Das Thema "Personelle Kontinuität" wird in Berlin groß geschrieben. Die Mannschaft wurde in der Ära Jackson, die immerhin sechs Jahre andauerte, nicht jedes Jahr umgekrempelt, sondern immer nur punktuell verändert. Zu Recht wird behauptet, dass diese Kontinuität sehr wesentlich den Erfolg der Eisbären in den zurückliegenden Jahren ausmachte. Wurden neue Leute geholt, mussten es allerdings nicht zwingend die Über-Stars sein. Bestes Beispiel: Die Torhüter-Position. Nach jahrelanger Experimentierei, auch Fehlgriffen, kam No-Name Rob Zepp aus Finnland, dem kaum jemand zugetraut hätte es auf ein zweites Jahr bei den Eisbären zu bringen, geschweige denn dass er in der Lage sein würde, der Mannschaft beständig den Rückhalt zu geben, um Titel zu gewinnen. Der weitere Verlauf der Dinge ist bekannt.
Allerdings wurde Jackson in Berlin auch nachgesagt, kein "Entwicklungstrainer" zu sein, eher eine Art "Bestandsverwalter", der aus dem Vorhandenen jedoch das Beste heraus zu holen vermag. Ein Bestand an vor allem deutschen Spielern (z.B. Hördler, Baxmann, Rankel, Busch), die ihre ersten Schritte im Profibereich jedoch unter Pagé gegangen sind und als tragende Säulen mit dem Titel in dieser Saison endgültig ihre Reifeprüfung bestanden haben. Verpflichteten die Eisbären in den Jahren zuvor immer wieder überragende Ausländer, so waren es zuletzt eher nützliche Ergänzungen, von der sich der eine oder andere erst im Laufe der Zeit als absolut Top erwies (Julian Talbot z.B.).
Anders als in der EBEL können A-Lizenzen in der DEL jedoch nur einmal vergeben werden. Die Notwendigkeit, bei der Verpflichtung von Legionären bestenfalls 100%ige Treffer zu landen, ist dort daher viel höher. Insofern ist nicht auszuschließen, dass Jackson diese Gegebenheit entsprechend nutzen wird, einen Austausch vorzunehmen, erweist sich ein Spieler als untauglich. Das aber massenweise zu tun, liegt eher nicht in Jacksons Natur.
Man bekommt in Salzburg alle Mal einen Cheftrainer, der deutlich mehr Sympathiepunkte einheimsen wird als das bei seinem Vorgänger der Fall war. Don ist kommunikativ, aber kein Dampfplauderer oder intellektueller Hobby-Philosoph. Er ist absolut geerdet, freundlich und auch fannah. Wird 's ihm zu dumm, z.B. von Seiten der Presse, gibt es aber auch schon mal klare Platzanweisungen. Sein Umgang mit den Spielern gestaltet sich nicht viel anders.
Kurzum: Glückwunsch nach Salzburg!