KAC hat seinen Torjäger zurück-Nick Petersen ist wieder ganz der Alte
Als hätte es die letzte Saison nie gegeben: KAC-Stürmer Nick Petersen (31) zeigt sich bisher in Torlaune. Sein Vertrag läuft aus, er möchte gerne in Klagenfurt bleiben. Zuvor aber mit den Rotjacken den Meistertitel holen.
Von Martin Quendler | 19.22 Uhr, 02. Jänner 2021
Es könnte sich um eine zeitliche Täuschung handeln. Nick Petersen war vergangene Saison ein Torjäger außer Dienst. Gebeutelt von Verletzungen, verfolgt von Gerüchten, verunsichert bei seinen wenigen Auftritten. Doch all das scheint abgelegt in einer verstaubten Lade - als wäre es eine Ewigkeit her. Vergessen gemacht durch überzeugende Leistungen der Gegenwart (mit elf Toren, 14 Assists der Rotjacken-Topscorer). Und zuletzt „putzte“ er sogar auf der eigenen Torlinie aus.
Ein neuer Nick Petersen? „Nein, ich bin der Gleiche. Das letzte Jahr war einfach frustrierend. Heuer ist der Spaß zurück.“, fasst der 31-Jährige zusammen. „Der Trainer hat an Rok Ticar und mich adressiert, dass wir aber auch nach hinten arbeiten müssen, das zahlt sich aus.“ Außerdem stabilisiert Manuel Ganahl: „Man muss sich an seine Spielweise gewöhnen. Petersen riskiert sicher am meisten, sein Job ist es für Tore zu sorgen. Und das ist unserer Linie zuletzt gut gelungen.“
Ins Auge sticht auch die merkliche Verbesserung im Powerplay – dank neuer Unberechenbarkeit. „Paul Postma und Matt Fraser haben neue Energie gebracht“, findet Petersen. Geschossen wird aus allen Rohren, ständig brennt beim Gegner der Hut. Vor allem wenn sich Petersen positioniert. Der Vertrag des Kanadiers läuft zwar mit Saisonende aus, doch Agent Roland Thompson und KAC-Geschäftsführer Oliver Pillonibefinden sich bereits im Austausch. „Ich fühle mich hier wohl, kann mir vorstellen weiterhin zu bleiben.“ Allerdings zielt sein Fokus derzeit nur auf das gegnerische Tor ab. Petersen: „Ich will mit meinem Team die Meisterschaft gewinnen.“
Pillonis Planungen beginnen
Für den General Manager der Klagenfurter indes herrscht zu große Ungewissheit, um den Kader umfangreich für 2021/22 zu skizzieren. "Uns fehlen nach wie vor die versprochenen Zuschüsse des Bundes für das erste Quartal 2020. Natürlich auch das zweite Quartal." Und zu Petersen: "Ich beurteile Spieler zum Glück nicht nach Meinungen der Leute, die sie auf Facebook oder in Foren verbreiten. Petersen ist ein Difference-Maker. Natürlich ärgern mich und die Coaches seine produzierten Turnovers. Andererseits sorgt er in der gleichen Partie für zehn Riesenchancen."
Ob Pilloni erleichtert ist, dass sein Top-Verdiener wieder seine Form gefunden hat? "Es war letztes Jahr mit der Bauchmuskelverletzung wirklich schwierig für ihn. Auch mental. Aber das Gute ist: Er denkt nicht zu viel über solche Dinge nach."
Apropos Verträge: Pilloni bestätigt, dass allmählich die Verhandlungen beginnen. Bei nicht weniger als 21 Spielern läuft der Vertrag aus. Lediglich Unterweger, Schumnig, Maier, Obersteiner, Koch, Bischofberger, Hundertpfund, Fraser sind bis 2022 an den Klub gebunden. Hinter der Rückkehr von Daylon Groulx (2022) steht ein Fragezeichen. „Langsam kann ich mich auf diese Dinge konzentrieren. Trotzdem bleibt Corona im Hinterkopf. Noch so eine Saison ohne Zuschauer wäre nicht zu verkraften.“ Bleibt zu hoffen, dass dieses Thema wie eben die Petersen-Misere auch irgendwann verschwindet.
Augen zu und durch. Die Krise ist Vergangenheit, Nick Petersen ist wieder dort wo es brennt und sorgte für elf Scorerpunkte in den letzten sieben Spielen © GEPA pictures
Quelle: https://www.kleinezeitung.at/sport/eishocke…wieder-ganz-der