KOMMENTAR
HEINZ TRASCHITZGER
Vernunft gefragt
Weil die einheimischen Spieler so teuer sind, kündigten die Vienna Capitals kämpferisch an, den gemeinsamen Erfolgskurs in der Erste Bank-Eishockey-Liga zu verlassen und vermehrt mit billigen Ausländern, speziell mit solchen aus der EU, zu spielen. Wie ernst die Wiener das meinen, wird sich heute bei der Bundesliga-Sitzung in Salzburg herausstellen.
Von wegen teurer Spieler? Um das Play-off noch zu retten, haben die Funktionäre aus der Bundeshauptstadt für die drei Spiele im Grunddurchgang schnell noch einen neuen kanadischen Verteidiger engagiert. Es war bereits der dritte Legionärstausch der Wiener in dieser Saison. Kosten? Ach Gott, nicht der Rede wert. Die müssen sie ja erst für die nächste Saison senken.
Experten meinen: Sieben Legionäre plus des einen oder anderen Eingebürgerten sind fürs heimische Eishockey ohnehin fast zu viel. Der uneingeschränkte Einsatz von EU-Ausländern, für die Vienna Capitals offenbar das Allheilmittel, würde die Spielmöglichkeiten Plätze für die heimischen Akteure weiter minimalisieren.
Es reicht, dass die Ausländerflut den österreichischen Fußball in die sportliche Bedeutungslosigkeit getrieben hat. Das Eishockey kann sich davor noch selbst retten. Zumindest, wenn heute die Vernunft siegt.
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Kleine Zeitung, 10.03.2007, Seite 55