In mir kommt immer mehr das Gefühl hervor, dass sich diese Saison jeglicher Fokus auf die neue Halle legte. Alles was sportliche Belange angeht, wurde in den Hintergrund geschoben.
Wenn ich einen Heimspielbesuch dieser Saison mit den vergangenen Jahren vergleiche, hat sich Einiges geändert.
Der Publikumsaustausch hin zu einem Tennispublikum funktioiert tadellos.
Ein kritisches Publikum ist nicht mehr erwünscht und wenn man mal was Richtung Eis brüllt, wird man sofort vom Rest entsetzt angeschaut.
Dafür haben wir aber eine LED Bande und so laute Boxen, dass es dir fast das Trommelfell raushaut bei der neuen Disco Musik. Eigentlich fehlen nur noch die Klatschpappen und man fühlt sich wie im Volksgarten.
2 Starmoderatoren der Extraklasse bereiten dich 45 Minuten vor Spielbeginn mit knallharten Analysen auf den kommenden Heimspielkracher vor. Da hört zwar niemand zu, da man entweder noch gar nicht in der Halle ist, oder man befindet sich erst am Bratwurststand und unterhält sich gemütlich bei einem Bier. Das wäre also interessant für die Leute zu Hause am Stream. Dieser findet jedoch nur im Stumm Modus oder gar nicht erst statt, auf Grund von wirtschaftlichen Faktoren.
Euronen Schonkost macht sich auch an der sensationellen Architektonik eines Maschendrahtzauns anstatt einer Glas-Sturzabsicherung. Dadurch komm ich mir in der 1. Reihe des Oberrangs vor als würde ich meinem Nachbar beim Rasenmähen zuschauen, wenn die Eismaschine gerade die Eisfläche reinigt, aber alles gut.
Der Sitzabstand zu vorderen Plätzen wurde wohl für die Generation Ultra Slim Fit geschaffen. So hat man aber wenigstens das Gefühl zusammen zu gehören.
Dieses Gefühl kommt ja bei den Fanclubs eher nicht so auf, denn aus einer geschlossenen Steherkurve wurden 2 Lindwurmrundungen.
Alles in allem ein solides Bauwerk. Auf diesem Luxus Level kann man auch gerne auf Maroni, Schokobananen, Schaumbecher oder Cafe verzichten. Alles braucht der zahlende Fan ja nun auch wieder nicht.
Rein sportlich gesehen passt sich die Mannschaft an den Hallenumbau an.
Es hat sich alles etwas schöner angehört, als es dann wurde.
Je tiefer man blickt, umso mehr erkennt man die Probleme dieses Teams.
Mittlerweile werden diese aber auch wieder kaschiert, da man krankheitsbedingt am 2,5 Linien Spiel angekommen ist.
Deshalb darf der Abonennt auch nach einem 1:3 gegen die Pioneers zufrieden von seinem Platz aufstehen, applaudieren und stolz sein, da die Mannschaft ja alles gegeben hat.
Grundsätzlich kann ich dieser These vielleicht einen Funken an Glauben schenken, aber da gibt's ein Problem:
Ich bin KAC Fan und da darf das Anspruchssdenken doch ein bisschen größer sein, als die Zufriedenheit mit einem Hallenumbau zu stillen.