Gibt heuer weniger als in den letzten Jahren, weil ich mittlerweile lieber selber spiele Auf überschaubarem Niveau, aber doch ...
2019 World Snooker Championship + Q School 2019
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Jürgen63 -
8. April 2019 um 19:45
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Das Halbfinale ist komplett: ein Qualifikant, eine Überraschung aus den Top 16, der "ewige Favorit", und der "Altmeister".
Gary Wilson konnte wie schon gesagt nach Mark Selby (der übrigens sogar auf Platz 5 abrutscht in der Weltrangliste) auch Ali Carter bezwingen können und steht damit in seinem ersten WM-Halbfinale. Bisher hat er so gut wie keine Emotionen gezeigt - und auch keinerlei Nervenflattern.
Ebenfalls ein Neuling im WM-Halbfinale ist David Gilbert. Als Nr. 27 der Weltrangliste in die Saison gestartet gehört er mittlerweile verdient zu den Top 16, und nach seinem souveränen 13:8-Erfolg gegen Kyren Wilson (immerhin Halbfinalist im Vorjahr) wird er nun schlechtestenfalls die Nr. 12 sein.
Die beiden kann man als Außenseiter in ihren Halbfinals sehen - brandgefährliche Außenseiter allerdings. Gary Wilson bekommt es nun mit Judd Trump zu tun, der sich gegen Stephen Maguire klar mit 13:6 behaupten konnte. Es wird das vierte WM-Halbfinale von Trump - bislang reichte es einmal für's Finale, mehr dazu gleich.
Komplettiert wird das Halbfinalfeld vom "Altmeister", dem besten Allrounder der Snooker-Geschichte: John Higgins. Er zeigte im Viertelfinale einmal mehr, warum es kaum einen schwierigeren Gegner gibt als ihn. Neil Robertson war nach seiner Topsaison auch bei der WM in starker Form, aber Higgins brachte seine größte Stärke auf den Tisch: die engen, umkämpften Frames gewinnen. So konnte er sich schlussendlich mit 13:10 durchsetzen und trifft somit im Halbfinale auf David Gilbert.
Zwei der Halbfinalisten haben Bereits Finalerfahrung im Crucible Theatre - und eines davon gegeneinander: 2011 spielte der junge, aufstrebende Snooker-Youngster Judd Trump ein sensationelles Turnier und erreichte das Finale gegen John Higgins, bereits damals mehrmaliger Weltmeister und Triple Crown Champion. Das Finale war exzellent und trotz der schier unendlichen Erfahrung von Higgins konnte Trump das lange Match offen halten und musste sich nur knapp mit 15:18 geschlagen geben. Wenn man mir eine Neuauflage dieses Endspiels anbietet, dann sage ich: Oh ja! Bitte, gerne!
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Tag 13 - One-Table-Setup
14:00 --- 0:0 --- David Gilbert - John Higgins
20:00 --- 0:0 --- Gary Wilson - Judd Trump
Nur noch ein Tisch im Crucible Theatre, von nun an konzentriert sich alles immer nur auf ein Match. Zwei Halbfinalisten haben diese Erfahrung schon einige Male gemacht, für die anderen beiden ist es eine neue Erfahrung - man darf gespannt sein, wie sie damit umgehen. Gespielt wird im Halbfinale Best of 33, verteilt auf vier Sessions (8-8-8-9), von heute bis einschließlich Samstag.
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Die vier Halbfinalisten im Überblick
David Gilbert
37, aus England, Profi seit 2002 - "The Angry Farmer"
bisher drei Finals in Weltranglisten-Turnieren
erstmals in den Top 16 der Weltranglsite
Nr. 16 der Weltrangliste & Nr. 12 in den Provisional RAnkings
1. WM-Halbfinale
> 200 Century Breaks & 2 Maximum Breaks
John Higgins
43, aus Schottland, Profi seit 1992 - "The Wizard of Wishaw"
4x World Champion, 3x UK Champion, 2x Masters Champion - einer von bisher 10 Triple Crown Champions
Gewinner von 30 Weltranglisten-Turnieren (Nr. 3 der ewigen Rangliste)
Nr. 1 der Weltrangliste für insgesamt fast vier Jahre (mit Unterbrechungen), seit 24 Saisonen durchgehend in den Top 16
Nr. 5 der Weltrangliste & bzw. Nr. 6 in den Provisional Rankings
10. WM-Halbfinale - 4x Weltmeister, 3x Finale
> 700 Century Breaks & 9 Maximum Breaks (jeweils Nr. 3 der ewigen Rangliste)
Gary Wilson
33, aus England, Profi seit 2013 - "The Tyneside Terror"
Finalist der China Open 2015
erstmals in den Top 20 der Weltrangliste
Nr. 32 der Weltrangliste & Nr. 20 in den Provisional RAnkings
1. WM-Halbfinale
> 100 Century Breaks & 2 Maximum Breaks
Judd Trump
29, aus England, Profi seit 2005 - "The Ace in the Pack"
UK Champion 2011 & Masters Champion 2019
Gewinner von 10 Weltranglisten-Turnieren (Nr. 9 der ewigen Rangliste)
Nr. 1 der Weltrangliste für einige Wochen (2012/13), seit acht Saisonen durchgehend in den Top 10
Nr. 7 der Weltrangliste bzw. Nr. 5 in den Provisional Rankings
4. WM-Halbfinale - Finale 2011: 15:18 gegen John Higgins
> 600 Century Breaks & 4 Maximum Breaks (Nr. 5 bzw. Nr. 7 der ewigen Rangliste)
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Vorschau auf das Halbfinale (Best of 33)
David Gilbert - John Higgins
direkter Vergleich: 5:2 für Higgins, über min. Best of 11: 1:0 für Higgins
International Championship 2015 - Finale: 10:5 für Higgins
Die entscheidende Frage in diesem Match wird sein: Bricht einer der beiden ein, und wenn ja, wer? Dabei muss man allerdings unterscheiden - bei Gilbert geht es um die Frage, ob er jetzt im one-table setup nicht doch Nerven zeigt, bei Higgins stellt sich die Frage, ob er körperlich fit genug ist für ein weiteres langes Match. In den letzten beiden Jahren schien ihm zum Ende hin ein wenig die Luft auszugehen, wobei er aber immer noch großartig gespielt hat. Ich sehe Higgins trotz des starken WM-Auftritts von Gilbert als Favoriten. Ein drittes WM-Finale in Folge, das achte insgesamt (!), ist in Aussicht.
Tipp: 17-12 für Higgins
Gary Wilson - Judd Trump
direkter Vergleich: 1:0 für Wilson (5:3 bei den World Open 2018)
Bis jetzt hat Wilson weder ein Anzeichen von Nervenflattern noch eine wirkliche Emotion gezeigt. Wer einen Selby (zwar nicht in Bestform, aber doch) und einen Carter (immerhin zweimaliger Finalist) bei der WM besiegt, der hat auf jeden Fall etwas zu melden. Trump auf der anderen Seite ist in sehr guter Form, und während Selby und Carter ihre Stärken im Matchplay haben, hat Trump sie eindeutig in seinem Offensiv-Spiel. Wenn er das an den Tisch bringt, wird es Wilson schwer haben. Wie es geht, hat ihm aber Higgins gegen Robertson eindrucksvoll vorgezeigt. Es wäre das 2. WM-Finale für Trump, und die große Chance, endlich den heiß ersehenten Titel zu holen.
Tipp: 17-14 für Trump
Eine Neuauflage des WM-Finals von 2011? Es war damals schon ein episches Match, und es wäre auch dieses Mal wieder ein solches. Aber ein Finale zwischen Gilbert und Wilson - das hätte Charme! Wer auch immer es ins Finale schafft: Es wird ein tolles Match, da bin ich mir sicher.
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Die ersten Halbfinal-Sessions sind gespielt - David Gilbert führt gegen John Higgins mit 5:3, im anderen Match steht es zwischen Gary Wilson und Judd Trump 4:4.
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Tag 14 - Kann sich jemand absetzen?
11:00 --- 5:3 --- David Gilbert - John Higgins
15:30 --- 4:4 --- Gary Wilson - Judd Trump
20:00 --- 5:3 --- David Gilbert - John Higgins
Bislang sind beide Halbfinals noch recht ausgeglichen, und es bleibt abzuwarten, ob sich heute ein Spieler von seinem Gegner lösen und ein paar Frames Vorsprung herausspielen kann. Ich rechne nicht damit - am ehesten könnte es noch Judd Trump gelingen, wenn er einen Lauf bekommt.
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@Jürgen63
Stellt das one-table setup echt eine so große Umstellung für die Spieler dar?
Also, ich als Laien-Zuseher denk mir, wenn nur ein Tisch bespielt wird bedeudet das ja weniger Nebengeräusche bzw. weniger Ablenkung??? ... müsst ja so eigentlich viel besser und einfacher für die Spieler sein
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Ich denke schon. Die ganze Atmosphäre in der "Arena" verändert sich - wie das wirklich ist und wirkt, kann man sich wohl nur veranschaulichen, in dem man vor Ort ist. Aber es wird immer wieder mal erwähnt, dass es einen erheblichen Unterschied macht..
David Gilbert scheint davon aber momentan mäßig eingeschüchtert sein, er hat gegen John Higgins die ersten drei Frames der Session gewonnen und sich damit einen Vorsprung von fünf Frames erarbeitet: 8:3.
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Halbzeit im WM-Halbfinale, und noch hat sich kein Spieler entscheidend absetzen können. Langsam eng wird es allerdings für John Higgins, der die beiden ersten Sessions verloren hat und nun gegen David Gilbert schon mit 6:10 zurückliegt. Die 3. Session heute abend muss Higgins unbedingt gewinnen, um sich im Match zu halten.
Auch Judd Trump war auf dem Weg zu einer 10:6-Führung, aber dann konnte sich Gary Wilson den letzten Frame der Session schnappen und somit auf 7:9 verkürzen. Für die beiden geht es morgen weiter.
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Nachdem bei John Higgins zu Beginn der Abendsession nicht viel zusammenlief, konnte er sich den letzten Frame vor der Pause zum 8:12 gegen David Gilbert sichern - und jetzt kommt er aus dem Mid-Session Intervall und spielt das bisher höchste Break des Turniers: 143 Punkte! Nur noch 9:12 und plötzlich sieht die Führung von Gilbert nicht mehr so komfortabel aus.
Man kann einen Higgins abschreiben - aber in mindestens acht von zehn Fällen wird man es schwer bereuen.
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John Higgins kämpft sich ins Match zurück und liegt nach zwischenzeitlichem 7:12 nun nur noch mit zwei Frames zurück, 11:13 gegen David Gilbert. Die entscheidende Session wird morgen Nachmittag gespielt.
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Tag 15 - Wer schafft es ins Finale?
11:00 --- 07:09 --- Gary Wilson - Judd Trump
15:30 --- 13:11 --- David Gilbert - John Higgins
20:00 --- 07:09 --- Gary Wilson - Judd Trump
Die Halbfinal-Entscheidungen stehen an. Nachdem John Higgins in der Abendsession wieder bis auf zwei Frames an ihn herankam, wird David Gilbert nun versuchen, seinen knappen Vorsprung zu verteidigen. Im zweiten Halbfinale konnte Gary Wilson zum Ende der zweiten Session einen Rückstand von vier Frames vermeiden, aber er wird heute wieder ordentlich damit zu tun haben, Judd Trump nicht davonziehen zu lassen.
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Es sieht gut aus für Judd Trump - er gewinnt die 3. Session gegen Gary Wilson und ist somit nur noch drei Frames von seinem 2. WM-Finale entfernt. Spielstand 14:10, die Entscheidung fällt heute Abend.
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Es gibt eine Neuauflage des grandiosen WM-Endspiels von 2011: John Higgins gegen Judd Trump. Higgins setzte sich in einem dramatischen Finish gegen David Gilbert mit 17:16 durch, Judd Trump konnte Gary Wilson mit 17:11 besiegen.
Werde mich bemühen, das Finale hier ausführlicher zu kommentieren. Von Higgins gegen Gilbert habe ich von der letzten Session nur wenig gesehen, und Trump war am Abend gegen Wilson recht schnell durch. Das Endspiel wird jedenfalls ein großes Match - schon das 2011er-Finale war außergewöhnlich, eines der besten aller Zeiten. Und die Revanche gibt sehr viel her, mehr dazu in meiner Vorschau heute Vormittag.
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Tag 16 - Ein großes Finale
15:00 & 20:00 --- John Higgins - Judd Trump
Es gibt also tatsächlich eine Revanche für das fantastische WM-Endspiel von 2011, auf das wir hier nun kurz zurückblicken wollen: Neil Robertson kam als Titelverteidiger zur WM, John Higgins als Weltranglistenerster. Judd Trump dagegen - damals 21 Jahre jung - hatte zwar davor die China Open gewonnen, musste aber bei der WM durch die Qualifikation. Dort hatte er nur ein Spiel zu bestreiten, in dem er einen gewissen David Gilbert besiegen konnte.
Die Weltmeisterschaft begann und sofort schlug der "Crucible Curse" zu: Neil Robertson musste sich bereits in der 1. Runde geschlagen geben, er verlor mit 8:10 gegen Judd Trump. Während Trump danach zwei klare Siege gegen Martin Gould (13:6) und Graeme Dott (13:5, immerhin Finalist im zuvor) einfuhr, erreichte John Higgins mit Siegen über Stephen Lee (13:5), Rory McLeod (13:7) und Ronnie O'Sullivan (13:10) das Halbfinale.
Im Halbfinale kam es zu folgender interessanten Konstellation: In der oberen Turnierhälfte trafen die beiden Youngsters Judd Trump (21 Jahre) und Ding Junhui (24 Jahre) aufeinander. Ding hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zweimal die UK Championship gewonnen und war amtierender Masters Champion. Das andere Halbfinale bestritten zwei Snooker-Legenden: Mark Williams, damals die Nr. 2 der Welt, gegen John Higgins, die Nr. 1. Damit war klar, dass ein junger "zukünftiger Weltmeister" einen arrivierten Champion im Finale fordern wird. Trump gewann mit 17:15, Higgins mit 17:14.
So hieß es also im Finale Judd Trump gegen John Higgins. Trump war der neue, aufstrebende Star der Snooker-Welt, schon damals wie heute auch noch "the most exiting player of his generation", Higgins dagegen war damals noch besser als er es heute immer noch ist. Trump spielte wie schon im gesamten Turnier groß auf, lochte die unmöglichsten Bälle und lag nach dem ersten Tag sogar mit 10:7 voran.
Und dann kam Higgins. Beim Stand von 9:12 aus seiner Sicht holte er fünf Frames in Folge, bevor Trump wieder zum 14:14 ausgleichen konnte. Spätestens dann aber konnte Higgins seinen Herausforderer mit all einer Erfahrung und seinem exzellten Allround-Spiel in die Schranken weisen und das Match mit 18:15 für sich entscheiden.
Das war 2011. Der Higgins von heute ist vielleicht nicht mehr ganz auf dem Level von damals, aber immer noch der wohl schwierigste Gegner, den man bei einer Weltmeisterschaft bekommen kann. Trump hingegen hat sich in den letzten acht Jahren enorm weiter entwickelt. Damals ging er auf alles drauf und wenn's fiel, lief's gut - aber wenn nicht, hatte er keine Mittel mehr, gegen Higgins zu bestehen. Das ist mittlerweile anders.
Und deshalb kann ich euch versichern, dass es ein großes Finale wird - vielleicht sogar eines der besten.
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Der direkte Vergleich zwischen den beiden Finalisten
insgesamt: 22:9 für Higgins
bei WRL-Turnieren: 9:3 für Higgins
über min. Best of 11: 6:0 für Higgins
in Endspielen: 2:0 für Higgins
bei der WM: 2:0 für Higgins
World Championship 2011 - Finale: 18:15 für Higgins
Shanghai Masters 2012 - Finale: 10:9 für Higgins
World Championship 2018 - Viertelfinale: 13:12 für Higgins
Man kann nicht gerade sagen, dass die Bilanz der beiden für Trump spricht ...
Der Weg ins Finale
John Higgins
10:07 vs. Mark Davis
13:11 vs. Stuart Bingham
13:10 vs. Neil Robertson
17:16 vs. David Gilbert
Judd Trump
10:09 vs. Thepchaiya Un-Nooh
13:09 vs. Ding Junhui
13:06 vs. Stephen Maguire
17:11 vs. Gary Wilson
Sonstiges (Rekorde etc.)
3. WM-Finale in Folge für John Higgins
schafften vor ihm nur vier Spieler: Steve Davis (1983-1989), Jimmy White (1990-1994), Stephen Hendry (1992-1996) & Ronnie O'Sullivan (2012-2014)
6. WM-Finale in einer Neuauflage
bisher wiederholten sich folgende Endspiele im Crucible: Johnson vs Davis (86/87), Hendry vs White (90 & 92-94), Hendry vs Ebdon (96/02), O'Sullivan vs Carter (08/12) & Higgins vs Selby (07/17)
ältester / jüngster Weltmeister seit ...
Higgins wäre der älteste Weltmeister seit Ray Reardon 1978 (45 Jahre), Williams (Weltmeister 2018) ist zwei Monate älter als Higgins
Trump wäre der jüngste Weltmeister seit Neil Robertson 2010 (28 Jahre)
Triple Crown
Trump wäre der 11. Triple Crown-Champion der Snooker-Geschichte
bisher: Steve Davis, Terry Griffiths, Alex Higgins, Stephen Hendry, John Higgins, Mark Williams, Ronnie O'Sullivan, Neil Robertson, Mark Selby, Shaun Murphy
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In den Top 16 der Weltranglisten kam es zu ein paar Verschiebungen in der Reihung, aber alle haben ihren Platz in diesen Top 16 behalten. Gary Wilson konnte sich mit seiner Halbfinal-Teilnahme von Platz 32 auf Platz 20 verbessern, David Gilbert überholte vier Spieler und ist nun die neue Nr. 12 - das bisher beste Ranking seiner Karriere. Mark Selby ist nach vier langen Jahren an der Spitze der Weltrangliste auf Platz 6 abgerutscht, die aktuelle Nr. 1 ist auch nach dieser WM Ronnie O'Sullivan. Der Weltmeister von 2019 wird die neue Nr. 2. Den größten Sprung nach vorne gemacht hat John Astley mit 15 Plätzen von 102 auf 87 - aber natürlich in einem Bereich, wo größere Sprünge noch relativ leicht machbar sind. Mit ebenfalls 15 Plätzen am weitesten zurückgefallen ist Marco Fu, der zu Beginnn der neuen Saison gar nur mehr die Nr. 55 der Weltrangliste sein wird. 55! Ich finde das entsetzlich. Fu sollte ein Top 10-Spieler sein - wie er es lange Zeit war und hoffentlich auch bald wieder sein wird.
Provisional Rankings
01. (01) - Ronnie O'Sullivan
02. (03) - Mark Williams
03. (07) - Judd Trump
04. (04) - Neil Robertson
05. (05) - John Higgins
06. (02) - Mark Selby
07. (06) - Mark Allen
08. (08) - Kyren Wilson
09. (09) - Barry Hawkins
10. (10) - Ding Junhui
11. (11) - Jack Lisowski
12. (16) - David Gilbert
13. (12) - Stuart Bingham
14. (13) - Shaun Murphy
15. (14) - Luca Brecel
16. (15) - Stephen Maguire
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World Snooker Championship Final 2019
John Higgins - Judd Trump
Best of 35 (8-9-8-10)
Referee: Leo Scullion
Es ist wie schon mehrmals erwähnt ein großes Finale, das uns da erwartet. Das zweite für Judd Trump nach seiner Niederlage 2011, das bereits achte für John Higgins und gleich das dritte in Folge. In den letzten beiden Jahren musste er sich jeweils geschlagen geben, mit 15:18 gegen Mark Selby und 16:18 gegen Mark Williams. Sein letzter Titel war tatsächlich jener 2011, als er Trump im Finale mit 18:15 besiegte.
Ich freue mich wahnsinnig auf dieses Endspiel, allerdings wird das Ende auf jeden Fall auch ein trauriges sein: Für Higgins auf der anderen Seite wäre es ja die dritte Finalniederlage in Folge - und nach all den Strapazen, die so eine lange Weltmeisterschaft mit sich bringt, kann man auf so ein Ende gerne verzichten. Noch bitterer wäre es aber vermutlich für Trump. Seit er vor bald zehn Jahren seinen Durchbruch geschafft hat, wartet die Snooker-Welt darauf, dass er endlich den ganz großen Titel gewinnt, und nie hat es bisher geklappt. Nach dem verlorenen Endspiel 2011 schaffte er es zweimal ins Halbfinale, aber für's Finale hat es beide Male nicht gereicht. Das ist jetzt heuer seine große Chance, endlich den Titel zu holen - und es wäre mehr als bitter, wenn er wieder an Higgins scheitern würde.
John Higgins ist der beste Allrounder der Snooker-Geschichte, und einer der besten Spieler aller Zeiten. Er gehört in allen Bereichen zu den absolut besten, und seine drei Finalteilnahmen in den letzten Jahren beweisen das eindrucksvoll. Denn auch wenn er spielerisch (und konditionell) nicht mehr auf dem Level früherer Tage ist, ist sein Matchplay immer noch überragend, und so bezwingt er auch Topgegner in Spitzenform, wie z.B. Neil Robertson.
Judd Trump hingegen hat sein Spiel in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt. Mittlerweile kann er weit mehr als nur spektaktulär lochen und Weiß über drölfzehn Banden auf den nächsten Ball stellen. Er hat auch sein Safe-Spiel sehr verbessert, und auch wenn er da nicht auf dem selben Level wie Higgins ist, hat er inzwischen doch die nötigen Skills, um nicht nur mitzuhalten, sondern um Higgins auch voll zu fordern.
Wer einen Favoriten für dieses Match bestimmen möchte, soll dies gerne tun. Ich denke, Trump wird (wie schon 2011) in Führung gehen, und Higgins wird wieder eines seiner gefürchteten Comebacks zeigen. Am Ende wird es vermutlich noch knapper hergehen, als es damals schon war. Und vielleicht gibt es dann auch endlich den Decider, den ich mir seit Jahren wünsche und längst verdient habe.
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Das Finale hat begonnen, und zur ersten Pause liegt Judd Trump gegen John Higgins mit 3:1 voran. Nachdem Trump die ersten beiden Frame gewinnen konnte, verkürzte Higgins mit einer Total Clearance, bevor Trump mit einem Century Break nachlegte.
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Hohes Niveau in der ersten Session des WM-Finals mit je zwei Century Breaks von beiden Spielern. Spielstand 4:4, Fortsetzung ab 20 Uhr.
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Judd Trump zeigt in der 2. Session eine Galavorstellung und liegt nach dem 1. Tag gegen John Higgins mit 12:5 voran. Higgins spielte alles andere als schlecht, aber Trump war "unplayable" und holte sich acht Frames in Folge. Damit ist der erste WM-Titel für Trump zum Greifen nah ...
Die Möglichkeit, dass Trump wegzieht, habe ich schon gesehen - aber nicht in dieser Höhe. Selbst für Higgins als Comeback-Experte schlechthin wird es quasi unmachbar sein, das Match noch zu drehen. Aber wie gesagt: Man kann einen Higgins abschreiben, aber meistens wird man es bereuen ...
Was man allerdings auch miteinbeziehen muss, ist die körperliche Fitness. Higgins ist jetzt vorsichtig formuliert nicht gerade der konditionsstärkste Snooker-Spieler, er ist wieder ein Jahr älter geworden, und er musste in seinem epischen Halbfinale gegen Gilbert bereits ans Limit gehen. Vieles spricht für Trump.
Wie Trump in dieser Session gespielt hat, war unfassbar stark. Aber wie gesagt war auch Higgins alles andere als schlecht - insgesamt spielten die beiden in den 17 Frames gleich sieben Centuries!
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Tag 17 - Trump auf dem Weg zum 1. Titel
15:00 & 20:00 --- 05:12 --- John Higgins - Judd Trump
Noch sechs Frames fehlen Judd Trump, um endlich seinen ersten Weltmeister-Titel zu gewinnen. 2011 lag er im Finale gegen John Higgins mit 10:7 vorne, musste sich schlussendlich aber mit 15:18 geschlagen geben. Dieses Mal führt er sogar mit 12:5, und wenn er so weiterspielt, wie in der gestrigen Abendsession, wird es keine vierte Session geben. Trump war überragend.
Bislang gab es in WM-Endspielen nur zwei Spieler, die einen großen Vorsprung nach dem ersten Tag noch hergaben. Ältere Snooker-Fans werden auch ohne sich spontan zu erinnern sofort wissen, welche beiden das waren ... 1992 führte Jimmy White nach Tag 1 gegen Stephen Hendry mit 10:6 - beim Stand von 14:8 gewann Hendry zehn Frames in Folge und holte sich den Titel. Und 2000 verspielte Matthew Stevens ein 13:7 gegen Mark Williams und verlor mit 16:18.
Trotz der gigantischen Comeback-Qualitäten von Higgins sehe ich diese Gefahr bei Trump heute nicht. Zum einen ist er kein tragischer Snooker-Held wie White, und auch kein Spezialist dafür, große Führungen wegzuwerfen, wie Stevens - und zum anderen ist er einfach zu gut in Form. Und nachdem er bereits 2011 die UK Championship gewonnen hat und heuer im Jänner Ronnie O'Sullivan im Masters Finale mit 10:4 zerlegt hat, werden wir heute Abend einen neuen Triple Crown Champion haben.
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Beeindruckende, fast schon langweilige Performance von Judd Trump, weil er die Spannung "stiehlt"!
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Es gibt eine vierte Session: John Higgins und Judd Trump gewinnen jeweils vier Frames, damit geht es mit einem 16:9 für Trump in die Entscheidung heute ab 20 Uhr. Bislang gab es in diesem Match zwei versuchte Maximum Breaks und zehn erfolgreiche Century Breaks - dadurch wurde auch der WM-Rekord bei dieser WM weiter gesteigert: 100 Century Breaks! Ein Viertel davon spielten die beiden Finalisten mit 12 (Higgins) bzw. 14 (Trump).
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