem wiederum ungenützten Power Play der Linzer waren es die Grazer, die in den letzten Minuten des ersten Drittels den Ton angaben. Die beste Chance zur Führung fand dabei der Grazer Kühn vor, der einen Verteidiger vor sich nützte, um einen verdeckten Schuss anzubringen. Doch die Linzer hatten noch Pavel Nestak im Tor und dieser zeigte eine schöne Fussabwehr und sicherte den torlosen Zwischenstand nach den ersten 20 Minuten. 2. Drittel Das Mitteldrittel begann überaus abwechslungsreich: zuerst vergaben die Grazer nach 10 Sekunden eine Grosschance, ehe auf der Gegenseite auch die Linzer gerade noch am Torerfolg gehindert werden konnte. Damit war es aber mit der Aufregung in diesem Drittel auch fast schon wieder geschehen. Beide Teams hatten sich nun aufeinander eingestellt und sowohl den Linzern, als auch den Grazern fehlte es an den spielerischen Mitteln, die Partie in dieser Phase zu gestalten. Somit blieb es beim Kampfspiel. Etwa Mitte des zweiten Drittels hatten die Grazer den Torjubel schon auf ihren Lippen, doch erneut sollte es nicht sein. Nestak war bereits ausgespielt gewesen, als die Scheibe nach innen gespielt wurde und dort einen dankbaren Abnehmer erwartete, der nur mehr ins leere Tor einzuschieben brauchte. Doch der Puck landete auf der Kelle eines Linzers. Es folgten einige Möglichkeiten der Linzer, bei denen P. Lukas und Intranuovo die besten Chancen vergaben- Auf der anderen Seite zeigte Kerth einen Schuss, den Nestak erst im Nachfassen halten konnte. 5 Minuten vor dem Ende des Drittels war es Präsidentensohn Steinmayr, der für die Linzer eine gute Möglichkeit vergab und eine Minute später hatte Intranuovo den Grazer Schlussmann schon am Boden, bekam die Scheibe mit der Backhand aber nicht über den Handschuh von Novotny hinweg. 3. Drittel: Somit ging es mit dem 0:0 ins letzte Drittel und die Zuschauer sollten nun endlich auch Tore zu sehen bekommen. Die Grazer stellten nun Markus Schilcher ins Tor und nach 40 Minuten hatte auch Nestak im Tor der Linzer seine Aufgaben erledigt und der Neuzugang, Michael Mayer, bekam eine Chance, sein Können zu zeigen. Beinahe hätte der junge Goalie auch das 1:0 für sein Team bejubeln können, doch Nasheim setzte einen Handgelenksschuss knapp am Gehäuse vorbei. Im Gegenzug war es dann jedoch so weit: nach einem Konter der Grazer schoss Neuzugang Göttfried mit einem Schlagschuss zum 1:0 für die 99ers ab. Unterstütz wurde er dabei aber stark vom Schlussmann der Linzer, da dieser die Scheibe zwischen die Beine hindurch passieren lassen musste. Nun schien die Partie endlich an Farbe zu gewinnen und auch die Fans auf den Rängen wurden lauter und feuerten ihre einem Rückstand hinerherlaufende Mannschaft an. Mit Erfolg, denn in der 44. Minute war es Rick Nashein, der einen schnellen Konter von der gegnerischen blauen Linie sehenswert mit einem Schuss ins rechte Kreuzeck über die Schulter von Schilcher hinweg abschloss. Und nur 2 Minuten später konnten die Fans gleich noch einmal jubeln. Nach schöner Vorarbeit von Peintner war es der Neo-Linzer Andreas Judex, der zum 2:1 für die Gastgeber einnetzte. Nun machten die Linzer grossen Druck und die Grazer stemmten sich mit volle Kraft gegen die anlaufenden Hausherren. In der 8. Minute schliesslich nahm Trainer Znenhalik eine taktische Auszeit und versuchte seine Mannschaft aufzuwecken bzw. den Linzern etwas den Schwung zu nehmen. Und dieses Vorhaben gelang. Nur wenige Sekunden nach Wiederaufnahme des Spiels hatte Kuchyna eine Schrecksekunde und passte direkt zum Gegner, der sich bedankte und alleine auf das Tor von Mayer zulief. In dieser Szene konnte der Backup Goalie der Linzer eine erste gute Parade zeigen, aber 30 Sekunden später klingelte es ein zweites Mal hinter dem Kärntner im Tor der Oberösterreicher. Und wieder war es Göttfried, der mit einem harten Schuss ins lange Eck seine Grazer erfreute. In dieser Szene sah die gesamte Verteidigung der Linzer nicht sehr gut aus. Und nur wenige Minuten später gingen die Steirer in Führung. Wieder patzte Mayer, der einen nicht gerade harten Weitschuss von der Kelle abtropfen liess und die Scheibe direkt vor den Schläger von Gilbert Kühn prallte. Dieser hatte keine Mühe, aus knapp einem Meter einzuschiessen. Damit aber nicht genug setzten die Grazer nur 30 Sekunden später nach und nutzten einen kollektiven Aussetzer in der Hintermannschaft der Linzer. Zuerst konnten sich 4 Linzer nach einem Bully den Puck nicht sichern und dann war es erneut Göttfried, der mit seinem dritten Treffer des Abends den endgültigen Sieg der Grazer sicherstellte. Damit war die Partie gelaufen und beide Teams begnügten sich nun damit, das Spiel laufen zu lassen und die letzten Sekunden der Partie herunterzuspielen. Fazit: Der Sieg der Grazer mag überraschend sein, unverdient ist er jedoch nicht. Die Steirer zeigten ein sehr ambitioniertes Spiel und hatten wie auch die Gastgeber viele gute Chancen. Letzten Endes war diese Partie 40 Minuten lang das Duell zweier ausgezeichneter Goalies, ehe die beide Teams ihre Nummer 1 auswechselten. Entscheiden waren die Schwächen des Linzer Backups, der bei mindestens zwei Treffern unterstützend mitgewirkt hatte. Ärgern werden sich die Linzer nach dieser Partie, dass sie Gerhard Göttfried doch nicht an die Donau geholt hatten. Die Oberösterreicher waren mit dem ehemaligen Zeller Stürmer ebenfalls in Verhandlungen gestanden, am Ende machten aber die 99ers das Rennen. Der junge Angreifer bedankte sich nicht nur mit 3 schönen Toren, sondern auch mit einer herausragenden Leistung. Auf Seiten der Grazer wusste auch Gilbert Kühn zu gefallen, der einige gute Chancen vorfand und im Angriff für viele Impulse sorgte. Wenig auffällig agierte jedoch Neuzugang Rodman, der als Top Scorer nach Graz geholt worden war. Bei den Linzern vermisste man während des gesamten Spiels das aus der letzten Saison bekannte blinde Verständnis. Sie zeigten noch viele Unstimmigkeiten im Spielaufbau und kamen erst mit Fortdauer der Partie besser in das gegnerische Drittel. Herausragender Spieler auf Seiten der Oberösterreicher war Neuzugang Andreas Judex, der mit viel Kampfgeist sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung auf sich aufmerksam machte. Gemeinsam mit Rick Nasheim zählte er auch zu den Gefahrenposten der Linzer. Enttäuschend war hingegen der erste Auftritt von Ralph Intranuovo. Der Kanadier, der als Superstar geholt worden war, zeigte zwar grosses individuelles technisches Können, doch derzeit fehlt ihm noch die Anbindung an seine Sturmkollegen Nasheim und P. Lukas. Diese drei verzettelten sich zu oft in Einzelaktionen ohne Blick für den Mitspieler. Der Vizemeister scheint es zudem in der neuen Saison ernst zu nehmen mit den vier Linien und er Einbindung des eigenen Nachwuchses. Gegen die Grazer spielte man konsequent mit allen Linien durch und brachte sämtliche Spieler. Zudem verzichtete man auf die Special Teams und spielte auch in Unter- und Überzahl mit den normalen Reihen weiter. Letzten Endes war diese erste Partie alles andere als aussagekräftig. Beide Mannschaften stehen in der Vorbereitung noch relativ weit am Anfang, wobei die Grazer spielerisch bereits weiter zu sein schienen als die Linzer. Die beiden Trainer konnten aus der Partie mit Sicherheit ihre Lehren ziehen und werden noch viele Ansatzpunkte für Verbesserungen für die nächsten Tests gefunden haben. Black Wings Linz - Graz 99ers 2:4 (0:0, 0:0, 2:4) Zuschauer: 1.000 Tore: 0:1 Göttfried, Gerhard (42:52), 1:1 Nasheim, Rick (43:12), 2:1 Judex, Andreas (45:49, Peintner, Markus), 2:2 Göttfried, Gerhard (49:06), 2:3 Kühn, Gilbert (54:54), 2:4 Göttfried, Gerhard (55:24) Schüsse: 29:25 Strafen: 45:39 Minuten (Game Misconduct: Szücs, Marc; Hofer, Stefan)
Zur Heimpremiere der Oberösterreicher war die Linzer Eissporthalle mit 1.000 Zuschauer gut gefüllt und die Stimmung auf den Rängen konnte sich sehen lassen. Sogar eine handvoll Grazer hatte den weiten Weg nach Linz angetreten, um "ihre" 99ers zu unterstützen. Beide Mannschaften hatten in den Sommermonaten am Transfermarkt gute Coups gelandet und man konnte gespannt sein, wie sich die Teams nach den ersten beiden Trainingswochen präsentieren würden. 1. DrittelVon Beginn an war das Spiel ganz untypisch für eine Testpartie mit vielen Zweikämpfen an den Banden und zahlreichen emotionellen Situation angereichert. Schon in der ersten Minute gab es auch den ersten Verletzten: Philipp Lukas musste nach einem unglücklichen Zusammenstoss mit einem Cut am Kinn in die Kabine und wurde dort kurzfristig ärztlich versorgt. Etwa zur Hälfte des ersten Abschnitts konnte der Stürmer dann wieder ins Spiel eingreifen Die ersten Minuten der Partie wirkten zerfahren und beide Mannschaften suchten noch nach einem funktionierenden System. Im Vordergrund waren die kämpferischen Szenen und davon gab es auf beiden Seiten genug zu sehen. Schon in der zweiten Minute waren die Linzer das erste Mal in Überzahl, doch die Power Play Maschinerie der letzten Saison funktionierte noch nicht richtig. Zwei Minuten später konnten es die Grazer den Linzern vorzeigen, wie man es besser macht und tatsächlich hatten die Steirer zwei grosse Einschussmöglichkeiten, aber viel Glück und Pavel Nestak im Tor der Linzer verhinderten den frühen Rückstand für die Hausherren. Die Unterzahl war gerade überstanden, als die Linzer schon wieder eine Strafe auferlegt bekamen und die Grazer ihr Power Play Training fortführen konnten. Doch die besseren Möglichkeiten fanden dieses Mal die Linzer vor. Zuerst war es Szücs, der mit einem schnellen Konter die gegnerische Verteidigung stehen liess. Er passte zu Perthaler, der alleine vor Novotny die Scheibe bekam, diese unter dem Goalie hindurch, aber auch am Tor vorbei schob. Zwei Minuten später war es Neuzugang Ralph Intranuovo, der mit einem schönen Handgelenkschuss zum ersten Mal auf sich aufmerksam machen konnte. Damit war der verübergehende Schwung im Spiel aber wieder vorbei und die Grazer verstanden es sehr geschickt, den noch nicht so gut funktionierenden Spielaufbau der Hausherren zu unterbinden und ihrerseits mit einigen guten Kombinationen für Unruhe im Angriffsdrittel vor Nestak zu sorgen. So richtig laut wurde es in der Linzer Eishalle in der 13. Minute des ersten Drittels. Der Linzer Szücs und der Grazer Hofer waren sich in die Haare geraten und lieferten einen sehenswerten Faustkampf, der jedoch rasch von den Unparteiischen und einigen Mitspielern beendet war. Für die beiden Streithähne war die Partie damit jedoch gelaufen. Als Peintner auf Seiten der Black Wings in der 14. Minute für zwei Minuten auf die Bank musste war in den Verteidigungsreihen der Linzer wieder volle Konzentration angesagt. Die Power Play Situationen davor konnten die Grazer jedes Mal zu schönem Zusammenspiel nutzen. Doch die einzige echte Torchance hatten in dieser Phase die Linzer: Intranuovo hatte sich die Scheibe geschnappt und war mit ihr auf und davon. Das Break beendete er jedoch am rechten Aussennetz. Nur wenige Augenblicke später war es Peintner, der bei einem weiteren Break von hinten gestört wurde und der Grazer Schlussmann, Novotny, die Scheibe im letzten Moment klären konnte. Nach einem wiederum ungenützten Power Play der Linzer waren es die Grazer, die in den letzten Minuten des ersten Drittels den Ton angaben. Die beste Chance zur Führung fand dabei der Grazer Kühn vor, der einen Verteidiger vor sich nützte, um einen verdeckten Schuss anzubringen. Doch die Linzer hatten noch Pavel Nestak im Tor und dieser zeigte eine schöne Fussabwehr und sicherte den torlosen Zwischenstand nach den ersten 20 Minuten. 2. Drittel Das Mitteldrittel begann überaus abwechslungsreich: zuerst vergaben die Grazer nach 10 Sekunden eine Grosschance, ehe auf der Gegenseite auch die Linzer gerade noch am Torerfolg gehindert werden konnte. Damit war es aber mit der Aufregung in diesem Drittel auch fast schon wieder geschehen. Beide Teams hatten sich nun aufeinander eingestellt und sowohl den Linzern, als auch den Grazern fehlte es an den spielerischen Mitteln, die Partie in dieser Phase zu gestalten. Somit blieb es beim Kampfspiel. Etwa Mitte des zweiten Drittels hatten die Grazer den Torjubel schon auf ihren Lippen, doch erneut sollte es nicht sein. Nestak war bereits ausgespielt gewesen, als die Scheibe nach innen gespielt wurde und dort einen dankbaren Abnehmer erwartete, der nur mehr ins leere Tor einzuschieben brauchte. Doch der Puck landete auf der Kelle eines Linzers. Es folgten einige Möglichkeiten der Linzer, bei denen P. Lukas und Intranuovo die besten Chancen vergaben- Auf der anderen Seite zeigte Kerth einen Schuss, den Nestak erst im Nachfassen halten konnte. 5 Minuten vor dem Ende des Drittels war es Präsidentensohn Steinmayr, der für die Linzer eine gute Möglichkeit vergab und eine Minute später hatte Intranuovo den Grazer Schlussmann schon am Boden, bekam die Scheibe mit der Backhand aber nicht über den Handschuh von Novotny hinweg. 3. Drittel: Somit ging es mit dem 0:0 ins letzte Drittel und die Zuschauer sollten nun endlich auch Tore zu sehen bekommen. Die Grazer stellten nun Markus Schilcher ins Tor und nach 40 Minuten hatte auch Nestak im Tor der Linzer seine Aufgaben erledigt und der Neuzugang, Michael Mayer, bekam eine Chance, sein Können zu zeigen. Beinahe hätte der junge Goalie auch das 1:0 für sein Team bejubeln können, doch Nasheim setzte einen Handgelenksschuss knapp am Gehäuse vorbei. Im Gegenzug war es dann jedoch so weit: nach einem Konter der Grazer schoss Neuzugang Göttfried mit einem Schlagschuss zum 1:0 für die 99ers ab. Unterstütz wurde er dabei aber stark vom Schlussmann der Linzer, da dieser die Scheibe zwischen die Beine hindurch passieren lassen musste. Nun schien die Partie endlich an Farbe zu gewinnen und auch die Fans auf den Rängen wurden lauter und feuerten ihre einem Rückstand hinerherlaufende Mannschaft an. Mit Erfolg, denn in der 44. Minute war es Rick Nashein, der einen schnellen Konter von der gegnerischen blauen Linie sehenswert mit einem Schuss ins rechte Kreuzeck über die Schulter von Schilcher hinweg abschloss. Und nur 2 Minuten später konnten die Fans gleich noch einmal jubeln. Nach schöner Vorarbeit von Peintner war es der Neo-Linzer Andreas Judex, der zum 2:1 für die Gastgeber einnetzte. Nun machten die Linzer grossen Druck und die Grazer stemmten sich mit volle Kraft gegen die anlaufenden Hausherren. In der 8. Minute schliesslich nahm Trainer Znenhalik eine taktische Auszeit und versuchte seine Mannschaft aufzuwecken bzw. den Linzern etwas den Schwung zu nehmen. Und dieses Vorhaben gelang. Nur wenige Sekunden nach Wiederaufnahme des Spiels hatte Kuchyna eine Schrecksekunde und passte direkt zum Gegner, der sich bedankte und alleine auf das Tor von Mayer zulief. In dieser Szene konnte der Backup Goalie der Linzer eine erste gute Parade zeigen, aber 30 Sekunden später klingelte es ein zweites Mal hinter dem Kärntner im Tor der Oberösterreicher. Und wieder war es Göttfried, der mit einem harten Schuss ins lange Eck seine Grazer erfreute. In dieser Szene sah die gesamte Verteidigung der Linzer nicht sehr gut aus. Und nur wenige Minuten später gingen die Steirer in Führung. Wieder patzte Mayer, der einen nicht gerade harten Weitschuss von der Kelle abtropfen liess und die Scheibe direkt vor den Schläger von Gilbert Kühn prallte. Dieser hatte keine Mühe, aus knapp einem Meter einzuschiessen. Damit aber nicht genug setzten die Grazer nur 30 Sekunden später nach und nutzten einen kollektiven Aussetzer in der Hintermannschaft der Linzer. Zuerst konnten sich 4 Linzer nach einem Bully den Puck nicht sichern und dann war es erneut Göttfried, der mit seinem dritten Treffer des Abends den endgültigen Sieg der Grazer sicherstellte. Damit war die Partie gelaufen und beide Teams begnügten sich nun damit, das Spiel laufen zu lassen und die letzten Sekunden der Partie herunterzuspielen. Fazit: Der Sieg der Grazer mag überraschend sein, unverdient ist er jedoch nicht. Die Steirer zeigten ein sehr ambitioniertes Spiel und hatten wie auch die Gastgeber viele gute Chancen. Letzten Endes war diese Partie 40 Minuten lang das Duell zweier ausgezeichneter Goalies, ehe die beide Teams ihre Nummer 1 auswechselten. Entscheiden waren die Schwächen des Linzer Backups, der bei mindestens zwei Treffern unterstützend mitgewirkt hatte. Ärgern werden sich die Linzer nach dieser Partie, dass sie Gerhard Göttfried doch nicht an die Donau geholt hatten. Die Oberösterreicher waren mit dem ehemaligen Zeller Stürmer ebenfalls in Verhandlungen gestanden, am Ende machten aber die 99ers das Rennen. Der junge Angreifer bedankte sich nicht nur mit 3 schönen Toren, sondern auch mit einer herausragenden Leistung. Auf Seiten der Grazer wusste auch Gilbert Kühn zu gefallen, der einige gute Chancen vorfand und im Angriff für viele Impulse sorgte. Wenig auffällig agierte jedoch Neuzugang Rodman, der als Top Scorer nach Graz geholt worden war. Bei den Linzern vermisste man während des gesamten Spiels das aus der letzten Saison bekannte blinde Verständnis. Sie zeigten noch viele Unstimmigkeiten im Spielaufbau und kamen erst mit Fortdauer der Partie besser in das gegnerische Drittel. Herausragender Spieler auf Seiten der Oberösterreicher war Neuzugang Andreas Judex, der mit viel Kampfgeist sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung auf sich aufmerksam machte. Gemeinsam mit Rick Nasheim zählte er auch zu den Gefahrenposten der Linzer. Enttäuschend war hingegen der erste Auftritt von Ralph Intranuovo. Der Kanadier, der als Superstar geholt worden war, zeigte zwar grosses individuelles technisches Können, doch derzeit fehlt ihm noch die Anbindung an seine Sturmkollegen Nasheim und P. Lukas. Diese drei verzettelten sich zu oft in Einzelaktionen ohne Blick für den Mitspieler. Der Vizemeister scheint es zudem in der neuen Saison ernst zu nehmen mit den vier Linien und er Einbindung des eigenen Nachwuchses. Gegen die Grazer spielte man konsequent mit allen Linien durch und brachte sämtliche Spieler. Zudem verzichtete man auf die Special Teams und spielte auch in Unter- und Überzahl mit den normalen Reihen weiter. Letzten Endes war diese erste Partie alles andere als aussagekräftig. Beide Mannschaften stehen in der Vorbereitung noch relativ weit am Anfang, wobei die Grazer spielerisch bereits weiter zu sein schienen als die Linzer. Die beiden Trainer konnten aus der Partie mit Sicherheit ihre Lehren ziehen und werden noch viele Ansatzpunkte für Verbesserungen für die nächsten Tests gefunden haben. Black Wings Linz - Graz 99ers 2:4 (0:0, 0:0, 2:4) Zuschauer: 1.000 Tore: 0:1 Göttfried, Gerhard (42:52), 1:1 Nasheim, Rick (43:12), 2:1 Judex, Andreas (45:49, Peintner, Markus), 2:2 Göttfried, Gerhard (49:06), 2:3 Kühn, Gilbert (54:54), 2:4 Göttfried, Gerhard (55:24) Schüsse: 29:25 Strafen: 45:39 Minuten (Game Misconduct: Szücs, Marc; Hofer, Stefan)