NEU: Hockeyfans.at Interviews, diesmal: Dietmar Rainer
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marksoft -
24. August 2001 um 16:51 -
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Das Portrait:
| Name:Geboren: Nationalität:Grösse:Gewicht:Position: Shoots: | Dietmar Rainer29.3.1978, Klagenfurt AUT 1,78 m 84 kg StürmerL | Sportlicher Werdegang: 1987-1988 DSG St. Veit/Glan 1988-1998 EC KAC 1998-2000 EC Gummern 2000-2001 DEK Schellander Klagenfurt ab August 2001 EHC Black Wings Linz Nationalteams bzw. Internationale Turniere: 1993/94 Schüler Nationalmannschaft (U16) 1994/95 Jugend Nationalmannschaft (U18) 1995/96 Jugend Nationalmannschaft (U18) 1996/97 Jugend Nationalmannschaft (U20) 1997/98 Jugend Nationalmannschaft (U20) Juli 1997 IIHF Inline Hockey WM, Anaheim/USA (Senior) Weitere aktiv betriebene Sportarten: Golf, Tennis, Fussball | Das Interview | Hockeyfans: Herr Rainer, Sie haben vor wenigen Tagen in Linz bei den Black Wings einen Vertrag unterschrieben. Vielen Fans ausserhalb Kärntens ist Ihr Name vermutlich noch kein Begriff. Können Sie uns kurz etwas zu Ihrer Person sagen und Ihren Eishockeywerdegang beschreiben? Mein Name ist Dietmar Rainer, ich bin 23 Jahre alt und komme aus einem kleinem Ort in der Nähe von St. Veit/ Glan. Die meisten meiner Freunde, Kollegen und Bekannten nennen mich Kevin bzw. Kev da ich im Volkschulalter „Kevin Arnold“ aus der bekannten Fernsehserie „Wunderbare Jahre“ vom Aussehen her sehr ähnlich war. Dieser Nickname ist mir bis heute geblieben. Zum Werdegang: Da ich aus einer sogenannten Fussballerfamilie stamme, war es eigentlich naheliegend einmal Fussballer zu werden. Meinen Bruder Michael (31) hat es aber immer schon zum Eishockey hingezogen – durch ihn und in weiterer Folge durch die Unterstützung meiner Eltern wurde es mir auch möglich gemacht den Eishockeysport auszuüben. Nach den ersten Gehversuche am Eis in meiner Heimatstadt kam ich schliesslich als 9jähriger zum EC KAC. In den über 10 Jahren beim KAC feierte ich zahlreiche Nachwuchsmeistertitel und war in dieser Zeit Spieler der U16, U18 und U20 Nationalmannschaft. Wie viele „Eishackler“ habe ich auch im Sommer regelmässig an Inlinehockey-Meisterschaften und diversen Turniere teilgenommen. Im Jahr 1997 nahm ich an der Inlinehockey-Weltmeisterschaft in Anaheim (USA) teil. Mit 20 Jahren wurde mir beruflich die Möglichkeit geboten bei einer renommierten österreichischen Softwarefirma als Programmierer zu arbeiten. Damals entschied ich mich, dieses Angebot anzunehmen und gab daher das Eishockey praktisch vollkommen auf. Hockeyfans: Das heisst, Sie waren damals vollkommen weg vom Hochleistungssport? Ja! Ich habe zwar weiterhin in der Kärntner Eliteliga (Anmerkung: 3. Liga) gespielt, jedoch war es nicht mehr als ein sportlicher Ausgleich zu meinem Beruf als Softwareentwickler. Als es in Österreich unverhofft zu einer sehr interessanten und zukunftsträchtigen Entwicklung im Eishockeysport kam, eröffneten sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten. Hockeyfans: Wie entstand schliesslich nach 2 Jahren Pause der Kontakt zum DEK Klagenfurt? Vor der ersten Saison der neugegründeten UNIQA Eishockeyliga kam ich bei einem Inlinehockeyturnier mit meinem Ex-Coach vom KAC bzw. Nationalteam, Kurt Steinwender, ins Gespräch. Es herrschte von beiden Seiten Interesse und schliesslich kam es zu einer Einigung mit dem DEK Schellander für die Saison 2000/2001. Hockeyfans: Letzten Endes hat es ja geklappt mit dem DEK. Leider war Ihr Comeback relativ kurz. Leider, ja. Ich war die ersten 10 Spiele noch nicht Spielberechtigt, konnte dann aber 8 Spiele absolvieren. In diesen 8 Partien schoss ich 3 Tore und machte 2 Assists. Dann folgte eine Verletzung, die sich über mehrere Monate zog. Erst am Ende der Saison, so ca. im Februar/März konnte ich wieder mit dem Training beginnen und da war es für weitere Einsätze ja schon zu spät. Für die neue Saison musste ich mich alleine vorbereiten, da sich der DEK schon relativ früh entschieden hat nicht mehr für die Saison 2001/2002 zu nennen.Hockeyfans: Sie haben sich also ohne einen Verein zu haben auf die neue Saison vorbereitet? Ja. Ich habe mit dem Aufbautraining Anfang April begonnen. Die Vorbereitung auf diese Saison habe ich selbst finanziert. Ende Juli war ich bereits das erste Mal eine Woche lang in Pisek am Eis. Darauf folgte noch ein Trainingslager Anfang August, ebenfalls in Pisek. Hockeyfans: Wie sind Sie dann nach Linz gekommen? Ein Wechsel nach Kärnten läge ja aus regionalen Gründen näher. Ich hatte auch Kontakte zu anderen Vereinen. Aber im ersten Trainingscamp in Pisek bereiteten sich auch 4 Linzer Spieler (Anmerkung: Peintner, Schneider, Obermayr, Steinmayr) auf die neue Saison vor. Über diese 4 kam dann der Kontakt zu den Verantwortlichen von Linz zustande. Diese zeigten sich sehr interessiert und nach einigen Gesprächen konnte eine Einigung erzielt werden. Hockeyfans: Sie sind ja erst wenige Tage in Linz. Wie sind Ihre ersten Eindrücke? Meine ersten Eindrücke sind äusserst positiv. Linz ist eine tolle Stadt in der ich mich sicher wohlfühlen werde. Ich bin von der Mannschaft, wie alle Neuverpflichtungen, sehr freundlich aufgenommen worden. Die Verantwortlichen arbeiten sehr professionell und das Umfeld passt auf alle Fälle. Das Linz die tollsten Fans der Liga haben, hat sich auch bis Kärnten herumgesprochen. Freue mich schon wahnsinnig auf die hoffentlich meist ausverkaufte Halle! Die Rahmenbedingung sind jedenfalls gegeben, um unser gemeinsames Ziel, die Meisterschaft, erreichen zu können. Hockeyfans: Die Linzer haben neben Ihnen auch noch mehrere andere neue Spieler und einen neuen Trainer geholt. Wie schätzen Sie die Mannschaft ein? Ich glaube, dass wir uns sehr gut verstärkt haben und zu den beiden dominierenden Mannschaften aus Kärnten mehr als nur aufgeschlossen haben. Unter dem neuen Trainer wird offiziell seit 15. 08. bereits 2x täglich sehr hart trainiert. Das ist auch notwendig, um vor allem in den Play Offs bestehen zu können. Hockeyfans: Und wo sehen Sie Ihren Platz in dieser Mannschaft? Mir war beim Wechsel nach Linz klar, dass es bei dieser Qualität an Spielern vorerst schwer werden wird einen Stammplatz zu haben. Ich lerne aber mit jedem Training und jedem Spiel das ich mache und werde mich so weiterentwickeln. Im Laufe der Saison hoffe ich, dass ich mir einen Stammplatz in der Mannschaft erkämpfen kann. Hockeyfans: Die UNIQA Liga startet ja gerade erst in ihr zweites Jahr. Wie sehen Sie die Entwicklung der Liga? Die UNIQA Liga wird in Ihrem zweiten Jahr sicherlich noch stärker und spannender werden als im Vorjahr. Für das österreichische Eishockey war der Schritt zur 10er bzw. jetzigen 9er Liga enorm wichtig, um die Zukunft des Eishockeysports in Österreich zu sichern. Die talentierten, jungen Spieler haben gute Voraussetzungen sich optimal weiter zu entwickeln. Davon profitiert auch bereits das A-Nationalteam bzw. werden immer mehr Spieler zur Auswahl stehen. So sollte auch der Verbleib im A-Pool für die weiteren Jahre gesichert sein. Hockeyfans: Und wie schätzen Sie die Konkurrenz ein? Das ist zu diesem Zeitpunkt noch schwer zu sagen. Ich glaube, dass das Niveau der Liga gegenüber dem Vorjahr jedenfalls höher sein wird. Die Kärntner Clubs KAC und VSV sind weiterhin sehr stark einzuschätzen. Wie bereits schon erwähnt, haben wir heuer eine Mannschaft mit der es möglich sein wird, die Hochburg Kärnten zu stürzen. Die Wiener sind auf alle Fälle eine Bereicherung für die Liga. Sowohl sportlich als auch vom Medien- und Publikumsinteresse kann die Teilnahme der Vienna Capitals nur von Vorteil für die Liga sein. Es wird jedenfalls ein spannender Kampf um die beste Ausgangsposition für die Play Offs. Egal ob Graz, Zell, Innsbruck, Wien oder die als sog. Aussenseiter gehandelten Lustenauer und Kapfenberger, jeder hat seine Chance und jeder wird in der Lage sein jeden zu schlagen. Letztendlich werden viele Faktoren entscheiden, wer sich schliesslich die Play Off-Teilnahme sichern wird bzw. wer in den Finalserien den längeren Atem besitzt. Hockeyfans: Eishockey ist wie wir gehört haben wieder zum wichtigen Bestandteil Ihres Lebens geworden. Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Der Wechsel nach Linz ist für mich ein grosser Schritt, nicht nur auf Eishockey bezogen sondern auch privat. Grossteils auf sich alleine gestellt und weit weg von Familie, Verwandten und Freunden zu sein, bedarf sicherlich einer gewissen Gewöhnungszeit. Ich versuche mich, voll auf die bevorstehende Saison zu konzentrieren, um der Mannschaft bestmöglich zu helfen. Ich bin sehr glücklich, dass ich nach 2 Jahren Pause und der Verletzung im letzten Jahr ein Comeback geschafft habe und gleich einen Platz im Kader eines Top Teams bekommen habe. Hockeyfans: Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in Linz | (Das Gespräch fand am 16. August statt, für Hockeyfans.at: Klaus Führer) | Alle Eishockeyfans, die Kontakte zu Spielern bzw. Vereinsverantwortlichen haben und davon überzeugt sind, ein Interview mit diesen zu führen, sind eingeladen, die Interviewserie mit einem Gespräch das sie führen zu erweitern. Die Interviewserie soll ergänzend zur aktuellen Berichterstattung in regelmässigen Abständen mit neuen Gesprächspartnern aufwarten können und so Hockeyfans.at bereichern. Gerade in diesem Zusammenhang ist auch die Unterstützung der Vereine notwendig. Wenn es von Seiten der Teams Interesse an Interviews gibt, ersuchen wir um Kontaktaufnahme unter webmaster@hockeyfans.at . |