WM: Österreich unterliegt auch gegen Russland
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marksoft -
28. April 2002 um 18:42 -
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Zweiter Eishockeygigant als Gegner
für Österreich bei der WM: Russland! Der Rekordweltmeister erwies sich als
die erwartet zu grosse Hürde und besiegte das Team Austria, das damit nach
zwei Spielen auf den ersten Punkt wartet.
Gegen die Russen lief es zu Beginn alles andere als nach Plan und als die
Österreicher kurz nach Beginn des Mittelabschnitts mit 0:5 hinten lagen
deutete alles auf ein unaufhaltbares, zweistelliges Debakel hin. Doch die
Russen steckten etwas zurück, die Österreicher wurden etwas besser und das
Ergebnis konnte im Rahmen gehalten werden. Vor allem im Power Play
dominierten die Österreicher zeitweise das Spielgeschehen und setzten den
russischen Schlussmann gehörig unter Druck. Dass es am Ende dennoch nur eine
3:6 Niederlage wurde, hat man sich selbst zuzuschreiben. Der Grund dafür war
eine schwache Abwehrleistung. Wäre nicht ein überragender Suttnig im Tor
gestanden, hätte es sogar noch viel schlimmer kommen können. Die Tore für
Österreich erzielten Thomas Pöck, Dieter Kalt und Andre Lakos.
Damit geht es erwartungsgemäss am Dienstag gegen die Slowenen tatsächlich um
das Schicksal der Österreicher in der A - Gruppe. Bislang scheinen die
Österreicher die besseren Karten, weil das bessere Torverhältnis zu haben.
Die Slowenen müssen am Abend noch gegen die Schweden ihr zweites Spiel
bestreiten.
Einen Spielbericht, die Statistik sowie Stimmen zum Spiel gibt es in den Zusatzinfos...
Niederlage gegen Russland zu hoch ausgefallen Erst zum zweiten Mal in der Geschichte drei Tore gegen die Russen 1976 bei den Olympischen Spielen in Innsbruck verlor Österreich gegen Russland 3:16 – jetzt ist es das zweite Mal in der Geschichte, dass Österreich mehr als zwei Tore gegen Russland gelangen. Die knappste Niederlage bei einer WM ist das 3:6 trotzdem nicht: 1993, als die Österreicher erstmals im A-Pool spielten, verloren sie nur 2:4. Die ersten acht Minuten sollte das Team Austria möglichst schnell vergessen: Österreich schlich sich zwar schon in der zweiten Spielminute das erste Mal vor das Tor von Egor Podomatski, ansonsten drängten sich aber alle Spieler vor Starting Goalie Claus Dalpiaz. Nach 7.26 hieß es bereits 0:3. Dalpiaz machte Suttnig Platz. „Ich weiß nicht, warum wir immer so schwach beginnen. Aber der Torhüterwechsel war mehr ein Wachrütteln der Mannschaft. Es war geplant, daß Dalpiaz nur ein Drittel lang spielt“, meinte Trainer Ron Kennedy. Das Umdenken setzte wirklich ein. Plötzlich sprühte das Team vor Ideen, startete einen unglaublichen Run aufs Tor. Die Aktionen waren aber meist übereilt, exakte Pässe blieben selten, Konfusion herrschte. Daher blieb auch der Torerfolg aus – doch die knapp 8000 Fans im Scandinavium waren von da an auf der Seite von Rotweißrot. Das zweite Drittel startete alles andere als gut – schon nach 21.07 klingelte es das erste Mal im Torvon Suttnig. Lavoie hatte den Puck verloren, Suttnig griff beim Schlagschuß von Bykov daneben. Dem 0:5 durch Prokopiev folgte ein Time-Out von Ron Kennedy. Das zeigte kurz darauf mit einem Stangenschuß von Österreich positive Folgen. Dann kam der Mann für alle Fälle des Team Austria: Robert Lukas, der bereits den ersten Treffer für Österreich gegen Schweden erzielte, schickte den Puck mit Schlagschuß Richtung Tor – Thomas Pöck lenkte den Puck in die Maschen ab. Der norwegische Schiedsrichter Johnsen bemühte daraufhin wegen Schlittschuhtor den Videobeweis – was bei Kennedy noch hinterher auf Unverständnis stieß: „Das war völlig unverständlich, das Tor war regulär. Ich hoffe, dass wir gegen Slowenien einen Schiedsrichter aus einem A-Pool-land bekommen. Bei so einem wichtigen Spiel können wir es uns nicht leisten, über Schiedsrichterleistungen zu diskutieren.“ Norwegen spielt in der Division I. In der 27. Minute flitzt Dieter Kalt in Penaltymanier allein aufs Tor, spielt den Goalie aus – 2:5. Den nächsten Treffer kassiert Österreich in Unterzahl, Szücs sitzt in der Kühlbox. Suttnig zeichnet sich im Mittelabschnitt mehrmals aus, hält 12 von 15 Schüssen. Im Powerplay bei 5:4-Überlegenheit knallt Andre Lakos den Puck von der blauen Linie zum 3:6 in die Maschen. Und alles wäre möglich gewesen, hätte Philipp Lukas das vierte Tor geschossen. Zwei Minuten lang spielte Österreich in 5:3-Überzahl, schoss aus allen Richtungen aufs Tor, doch der Abschluß klappte nie. Philipp Lukas kurvte ganz allein vor dem Goalie herum, wartete lang, doch der Schuß ging über das Tor. Kennedy: „Es wäre interessant geworden, wenn wir auf 4:6 verkürzen hätten können. Aber trotzdem war es auch so ein interessantes Spiel. Die jungen Spieler brauchen die Erfahrung gegen solche Gegner.“ Danach war die Luft bei beiden Mannschaften herausen. Lakos (48.) und Trattnig (56.) treffen zweimal nur die Stange. Dennoch gewinnt Österreich wie im Spiel gegen Schweden das letzte Spieldrittel mit 1:0. Und auch die Torschußbilanz der letzten 20 Minuten kann sich sehen lassen: Russland 9 (gesamt 41), Österreich 14 (gesamt 31). Christian Brander wurde bei einer Attacke mit dem hohen Stock ein Zahn ausgeschlagen. Dieter Kalt, den sogar zweimal der hohe Stock erwischte, vermißt die Hälfte seiner beiden Vorderzähne. Ansonsten ist niemand verletzt. Stimmen zum Spiel: Dominic Lavoie (zum schwachen Start): „Es sieht fast so aus, als wollen wir zuerst schauen, wie stark der Gegner ist. Wenn wir dann sicher sind, spielen wir befreit. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine solide Defensive und effektives Forechecking, wie wir es gegen Schweden hatten. Heute hat das nicht so gut funktioniert.“ Dieter Kalt: „Wir haben blöde Tore kassiert, zu viele einfache Chancen zugelassen. Ins Spiel gegen Slowenien müssen wir mit Disziplin, Kompaktheit und Selbstvertrauen gehen.“ Mario Schaden: „Wir haben wie gegen Schweden den letzten Abschnitt sehr gut gespielt. Das zeigt, dass die Moral im Team stimmt.“ Ron Kennedy: „Über unseren schwachen Start denke ich nicht mehr nach, ich beschäftige mich lieber mit dem nächsten Spiel. Alle wissen, worum es dabei geht. Wir hatten viele Stangenschüsse, das war positiv. Wir können nicht mehr machen – außer natürlich, Tore schießen. In unserem Verteidigungsdrittel haben wir zu schlampig gespielt, das dürfen wir auf keinen Fall gegen Slowenien machen. Wir sind in unserem Drittel zu hart und zu oft auf den Mann gegangen. Dort muß eigentlich ruhig, kontrolliert und konsequent gespielt werden. Es hat sehr viele Strafen gegeben, obwohl es eigentlcih kein körperbetontes Spiel war. Der Schiedsrichter hat damit den Rhythmus aus dem Spiel genommen. Eine der offenen Fragen war: Wie stark ist Suttnig? Er hat überzeugt. Dalpiaz ist mental etwa gleich stark wie Divis. Er wird auch im Slowenien-Spiel starten.“ Boris Michailow (Coach RUS): „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, aber überhaupt nicht mit unserer Spielweise, besonders im letzten Abschnitt.“ Bester Spieler Team Österreich: Dieter Kalt. RUS – AUT 6:3 (3:0, 3:2, 0:1) Tore: 1:0 Gusmanov (5.), 2:0 Zatonski (7./PP), 3:0 Afinogenov (8.), 4:0 Bykov (22.), 5:0 Prokopiev (22.), 5:1 Pöck (24.), 5:2 Kalt (27.), 6:2 Karpov (36./PP), 6:3 Lakos (45./PP). Aufstellung Österreich: Dalpiaz; R. Lukas – H. Hohenberger, Ulrich – Lavoie, Unterluggauer – A. Lakos, Sintschnig; Brandner – Ph. Lukas – Kalt, Salfi – Pöck – Setzinger, Perthaler – Schaden – Szücs (König), M. Hohenberger – Kaspitz – Trattnig. Schüsse: 41:31 Strafzeiten: 34:32 (Quelle: ÖEHV Presseaussendung)
Niederlage gegen Russland zu hoch ausgefallen Erst zum zweiten Mal in der Geschichte drei Tore gegen die Russen 1976 bei den Olympischen Spielen in Innsbruck verlor Österreich gegen Russland 3:16 – jetzt ist es das zweite Mal in der Geschichte, dass Österreich mehr als zwei Tore gegen Russland gelangen. Die knappste Niederlage bei einer WM ist das 3:6 trotzdem nicht: 1993, als die Österreicher erstmals im A-Pool spielten, verloren sie nur 2:4. Die ersten acht Minuten sollte das Team Austria möglichst schnell vergessen: Österreich schlich sich zwar schon in der zweiten Spielminute das erste Mal vor das Tor von Egor Podomatski, ansonsten drängten sich aber alle Spieler vor Starting Goalie Claus Dalpiaz. Nach 7.26 hieß es bereits 0:3. Dalpiaz machte Suttnig Platz. „Ich weiß nicht, warum wir immer so schwach beginnen. Aber der Torhüterwechsel war mehr ein Wachrütteln der Mannschaft. Es war geplant, daß Dalpiaz nur ein Drittel lang spielt“, meinte Trainer Ron Kennedy. Das Umdenken setzte wirklich ein. Plötzlich sprühte das Team vor Ideen, startete einen unglaublichen Run aufs Tor. Die Aktionen waren aber meist übereilt, exakte Pässe blieben selten, Konfusion herrschte. Daher blieb auch der Torerfolg aus – doch die knapp 8000 Fans im Scandinavium waren von da an auf der Seite von Rotweißrot. Das zweite Drittel startete alles andere als gut – schon nach 21.07 klingelte es das erste Mal im Torvon Suttnig. Lavoie hatte den Puck verloren, Suttnig griff beim Schlagschuß von Bykov daneben. Dem 0:5 durch Prokopiev folgte ein Time-Out von Ron Kennedy. Das zeigte kurz darauf mit einem Stangenschuß von Österreich positive Folgen. Dann kam der Mann für alle Fälle des Team Austria: Robert Lukas, der bereits den ersten Treffer für Österreich gegen Schweden erzielte, schickte den Puck mit Schlagschuß Richtung Tor – Thomas Pöck lenkte den Puck in die Maschen ab. Der norwegische Schiedsrichter Johnsen bemühte daraufhin wegen Schlittschuhtor den Videobeweis – was bei Kennedy noch hinterher auf Unverständnis stieß: „Das war völlig unverständlich, das Tor war regulär. Ich hoffe, dass wir gegen Slowenien einen Schiedsrichter aus einem A-Pool-land bekommen. Bei so einem wichtigen Spiel können wir es uns nicht leisten, über Schiedsrichterleistungen zu diskutieren.“ Norwegen spielt in der Division I. In der 27. Minute flitzt Dieter Kalt in Penaltymanier allein aufs Tor, spielt den Goalie aus – 2:5. Den nächsten Treffer kassiert Österreich in Unterzahl, Szücs sitzt in der Kühlbox. Suttnig zeichnet sich im Mittelabschnitt mehrmals aus, hält 12 von 15 Schüssen. Im Powerplay bei 5:4-Überlegenheit knallt Andre Lakos den Puck von der blauen Linie zum 3:6 in die Maschen. Und alles wäre möglich gewesen, hätte Philipp Lukas das vierte Tor geschossen. Zwei Minuten lang spielte Österreich in 5:3-Überzahl, schoss aus allen Richtungen aufs Tor, doch der Abschluß klappte nie. Philipp Lukas kurvte ganz allein vor dem Goalie herum, wartete lang, doch der Schuß ging über das Tor. Kennedy: „Es wäre interessant geworden, wenn wir auf 4:6 verkürzen hätten können. Aber trotzdem war es auch so ein interessantes Spiel. Die jungen Spieler brauchen die Erfahrung gegen solche Gegner.“ Danach war die Luft bei beiden Mannschaften herausen. Lakos (48.) und Trattnig (56.) treffen zweimal nur die Stange. Dennoch gewinnt Österreich wie im Spiel gegen Schweden das letzte Spieldrittel mit 1:0. Und auch die Torschußbilanz der letzten 20 Minuten kann sich sehen lassen: Russland 9 (gesamt 41), Österreich 14 (gesamt 31). Christian Brander wurde bei einer Attacke mit dem hohen Stock ein Zahn ausgeschlagen. Dieter Kalt, den sogar zweimal der hohe Stock erwischte, vermißt die Hälfte seiner beiden Vorderzähne. Ansonsten ist niemand verletzt. Stimmen zum Spiel: Dominic Lavoie (zum schwachen Start): „Es sieht fast so aus, als wollen wir zuerst schauen, wie stark der Gegner ist. Wenn wir dann sicher sind, spielen wir befreit. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine solide Defensive und effektives Forechecking, wie wir es gegen Schweden hatten. Heute hat das nicht so gut funktioniert.“ Dieter Kalt: „Wir haben blöde Tore kassiert, zu viele einfache Chancen zugelassen. Ins Spiel gegen Slowenien müssen wir mit Disziplin, Kompaktheit und Selbstvertrauen gehen.“ Mario Schaden: „Wir haben wie gegen Schweden den letzten Abschnitt sehr gut gespielt. Das zeigt, dass die Moral im Team stimmt.“ Ron Kennedy: „Über unseren schwachen Start denke ich nicht mehr nach, ich beschäftige mich lieber mit dem nächsten Spiel. Alle wissen, worum es dabei geht. Wir hatten viele Stangenschüsse, das war positiv. Wir können nicht mehr machen – außer natürlich, Tore schießen. In unserem Verteidigungsdrittel haben wir zu schlampig gespielt, das dürfen wir auf keinen Fall gegen Slowenien machen. Wir sind in unserem Drittel zu hart und zu oft auf den Mann gegangen. Dort muß eigentlich ruhig, kontrolliert und konsequent gespielt werden. Es hat sehr viele Strafen gegeben, obwohl es eigentlcih kein körperbetontes Spiel war. Der Schiedsrichter hat damit den Rhythmus aus dem Spiel genommen. Eine der offenen Fragen war: Wie stark ist Suttnig? Er hat überzeugt. Dalpiaz ist mental etwa gleich stark wie Divis. Er wird auch im Slowenien-Spiel starten.“ Boris Michailow (Coach RUS): „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, aber überhaupt nicht mit unserer Spielweise, besonders im letzten Abschnitt.“ Bester Spieler Team Österreich: Dieter Kalt. RUS – AUT 6:3 (3:0, 3:2, 0:1) Tore: 1:0 Gusmanov (5.), 2:0 Zatonski (7./PP), 3:0 Afinogenov (8.), 4:0 Bykov (22.), 5:0 Prokopiev (22.), 5:1 Pöck (24.), 5:2 Kalt (27.), 6:2 Karpov (36./PP), 6:3 Lakos (45./PP). Aufstellung Österreich: Dalpiaz; R. Lukas – H. Hohenberger, Ulrich – Lavoie, Unterluggauer – A. Lakos, Sintschnig; Brandner – Ph. Lukas – Kalt, Salfi – Pöck – Setzinger, Perthaler – Schaden – Szücs (König), M. Hohenberger – Kaspitz – Trattnig. Schüsse: 41:31 Strafzeiten: 34:32 (Quelle: ÖEHV Presseaussendung)