UNIQA Liga: Linzer erkämpfen am Rande der Niederlage einen Sieg
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marksoft -
21. Dezember 2001 um 07:53 -
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EHC "Black Wings" Linz - EV Vienna Capitals 5:3 (1:2, 1:0, 3:1) Zuschauer: 3.000 Referees: Kowalczyk R.; Six H., Six R. Tore: Alekhin D. (17:43 / Bergqvist S., Szücs M.), Peintner M. (33:36 / Divis R., Alekhin D.), Nasheim R. (42:23 / Lukas P., Klimbacher S.; 47:21 / Lukas R., Lukas P.), Perthaler C. (56:02 / Eichberger T., Lukas P.) resp., Pilloni P. (01:11 / Mühr M.), Latusa M. (07:58), Havasi N. (44:36 / Latusa M.) Goalkeepers: Nestak P. (60 min. / 27 SA. / 3 GA.) resp. Cseh C. (60 min. / 50 SA. / 5 GA.) Penalty in minutes: 10 resp. 12 Die Kader: EHC BW LINZ: Eichberger T., Rainer D., Steinmayr P., Puschnik G., Nasheim R., Peintner M., Damm B., Perthaler C., Lukas P., Divis R., Gahleitner T., Szücs M., Nestak P., Schneider P., Kuchyna P., Alekhin D., Bergqvist S., Lukas R., Divis R., Obermayr N., Mayr M., Klimbacher S. Vienna Capitals: Latusa M., Tsurenkov Y., Mühr M., Harand P., Lius J., Kniebügel P., Pilloni P., König C., Harand C., Cseh C., Siedl A., Havasi N., Ponto V., Duschek R., Neaton P., Wortman K., Spielbericht Die Linzer Tabellenführer hatten sich viel vorgenommen für das Spiel gegen die Vienna Capitals, die bislang noch keinen einzigen Zähler gegen die Oberösterreicher gewinnen konnten. Die Wiener sollten für die Heimniederlage gegen Zell/See büssen und nur mit einer Niederlage nach Hause fahren dürfen. Aber auch die Wiener rechneten sich in dieser Partie gute Chancen aus und hofften auf ihren ersten Punktgewinn gegen die Linzer. Dass diese Voraussetzungen nur zu einem guten Spiel führen konnten war sozusagen das Weihnachtsgeschenk an die erneut ausverkaufte Linzer Eissporthalle. Im ersten Drittel war bereits von Beginn an klar, wie die Partie in der weiteren Zeit verlaufen würde. Die Linzer begannen gleich sehr stürmisch und die Capitals verlegten sich auf das Ausnutzen der Fehler. Und gleich nach etwas mehr als 1 Minute konnten die Gäste erstmals an diesem Abend jubeln. Praktisch im ersten Angriff, der über die blaue Linie der Linzer kam, konnten die Wiener das 1:0 schiessen. Im Power Play konnte Pilloni mit dem ersten Schuss, den die Wiener in diesem Spiel auf den Kasten von Pavel Nestak abgaben, die Vorlage zur Führung geben. Pat Neaton konnte die Granate noch abfälschen und der Puck knallte zum 1:0 für die Capitals in die Maschen. Nur 50 Sekunden später mussten die sichtlich geschockten Linzer die nächste brenzlige Situation überstehen, als Patrick Harand mit einem Rückhandschuss für gehörige Arbeit bei Nestak sorgte. Erst nach 3 Minuten kamen die Linzer zur ersten grösseren Chance. Der Schock des frühen Rückstandes schien sich erst langsam zu legen und die Linzer zum gewohnten Spiel zurückfinden. Je mehr die Sekunden im ersten Drittel verstrichen, umso grösser wurde der Druck der Gastgeber auf den Ausgleich. Immer wieder war es Petr Kuchyna, der in dieser Phase für Gefahr sorgte. Mit seinen Schlagschüssen von der blauen Linie oder der Halbdistanz brachte er die Wiener Verteidigung nicht nur einmal zum Schwitzen. Nach den ersten sehr intensiven Minuten beruhigte sich die Partie in den nächsten Szenen und es schien beinahe so, als ob die Linzer die Partie in die Hand genommen hatten. Doch wie schon beim ersten Treffer schlugen die Wiener in der 8. Minute erneut eiskalt und ohne Vorwarnung zu. Wie aus dem heiteren Himmel konnte Kniebügel an der blauen Linie einen Schuss abfeuern und Latusa brachte seinen rechten Schlittschuh zwischen Tor und Scheibe und lenkte den Puck so unhaltbar an Pavel Nestak zum 2:0 ins Netz der Linzer ab. Durch diesen 0:2 Rückstand geriet der Tabellenführer vollends ausser Tritt und die Wiener bestimmten für einige Minuten das Spiel. Chris Harand, König und Pilloni vergaben in dieser Phase grosse Chancen auf die Vorentscheidung. Sie waren mit einer ähnlich offensiven Taktik wie schon Zell am Dienstag nach Linz gekommen und spielten mit sehr frühem Forechecking. Die Linzer liessen sich dadurch aus dem Rhythmus bringen und kamen für einige Minuten kaum zu richtigen Torschüssen. Auch die Zuschauer wurden von der Stimmung angesteckt und trotz ausverkauftem Haus wurde es plötzlich sehr still in Linz. In den letzten 5 Minuten änderte sich das schlagartig, da die Linzer wieder viel aktiver wurden und dadurch auch zu guten Chancen kamen. Immer wieder stand der überragende Cseh im Mittelpunkt und musste sich seiner Haut mühsam erwehren. in der 15. Minute kam es zu turbulenten Szenen vor dem Wiener Tor und die Capitals bekamen die Scheibe nicht aus dem Torraum. Der Kampf vor Cseh endete in einem Penalty für die Linzer. Gerhard Puschnik trat an und scheiterte an einem grossartigen, kurzen Handzucken von Torhüter Cseh. Dem Ärger über die vielen vergebenen Chancen auf Seiten der Linzer wandelte sich sichtbar immer mehr in Wut und die Black Wings schossen sich langsam auf das Tor der Wiener warm. Nach 14:50 Minuten war es wieder Nestak der eine Drangperiode der Linzer mit einem Gewaltschuss einleitete. Etwa 2 Minuten später war es dann auch für die Linzer so weit. Von der blauen Linie wurde wieder einmal ein Schuss Richtung Cseh abgegeben, ging aber am Tor vorbeit auf die Bande. Von dort sprang der Puck auf der anderen Seite des Tores wieder zurück, direkt auf den Schläger des mitgelaufenen Verteidigers Dimitri Alekhin, der mit dem Einnetzen keine Probleme mehr hatte. Mit diesem Anschlusstreffer schienen die Linzer immer mehr die Oberhand in dieser Partie zu bekommen und man konnte mit dem 1:2 nicht mehr ganz so unzufrieden in die Kabine gehen. Die Zeichen bei den Linzern standen im Mitteldrittel auf Sturm. Wieder war es in der ersten Minute Pilloni, der einen frühen Warnschuss auf das Gehäuse von Nestak abgeben konnte. Die Zeit verstrich und die Linzer wurden immer stärker. Die Capitals mussten nun dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und liessen verstärkt auch die dritte Linie aufs Eis. Vor allem in der Defensive gegen den Super Scorer Rick Nasheim zeigten die Wiener bis zu diesem Zeitpunkt eine gute Leistung. In der 26. Minute erschütterte ein Bombenschuss das Gehäuse des Wieners Cseh. Petr Kuchyna war auf seiner Lieblingsposition halblinks aufgetaucht und hatte eine Granate losgelassen. Dass der Schuss nicht ins Netz ging, dafür konnten sich die Wiener bei der Torstange bedanken. Dort landete der Schuss von Nestak nämlich.
Fazit: Die Linzer kämpfen sich nach einem 0:2 Rückstand und der Niederlage gegen Zell mit einer guten Leistung in das Spiel zurück und gewinnen dieses dann auch noch verdient. Die Capitals scheinen den Linzern zu liegen, denn auch im dritten Aufeinandertreffen verliessen die Linzer das Eis als Sieger. In der Tabelle können sich die Linzer nun darüber freuen, dass sie trotz eines spielfreien Sonntages auch Weihnachten an der Tabellenspitze verbringen werden. Das vielleicht beste Drittel dieser Saison zeigten die Vienna Capitals in den ersten 20 Minuten in Linz. Doch es fehlte gegen die Black Wings an der nötigen Konstanz über 60 Minuten und auch der Vollstrecker a la Nasheim kann derzeit in den Reihen der Caps nicht ausgemacht werden. Der beste Spieler am Eis war an diesem Abend bei den Wienern Norbert Havasi, der sich vor allem in der Offensive immer wieder gegen die Linzer Verteidiger durchsetzte und so ein ständiger Unruheherd war. Für die Wiener geht es nun am Sonntag gegen die Lustenauer bereits um sehr viel. Man muss die Vorarlberger in der Schultz Halle schlagen, da ansonsten der tiefe Fall in der Tabelle folgen könnte.