Bundesliga: Der Tag nach dem Knall - kommt der Einstieg der Slowenen?
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marksoft -
29. Juni 2002 um 06:45 -
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Der Tag nach dem grossen Knall in den österreichischen Medien bringt nun Spekulationen um die Zukunft der Eishockeyliga in die Schlagzeilen.
Aber auch ÖEHV Präsident Dieter Kalt meldet sich erstmals zu Wort und spricht über seine Sicht der Dinge.
Mehr dazu in den Zusatzinfos...
Lustenau in die Nationalliga Das einzige Team, das bisher offiziell den Ausstieg aus der Bundesliga bekannt gegeben hat, der EHC Lustenau, plant bereits für die Nationalliga. Wie in der heutigen Ausgabe der Vorarlberger Nachrichten zu lesen ist, ist man sich mit den Sponsoren bereits einig und will auch weiterhin verstärkt auf die Nachwuchsarbeit setzen. Ein grosses Fragezeichen steht dabei hinter dem Kader der Lustenauer, die für die Bundesliga zum Beispiel mit Robin Doyle einen Ex-DEL Spieler geholt haben. Was macht Graz? Noch immer nicht klar ist die Situation in Graz. Aus diversen Kommentaren der Steirer lässt sich zwar interpretieren, dass man aus der Bundesliga aussteigen werde, doch von Seiten der 99ers gibt es noch immer keine offizielle Bestätigung. Am Montag soll nun eine Pressekonferenz folgen, bei der bekannt gegeben wird, was nun mit Eishockey-Graz passieren soll. Managerin Silvia Priversek schätzt die Chance, noch in der ersten Liga zu spielen selbst mit etwa einer Promille ein. Also keine gute Aussichten für die Grazer Eishockeyfans. Bei einem Rückzug aus der Bundesliga ist entgegen der Situation in Lustenau völlig unklar, ob die 99ers in die zweite Liga gehen würden. Nachdem ein Grund für die derzeitigen Turbulenzen in Graz der nicht mehr vorhandene Will von Boss Pildner-Steinburg ist, Geld in den Verein zu investieren, könnte das auch für die zweite Liga gelten. Gegenüber dem Kurier macht 99ers-Präsident Pildner-Steinburg seinem Ärger Luft: "Erst sichert uns Verbandspräsident Kalt seine Unterstützung zu, dann enthält er sich bei der Abstimmung. Und, dass der Sponsor aussteigt, gibt er erst nach seiner Wiederwahl bekannt." Gerüchte besagen, dass die UNIQA unter anderem auch deshalb aus der Liga aussteigt, weil der Versicherungskonzern AXA als Hauptsponsor der Grazer auftritt. Die Aussage von Steinburg, "für mich ist das Grazer Eishockey gestorben. Auch Stadt und Land scheinen an unseren 160 Nachwuchsspielern nicht interessiert zu sein", lässt nichts Gutes für die Grazer Fans erwarten. In Graz gibt es bereits erste Stimmen, die sich für diesen Fall nach dem alten ATSE Graz sehnen. Der ATSE spielt derzeit gemeinsam mit Zeltweg in der Jugendmeisterschaft, da man mit den 99ers Probleme hatte. ÖEHV Präsident Dieter Kalt zur Situation Schwer unter Druck geraten ist in den letzten Tagen auch ÖEHV Präsident Dieter Kalt. Sowohl die Lustenauer als auch die Grazer sind nicht gut zu sprechen auf den Verbandspräsidenten, dem sie vor allem den Ausstieg der UNIQA als Hauptsponsor aus der Bundesliga vorwerfen. Nun meldet sich Dieter Kalt erstmals umfangreicher zu Wort, nachdem er in einer Pressemitteilung des ÖEHV mitteilen liess, dass ihm der Ausstieg von Lustenau aus der Liga leid tue. In einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung wehrt sich der Präsident vor allem gegen die schweren Vorwürfe aus Graz: "Ich wurde in der Vorwoche als Präsident wiedergewählt, zu diesem Zeitpunkt habe ich wirklich noch nicht gewusst, dass Liga-Hauptsponsor UNIQA aussteigen wird. Wir haben bis zuletzt um eine Vertragsverlängerung gekämpft, wobei ich dazu sagen muss, dass die Vereine, nicht der Verband, die Vertragspartner sind. Die Klubs hatten über eine Agentur den Sponsor aufgetrieben. Ich habe auch nichts gegen eine Fusion von Graz mit Kapfenberg, aber der ÖEHV-Vorstand hat das abgelehnt. Weil es einen, uns vorliegenden, Vertrag zwischen Eishockey Kapfenberg und dessen Stadtgemeinde gibt." Entwarnung durch die Wiener Noch vor wenigen Tagen gab es auch aus der Hauptstadt die Nachricht, dass sich die Capitals für den Fall einer Sechserliga aus der Liga zurückziehen würden. Manager Günter Hammer zerstreut die Ängste der Fans gegenüber dem Kurier aber: "Wir sind sehr enttäuscht von Graz und Lustenau. Das kostet uns zirka 150.000 Euro. Aber wir werden weitermachen." Kommen nun die Slowenen? Nach dem Ausstieg von Lustenau und dem wahrscheinlichen Rückzug von Graz würde die Bundesliga nur mehr aus 6 Mannschaften bestehen. Diese Situation wäre jedoch sowohl sportlich als auch finanziell für alle verbleibenden Teams nicht zu tragen. Daher ist man von Seiten des Verbandes bemüht, die Liga aufzustocken. Wie aus ersten Reaktionen des Verbandes bekannt wurde, wird die Bundesliga auf alle Fälle mit mindestens 8 Teams gespielt werden. Auch eine Ausweitung auf 10 Mannschaften könnte möglich sein. Es soll konkrete Zusagen von Seiten zweier slowenischer Teams geben, in der kommenden Saison in der österreichischen Liga mitspielen zu wollen. Es handelt sich dabei konkret um die Teams aus Laibach und Jesenice, wie der heutige Kurier berichtet. Beide Mannschaften müssen sich bislang mit einer schwachen slowenischen Meisterschaft zufrieden geben, stehen vom Leistungsniveau aber auf einer Stufe mit den Top Teams der österreichischen Bundesliga. Wie aus den Reaktionen der Vereine hervorgeht, ist diese Variante mit den zwei slowenischen Vertretern die wahrscheinlichste. In Kärnten dürfte man kaum etwas gegen die Teilnahme der Nachbarn haben, da man dadurch gleich 2 weitere Lokalderbies hätte. Auch aus Feldkirch, Wien und Linz gibt es positive Signale. Damit steht den österreichischen Eishockeyfans eine internationale Liga ins Haus. Sie soll anders als die Alpenliga nicht durch Quantität sondern durch Qualität bestechen. Von den Vereinen, ebenso wie vom ÖEHV ist gewünscht, dass nur sportlich hochwertige Gegner in die Liga aufgenommen werden. Mit Jesenice und Laibach stehen die ersten starken Teams bereit. Auch in Italien gibt es potentielle Vereine für die Liga in Österreich. So haben die Milano Vipers, italienischer Meister, erst vor kurzem ihr Interesse an einer Teilnahme der zweiten Schweizer Liga kundgetan, da man mit dem Niveau der italienischen Liga nicht zufrieden ist. Für die österreichischen Eishockeyfans heisst es nun abwarten bis Montag. Dann wird es weitere konkrete Nachrichten über die Zukunft der Liga geben.
Lustenau in die Nationalliga Das einzige Team, das bisher offiziell den Ausstieg aus der Bundesliga bekannt gegeben hat, der EHC Lustenau, plant bereits für die Nationalliga. Wie in der heutigen Ausgabe der Vorarlberger Nachrichten zu lesen ist, ist man sich mit den Sponsoren bereits einig und will auch weiterhin verstärkt auf die Nachwuchsarbeit setzen. Ein grosses Fragezeichen steht dabei hinter dem Kader der Lustenauer, die für die Bundesliga zum Beispiel mit Robin Doyle einen Ex-DEL Spieler geholt haben. Was macht Graz? Noch immer nicht klar ist die Situation in Graz. Aus diversen Kommentaren der Steirer lässt sich zwar interpretieren, dass man aus der Bundesliga aussteigen werde, doch von Seiten der 99ers gibt es noch immer keine offizielle Bestätigung. Am Montag soll nun eine Pressekonferenz folgen, bei der bekannt gegeben wird, was nun mit Eishockey-Graz passieren soll. Managerin Silvia Priversek schätzt die Chance, noch in der ersten Liga zu spielen selbst mit etwa einer Promille ein. Also keine gute Aussichten für die Grazer Eishockeyfans. Bei einem Rückzug aus der Bundesliga ist entgegen der Situation in Lustenau völlig unklar, ob die 99ers in die zweite Liga gehen würden. Nachdem ein Grund für die derzeitigen Turbulenzen in Graz der nicht mehr vorhandene Will von Boss Pildner-Steinburg ist, Geld in den Verein zu investieren, könnte das auch für die zweite Liga gelten. Gegenüber dem Kurier macht 99ers-Präsident Pildner-Steinburg seinem Ärger Luft: "Erst sichert uns Verbandspräsident Kalt seine Unterstützung zu, dann enthält er sich bei der Abstimmung. Und, dass der Sponsor aussteigt, gibt er erst nach seiner Wiederwahl bekannt." Gerüchte besagen, dass die UNIQA unter anderem auch deshalb aus der Liga aussteigt, weil der Versicherungskonzern AXA als Hauptsponsor der Grazer auftritt. Die Aussage von Steinburg, "für mich ist das Grazer Eishockey gestorben. Auch Stadt und Land scheinen an unseren 160 Nachwuchsspielern nicht interessiert zu sein", lässt nichts Gutes für die Grazer Fans erwarten. In Graz gibt es bereits erste Stimmen, die sich für diesen Fall nach dem alten ATSE Graz sehnen. Der ATSE spielt derzeit gemeinsam mit Zeltweg in der Jugendmeisterschaft, da man mit den 99ers Probleme hatte. ÖEHV Präsident Dieter Kalt zur Situation Schwer unter Druck geraten ist in den letzten Tagen auch ÖEHV Präsident Dieter Kalt. Sowohl die Lustenauer als auch die Grazer sind nicht gut zu sprechen auf den Verbandspräsidenten, dem sie vor allem den Ausstieg der UNIQA als Hauptsponsor aus der Bundesliga vorwerfen. Nun meldet sich Dieter Kalt erstmals umfangreicher zu Wort, nachdem er in einer Pressemitteilung des ÖEHV mitteilen liess, dass ihm der Ausstieg von Lustenau aus der Liga leid tue. In einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung wehrt sich der Präsident vor allem gegen die schweren Vorwürfe aus Graz: "Ich wurde in der Vorwoche als Präsident wiedergewählt, zu diesem Zeitpunkt habe ich wirklich noch nicht gewusst, dass Liga-Hauptsponsor UNIQA aussteigen wird. Wir haben bis zuletzt um eine Vertragsverlängerung gekämpft, wobei ich dazu sagen muss, dass die Vereine, nicht der Verband, die Vertragspartner sind. Die Klubs hatten über eine Agentur den Sponsor aufgetrieben. Ich habe auch nichts gegen eine Fusion von Graz mit Kapfenberg, aber der ÖEHV-Vorstand hat das abgelehnt. Weil es einen, uns vorliegenden, Vertrag zwischen Eishockey Kapfenberg und dessen Stadtgemeinde gibt." Entwarnung durch die Wiener Noch vor wenigen Tagen gab es auch aus der Hauptstadt die Nachricht, dass sich die Capitals für den Fall einer Sechserliga aus der Liga zurückziehen würden. Manager Günter Hammer zerstreut die Ängste der Fans gegenüber dem Kurier aber: "Wir sind sehr enttäuscht von Graz und Lustenau. Das kostet uns zirka 150.000 Euro. Aber wir werden weitermachen." Kommen nun die Slowenen? Nach dem Ausstieg von Lustenau und dem wahrscheinlichen Rückzug von Graz würde die Bundesliga nur mehr aus 6 Mannschaften bestehen. Diese Situation wäre jedoch sowohl sportlich als auch finanziell für alle verbleibenden Teams nicht zu tragen. Daher ist man von Seiten des Verbandes bemüht, die Liga aufzustocken. Wie aus ersten Reaktionen des Verbandes bekannt wurde, wird die Bundesliga auf alle Fälle mit mindestens 8 Teams gespielt werden. Auch eine Ausweitung auf 10 Mannschaften könnte möglich sein. Es soll konkrete Zusagen von Seiten zweier slowenischer Teams geben, in der kommenden Saison in der österreichischen Liga mitspielen zu wollen. Es handelt sich dabei konkret um die Teams aus Laibach und Jesenice, wie der heutige Kurier berichtet. Beide Mannschaften müssen sich bislang mit einer schwachen slowenischen Meisterschaft zufrieden geben, stehen vom Leistungsniveau aber auf einer Stufe mit den Top Teams der österreichischen Bundesliga. Wie aus den Reaktionen der Vereine hervorgeht, ist diese Variante mit den zwei slowenischen Vertretern die wahrscheinlichste. In Kärnten dürfte man kaum etwas gegen die Teilnahme der Nachbarn haben, da man dadurch gleich 2 weitere Lokalderbies hätte. Auch aus Feldkirch, Wien und Linz gibt es positive Signale. Damit steht den österreichischen Eishockeyfans eine internationale Liga ins Haus. Sie soll anders als die Alpenliga nicht durch Quantität sondern durch Qualität bestechen. Von den Vereinen, ebenso wie vom ÖEHV ist gewünscht, dass nur sportlich hochwertige Gegner in die Liga aufgenommen werden. Mit Jesenice und Laibach stehen die ersten starken Teams bereit. Auch in Italien gibt es potentielle Vereine für die Liga in Österreich. So haben die Milano Vipers, italienischer Meister, erst vor kurzem ihr Interesse an einer Teilnahme der zweiten Schweizer Liga kundgetan, da man mit dem Niveau der italienischen Liga nicht zufrieden ist. Für die österreichischen Eishockeyfans heisst es nun abwarten bis Montag. Dann wird es weitere konkrete Nachrichten über die Zukunft der Liga geben.