UNIQA Liga: VSV holt den 5. Meistertitel mit einem Sieg in Linz
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marksoft -
10. April 2002 um 11:21 -
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Der österreichische Meistertitel
bleibt weiterhin in Kärnten, der Titelträger hat sich jedoch geändert! Der
VSV beerbt Lokalrivalen KAC und holte im fünften Finale gegen die Black
Wings aus Linz den fünften Titel in der Vereinsgeschichte. Damit wurde die
Nummer 2 der regulären Saison zur Nummer 1!
Auch das fünfte Finale
war ein Spiegelbild der gesamten Serie. Wie schon in den Spielen zuvor
konnten die Linzer spielerisch voll überzeugen, scheiterten aber letzten
Endes erneut zu Hause an der ausgepuffteren Mannschaft! Damit hat der VSV
das Kunststück vollbracht, die beinahe als uneinnehmbar geltende Festung an
der Linzer Donaulände in dieser Saison immer als Sieger zu verlassen.
Insgesamt 5 Siege feierten die Villacher in Linz.
Die UNIQA Liga hat
mit dem VSV einen verdienten Meister gefunden und auch Hockeyfans.at möchte
die Gelegenheit nutzen und dem neuen Meister herzlich gratulieren.
Die Statistik sowie einen Spielbericht zum letzten Finalspiel gibt es in den
Zusatzinfos...
EHC "Black Wings" Linz - EC Heraklith VSV 1:5 (0:1, 1:2, 0:2) Zuschauer 3.400 Referees: Schiffauer G.; Längle M., Repnik W. Tore: Perthaler C. (27:44 / Nasheim R., Lukas R.) resp., Steinwender R. (00:46 / Hinks R., Salfi K.), Lanzinger G. (21:47 / Kromp W.), Kromp W. (31:30 / Searle T.), Rac W. (42:50), Searle T. (59:50) Goalkeepers: Nestak P. (59 min. / 27 SA. / 4 GA.) resp. Prohaska G. (60 min. / 30 SA. / 1 GA.) Penalty in minutes: 8 resp. 12 Die Kader: EHC BW LINZ: Damm B., Nasheim R., Szücs M., Puschnik G., Peintner M., Perthaler C., Lukas P., Divis R., Gahleitner T., Steinmayr P., Setzinger O., Eichberger T., Nestak P., Schneider P., Hucko P., Alekhin D., Strauss W., Klimbacher S., Obermayr N., Divis R., Lukas R., Kuchyna P. Heraklith VSV: Lanzinger G., Pusnik A., Hinks R., Kromp W., Pewal M., Kaspitz R., Wiedmaier S., Floriantschitz P., Leitner M., Petrik N., Rac W., Salfi K., Kerschbaumer M., Prohaska G., Berger M., Hohenberger H., Stewart M., Searle T., Albl P., Steinwender R., Mana M., Wild R. Finale (Best of Seven): EHC Black Wings Linz - EC Heraklith VSV 1:4 (2:3 n.P., 2:3 n.P., 4:7, 4:3, 1:5) Spielbericht Matchball Nummer 2 war angesagt, als der VSV bereits zum dritten Mal in der Finalserie gegen die Black Wings in Linz antreten musste. Den Kärntnern fehlte noch ein Sieg, um zum fünften Mal Meister zu werden und die Zeichen standen nicht schlecht: noch nie hatte der VSV in dieser Saison beim Sieger der regulären Saison verloren. Die Linzer hatten nur ein Ziel: sie wollten die bereits anberaumte Meisterfeier der Villacher am Mittwoch platzen lassen und die Serie um zumindest ein weiteres Spiel verlängern. Nach dem Ehrenpunkt in Villach war auch bei den Linzern wieder ein wenig Hoffnung aufgekommen. Ein Sieg noch und beim Stand von 2:3 wäre wieder alles drin gewesen. Beide Teams konnten in Bestbesetzung antreten und vor einer mit 3.400 Zuschauern prall gefüllten Linzer Eishalle konnte ein Finalfest gefeiert werden. Sogar ca. 50 Fans des VSV waren aus Villach angereist, um bei einer eventuellen Meisterfeier dabeizusein. Die Stimmung in der Linzer Eishalle war bereits vor dem Spiel sehr gut. Viele Fans glaubten offenbar noch immer an das Wunder und eine Aufholjagd und hielten vorgedruckte Transparente mit der Aufschrift „Wir werden Meister“ in die Kameras. Ob da die Villacher mitspielen würden? 1. Drittel Die Gäste aus Villach starteten wie in allen anderen Auswärtsspielen souverän und mit viel Druck. Nach 33 Sekunden gab Mana einen ersten Warnschuss von der Blauen Linie ab und genau 13 Sekunden später war es Robert Steinwender, der für grosse Schockzustände in Linz sorgte. Er versuchte einen Weitschuss von der blauen Linie, traf die Scheibe gar nicht richtig, wodurch sie aber zu flattern begann. Der Linzer Torhüter Pavel Nestak unterschätzte den Schuss, griff voll daneben und liess die Scheibe passieren. Das Glück war dem VSV hold an diesem Abend, den bereits nach 46 Sekunden ging die Scheibe an die Innenstange und von dort ins Netz. Der VSV hatte geschafft, was man sich so fest vorgenommen hatte: ein schnelles Tor schiessen und dann die Hausherren auskontern. Die Linzer wirkten ähnlich nervös, wie es die Villacher am Sonntag bei ihrer Heimniederlage auch waren. Nach 74 Sekunden konnten auch sie das erste Mal aufs Tor schiessen, doch Szücs verzog knapp. Unmittelbar danach musste Wild für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen und die Linzer hatten die Chance, im Power Play auszugleichen. Aber die Hausherren blieben weiterhin nervös und machten viele Geschenke in Richtung VSV. So patzte Alekhin gleich zwei Mal in diesem Power Play und verlor an der blauen Linie als einer der letzten Spieler die Scheibe, worauf der VSV jedes Mal gefährliche Konter fahren konnte, diese aber nicht nützte. Die Überzahl der Black Wings war bei diesem ersten Versuch verbesserungswürdig. Sie schafften lediglich einen Schuss von Kuchyna auf das Tor von Prohaska und kamen kaum in die Überzahl Box, um ihren Gegner auszuspielen.
2. Drittel Voll motiviert kamen die Linzer aus den Kabinen. Den Gesichtern war anzusehen, dass man sich viel vorgenommen hatte in diesem Mitteldrittel. Doch wieder war es der VSV der genau zum richtigen Zeitpunkt traf. 47 Sekunden waren gespielt, als Patrik Hucko einen kapitalen Fehler im Angriffsdrittel machte und dadurch einen Konter des VSV über links einleitete. In einer 2 gegen 1 Situation liefen Kromp und Lanzinger auf Nestak zu. Kromp täuschte einen Schuss an, spielte quer zu Lanzinger und dieser hatte keine Probleme, ins leere Tor zum 2:0 für die Gäste einzuschiessen. Der Schock sass nun nicht nur beim Publikum tief und es dauerte beinahe 5 Minuten, ehe sich die Gastgeber davon erholt hatten. Dann war es Rick Nasheim, der mit einem Handgelenksschuss für Gefahr sorgte. Prohaska im Tor des VSV liess abermals abprallen und wieder war niemand in orange/schwarz da, der den Rebound hätte nutzen können. Der VSV stand nun in der Verteidigung irrsinnig stark und selbst Umstellungen bei den Linzern konnten keine Verwirrung bei den Villachern hervorrufen. Aus einer gesicherten Abwehr heraus spielte man wie schon bei den anderen Auswärtssiegen in Linz souverän und wartete auf die Fehler des Gegners. Doch noch gaben sich die Linzer nicht geschlagen. In der 28. Minute war es Christian Perthaler, der nach schöner Vorarbeit von Robert Lukas und Rick Nasheim, der sich die Scheibe an der gegnerischen Linie geschickt mit den Schlittschuhen mitnahm, zum 1:2 einschoss. Nach einem Querpass von Nasheim war Perthaler plötzlich ganz alleine vor Prohaska und hatte keine Mühe die Scheibe links oben im Tor zu versenken. Nun schöpften alle Linzer Fans und Spieler neue Hoffnung, doch beinahe fühlte man sich an das letzte Spiel in Linz erinnert, denn auch im fünften Match machten die Linzer entscheidende Fehler, wenn sie gerade wieder im Spiel waren. Direkt nach dem Faceoff kam Lanzinger unglaublich frei im Linzer Verteidigungsdrittel zum Schuss und wollte die Scheibe in der langen Ecke versenken. Doch Pavel Nestak im Tor der Oberösterreicher brachte gerade noch die Schoner zwischen Tor und Scheibe und wehrte zur Seite ab. 2 Minuten nach dem Anschlusstreffer hatte Philipp Lukas den Ausgleich am Schläger. Kuchyna hatte einen Schlenzer von der blauen Linie neben das Tor gesetzt, doch die Scheibe sprang wieder nach vorne, direkt zu Philipp Lukas, der versuchte, den Puck nur mehr einzuschieben. Doch Prohaska brachte seine Schoner sehr schnell zu Boden und Lukas traf lediglich einen Fuss des VSV Goalies. Und der Druck der Linzer wuchs weiter. Als in der 31. Minute Stewart wegen Hakens an Raimund Divis auf die Strafbank musste, erwartete man viel Druck der Linzer. Es passierte aber genau das Gegenteil! Knapp 4 Minuten nach dem 1:2 konnten die Villacher den entscheidenden Treffer setzten. Und wie sollte es anders sein, hiess der Torschütze wieder einmal Wolfgang Kromp, von dem die Linzer wohl noch lange in Alpträumen heimgesucht werden dürften. Oliver Setzinger hatte an der Blauen Linie einen tiefen Pass vor das Tor spielen wollen, gab aber genau auf die Kelle eines VSV Verteidigers und dieser spielte sofort den schnellen Pass nach vorne, wo Wolfgang Kromp in einer 1 gegen 1 Situation ähnlich einem Penalty auf Nestak zulief. Mit einem Heber in die rechte obere Ecke liess er dem Tschechen im oberösterreichischen Tor keine Chance und stellte auf 1:3. Das weitere Power Play verlief ohne eine einzige Torchance der sichtlich geschockten Linzer. Es dauerte einige Minuten., bis sich die Hausherren wieder erfingen und es war Philipp Lukas, der mit einem Weitschuss eine weitere Angriffswelle der Linzer einleitete. Die Black Wings waren nun drückend überlegen, doch der letzte konsequente Drang zum Tor fehlte. So hatte man den Gegner zwar im Verteidigungsdrittel eingeschlossen, die Schüsse kamen aber nicht durch und wurden immer wieder von einem Körper oder Schläger geblockt. Der VSV beschränkte sich weiterhin auf den Konter und war darin gefährlicher als die Linzer in ihren Angriffsbemühungen. In der 39. Minute musste Nestak wieder einmal zittern, als vor ihm im Getümmel zwei Mal geschossen werden konnte. Die Linzer hatten sich optisch schon aufgegeben. Bereits eine Minute vor Ende des Mitteldrittels liefen sie mit hängenden Köpfen über das Eis und man hatte den Eindruck, als ob sie selbst nicht mehr daran glauben würden, die so souveränen Villacher zu knacken. 3. Drittel Somit ging es mit der 3:1 Führung für die Gäste in die letzten 20 Minuten. Man erwartete nun einen Angriffssturm der Linzer und wurde zumindest zu Beginn nicht enttäuscht. Nach knapp 90 Sekunden hatte Eichberger eine Grosschance, vergab jedoch alleine vor Prohaska. Im Gegenzug war es der Linzer Alptraum Wolfgang Kromp, der beinahe für ein weiteres Tor gesorgt hätte. Aber den Nachschuss konnte letzten Endes Nestak halten. Die Linzer suchten nun verstärkt Ihr Glück in Passes direkt vor das Tor der Villacher und wurden dadurch auch immer wieder brandgefährlich. Doch die Stürmer wollten einfach nicht treffen. Es offenbarte sich wieder die grosse Schwäche der Linzer in dieser Finalserie: sie brauchten zu viele Chancen! Das Spiel war nun deutlich in Linzer Hand und die Hausherren fuhren einen Angriff um den anderen, doch man hatte nie den Eindruck, dass die Villacher diese Partie noch aus der Hand geben würden. Die Black Wings verbuchten zwar durch Schüsse von Raimund Divis und P. Lukas gute Möglichkeiten, die auch zu Abprallern führten, aber es war einfach niemand da, der diese Praller verwandeln konnte. Der VSV dagegen wirkte in seinen Kontern gefährlich und zielstrebig. So war es Lanzinger, der in der 46. Minute wieder einmal ein Break auf Nestak fuhr, aber an diesem scheiterte. Die Linzer waren zwar sehr bemüht, das Spiel weiter zu machen, doch ihre Angriffe blieben weiterhin wirkungslos. Der VSV spielte diese Partie cool nach Hause. In der 51. Minute hatte Perthaler den erneuten Anschlusstreffer auf der Kelle. Nach einem Querpass von Nasheim fegte sein Schussversuch jedoch über die Scheibe und es kam nicht einmal zu einer Gelegenheit. Die Adler aus Villach warteten wie gewohnt an der blauen Linie auf die tiefen Passes der Gastgeber und fuhren immer wieder Konter. Diese Taktik hatten die Blau . Weissen nun schon in jedem Spiel gegen die Linzer angewendet und waren immer wieder erfolgreich damit. In der 53. Minute dann die endgültige Entscheidung. Rac lief von links durch und kam zum Schlagschuss, der noch von einem Verteidiger leicht abgefälscht wurde. Nestak sah bei diesem Treffer nicht gut aus, da die Scheibe im kurzen Eck einschlug. Damit war die Partie entschieden und wenn man sich die Spielerbänke ansah, wusste man, dass die Linzer es an diesem Abend nicht mehr schaffen würde. Es gab kein Aufbäumen mehr und die Spieler starrten nur leise vor sich hin. Ganz anders auf der VSV Bank, auf der die Spieler immer wieder Anfeuerungsrufe ausstiessen und auch Trainer Kennedy alle paar Sekunden auf die nur noch wenigen verbleibenden Minuten hinwies. Und anstatt in den letzten Minuten ein Offensivfeuerwerk abzubrennen, liessen sich die Linzer sogar noch stärker auskontern als zuvor. Dadurch kam der VSV durch Kaspitz und Pewal zu weiteren Möglichkeiten, die jedoch immer bei Nestak landeten. 94 Sekunden vor Ende des Spiels nahm Ron Kennedy noch einmal eine Auszeit und schwor sein Team auf die letzten Augenblicke dieser Meisterschaft ein. Pavel Nestak bei den Linzern verliess bereits früh sein Tor und als auch noch Hinks 2 Minuten bekam hatten die Gastgeber eine 6 gegen 4 Überzahl. Der souveränen Finalserie entsprechend war es aber der VSV, der den Schlusspunkt in diesem Spiel setzte. Tom Searle schoss 10 Sekunden vor dem Ende den fünften Treffer für den VSV und sorgte für kollektive Jubelstürme mit seinem Empty Net Goal. Fazit Der VSV sicherte sich mit dem 5. Saisonerfolg in Linz völlig verdient die Meisterschaft. Letzten Endes war es die bessere Mannschaftsleistung, die den Ausschlag gegeben hatte und die Linzer als Vizemeister diese nicht unerfolgreiche Saison beenden liess. Der VSV hatte nun in den letzten 11 Spielen gegen die beiden grössten Konkurrenten aus Klagenfurt und Linz insgesamt nur 3 Spiele verloren und unterstrich damit beeindruckend, dass der Gewinn des UNIQA Liga Titels für die Kennedy Truppe völlig in Ordnung ging. Nach dem Schlusspfiff feierten die Villacher ihren Titel und nach einigen Schockminuten hellten sich auch die Gesichter der Linzer Spieler wieder etwas auf. Phänomenal war wieder das Linzer Publikum, das bis auf einige unrühmliche Ausnahmen sportlich fair auch den Villachern applaudierte und die Halle nicht verlassen wollte. Man feierte den Vizemeistertitel mit minutenlangen Standing Ovations und nach einigen Minuten wurde von beiden Fangruppen die Eisfläche gestürmt und zusammen eine letzte Party gefeiert. Für beide Teams beginnt nun der verdiente Sommerurlaub, wobei einige der Spieler schon bald von Gegnern zu Teamkameraden werden. Denn bereits in wenigen Tagen beginnt die intensive Vorbereitung auf die A WM in Schweden und da werden die Linzer und Villacher Spieler einen wichtigen Beitrag zum Klassenerhalt leisten müssen. Wenn man sich die Party – Szenen am Ende des Spiels ansah, als Villacher und Linzer Fans gemeinsam feierte und es eigentlich kaum traurige Gesichter gab, musste wohl der eine oder andere Fan eine Träne zerdrücken. Denn es wird jetzt einige Zeit dauern, bis es wieder heisst: „Meine Damen und Herren – Willkommen bei der UNIQA Eishockey Liga!“ Hockeyfans.at gratuliert beiden Mannschaften zur tollen Saison und dem VSV zum Meistertitel! Wir freuen uns auf eine noch spannendere und attraktive Meisterschaft 2002/03, die im September ihren Startschuss erfahren wird. Und ganz sicher werden die beiden Finalteilnehmer auch dann wieder ein gewichtiges Wort um den Meistertitel mitreden.
EHC "Black Wings" Linz - EC Heraklith VSV 1:5 (0:1, 1:2, 0:2) Zuschauer 3.400 Referees: Schiffauer G.; Längle M., Repnik W. Tore: Perthaler C. (27:44 / Nasheim R., Lukas R.) resp., Steinwender R. (00:46 / Hinks R., Salfi K.), Lanzinger G. (21:47 / Kromp W.), Kromp W. (31:30 / Searle T.), Rac W. (42:50), Searle T. (59:50) Goalkeepers: Nestak P. (59 min. / 27 SA. / 4 GA.) resp. Prohaska G. (60 min. / 30 SA. / 1 GA.) Penalty in minutes: 8 resp. 12 Die Kader: EHC BW LINZ: Damm B., Nasheim R., Szücs M., Puschnik G., Peintner M., Perthaler C., Lukas P., Divis R., Gahleitner T., Steinmayr P., Setzinger O., Eichberger T., Nestak P., Schneider P., Hucko P., Alekhin D., Strauss W., Klimbacher S., Obermayr N., Divis R., Lukas R., Kuchyna P. Heraklith VSV: Lanzinger G., Pusnik A., Hinks R., Kromp W., Pewal M., Kaspitz R., Wiedmaier S., Floriantschitz P., Leitner M., Petrik N., Rac W., Salfi K., Kerschbaumer M., Prohaska G., Berger M., Hohenberger H., Stewart M., Searle T., Albl P., Steinwender R., Mana M., Wild R. Finale (Best of Seven): EHC Black Wings Linz - EC Heraklith VSV 1:4 (2:3 n.P., 2:3 n.P., 4:7, 4:3, 1:5) Spielbericht Matchball Nummer 2 war angesagt, als der VSV bereits zum dritten Mal in der Finalserie gegen die Black Wings in Linz antreten musste. Den Kärntnern fehlte noch ein Sieg, um zum fünften Mal Meister zu werden und die Zeichen standen nicht schlecht: noch nie hatte der VSV in dieser Saison beim Sieger der regulären Saison verloren. Die Linzer hatten nur ein Ziel: sie wollten die bereits anberaumte Meisterfeier der Villacher am Mittwoch platzen lassen und die Serie um zumindest ein weiteres Spiel verlängern. Nach dem Ehrenpunkt in Villach war auch bei den Linzern wieder ein wenig Hoffnung aufgekommen. Ein Sieg noch und beim Stand von 2:3 wäre wieder alles drin gewesen. Beide Teams konnten in Bestbesetzung antreten und vor einer mit 3.400 Zuschauern prall gefüllten Linzer Eishalle konnte ein Finalfest gefeiert werden. Sogar ca. 50 Fans des VSV waren aus Villach angereist, um bei einer eventuellen Meisterfeier dabeizusein. Die Stimmung in der Linzer Eishalle war bereits vor dem Spiel sehr gut. Viele Fans glaubten offenbar noch immer an das Wunder und eine Aufholjagd und hielten vorgedruckte Transparente mit der Aufschrift „Wir werden Meister“ in die Kameras. Ob da die Villacher mitspielen würden? 1. Drittel Die Gäste aus Villach starteten wie in allen anderen Auswärtsspielen souverän und mit viel Druck. Nach 33 Sekunden gab Mana einen ersten Warnschuss von der Blauen Linie ab und genau 13 Sekunden später war es Robert Steinwender, der für grosse Schockzustände in Linz sorgte. Er versuchte einen Weitschuss von der blauen Linie, traf die Scheibe gar nicht richtig, wodurch sie aber zu flattern begann. Der Linzer Torhüter Pavel Nestak unterschätzte den Schuss, griff voll daneben und liess die Scheibe passieren. Das Glück war dem VSV hold an diesem Abend, den bereits nach 46 Sekunden ging die Scheibe an die Innenstange und von dort ins Netz. Der VSV hatte geschafft, was man sich so fest vorgenommen hatte: ein schnelles Tor schiessen und dann die Hausherren auskontern. Die Linzer wirkten ähnlich nervös, wie es die Villacher am Sonntag bei ihrer Heimniederlage auch waren. Nach 74 Sekunden konnten auch sie das erste Mal aufs Tor schiessen, doch Szücs verzog knapp. Unmittelbar danach musste Wild für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen und die Linzer hatten die Chance, im Power Play auszugleichen. Aber die Hausherren blieben weiterhin nervös und machten viele Geschenke in Richtung VSV. So patzte Alekhin gleich zwei Mal in diesem Power Play und verlor an der blauen Linie als einer der letzten Spieler die Scheibe, worauf der VSV jedes Mal gefährliche Konter fahren konnte, diese aber nicht nützte. Die Überzahl der Black Wings war bei diesem ersten Versuch verbesserungswürdig. Sie schafften lediglich einen Schuss von Kuchyna auf das Tor von Prohaska und kamen kaum in die Überzahl Box, um ihren Gegner auszuspielen.
2. Drittel Voll motiviert kamen die Linzer aus den Kabinen. Den Gesichtern war anzusehen, dass man sich viel vorgenommen hatte in diesem Mitteldrittel. Doch wieder war es der VSV der genau zum richtigen Zeitpunkt traf. 47 Sekunden waren gespielt, als Patrik Hucko einen kapitalen Fehler im Angriffsdrittel machte und dadurch einen Konter des VSV über links einleitete. In einer 2 gegen 1 Situation liefen Kromp und Lanzinger auf Nestak zu. Kromp täuschte einen Schuss an, spielte quer zu Lanzinger und dieser hatte keine Probleme, ins leere Tor zum 2:0 für die Gäste einzuschiessen. Der Schock sass nun nicht nur beim Publikum tief und es dauerte beinahe 5 Minuten, ehe sich die Gastgeber davon erholt hatten. Dann war es Rick Nasheim, der mit einem Handgelenksschuss für Gefahr sorgte. Prohaska im Tor des VSV liess abermals abprallen und wieder war niemand in orange/schwarz da, der den Rebound hätte nutzen können. Der VSV stand nun in der Verteidigung irrsinnig stark und selbst Umstellungen bei den Linzern konnten keine Verwirrung bei den Villachern hervorrufen. Aus einer gesicherten Abwehr heraus spielte man wie schon bei den anderen Auswärtssiegen in Linz souverän und wartete auf die Fehler des Gegners. Doch noch gaben sich die Linzer nicht geschlagen. In der 28. Minute war es Christian Perthaler, der nach schöner Vorarbeit von Robert Lukas und Rick Nasheim, der sich die Scheibe an der gegnerischen Linie geschickt mit den Schlittschuhen mitnahm, zum 1:2 einschoss. Nach einem Querpass von Nasheim war Perthaler plötzlich ganz alleine vor Prohaska und hatte keine Mühe die Scheibe links oben im Tor zu versenken. Nun schöpften alle Linzer Fans und Spieler neue Hoffnung, doch beinahe fühlte man sich an das letzte Spiel in Linz erinnert, denn auch im fünften Match machten die Linzer entscheidende Fehler, wenn sie gerade wieder im Spiel waren. Direkt nach dem Faceoff kam Lanzinger unglaublich frei im Linzer Verteidigungsdrittel zum Schuss und wollte die Scheibe in der langen Ecke versenken. Doch Pavel Nestak im Tor der Oberösterreicher brachte gerade noch die Schoner zwischen Tor und Scheibe und wehrte zur Seite ab. 2 Minuten nach dem Anschlusstreffer hatte Philipp Lukas den Ausgleich am Schläger. Kuchyna hatte einen Schlenzer von der blauen Linie neben das Tor gesetzt, doch die Scheibe sprang wieder nach vorne, direkt zu Philipp Lukas, der versuchte, den Puck nur mehr einzuschieben. Doch Prohaska brachte seine Schoner sehr schnell zu Boden und Lukas traf lediglich einen Fuss des VSV Goalies. Und der Druck der Linzer wuchs weiter. Als in der 31. Minute Stewart wegen Hakens an Raimund Divis auf die Strafbank musste, erwartete man viel Druck der Linzer. Es passierte aber genau das Gegenteil! Knapp 4 Minuten nach dem 1:2 konnten die Villacher den entscheidenden Treffer setzten. Und wie sollte es anders sein, hiess der Torschütze wieder einmal Wolfgang Kromp, von dem die Linzer wohl noch lange in Alpträumen heimgesucht werden dürften. Oliver Setzinger hatte an der Blauen Linie einen tiefen Pass vor das Tor spielen wollen, gab aber genau auf die Kelle eines VSV Verteidigers und dieser spielte sofort den schnellen Pass nach vorne, wo Wolfgang Kromp in einer 1 gegen 1 Situation ähnlich einem Penalty auf Nestak zulief. Mit einem Heber in die rechte obere Ecke liess er dem Tschechen im oberösterreichischen Tor keine Chance und stellte auf 1:3. Das weitere Power Play verlief ohne eine einzige Torchance der sichtlich geschockten Linzer. Es dauerte einige Minuten., bis sich die Hausherren wieder erfingen und es war Philipp Lukas, der mit einem Weitschuss eine weitere Angriffswelle der Linzer einleitete. Die Black Wings waren nun drückend überlegen, doch der letzte konsequente Drang zum Tor fehlte. So hatte man den Gegner zwar im Verteidigungsdrittel eingeschlossen, die Schüsse kamen aber nicht durch und wurden immer wieder von einem Körper oder Schläger geblockt. Der VSV beschränkte sich weiterhin auf den Konter und war darin gefährlicher als die Linzer in ihren Angriffsbemühungen. In der 39. Minute musste Nestak wieder einmal zittern, als vor ihm im Getümmel zwei Mal geschossen werden konnte. Die Linzer hatten sich optisch schon aufgegeben. Bereits eine Minute vor Ende des Mitteldrittels liefen sie mit hängenden Köpfen über das Eis und man hatte den Eindruck, als ob sie selbst nicht mehr daran glauben würden, die so souveränen Villacher zu knacken. 3. Drittel Somit ging es mit der 3:1 Führung für die Gäste in die letzten 20 Minuten. Man erwartete nun einen Angriffssturm der Linzer und wurde zumindest zu Beginn nicht enttäuscht. Nach knapp 90 Sekunden hatte Eichberger eine Grosschance, vergab jedoch alleine vor Prohaska. Im Gegenzug war es der Linzer Alptraum Wolfgang Kromp, der beinahe für ein weiteres Tor gesorgt hätte. Aber den Nachschuss konnte letzten Endes Nestak halten. Die Linzer suchten nun verstärkt Ihr Glück in Passes direkt vor das Tor der Villacher und wurden dadurch auch immer wieder brandgefährlich. Doch die Stürmer wollten einfach nicht treffen. Es offenbarte sich wieder die grosse Schwäche der Linzer in dieser Finalserie: sie brauchten zu viele Chancen! Das Spiel war nun deutlich in Linzer Hand und die Hausherren fuhren einen Angriff um den anderen, doch man hatte nie den Eindruck, dass die Villacher diese Partie noch aus der Hand geben würden. Die Black Wings verbuchten zwar durch Schüsse von Raimund Divis und P. Lukas gute Möglichkeiten, die auch zu Abprallern führten, aber es war einfach niemand da, der diese Praller verwandeln konnte. Der VSV dagegen wirkte in seinen Kontern gefährlich und zielstrebig. So war es Lanzinger, der in der 46. Minute wieder einmal ein Break auf Nestak fuhr, aber an diesem scheiterte. Die Linzer waren zwar sehr bemüht, das Spiel weiter zu machen, doch ihre Angriffe blieben weiterhin wirkungslos. Der VSV spielte diese Partie cool nach Hause. In der 51. Minute hatte Perthaler den erneuten Anschlusstreffer auf der Kelle. Nach einem Querpass von Nasheim fegte sein Schussversuch jedoch über die Scheibe und es kam nicht einmal zu einer Gelegenheit. Die Adler aus Villach warteten wie gewohnt an der blauen Linie auf die tiefen Passes der Gastgeber und fuhren immer wieder Konter. Diese Taktik hatten die Blau . Weissen nun schon in jedem Spiel gegen die Linzer angewendet und waren immer wieder erfolgreich damit. In der 53. Minute dann die endgültige Entscheidung. Rac lief von links durch und kam zum Schlagschuss, der noch von einem Verteidiger leicht abgefälscht wurde. Nestak sah bei diesem Treffer nicht gut aus, da die Scheibe im kurzen Eck einschlug. Damit war die Partie entschieden und wenn man sich die Spielerbänke ansah, wusste man, dass die Linzer es an diesem Abend nicht mehr schaffen würde. Es gab kein Aufbäumen mehr und die Spieler starrten nur leise vor sich hin. Ganz anders auf der VSV Bank, auf der die Spieler immer wieder Anfeuerungsrufe ausstiessen und auch Trainer Kennedy alle paar Sekunden auf die nur noch wenigen verbleibenden Minuten hinwies. Und anstatt in den letzten Minuten ein Offensivfeuerwerk abzubrennen, liessen sich die Linzer sogar noch stärker auskontern als zuvor. Dadurch kam der VSV durch Kaspitz und Pewal zu weiteren Möglichkeiten, die jedoch immer bei Nestak landeten. 94 Sekunden vor Ende des Spiels nahm Ron Kennedy noch einmal eine Auszeit und schwor sein Team auf die letzten Augenblicke dieser Meisterschaft ein. Pavel Nestak bei den Linzern verliess bereits früh sein Tor und als auch noch Hinks 2 Minuten bekam hatten die Gastgeber eine 6 gegen 4 Überzahl. Der souveränen Finalserie entsprechend war es aber der VSV, der den Schlusspunkt in diesem Spiel setzte. Tom Searle schoss 10 Sekunden vor dem Ende den fünften Treffer für den VSV und sorgte für kollektive Jubelstürme mit seinem Empty Net Goal. Fazit Der VSV sicherte sich mit dem 5. Saisonerfolg in Linz völlig verdient die Meisterschaft. Letzten Endes war es die bessere Mannschaftsleistung, die den Ausschlag gegeben hatte und die Linzer als Vizemeister diese nicht unerfolgreiche Saison beenden liess. Der VSV hatte nun in den letzten 11 Spielen gegen die beiden grössten Konkurrenten aus Klagenfurt und Linz insgesamt nur 3 Spiele verloren und unterstrich damit beeindruckend, dass der Gewinn des UNIQA Liga Titels für die Kennedy Truppe völlig in Ordnung ging. Nach dem Schlusspfiff feierten die Villacher ihren Titel und nach einigen Schockminuten hellten sich auch die Gesichter der Linzer Spieler wieder etwas auf. Phänomenal war wieder das Linzer Publikum, das bis auf einige unrühmliche Ausnahmen sportlich fair auch den Villachern applaudierte und die Halle nicht verlassen wollte. Man feierte den Vizemeistertitel mit minutenlangen Standing Ovations und nach einigen Minuten wurde von beiden Fangruppen die Eisfläche gestürmt und zusammen eine letzte Party gefeiert. Für beide Teams beginnt nun der verdiente Sommerurlaub, wobei einige der Spieler schon bald von Gegnern zu Teamkameraden werden. Denn bereits in wenigen Tagen beginnt die intensive Vorbereitung auf die A WM in Schweden und da werden die Linzer und Villacher Spieler einen wichtigen Beitrag zum Klassenerhalt leisten müssen. Wenn man sich die Party – Szenen am Ende des Spiels ansah, als Villacher und Linzer Fans gemeinsam feierte und es eigentlich kaum traurige Gesichter gab, musste wohl der eine oder andere Fan eine Träne zerdrücken. Denn es wird jetzt einige Zeit dauern, bis es wieder heisst: „Meine Damen und Herren – Willkommen bei der UNIQA Eishockey Liga!“ Hockeyfans.at gratuliert beiden Mannschaften zur tollen Saison und dem VSV zum Meistertitel! Wir freuen uns auf eine noch spannendere und attraktive Meisterschaft 2002/03, die im September ihren Startschuss erfahren wird. Und ganz sicher werden die beiden Finalteilnehmer auch dann wieder ein gewichtiges Wort um den Meistertitel mitreden.