Max" ist bitter enttäuscht
Ex-Tormann Markus Schilcher rechnet mit den Kapfenberger Eishockey-Funktionären ab.
VON CHRISTOPH HEIGL
"So ein Kasperltheater!" Mit diesen Worten schmiss Markus Schilcher die Goalie-Handschuhe in Kapfenberg hin und verließ die Pewag Tigers noch vor dem gestrigen Match gegen den österreichischen Rekordmeister KAC. Die Gründe seines Rücktritts waren wohl überlegt: "Wie die Vereinsführung in Kapfenberg mit den Spielern umgeht, ist unmöglich. Einmal braucht man uns, im nächsten Moment sind viele wieder unerwünscht. Wir sind Eishockey-Spieler und keine Prostituierten", ist der Grazer fuchsteufelswild auf die Klubfunktionäre in Kapfenberg. In den letzten Tagen gab es nämlich Gerüchte, dass sich die Tigers von einigen Cracks trennen werden, wenn klar ist, dass die obere Play-off nicht mehr erreicht werden kann. Einer davon sollte "Max" Schilcher sein. Ein Gespräch mit Obmann Helmut Petz hätte die Angelegenheit klären sollen.
Danach stand für den Einser-Goalie, der einen reinen Leistungsvertrag hat, aber fest: "In Kapfenberg ist kein Platz für mich, da gibt‘s keine Basis für ordentliche Arbeit." Die ganze Saison hindurch verlaufe bei den Tigers "wie im Kaspertheater", wiederholt der 31-Jährige. "Zuerst die nicht ganz astreine Sache mit Stefan Janisch, die viel Staub aufgewirbelt hatte, dann die endlosen Diskussionen um Trainer Jiri Svitak. Wir Routiniers in der Mannschaft haben Petz mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass wir mit Svitak nicht zufrieden sind. Der Trainer hatte keine Ideen und Impulse für unser Spiel. Und dann hatte er nach zwölf Niederlagen in Folge noch immer das volle Vertrauen des Vorstandes", kann Schilcher nur noch verwundert den Kopf schütteln.
Ivan Osko als Spieler-Trainer zu installieren, war auch schon lange eine Forderung der Mannschaft. "Aber wozu brauchen die jetzt eigentlich noch Svitak?", fragt er sich. "In Kapfenberg muss sich vieles verändern, vor allem sollte der Vorstand einmal Fehler eingestehen und nicht immer auf die Spieler hinhacken, denn diese sind nicht immer schuld." Zum KAC-Spiel wollte der Ex-Tiger nicht in die Halle kommen: "Sonst plagen mich schlimme Gewissensbisse, ob ich die Mannschaft im Stich gelassen habe."
Sportlich siehts sowieso schlecht aus und dass sich 99% der jetztigen Spieler am Saisonende als allererstes um einen anderen Verein umsehen ist für mich auch schon klar.
Wer will schon unter solchen Leuten im Vorstand weitermachen.
Meiner Meinung nach gehört so schnell als möglich der gesamte Vorstand ausgetauscht.
Was denkt Ihr?