Nichts zu verlieren für Team Austria in Salt Lake City

Olympische Spiele in Salt Lake City – und immer, wenn derartige Sporthighlights in den USA stattfinden, wird den Events von den Medien das Prädikat gross, grösser, am grössten aufgestempelt. Auch bei den Spielen in der Mormonenhaupstadt der Welt ist das nicht anders. Es sollen Olympische Spiele der Superlative werden mit neuen Zuschauerrekorden, riesigem Medieninteresse und einem absoluten Highlight.. Das Olympische Eishockeyturnier ist zumindest von den daran beteiligten Spielern das beste aller Zeiten. Daran gibt es nichts zu rütteln. Die NHL stoppt ihre Meisterschaft für einige Tage und schickt die besten Athleten zu ihren Nationalteams. Es wird ein Eishockeyturnier der Extraklasse mit Superstars, die sich auf die Kuven treten werden. Und auch Österreich ist Teil dieses Eishockeyturniers, wenngleich vermutlich nur in der Vorrunde. Viele Superstars werden die Österreicher nicht zu sehen bekommen, doch trotzdem geht es für das österreichische Eishockey um einiges. Mehr dazu in den Zusatzinfos...
Das österreichische Eishockeynationalteam steht vor einer sehr schweren Aufgabe in Salt Lake. Die vergangenen beiden Turniere bei Olympischen Spielen waren wenig Werbung für das Österreichische Eishockey und wurden jeweils auf dem letzten Platz beendet. In Nagano 1998 konnte man dabei immerhin gegen die Slowakei und Kasachstan ein Unentschieden erreichen. Eine Niederlage gegen Japan (3:4) brachte dann aber doch den 14. und letzten Rang. Nicht viel besser lief es in Lillehammer 1994. In Norwegen wurde das Team Austria ebenfalls Letzter, wobei man im Verlauf des Turnieres nur gegen Norwegen gewinnen konnte. Das war aber in der Vorrunde. Im entscheidenden Spiel gegen den letzten Platz verloren die Österreicher dann doch gegen Norwegen. Das heisst bei den letzten beiden olympischen Turnieren hat man sich jeweils dem Gastgeber im Spiel gegen den letzten Platz geschlagen geben müssen. Auch in Salt Lake City wird es sehr schwer werden, einen grossen Sprung nach vorne zu machen. Die Gegner der Österreicher in der Vorrunde sind Lettland, Deutschland und die Slowakei. Allgemein wird erwartet, dass sich die Letten und Slowaken einen Kampf um den ersten Platz und damit den Aufstieg in die Finalrunde gegen die ganz Grossen der Welt liefern werden. Das Motto lautet als schon vor dem Beginn des olympischen Eishockeyturniers: nur nicht Letzter werden. Die Statistik gegen die Vorrundengegner verheisst auf alle Fälle nichts Gutes. Gegen keinen der Gegner gibt es eine positive Bilanz und den letzten Sieg gegen einen der drei Teams gab es im Mai 1999, als man die Letten bei der A WM in Norwegen mit 5:2 bezwang. Das war aber auch der einzige Sieg gegen die Letten. Die Ergebnisse gegen die Vorrundengegner:

Österreich – Lettland (5 Spiele: 1 S, 4 N)

  25/04/1998 

 Riga (LAT) 

 1 : 4 

  26/04/1998 

 Riga (LAT) 

 1 : 4 

  08/05/1999 

WM in Norwegen 

 5 : 2 

  11/02/2001 

Qualifikation für die Olympischen Spiele  (AUT) 

 3 : 4 

  10/11/2001 

  Grenoble (FRA) 

 2 : 4 

Österreich – Deutschland( 9 Spiele: 2 S, 1 U, 6 N)

  29/01/1956 

Olympische Spiele (ITA) 

 0 : 7 

  21/01/1964 

Olympische Spiele (AUT) 

 8 : 1 (East+West) 

  12/02/1994 

Olympische Spiele (NOR)  

 3 : 4 

  09/04/1994 

 Feldkirch (AUT) 

 2 : 7 

  10/04/1994 

 Erding (GER) 

 3 : 1 

  25/04/1994 

WM in Italien 

 2 : 2 

  26/04/1996 

WM in Österreich 

 0 : 3 

  13/11/1999 

 Rosenheim (GER) 

 1 : 3 

  14/11/1999 

 Augsburg (GER) 

 1 : 2 

Österreich – Slowakei (13 Spiele: 2 S, 1 U, 10 N)

  21/04/1994 

 Zell am See (AUT) 

 4 : 6 

  05/11/1994 

 Asiago (ITA) 

 4 : 3 

  08/04/1995 

 Prievidza (SVK) 

 1 : 8 

  09/04/1995 

  Bratislava (SVK) 

 2 : 5 

  10/02/1996 

Wien (AUT) 

 2 : 5 

  11/02/1996 

Wien (AUT)  

 2 : 5 

  25/04/1996 

WM in Österreich 

 2 : 1 

  07/02/1998 

Olympische Spiele (JPN)  

 2 : 2  

  05/05/1998 

WM in der Schweiz 

 1 : 5 

  16/12/1999 

 Corgon Cup (SVK) 

 2 : 7 

  11/02/2000 

 UBS Suisse Cup (SUI)  

 3 : 4  

  30/04/2000 

WM in Russland 

 0 : 2  

  30/04/2001 

WM in Deutschland 

 0 : 5 Es wird also schwer werden für die Österreicher. Noch schwieriger wird das Unterfangen aber, weil bereits in der Vorrunde manche NHL Stars zum Einsatz kommen. Die Letten werden vermutlich mit Superstar Artus Irbe im Tor (spielt in der NHL bei den Carolina Hurricanes) und Sandis Ozolinsh von den Florida Panthers in der Verteidigung antreten. Und auch die Slowaken hoffen noch auf die eine oder andere hochkarätige Verstärkung. Lediglich das Team Germany wird ohne seine NHL Stars antreten. Erst in der Hauptrunde würden Sturm, Hecht und Kölzig eingreifen. Dazu wird es aber vermutlich nicht kommen, denn auch in Deutschland heisst das Motto: nur nicht Letzter werden. Dadurch wird für die beiden Teams vermutlich das Nachbarschaftsduell DER Höhepunkt bei diesem olympischen Eishockeyturnier werden. Erfolge auch gegen Deutschland liegen schon knapp 8 Jahre zurück. 1994 konnte man einen Sieg und eine Niederlage erringen. Nun hat das Team Austria bereits vor dem Turnier durch den Abgang von Pilloni für negative Schlagzeilen gesorgt. Bei den Spielen möchte man sich aber so gut wie möglich verkaufen. Immerhin ist dieses Eishockeyturnier auch ein kollektives Schaulaufen für die in Unmengen anwesenden NHL Scouts. So stehen auch die Österreicher in der Auslage und sollten darauf bedacht sein, ihre Chancen zu nützen. Reinhard Divis wird im Tor alles daran setzen, mit einer ähnlichen Leistung wie bei der WM in Deutschland auf sich aufmerksam zu machen und dadurch die Scouts aus St. Louis davon zu überzeugen, dass er reif ist für die beste Liga der Welt. Aber auch die bereits gedrafteten Matthias Trattnig und Oliver Setzinger sowie Andre Lakos stehen auf den Beobachtungslisten ihrer Teams. Und dann gibt es im Team der Österreicher noch zwei Spieler, bei denen die NHL Gerüchte nie verstummen wollen. Dieter Kalt und Christoph Brandner sind in ihren Ligen in Schweden bzw. Deutschland unter den besten Scorern und daher auch für die NHL Bosse nicht uninteressant. Zu verlieren hat das Team in Salt Lake City absolut nichts. Bei den Spielen geht es nur darum, sich möglichst positiv zu verkaufen – Verkrampfung sollte es keine geben, denn es geht nicht wie wenige Wochen später bei der WM in Schweden gegen den Abstieg sondern einfach um das inoffizielle Olympische Motto: Dabeisein ist alles! Zuvor heisst es aber noch in 3 Testspielen die richtige Olympiaform zu finden. In diesen Spielen soll der Kader von 24 auf 23 reduziert werden. Die Termine der Vorbereitung: 2.2. Österreich – Frankreich 4.2. Österreich – Weißrussland 6.2. Österreich - Ukraine