Naja, die Diskussion dreht sich ohnehin seit Jahren im Kreis, warum misst man die Punkteregel nicht einfach an jenen Zielen, zu deren Erreichung sie eingeführt wurde:
1. Kostenreduktion: Vielleicht hat jemand die Budgets bzw. noch besser Spieleretats vor Einführung der Punkteregel und jetzt zu Verfügung. Diese werden zeigen, dass die Kosten für eine EBEL Mannschaft gestiegen sind. (Ich halte das zwar nicht für schlecht, das ist auch der gestiegenen Professionalität geschuldet) Meines Erachtens wurde dieses Ziel nicht ereicht.
2. Preis/Leistungsverhältnis österreichischer Spieler: Hier muss man die Österreicher in 3 Kategorien unterscheiden, die Top-Österreicher verdienen derzeit die besten Gehälter, die je in Österreich bezahlt wurden (dank potenter geldgeber in Salzburg und Klagenfurt), die gestandenen Österreicher, die aber nicht den Unterschied machen und über 24 sind, sind definitiv billiger geworden, oder ganz von der Bildfläche verschwunden (ich sehe das negativ, es gibt auch gegenteilige meinungen) und die jungen Österreicher unter 24 sind und waren großteils immer billig, wobei die 21-24 jährigen, die schon halbwegs etabliert sind, dank der Punktebewertung jetzt eine wesentlich bessere Verhandlungsposition haben und besser verdienen.
Hier wurde das Ziel also nur bei den Österreichern über 24 erreicht, die nicht absolute Leistungsträger sind, ansonsten war kein Effekt zu spüren bzw hinsichtlich der Jungen der umgekehrte Effekt, insgesamt würde ich auch hier den negativen Effekt, nämlich jenen dee geringeren Breite und der mangels guter Verdienstussichten geringeren Motivation jener jungen Spieler, die nicht absolute Ausnahmetalente sind, höher sehen als den aus Vereinssicht positiven Effekt der Einsparung
3. Ausgeglichenheit: Hier gestehe ich der Punkteregel durchaus einen positiven Effekt zu, wenn man sich die doch erheblichen Unterschiede in den finanziellen Möglichkeiten ansieht, so erreicht die Punkteregel hier doch, dass die fehlende Möglichkeit zur Engagierung von heimischen Top-Leuten durch das Engagement von Legionären aufgefangen wird und so zwar trotzdem Leistungsunterschiede bestehen, die aber wohl geringer sind, als bei einer Legio-Beschränkung
4.Förderung junger Spieler: Gemessen an der Entwicklung jener Spieler die in den letzten Jahren durch die niedrige Punktebewertung "geschützt" waren zu Stützen in den jeweiligen Teams, sehe ich hier keinen positiven Effekt. Zwar sind Kaderplätze für junge Spieler reserviert, dennoch ist es für diese kaum möglich, über sporadische Einsätze hinauszukommen, wodurch die Entwicklung nicht wirklich gefördert wird. Die wird verstärkt durch den in allen Vereinen gegebenen Erfolgsdruck und die kurzfristigkeit des Denkens. Meiner Meinung nach wird derzeit, selbst gemessen am bescheidenen Output, der den Nachwuchs entspringt , in dem es gravierende Probleme gibt, die mit dieser Regel nichts zu tun haben, nach wie vor viel Potential verschenkt.
5. Möglichkeit für andere österreichische Vereine, den Übergang in die EBEL zu schaffen: Nicht erreicht, die Budgetkluft zwischen NL und EBEL is so groß wie nie zuvor
Für mich überwiegen bei einer Gesamtbetrachtung im Vergleich zu einer Legionärsbeschränkung nach wie vor die negativen Aspekte eindeutig, auch wenn diese kein Allheilmittel ist und die Probleme des Nationalteams nicht beseitigen wird können.