UNIQA Liga: VSV holt sich glücklichen Sieg in Linz
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marksoft -
20. Januar 2002 um 22:24 -
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Der erste Platz im Grunddurchgang ist abgesichert und das gab dem Linzer Trainer die Möglichkeit zu experimentieren. Ohne drei Stammspieler und mit Backup Goalie Schneider im Tor waren die Linzer im ersten Drittel dank einiger Fehler leichte Beute für die Villacher.
Nach 20 Minuten stellten die Linzer etwas um und wurden immer besser, einen 1:4 Rückstand aus dem ersten Drittel konnten sie aber nicht mehr aufholen. Der VSV siegte glücklich mit 4:3 in Linz und entführte damit alle möglichen Punkte dieser Saison aus Linz. Mit diesem Sieg haben die Villacher auch alle Trümpfe um Rang 2 in der Hand.
Details zum Spiel gibt es in den Zusatzinfos...
EHC "Black Wings" Linz - EC Heraklith VSV 3:4 (1:4, 1:0, 1:0) Zuschauer: 3.000 Referees: Hagen R.; Längle M., Repnik W. Tore: Setzinger O. (00:17 / Lukas R., Perthaler C.; 26:18 / Divis R., Alekhin D.), Szücs M. (57:36 / Puschnik G., Divis R.) resp., Berger M. (09:08 / Searle T., Lanzinger G.), Kaspitz R. (09:18 / Berger M.), Wiedmaier S. (14:06 / Petrik N., Berger M.), Salfi K. (18:50 / Hinks R., Stewart Goalkeepers: Nestak P. (40 min. / 20 SA. / 0 GA.), Schneider P. (20 min. / 13 SA. / 4 GA.) resp. Prohaska G. (60 min. / 38 SA. / 3 GA.) Penalty in minutes: 14 resp. 14 Die Kader: EHC BW LINZ: Damm B., Szücs M., Peintner M., Setzinger O., Perthaler C., Lukas P., Divis R., Gahleitner T., Steinmayr P., Holzleitner A., Rainer D., Puschnik G., Nestak P., Schneider P., Alekhin D., Mayr M., Wieltsch P., Klimbacher S., Obermayr N., Divis R., Lukas R., Kuchyna P. Heraklith VSV: Lanzinger G., Pusnik A., Hinks R., Kromp W., Pewal M., Kaspitz R., Rac W., Wiedmaier S., Floriantschitz P., Leitner M., Petrik N., Salfi K., Prohaska G., Kerschbaumer M., Berger M., Steinwender R., Wild R., Albl P., Hochenberger S., Searle T., Stewart M. Spielbericht: Ein Experiment wagte der Linzer Trainer Stanislav Barda vor dem Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Villach. Lange Zeit waren die Rufe nach vier Linien in Linz sehr laut gewesen und gegen den Vizemeister des Vorjahres konnte der tschechische Trainer erstmals auch tatsächlich diesen Versuch wagen, da die Linzer bekanntlich den Grunddurchgang bereits für sich entschieden haben. Die Linzer starteten ohne Nasheim, Eichberger und Bergkvist, die allesamt verletzt nur als Zuschauer anwesend waren. Im Tor begann der Backup Goalie Patrick Schneider und der bisher beste Torhüter der Liga, Pavel Nestak, sass nur auf der Ersatzbank. Die Ausfälle brachten einige Umstellungen mit sich, die zusätzlich zu den bereits genannten vier Linien bei den Linzern einiges durcheinanderwirbelten. Auch der VSV musste weiterhin auf Herbert Hohenberger verzichten, konnte aber ansonsten mit dem gesamten Kader anreisen. Die Partie begann mit einem Paukenschlag! Selbst der VSV hatte vermutlich nicht mit so aggressiven Linzern von Beginn an gerechnet. Im ersten Angriff donnerte Robert Lukas die Scheibe rechts am Tor vorbei, der Puck sprang zurück und die Villacher Abwehr schlief vollkommen als Oliver Setzinger die Hartgummischeibe aus spitzem Winkel von rechts ins Tor einschiessen konnte. Auch Torhüter Prohaska war von dieser Aktion überrascht und die Linzer bejubelten das 1:0 vor ausverkauftem Haus. Nur wenige Sekunden später kamen wieder die Linzer gefährlich vor das Tor, doch Peintners Schuss war für Prohaska nicht gefährlich. Das war es dann aber mit dem Eröffnungsschwung des Tabellenführers. Vor allem die dritte und vierte Linie konnten mit den körperlich starken Villachern nicht mithalten und so kamen die Kärntner immer dann zu guten Chancen, wenn diese beiden Reihen auf dem Eis waren. Nach 104 Sekunden war es Rac, der mit einem verdeckten Schuss, der an der rechten Stange knapp vorbeiflog, die Marschrute für den VSV vorgab. Zwar konnten die Linzer in den nächsten Minuten gut dagegenhalten, doch es war bereits von Anfang an klar, dass man mit der gewählten Taktik, 4 Linien, gegen den VSV wohl nicht bestehen kann. In der Offensive klappte es zwar zum Teil gut beim Tabellenführer, doch in der Defensive waren die Angreifer des VSV immer etwas schneller. Die Defensive wirkte unsicher und selbst die ansonsten so abebrühten Standardverteidiger hatten offensichtlich mehr damit zu tun, die Aktionen der Nicht - Standardlinien abzusichern, als dass sie mit nach vorne arbeiten konnten. In der 5. Minute konnte sich schliesslich auch Ersatzgoalie Schneider erstmals auszeichnen. Ein Schuss aus dem Getümmel vor dem Tor wurde von ihm mit dem rechten Fuss abgewehrt, den Abpraller schickten die Villacher hoch über die Querlatte aus dem Spiel. Eine Minute später kam es zu einem Entlastungsangriff durch den unermüdlich kämpfenden Perthaler. Nach schönem Pass war Perthaler etwas schneller als die VSV Verteidigung, wurde aber weiterhin geschickt von hinten beihndert. Die Scheibe sprang etwas zu weit davon, Perthaler streckte sich und erwischten den Puck gerade noch - konnte ihm aber nur einen kleinen Schub geben. Goalie Prohaska hatte dennoch alle Hände voll zu tun, den unberechenbaren "Schuss" zu halten, löste seine Aufgabe aber mit Erfolg. In der 6. Minute kam es zu einem Konter, der sehr stark an das erste Spiel des VSV in Linz erinnerte. Aus der Abwehr heraus wurde ein langer Pass auf den davonlaufenden Salfi geschlagen. Dieser war alleine auf dem Weg zum Ausgleich, doch Schneider konnte mit einem Reflex einen Treffer verhindern. Nach einem Angriff der Linzer kam es in der 8. Minute zu einer kleinen Auseinandersetzung, die für beide Teams einen Mann weniger auf dem Eis brachte. Bei 4 gegen 4 ging es für den VSV vor allem darum, die schnellen Linzer Angreifer zu neutralisieren, was auch gelang. Nur ein Schuss ging auf Prohaska, doch dieser war zu hoch. Auf der Gegenseite machten es die Villacher viel besser. Nach einer Aneinanderreihung von kleinen Fehlern schafften die Gäste den Ausgleich. Lanzinger spielte einen Pass auf Searle und dieser ging im Angriffsdrittel nach rechts, wo er gleich 3 Verteidiger auf sich zog. Die Black Wings Defensive übersah dabei völlig den mitgelaufenen Berger, der von Searle einen schönen Pass mit Übersicht bekam und sofort abzog. Den nicht unhaltbaren Schuss in die Mitte des Tores, knapp unterhalb der Querlatte, musste Patrick Schneider zum 1:1 passieren lassen. Diese Aktion schien Schneider derart verunsichert zu haben, dass er nur 10 Sekunden später mit einem katastrophalen Fehler die Partie in Richtung der Villacher lenkte. Die Scheibe schien sicher in den Reihen der Linzer zu sein und Schneider bekam den Puck, liess diesen jedoch mit einer Unachtsamkeit zwischen seine Beine rutschen. Dort fand er sie für wenige Sekunden nicht, aber der Villacher Kaspitz sah sie, sprintete hinter dem Tor herum und stocherte die Scheibe am verdutzten Schneider vorbei ins Tor. Damit stand es 2:1 für die Villacher, die sich an diesem Treffer noch weiter aufrichteten. Gleich darauf folgten wieder zwei gute Chancen für den VSV, die der merklich verunsicherte Schneider mit Mühe abweheren konnte. Nach einigen ruhingeren Minuten, in denen sich die Linzer wieder etwas gefangen hatten, kam der Vizemeister aus Kärnten in der 15. Minute nach einer weiteren unglücklichen Aktion von Goalie Schneider zum 3:1. Der junge Wiedmaier hatte sich nun auch in die Torschützenliste eintragen dürfen und die Partie schien bereits gelaufen zu sein. Die Linzer wirkten angeschlagen und es drohte ein Debakel. Als in der 19. Minute Salfi mit einem schönen Schuss aus halblinker Position auch noch das 4:1 machte, waren die Linzer so gut wie geschlagen und das Experiment des Trainers, der immer noch mit 4 Linien spielte, war gescheitert. Die Stimmung in der mit 3.000 Zuschauern ausverkauften Halle war entsprechend zurückhaltend. Ein Debakel wollte man dann doch nicht sehen und die Verantwortlichen in Linz konnten diese Leistung nicht unbeantwortet lassen. Ab dem Mitteldrittel stand somit wieder Pavel Nestak im Tor der Linzer und die Hausherren stellten wieder auf drei Linien um. Die Nachwuchsspieler blieben nun wieder auf der Bank und die Linzer kamen tatsächlich wieder besser ins Spiel. Doch die grossen Möglichkeiten hatten in der Anfangsphase des Mitteldrittels die Villacher. In der 24. Minute hexte der Tscheche gleich zwei Mal und die Villacher mussten den Torjubel immer wieder von ihren Lippen kratzen. Beide Mannschaften waren nun ebenbürtig. Die Villacher konzentrierten sich vermehrt auf die Defensive und die resultierenden Konter, während die Linzer alles nach vorne warfen. Der Erfolg für die Gastgeber liess nicht lange auf sich warten. In der 27. Minute fasste sich Oliver Setzinger ein Herz und liess vermutlich auch Ron Kennedy in Hinblick auf die anstehenden Nationalteampflichten die Zunge schnalzen. Setzinger düpierte mit einer wunderschönene Aktion einen Villacher Verteidiger, überrannte diesen und fuhr die Scheibe unter Kontrolle bringend auf das Tor von Prohaska zu. Mit einem genauen Schuss traf Setzinger zum zweiten Mal an diesem Abend - diesmal ins rechte untere Eck zum 2:4. Wieder sah Prohaska nicht gut aus und schien zu langsam in der Ecke zu sein. Dieser Treffer beflügelte die Black Wings noch mehr und die Linzer drängten nun auf den Anschlusstreffer. In der 29. Minute scheiterten sie zwei Mal an Prohaska, als dann wenig später Hektik ins Spiel kam. Nach einer Privatfehde von Peintner und Searle mussten beide auf die Strafbank, während sich Mike Stewart zur Bank der Linzer begab und dort zu provozieren begann. Damit war die Gangart für die kommenden Minuten vorgegeben. Immer wieder Nicklichkeiten auf beiden Seiten erhitzten die Stimmung in der Halle ebenso wie auf dem Feld und das Schiedsrichtergespann hatte nun alle Hände voll zu tun, die Partie unter Kontrolle zu halten. In der 33. Minute beendete der VSV diese wenig attraktive Phase mit einem Stangenschuss zwischen die Beine von Nestak hindurch. Die Partie wurde nun wieder etwas fairer, doch blieb sie weiterhin hart umkämpft. Vor allem an den Banden schenkten sich die Teams keinen Millimeter und es roch schon stark nach Play Offs. Als sich die Linzer durch unnötige Strafzeiten in numerische Unterlegenheit brachten, drückte der VSV gegen Ende des Mitteldrittels auf die Entscheidung, doch Nestak konnte seinen Kasten sauber halten. Damit ging es für den VSV mit einem komfortablen 2 Torevorsprung in die letzten 20 Minuten. Fast 5 Minuten dauerte es, ehe die Linzer zur ersten Chance kamen. Perthaler scheiterte aber nach Setzinger Pass an Prohaska. Die Partie verflachte nun zusehends, da der VSV mit cleverer Defensivtaktik die Angriffe der Linzer gut unter Kontrolle brachte und selbst eher wenig für die Offensive tat. Erst in der 10. Minute kamen die Gäste durch Albl zu einem schönen Schuss. Ab der 53. Minute setzten die Linzer noch einmal zu und kamen durch Alekhin und P. Lukas zu guten Möglichkeiten, die jedoch vom soliden Prohaska allesamt vereitelt wurden. Nur wenige Sekunden später rettete die Stange erneut auf Seiten der Linzer, als Lanzinger in Unterzahl alleine auf Nestak zufuhr. Als sich der VSV in der 55. Minute auch noch in Überzahl befand, schien das Spiel fast schon gelaufen. Die Kennedy Truppe wollte nun die Entscheidung und drückte aufs Tor, aber mehr als 2 Schüsse brachten sie in ihrem Power Play nicht zustande. Dann war die Luft wieder draussen aus der Partie und der Sieg für den VSV greifbar nahe, als sich in der 58. Minute der bis dahin völlig unauffällige Szücs die Scheibe rechts schnappte und unscheinbar ins Drittel der Villacher fuhr. Da er nicht attakiert wurde, schoss er und traf unhaltbar ins linke obere Eck zum 3:4. Damit war wieder Spannung im Spiel und die Linzer drängten auf den Ausgleich. Als Nestak in den letzten Sekunden für einen weiteren Feldspieler Platz machte, war aber für die Linzer kein Eindringen mehr möglich in das Angriffsdrittel der Villacher und die Kärntner sicherten sich zwei glückliche Punkte. Fazit: Ein verschenktes Drittel brachte die Linzer vermutlich um einen weiteren Sieg über den VSV, der sich zwar in der Defensive nicht ungeschickt präsentierte, aber vor allem ab dem Mitteldrittel in der Offensive wenig zeigte. Dem Linzer Publikum wurde vor Augen geführt, wo ihre vierte Linie in Österreich tatsächlich steht. Körperlich zu schwach und in der Defensive mit wenig Durchschlagskraft waren die jungen Spieler der Linzer ein gefundenes Fressen für die VSV Stürmer. Patrick Schneider muss sich zwar drei Treffer zumindest indirekt ankreiden lassen, wurde aber auch immer wieder von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Erst als Nestak wieder kam, spielten die Linzer annähernd so, wie man sie gewöhnt ist und konnten den VSV dann auch gut kontrollieren. Enttäuschend bei den Black Wings auch die zweite Linie, die während des gesamten Spiels praktisch nicht vorhanden war und nur durch eine Einzelleistung von Szücs zu einem Treffer kam. Die Villacher agierten gewohnt clever und spielten den Vorsprung aus dem ersten Drittel mit typischer Kennedy Taktik aus der gesicherten Defensive nach Hause. Die beiden Punkte bringen den Villachern vermutlich den zweiten Rang in der Abschlusstabelle und somit wäre ein Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften erst wieder im Finale möglich. Bester Mann des Abends war auf Seiten der Linzer Oliver Setzinger, der mit seinem technischen Können auch die guten Defensivkünstler des VSV oftmals schwindlig spielte. Auch Perthaler konnte mit enormem Kampfgeist überzeugen. Bei den Villachern ragte aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung vor allem Prohaska heraus, der trotz einiger Unsicherheiten in den wichtigen Momenten alles hielt.
EHC "Black Wings" Linz - EC Heraklith VSV 3:4 (1:4, 1:0, 1:0) Zuschauer: 3.000 Referees: Hagen R.; Längle M., Repnik W. Tore: Setzinger O. (00:17 / Lukas R., Perthaler C.; 26:18 / Divis R., Alekhin D.), Szücs M. (57:36 / Puschnik G., Divis R.) resp., Berger M. (09:08 / Searle T., Lanzinger G.), Kaspitz R. (09:18 / Berger M.), Wiedmaier S. (14:06 / Petrik N., Berger M.), Salfi K. (18:50 / Hinks R., Stewart Goalkeepers: Nestak P. (40 min. / 20 SA. / 0 GA.), Schneider P. (20 min. / 13 SA. / 4 GA.) resp. Prohaska G. (60 min. / 38 SA. / 3 GA.) Penalty in minutes: 14 resp. 14 Die Kader: EHC BW LINZ: Damm B., Szücs M., Peintner M., Setzinger O., Perthaler C., Lukas P., Divis R., Gahleitner T., Steinmayr P., Holzleitner A., Rainer D., Puschnik G., Nestak P., Schneider P., Alekhin D., Mayr M., Wieltsch P., Klimbacher S., Obermayr N., Divis R., Lukas R., Kuchyna P. Heraklith VSV: Lanzinger G., Pusnik A., Hinks R., Kromp W., Pewal M., Kaspitz R., Rac W., Wiedmaier S., Floriantschitz P., Leitner M., Petrik N., Salfi K., Prohaska G., Kerschbaumer M., Berger M., Steinwender R., Wild R., Albl P., Hochenberger S., Searle T., Stewart M. Spielbericht: Ein Experiment wagte der Linzer Trainer Stanislav Barda vor dem Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Villach. Lange Zeit waren die Rufe nach vier Linien in Linz sehr laut gewesen und gegen den Vizemeister des Vorjahres konnte der tschechische Trainer erstmals auch tatsächlich diesen Versuch wagen, da die Linzer bekanntlich den Grunddurchgang bereits für sich entschieden haben. Die Linzer starteten ohne Nasheim, Eichberger und Bergkvist, die allesamt verletzt nur als Zuschauer anwesend waren. Im Tor begann der Backup Goalie Patrick Schneider und der bisher beste Torhüter der Liga, Pavel Nestak, sass nur auf der Ersatzbank. Die Ausfälle brachten einige Umstellungen mit sich, die zusätzlich zu den bereits genannten vier Linien bei den Linzern einiges durcheinanderwirbelten. Auch der VSV musste weiterhin auf Herbert Hohenberger verzichten, konnte aber ansonsten mit dem gesamten Kader anreisen. Die Partie begann mit einem Paukenschlag! Selbst der VSV hatte vermutlich nicht mit so aggressiven Linzern von Beginn an gerechnet. Im ersten Angriff donnerte Robert Lukas die Scheibe rechts am Tor vorbei, der Puck sprang zurück und die Villacher Abwehr schlief vollkommen als Oliver Setzinger die Hartgummischeibe aus spitzem Winkel von rechts ins Tor einschiessen konnte. Auch Torhüter Prohaska war von dieser Aktion überrascht und die Linzer bejubelten das 1:0 vor ausverkauftem Haus. Nur wenige Sekunden später kamen wieder die Linzer gefährlich vor das Tor, doch Peintners Schuss war für Prohaska nicht gefährlich. Das war es dann aber mit dem Eröffnungsschwung des Tabellenführers. Vor allem die dritte und vierte Linie konnten mit den körperlich starken Villachern nicht mithalten und so kamen die Kärntner immer dann zu guten Chancen, wenn diese beiden Reihen auf dem Eis waren. Nach 104 Sekunden war es Rac, der mit einem verdeckten Schuss, der an der rechten Stange knapp vorbeiflog, die Marschrute für den VSV vorgab. Zwar konnten die Linzer in den nächsten Minuten gut dagegenhalten, doch es war bereits von Anfang an klar, dass man mit der gewählten Taktik, 4 Linien, gegen den VSV wohl nicht bestehen kann. In der Offensive klappte es zwar zum Teil gut beim Tabellenführer, doch in der Defensive waren die Angreifer des VSV immer etwas schneller. Die Defensive wirkte unsicher und selbst die ansonsten so abebrühten Standardverteidiger hatten offensichtlich mehr damit zu tun, die Aktionen der Nicht - Standardlinien abzusichern, als dass sie mit nach vorne arbeiten konnten. In der 5. Minute konnte sich schliesslich auch Ersatzgoalie Schneider erstmals auszeichnen. Ein Schuss aus dem Getümmel vor dem Tor wurde von ihm mit dem rechten Fuss abgewehrt, den Abpraller schickten die Villacher hoch über die Querlatte aus dem Spiel. Eine Minute später kam es zu einem Entlastungsangriff durch den unermüdlich kämpfenden Perthaler. Nach schönem Pass war Perthaler etwas schneller als die VSV Verteidigung, wurde aber weiterhin geschickt von hinten beihndert. Die Scheibe sprang etwas zu weit davon, Perthaler streckte sich und erwischten den Puck gerade noch - konnte ihm aber nur einen kleinen Schub geben. Goalie Prohaska hatte dennoch alle Hände voll zu tun, den unberechenbaren "Schuss" zu halten, löste seine Aufgabe aber mit Erfolg. In der 6. Minute kam es zu einem Konter, der sehr stark an das erste Spiel des VSV in Linz erinnerte. Aus der Abwehr heraus wurde ein langer Pass auf den davonlaufenden Salfi geschlagen. Dieser war alleine auf dem Weg zum Ausgleich, doch Schneider konnte mit einem Reflex einen Treffer verhindern. Nach einem Angriff der Linzer kam es in der 8. Minute zu einer kleinen Auseinandersetzung, die für beide Teams einen Mann weniger auf dem Eis brachte. Bei 4 gegen 4 ging es für den VSV vor allem darum, die schnellen Linzer Angreifer zu neutralisieren, was auch gelang. Nur ein Schuss ging auf Prohaska, doch dieser war zu hoch. Auf der Gegenseite machten es die Villacher viel besser. Nach einer Aneinanderreihung von kleinen Fehlern schafften die Gäste den Ausgleich. Lanzinger spielte einen Pass auf Searle und dieser ging im Angriffsdrittel nach rechts, wo er gleich 3 Verteidiger auf sich zog. Die Black Wings Defensive übersah dabei völlig den mitgelaufenen Berger, der von Searle einen schönen Pass mit Übersicht bekam und sofort abzog. Den nicht unhaltbaren Schuss in die Mitte des Tores, knapp unterhalb der Querlatte, musste Patrick Schneider zum 1:1 passieren lassen. Diese Aktion schien Schneider derart verunsichert zu haben, dass er nur 10 Sekunden später mit einem katastrophalen Fehler die Partie in Richtung der Villacher lenkte. Die Scheibe schien sicher in den Reihen der Linzer zu sein und Schneider bekam den Puck, liess diesen jedoch mit einer Unachtsamkeit zwischen seine Beine rutschen. Dort fand er sie für wenige Sekunden nicht, aber der Villacher Kaspitz sah sie, sprintete hinter dem Tor herum und stocherte die Scheibe am verdutzten Schneider vorbei ins Tor. Damit stand es 2:1 für die Villacher, die sich an diesem Treffer noch weiter aufrichteten. Gleich darauf folgten wieder zwei gute Chancen für den VSV, die der merklich verunsicherte Schneider mit Mühe abweheren konnte. Nach einigen ruhingeren Minuten, in denen sich die Linzer wieder etwas gefangen hatten, kam der Vizemeister aus Kärnten in der 15. Minute nach einer weiteren unglücklichen Aktion von Goalie Schneider zum 3:1. Der junge Wiedmaier hatte sich nun auch in die Torschützenliste eintragen dürfen und die Partie schien bereits gelaufen zu sein. Die Linzer wirkten angeschlagen und es drohte ein Debakel. Als in der 19. Minute Salfi mit einem schönen Schuss aus halblinker Position auch noch das 4:1 machte, waren die Linzer so gut wie geschlagen und das Experiment des Trainers, der immer noch mit 4 Linien spielte, war gescheitert. Die Stimmung in der mit 3.000 Zuschauern ausverkauften Halle war entsprechend zurückhaltend. Ein Debakel wollte man dann doch nicht sehen und die Verantwortlichen in Linz konnten diese Leistung nicht unbeantwortet lassen. Ab dem Mitteldrittel stand somit wieder Pavel Nestak im Tor der Linzer und die Hausherren stellten wieder auf drei Linien um. Die Nachwuchsspieler blieben nun wieder auf der Bank und die Linzer kamen tatsächlich wieder besser ins Spiel. Doch die grossen Möglichkeiten hatten in der Anfangsphase des Mitteldrittels die Villacher. In der 24. Minute hexte der Tscheche gleich zwei Mal und die Villacher mussten den Torjubel immer wieder von ihren Lippen kratzen. Beide Mannschaften waren nun ebenbürtig. Die Villacher konzentrierten sich vermehrt auf die Defensive und die resultierenden Konter, während die Linzer alles nach vorne warfen. Der Erfolg für die Gastgeber liess nicht lange auf sich warten. In der 27. Minute fasste sich Oliver Setzinger ein Herz und liess vermutlich auch Ron Kennedy in Hinblick auf die anstehenden Nationalteampflichten die Zunge schnalzen. Setzinger düpierte mit einer wunderschönene Aktion einen Villacher Verteidiger, überrannte diesen und fuhr die Scheibe unter Kontrolle bringend auf das Tor von Prohaska zu. Mit einem genauen Schuss traf Setzinger zum zweiten Mal an diesem Abend - diesmal ins rechte untere Eck zum 2:4. Wieder sah Prohaska nicht gut aus und schien zu langsam in der Ecke zu sein. Dieser Treffer beflügelte die Black Wings noch mehr und die Linzer drängten nun auf den Anschlusstreffer. In der 29. Minute scheiterten sie zwei Mal an Prohaska, als dann wenig später Hektik ins Spiel kam. Nach einer Privatfehde von Peintner und Searle mussten beide auf die Strafbank, während sich Mike Stewart zur Bank der Linzer begab und dort zu provozieren begann. Damit war die Gangart für die kommenden Minuten vorgegeben. Immer wieder Nicklichkeiten auf beiden Seiten erhitzten die Stimmung in der Halle ebenso wie auf dem Feld und das Schiedsrichtergespann hatte nun alle Hände voll zu tun, die Partie unter Kontrolle zu halten. In der 33. Minute beendete der VSV diese wenig attraktive Phase mit einem Stangenschuss zwischen die Beine von Nestak hindurch. Die Partie wurde nun wieder etwas fairer, doch blieb sie weiterhin hart umkämpft. Vor allem an den Banden schenkten sich die Teams keinen Millimeter und es roch schon stark nach Play Offs. Als sich die Linzer durch unnötige Strafzeiten in numerische Unterlegenheit brachten, drückte der VSV gegen Ende des Mitteldrittels auf die Entscheidung, doch Nestak konnte seinen Kasten sauber halten. Damit ging es für den VSV mit einem komfortablen 2 Torevorsprung in die letzten 20 Minuten. Fast 5 Minuten dauerte es, ehe die Linzer zur ersten Chance kamen. Perthaler scheiterte aber nach Setzinger Pass an Prohaska. Die Partie verflachte nun zusehends, da der VSV mit cleverer Defensivtaktik die Angriffe der Linzer gut unter Kontrolle brachte und selbst eher wenig für die Offensive tat. Erst in der 10. Minute kamen die Gäste durch Albl zu einem schönen Schuss. Ab der 53. Minute setzten die Linzer noch einmal zu und kamen durch Alekhin und P. Lukas zu guten Möglichkeiten, die jedoch vom soliden Prohaska allesamt vereitelt wurden. Nur wenige Sekunden später rettete die Stange erneut auf Seiten der Linzer, als Lanzinger in Unterzahl alleine auf Nestak zufuhr. Als sich der VSV in der 55. Minute auch noch in Überzahl befand, schien das Spiel fast schon gelaufen. Die Kennedy Truppe wollte nun die Entscheidung und drückte aufs Tor, aber mehr als 2 Schüsse brachten sie in ihrem Power Play nicht zustande. Dann war die Luft wieder draussen aus der Partie und der Sieg für den VSV greifbar nahe, als sich in der 58. Minute der bis dahin völlig unauffällige Szücs die Scheibe rechts schnappte und unscheinbar ins Drittel der Villacher fuhr. Da er nicht attakiert wurde, schoss er und traf unhaltbar ins linke obere Eck zum 3:4. Damit war wieder Spannung im Spiel und die Linzer drängten auf den Ausgleich. Als Nestak in den letzten Sekunden für einen weiteren Feldspieler Platz machte, war aber für die Linzer kein Eindringen mehr möglich in das Angriffsdrittel der Villacher und die Kärntner sicherten sich zwei glückliche Punkte. Fazit: Ein verschenktes Drittel brachte die Linzer vermutlich um einen weiteren Sieg über den VSV, der sich zwar in der Defensive nicht ungeschickt präsentierte, aber vor allem ab dem Mitteldrittel in der Offensive wenig zeigte. Dem Linzer Publikum wurde vor Augen geführt, wo ihre vierte Linie in Österreich tatsächlich steht. Körperlich zu schwach und in der Defensive mit wenig Durchschlagskraft waren die jungen Spieler der Linzer ein gefundenes Fressen für die VSV Stürmer. Patrick Schneider muss sich zwar drei Treffer zumindest indirekt ankreiden lassen, wurde aber auch immer wieder von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Erst als Nestak wieder kam, spielten die Linzer annähernd so, wie man sie gewöhnt ist und konnten den VSV dann auch gut kontrollieren. Enttäuschend bei den Black Wings auch die zweite Linie, die während des gesamten Spiels praktisch nicht vorhanden war und nur durch eine Einzelleistung von Szücs zu einem Treffer kam. Die Villacher agierten gewohnt clever und spielten den Vorsprung aus dem ersten Drittel mit typischer Kennedy Taktik aus der gesicherten Defensive nach Hause. Die beiden Punkte bringen den Villachern vermutlich den zweiten Rang in der Abschlusstabelle und somit wäre ein Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften erst wieder im Finale möglich. Bester Mann des Abends war auf Seiten der Linzer Oliver Setzinger, der mit seinem technischen Können auch die guten Defensivkünstler des VSV oftmals schwindlig spielte. Auch Perthaler konnte mit enormem Kampfgeist überzeugen. Bei den Villachern ragte aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung vor allem Prohaska heraus, der trotz einiger Unsicherheiten in den wichtigen Momenten alles hielt.