ZitatAlles anzeigenOriginal von Kleine Zeitung
"Irgendwo muß eine Grenze sein"Das Wechselspiel im Eishockey sorgt für Diskussionen. Ein Interview mit Dr. Hellmuth Reichel.
Sie sind beim KAC der verantwortliche Mann für das Eishockey. Was sagen Sie dazu, daß nun bereits Politiker (F-Klubobmann Scheider) Kritik an ihrer Personalpolitik - konkret am Abgang von Andreas Puschnig - üben?
REICHEL: Es ist halt bedauerlich, daß sich Leute, die keine Ahnung haben, wie das in der Praxis ausschaut, mit solchen Dingen beschäftigen. Glauben S' im Ernst, daß wir Puschnig absichtlich nicht das gezahlt haben, was er wollte? Wir konnten das nicht - schon aus Rücksicht gegenüber den anderen Spielern. Natürlich legen wir Wert auf Eigenbauspieler, aber irgendwo muß eine Grenze sein.
Konkret: Woran ist die Weiterverpflichtung von Puschnig gescheitert?
REICHEL: Was ist, wenn beim KAC der sportliche Erfolg einmal ausbleibt, wir nicht ins Finale kommen? Wer zahlt dann die Gagen, vielleicht jene, die unsere Entscheidung jetzt kritisieren? Deshalb wollten wir das Risiko splitten. Das heißt, daß auch der Spieler davon etwas übernimmt: weniger Fixum, höhere Prämien.
Das hat Puschnig anscheinend beim VSV bekommen?
REICHEL: Das ist der Hohn. Die Villacher haben bei einem eh schon guten Vertrag noch etwas draufgelegt.
Apropos Villach: Gerald Ressmann wird ja auch nicht um Gottes Lohn beim KAC spielen?
REICHEL: Ressmann ist um ein Eck billiger als Puschnig.
Warum werden die Gehälter eigentlich nicht transparent gemacht?
REICHEL: Erstens aus finanztechnischen Gründen und zweitens, weil die Begehrlichkeit, viel zu verdienen, unter den Spielern noch größer wird. Es wird jeder zwangsläufig unzufrieden, wenn er weiß, wieviel der andere verdient.Heinz Traschitzger
Ein Interview aus jener Zeit, der vielleicht etwas Licht in die Angelegenheit bringt...