UNIQA Liga: Innsbruck gewinnt Penalty Krimi gegen die Capitals
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marksoft -
7. Oktober 2001 um 19:51 -
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EV Vienna Capitals - HC TWK Innsbruck "Die Haie" 5:6 n.P. (1:1, 2:2, 2:2, 0:0, 0:1) Zuschauer: 2.700 Referees: Winter K.; Rambausek O., Mandler C. Tore: Wortman K. (12:56 / Ponto V., Harand C.; 39:56 / Ponto V., Schäfler H.), König C. (31:46 / Tsurenkov Y., Neaton P.; 58:35 / Wortman K., Neaton P.), Pilloni P. (58:10 / König C., Neaton P.) resp., Arkiomaa T. (06:50 / Hala J., Brand A.; 53:22 / Lindner H., Brand A.; 65:00), Strobl D. (22:15 / Kühn G.), Lindner H. (29:39), Kasper P. (54:00 / Schönberger M., Goalkeepers: Cseh C. (65 min. / 36 SA. / 6 GA.) resp. Dalpiaz C. (65 min. / 36 SA. / 5 GA.) Penalty in minutes: 28 resp. 40 (Misconduct - Strobl D.) Die Kader: Vienna Capitals: Latusa M., Tsurenkov Y., Pfleger M., Harand P., Schäfler H., Lius J., Kniebügel P., Pilloni P., Abraham A., König C., Harand C., Cseh C., Siedl A., Havasi N., Ponto V., Duschek R., Neaton P., Wortman K., Wieselthaler L., Privoznik G. HC TWK Ibk.: Brand A., Arkiomaa T., Kühn G., Lindner H., Mössmer P., Müller T., Huber M., Schönberger M., Schwitzer L., Springfeld H., Strobl D., Dalpiaz C., Arnold J., Volk M., Unterweger M., Schwitzer F., Jendek R., Kasper P., Hala J., Pittl S. Spielbericht: (Autor: Günter Kloibhofer) Die Siegesserie der Vienna Capitals ist beendet – die Caps verloren heute vor 2.700 Zusehern gegen den HC Innsbruck im Penaltyschießen.Doch was davor war, war absolut sehenswert. Werbung für Eishockey, ein richtiges Spitzenmatch. Die Partie begann zwar relativ schwach, Defensivverhalten bestimmte das Spiel. Vor allem die Innsbrucker standen sehr geschlossen und ließen nur wenige Torschüsse zu. Auf Seiten der Wiener schien das „Werkl“ noch nicht so rund zu laufen wie in den vorigen Partien – der Spielaufbau war mühsam, schnelle Aktionen über die Flügel waren anfangs noch Mangelware. Den Innsbruckern gelang dann auch der Führungstreffer zum 1:0. Die Caps waren daraufhin aber keinesfalls entmutigt, und kämpften sich in die Partie. Doch wenn ein halbwegs brauchbarer Schuß auf das Gehäuse der Tiroler ging, war Teamkeeper Claus Dalpiaz zur Stelle. Bis auf einmal: Kevin Wortman gelang aus einem Rebound der Ausgleichstreffer in einer 5:3-Überlegenheit. Schiedsrichter Winter hatte einen schlechten Tag erwischte, seine Leistung war in den ersten dreißig Minuten unter jeder Kritik. Trotz allem war der Zwischenstand gerecht. Im zweiten Spielabschnitt wurde die Partie rasanter – und die Stimmung auf den Rängen des Kagraner Eispalastes immer besser: Die Vienna Capitals spielten nun schneller, das Umschalten von Defensive in die Offensive wollte nun klappen. Doch die Tore erzielten die Gäste: Schnell zogen die Innsbrucker von 1:1 auf 1:3 davon. Nun mußten sich die Wiener erst wieder fangen, was aber überraschend schnell gelang. Der Anschlußtreffer war dann auch rasch erzielt. Dalpiaz im Tor der Tiroler zeigte in den kommenden Minuten sein Können, immer wieder vereitelte er große Einschußmöglichkeiten der Gastgeber. Störend war, daß ab dem Mitteldrittel der Nebel in der Albert Schultz-Halle das Spiel immer wieder unterbrach. Referee Winter ließ alle Spieler Kreise ziehen, um den Nebel – wie im Spiel Linz gegen KAC – etwas zu vertreiben. Diese Prozedur wurde im restlichen Match oftmals wiederholt. Vier Sekunden vor der Drittelpause kam dann aber das sehr wichtige 3:3 und die Wiener konnten beruhigt in die Kabinen fahren. Was folgte, war eines der interessantesten und spannendsten Drittel, die es je in der Schultz-Halle zu sehen gab. In den ersten zehn Minuten spielten beide Mannschaften defensiv, keiner wollte den entscheidenden Fehler begehen. Daraus resultierte auch ein Mangel an Tormöglichkeiten. Doch dann wurde es wirklich rasant: Den Innsbruckern gelang das 3:4, und viele in der Halle glaubten nun schon, daß die Tiroler wohl gewonnen haben. Als dann wenige Sekunden später die Tiroler durch ein haltbares Tor auf 3:5 stellten, schien die Sache schon gegessen. Die Fans der Vienna Capitals feuerten aber weiter ihre Lieblinge an und peitschten sie nochmals nach vorne. 18 Minuten waren gespielt, als Caps-Trainer Kurt Harand Christian Cseh für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm. 18 Minuten und zehn Sekunden waren gespielt, da konnten die Hauptstädter erstmals jubeln: Nur noch 4:5! 18 Minuten und dreißig Sekunden waren gespielt als die Halle vollkommen Kopf stand. Christoph König, neuerdings Spezialist für die wirklich wichtigen Tore, traf zum vielumjubelten Ausgleich. In den restlichen Sekunden schwamm die Innsbrucker Abwehr – die Caps wollten den Schwung jetzt noch richtig ausnutzen. Die Tiroler kämpften sich mit Haut und Haaren in die Verlängerung – nun konnten sie auch schon froh sein auch nur einen Punkt erkämpft zu haben.
Fazit: Ein absolut hochklassiges und spannendes Match – eine absolute Werbung für den Eishockey-Sport. Beide Mannschaften waren sich absolut ebenbürtig, das Unentschieden nach regulärer Spielzeit war gerecht. Die Wiener zeigten wieder einmal „Eishockey mit Herz“, und bewiesen, daß dies nicht nur eine Worthülse ist, sondern in Kagran wirklich zelebriert wird. Die Innsbrucker spielten gewohnt gut in der Defensive und waren über einige Phasen der Partie sogar besser als die Vienna Capitals. In Summe aber neutralisierten sich beide Teams und so war dieses Remis wohl mehr als gerecht. Im Penalty-Schießen war diesmal Claus Dalpiaz der Glücklichere, doch die Caps feierten auch diesen gewonnenen Punkt. Und von einem gewonnenen Punkt kann man sicherlich sprechen, wenn man 2 Minuten vor Schluß schon 3:5 zurück liegt. Die Eishockey-Euphorie in Wien ist prolongiert.