Dann hab ich jetzt wohl auch Druck
Williams lag das ganze Match über noch nie in Führung, konnte nur ein paar Mal ausgleichen. Aber bei 17:16 ist's ja früh genug
Dann hab ich jetzt wohl auch Druck
Williams lag das ganze Match über noch nie in Führung, konnte nur ein paar Mal ausgleichen. Aber bei 17:16 ist's ja früh genug
Williams verpasst erneut die Chance, in Führung zu gehen. Hawkins braucht zwar zwei Anläufe, kann sich aber schlussendlich den Frame zum 15:14 sichern.
Seit geraumer Zeit läuft nun schon das Safe-Duell, bei dem Hawkins den Spielball immer wieder hoch bringt hinter die kleinen Farben, und Williams ihn dann wieder mit präzise dosiertem Tempo an die Roten heranrollt. Jetzt scheint damit aber Schluss zu sein - Hawkins hat eine lange Rote verschossen und den möglichen langen Einsteiger für Williams liegen gelassen. Der fällt aber nicht - und da wohl nichts brauchbares liegen geblieben ist, folgt jetzt wohl das nächste Safe-Duell ... Irrtum: Hawkins locht eine Kombination auf die Ecktasche. Stellung auf Schwarz auf die Mitteltasche - gelocht, Hawkins im Break.
Ein bekanntes Snooker-Phänomen tritt auf: einen schwierigen Ball toll gespielt und dann einen relativ einfachen Ball knapp verschossen. Break-Ende für Hawkins mit noch mehr als genug Punkten auf dem Tisch für Williams. Allerdings folgt jetzt zunächst ein weiteres Safe-Duell.
Williams geht als Sieger aus diesem Safe-Duell hervor, verschießt aber nach ein paar Bällen Blau auf die Mitteltasche. Wieder eine Chance für Hawkins, doch er verschießt die drittletzte Rote beim Versuch, die anderen beiden Roten voneinander zu trennen. Die vergebenen Chancen in diesem Match häufen sich - auf beiden Seiten. Williams ist jetzt wieder am Tisch und stellt zu Beginn des Endspiels auf die Farben grandios auf Gelb. Und während John Higgins vermutlich schon friedlich in seinem Bett schlummert, gleicht Williams in diesem Halbfinale zum 15:15 gegen Hawkins aus. Es ist kurz vor halb 11 Ortszeit in Sheffield - und nur noch Best of 3.
Schon zum zweiten Mal in diesem Frame bleibt Williams der Spielball nach einem versuchten Split mitten in den Roten liegen - jeweils Break-Ende mit darauf folgendem Safe-Duell.
Auch im dritten Anlauf beendet ein missglückter Split das Break von Williams - aber wie die beiden Male zuvor steigt er auch hier sicher aus. Wieder Safe-Duell, allerdings schon 47 Punkte Vorsprung für Williams in diesem Frame.
Schöner Versuch von Hawkins, diesen Frame noch zu stehlen - verschießt aber nach 29 Punkten Schwarz. 18 Punkte Vorsprung für Williams, eine Rote noch auf dem Tisch. Safe-Duell? Safe-Duell!
Es ist soweit: Erstmals in diesem Match geht Mark Williams in Führung - 16:15 gegen Barry Hawkins, der jetzt zwei Frames in Folge gewinnen muss.
Hawkins hat die erste Chance im 32. Frame - verschießt aber nach 29 Punkten mit dem Spider Pink auf die Ecktasche. Einsteiger für Williams, Pink liegt vor der Ecktasche - und wieder haut der Split nicht hin, nur eine einzige Rote bewegt sich. Er hat aber trotzdem eine Fortsetzung - und verpasst den roten Pulk jetzt komplett. Hat aber jetzt die eine Rote, die er vorhin aus dem Pulk rausgeschossen hat, in die grüne Tasche lochen können. Und jetzt klappt der Split tatsächlich einigermaßen, im drölften Anlauf. Das könnte jetzt die Chance sein, das Match zuzumachen. Und dann verschießt er Pink auf die Ecktasche. Und Pink bleibt vor der Tasche liegen wie vorhin bei Hawkins. Was für ein Match ...
Hawkins snookert sich selbst hinter Blau auf alle drei verbliebenen Roten ... Wenn er jetzt die Safety verhaut, könnte das Match für ihn vorbei sein. Und in dieser Situation zeigt sich wieder die Fairness im Snooker-Sport: Blau hat sich nach dem Aufsetzen auf den Spot anscheinend selbstständig bewegt, so dass Hawkins leichter an die Roten rangekommen wäre. Wäre, denn er weist den Referee von darauf hin, um es korrigieren zu lassen. In einem WM-Halbfinale, mit dem Rücken zur Wand. Im zweiten Versucht klappt der Ausweg aus dem selbst gelegten Snooker, und Hawkins hat immerhin 24 Punkte Vorsprung in diesem Frame - mit Schwarz auf dem Spot von Gelb.
Williams mit einem mutigen Double-Versuch, eine lange Rote bleibt für Hawkins liegen - aber der verschießt und legt Rot lochbar vor die grüne Tasche. Williams schnappt sich Rot und spielt einen Snooker hinter Schwarz auf dem Spot von Gelb. 23 Punkte Rückstand für Williams bei noch zwei Roten auf dem Tisch. Aber der Snooker ist effektiv, Hawkins verfehlt beide Roten. Im zweiten Versuch trifft er voll auf Pink, damit hat er nur noch 13 Punkte Vorsprung und darf es noch einmal probieren. Dieser Snooker könnte das Match entscheiden. Aber so wie das heute läuft, wird es wohl noch drölf solche Momente geben, die das Match entscheiden könnten, wenn sie es denn täten ...
Im dritten Versuch trifft Hawkins Rot, aber Weiß fällt. Williams mit einem möglichen langen Einsteiger, knapp verschossen - Hawkins mit dem Einsteiger auf die Mitteltasche, verschießt dann Pink auf die Mitteltasche gegenüber. 10 Punkte Differenz, nur noch eine Rote auf dem Tisch. Safe-Duell.
Hawkins jetzt mit einem Snooker hinter der Wand aus Schwarz, Gelb und Braun - Williams trifft im zweiten Versuch. Safety von Hawkins und Williams lässt Rot vor der Mitteltasche liegen - einfach zu lochen für Hawkins, aber keine Farbe ist in der Nähe. Schwarz nach wie vor auf dem Spot von Gelb, Pink in der oberen Tischhälfte und Blau nahe der rechten Bande knapp unter der Mitteltasche. Hawkins spielt eine Safety und legt Pink auf die Baulk-Linie an der rechten Bande. 15 Punkte Vorsprung für Hawkins vor dem Endspiel auf die Farben.
Williams verschießt Gelb lang auf die Ecktasche links unten, Hawkins staubt ab, verschießt aber darauf Grün auf die Mitteltasche links. Und jetzt das ganze anders herum: Hawkins verschießt Grün lang auf die Ecktasche, Williams entscheidet sich aber gegen den riskanten Lochversuch und spielt safe. Hawkins antwortet mit einem Snooker hinter Blau, aus dem Williams aber mit einem Bogenball problemlos rauskommt. 17 Punkte Vorsprung für Hawkins in diesem Frame.
Lange Grüne von Williams, dann Braun mit dem Hilfs-Queue, Blau auf die Mitteltasche - aber keine Stellung auf Pink möglich. Versucht das Double auf die Mitteltasche, fällt knapp nicht - die vielleicht letzte Chance für Hawkins, das Match noch zu gewinnen. Aber zu heikel für einen Lochversuch, daher Safety - 55:50 für Hawkins, nur noch Pink & Schwarz auf dem Tisch. Der Frame dauert mittlerweile über 40 Minuten.
Lange Pinke von Williams mit Stellung auf Schwarz! Und es ist vorbei!
Mark Williams bezwingt Barry Hawkins in einem unfassbar dramatischen Match mit 17:15 und erreicht damit zum vierten Mal in seiner Karriere das WM-Finale. Dort trifft er in einem Duell zweier Snooker-Legenden auf John Higgins, einen weiteren Vertreter der legendären "Class of 92".
Die WM-Finals von Mark Williams
1999 - 11:18 vs. Stephen Hendry
2000 - 18:16 vs. Matthew Stevens
2003 - 18:16 vs. Ken Doherty
Und es sei mir noch gegönnt, darauf hinzuweisen, dass meine beiden Halbfinal-Tipps ja mal richtig gerockt haben
Tag 16 - Finale der "Class of 92"
15:00 & 20:00 --- John Higgins - Mark Williams
Routine hat im Snooker noch nie geschadet, und der beste Beweis ist das Finale der Snooker-Weltmeisterschaft 2018: John Higgins und Mark Williams sind zwei Drittel der "Class of 92", einer goldenen Generation im Snooker. 1975 geboren, 1992 auf die Main Tour gekommen und seither alles gewonnen, was es zu gewinnen sind. Beide sind Triple Crown Champions, beide sind mehrmalige Weltmeister - und obwohl sie zusammen in bereits neun WM-Endspielen standen, treffen sie heute und morgen erstmals in einem WM-Finale aufeinander.
Gespielt wird Best of 35 über vier Sessions (8-9-8-10).
Der direkte Vergleich zwischen den beiden Finalisten
insgesamt: 31:20 für Higgins
bei WRL-Turnieren: 13:8 für Higgins
über min. Best of 11: 13:8 für Higgins
in Finals: 4:3 für Higgins
bei der WM: 2:1 für Williams
Finals
Grand Prix 1999 - 9:8 für Higgins
UK Championship 2000 - 10:4 für Higgins
Champions Cup 2001 - 7:4 für Higgins
LG Cup 2003 - 9:5 für Williams
China Open 2006 - 9:8 für Williams
Pot Black 2006 - 1:0 für Williams
UK Championship 2010 - 10:9 für Higgins
WM
Halbfinale 1999 - 17:10 für Williams
Halbfinale 2000 - 17:15 für Williams
Halbfinale 2011 - 17:14 für Higgins
Der Weg ins Finale
John Higgins
10:07 vs. Thepchaiya Un-Nooh
13:01 vs. Jack Lisowski
13:12 vs. Judd Trump
17:13 vs. Kyren Wilson
Mark Williams
10:05 vs. Jimmy Robertson
13:07 vs. Robert Milkins
13:08 vs. Ali Carter
17:15 vs. Barry Hawkins
Mögliche Rekorde
längste Zeitspanne zwischen erstem und letztem WM-Titel
Joe Davis - 19 Jahre (1927 - 1946)
möglicher Rekord für John Higgins - 1. WM-Titel 1998, vor 20 Jahren
längste Zeitspanne zwischen zwei WM-Titeln
Alex Higgins - 10 Jahre (1972 - 1982)
möglicher Rekord für Mark Williams - bisher letzter WM-Titel 2003, vor 15 Jahren
Erstmals seit 1975 (Ray Reardon vs. Eddie Charlton) treffen im Finale zwei über 40-jährige aufeinander!
In den Top 16 der Weltrangliste hat es bei diesem Turnier nur einen Wechsel gegeben: Nachdem er die zweite Hälfte der Saison aus gesundheitlichen Gründen verpasste, fällt Marco Fu von Platz 11 auf Platz 18 zurück - Ryan Day & Stephen Maguire rücken dadurch jeweils um einen Platz nach vorne, damit ist Day trotz Erstrundenaus bei der WM wieder unter den Top 16.
Provisional Rankings
01. (01) - Mark Selby
02. (02) - Ronnie O'Sullivan
03. (05) - John Higgins
04. (04) - Judd Trump
05. (07) - Mark Williams
06. (03) - Ding Junhui
07. (06) - Barry Hawkins
08. (08) - Shaun Murphy
09. (09) - Kyren Wilson
10. (10) - Neil Robertson
11. (15) - Ali Carter
12. (16) - Mark Allen
13. (12) - Stuart Bingham
14. (14) - Anthony McGill
15. (13) - Luca Brecel
16. (17) - Ryan Day
Kyren Wilson & Barry Hawkins konnten sich also trotz Halbfinale in der Weltrangliste nicht verbessern, Ding Junhui fällt nach seinem Viertelfinal-Aus von Platz 3 auf Platz 6 zurück. John Higgins würde als Weltmeister an O'Sullivan vorbei gehen, Mark Williams wäre als Weltmeister die neue Nr. 3 hinter Selby & O'Sullivan. Den größten Sprung nach vorne gemacht haben Jamie Jones (von 51 auf 39) und Adam Duffy (von 99 auf 87) mit jeweils 12 Plätzen. Alan McManus dagegen musste sogar noch beinahe um seinen Verbleib auf der Main Tour zittern: Das Preisgeld für seinen großartigen Run ins Halbfinale vor zwei Jahren fiel aus der Wertung, und er somit um 29 Plätze (!) von 35 auf 64 zurück.
World Snooker Championship Final 2018
John Higgins - Mark Williams
Best of 35 (8-9-8-10)
Referee: Brendan Moore
Das Finale der diesjährigen Snooker-WM ist das Aufeinandertreffen zweier Legenden dieses Sports: zwei mehrmalige Weltmeister, Triple Crown Champions und zwei der erfolgreichsten Spieler der Snooker-Geschichte. Erstmals seit 1999 trifft im Finale ein Schotte auf einen Waliser, damals verlor Mark Williams in seinem ersten WM-Finale mit 11:18 gegen Stephen Hendry. Titelverteidiger war John Higgins, Mark Williams gewann seinen ersten WM-Titel im Jahr darauf.
Meiner Ansicht nach ist John Higgins leichter Favorit, aber mein Wunschsieger ist Mark Williams. 15 Jahre später noch einmal die WM zu gewinnen - ein Jahr, nachdem er nach der verpassten WM-Qualifikation schon aufhören wollte und erst von seiner Frau zum Weitermachen überredet wurde. Dann noch sein Versprechen - andere behaupten: seine Drohung - die Pressekonferenz im Falle eines Sieges nackt zu absolvieren. Und vor allem: Mark Williams ist einfach ein unglaublich symphatischer Kerl. Mit John Higgins als Weltmeister könnte ich aber auch leben - es wäre hochverdient. Nach über zwei Jahrzehnten durchgehend in den Top 16 und vier WM-Titeln mit über 40 noch zweimal hintereinander das Finale zu erreichen, da braucht man nicht mehr viel dazu sagen. Für mich neben Stephen Hendry und Ronnie O'Sullivan einer der besten Snooker-Spieler aller Zeiten.
Tipp gebe ich für das Finale keinen mehr ab - aber: Ich will endlich den Decider, auf den ich schon seit Jahren warte! Brendan Moore ist dafür bekannt, überdurchschnittlich oft Matches zu leiten, die über die volle Distanz gehen. Das letzte Finale der beiden, dass er schiedste, war das Finale der UK Championship 2010. Higgins gewann mit 10:9.
Decider oder maximum, was wäre dir lieber?
Ja, ich weiß, maximum break von Williams im Decider
Großartiger Start für Mark Williams in dieses WM-Finale: Zur ersten Pause führt er gegen John Higgins mit 4:0.
Erstes Century Break im Match: 119 Punkte von Higgins zum 1:4.