Interview in der heutigen Kleinen Zeitung - von Walter Feldner
Der Traum von der NHL bestimmt den Alltag
Das Villacher Eishockeytalent Michael Grabner (17) über sein neues Leben in den USA, seine Ziele und die U18-WM, die heute startet.
Eishockey-Toptalent Michael Grabner (17) ist im Vorjahr beim VSV kometenhaft aufgestiegen. Bei den fünf Finalspielen gegen den KAC war er als 16-Jähriger Fixstarter. Im Sommer wechselte er über Vermittlung von Greg Holst und Ron Kennedy in die USA.
Wo spielst du genau und wie ist es dir in deinem ersten Profijahr ergangen?
MICHAEL GRABNER: Ich spiele in Washington bei den „Spokane Chief“ in der WHL. Das ist die stärkste Nachwuchsliga mit 15 Teams aus Kanada und fünf aus den USA. Zuerst habe ich mit einem Schlüsselbeinbruch viel Pech gehabt und die ersten zehn Spiele gefehlt. Die restlichen 60 Meisterschaftsspiele habe ich durch gespielt und 13 Tore erzielt.
Was hast du mit deinen „Chiefs“ in der Meisterschaft erreicht?
GRABNER: Fast hätten wir den Einzug ins Play-off geschafft. Letztlich fehlte uns nur ein einziger Punkt. Das war bitter.
Wie kann man sich in etwa deinen sportlichen Alltag in Washington vorstellen?
GRABNER: Die Heimpartien spielen wir in einer Eisarena, die rund 10.500 Zuschauer fasst und oft ausverkauft ist. Die Auswärtsspiele sind etwas mühsam, da wir alles mit dem Bus bewältigen müssen. Da gibt es bis zu 15-stündige Anfahrten.
Du hast in Kärnten die HTL besucht. Wie schaut es jetzt in den USA mit der Schule aus?
GRABNER: Die HTL habe ich aufgeben müssen. In Washington habe ich zuletzt die High-School besucht. Die war für mich aber zu leicht. Deshalb habe ich damit aufgehört und widme mich nur mehr dem Eishockey.
Wie geht es weiter, was sind deine Zukunftspläne?
GRABNER: Ich habe einen Drei-Jahresvertrag. Fliege ich in zwei Monaten wieder hinüber. Denn Ende August fängt ja schon wieder die Meisterschaft an. Mein Traumziel ist aber die NHL.
Ab heute startet in Marburg die U18-B-WM. Wie ist das Gefühl?
GRABNER: Also, ich freue mich, dass ich dabei sein kann. Jetzt hoffe ich auch, dass wir das Turnier gewinnen und im nächsten Jahr in der A-Gruppe spielen. Stark genug sind wir dafür.
Hast du die letzte Saison deines Stammvereines VSV mitverfolgt?
GRABNER: Ja natürlich. Im Herzen bin ich Blau-Weißer geblieben, denn ich habe dem VSV viel zu verdanken. Über den Meisterschaftsverlauf haben mich meine Eltern laufend informiert. Das Erreichen des Play-off ist ein Erfolg. Wenn ich einmal zurückkomme, spiele ich nur in Villach.