2016 World Snooker Championship

Youtube nicht, aber einen Livestream.

Alan McManus ist voll zurück im Match, er verkürzt mit einer tollen Leistung in der 2. Session auf 7:9 gegen Ding Junhui. Als passende Antwort auf die Century Breaks von Ding zeigte McManus selbst ein paar. Das Match ist damit völlig offen - Fortsetzung heute Abend ab 20 Uhr.

Ausgeglichener Spielstand im Halbfinale zwischen Mark Selby und Marco Fu, es steht 8:8, morgen geht's weiter. Fu hat diese Session damit gewonnen - umso bemerkenswerter, weil im mitten in Frame 15 die Pomeranze vom Queue gefallen ist und er das auf die Schnelle reparieren (lassen) musste. Er hat sich aber davon nicht beeindrucken lassen und sein Break bis zum Framegewinn fortgesetzt.

Maximum-Alarm bei Ding, aber leider fällt die 15. Schwarze nicht - es gibt aber immerhin das 9. Century Break in diesem Match: ein neuer Rekord! Und Ding baut damit seine Führung gegen McManus auf 12:8 aus.

Der drittletzte Tag der diesjährigen Snooker-WM ist zu Ende: Ding Junhui behält seine Führung von vier Frames und geht mit einem 14:10 in die 3. Session gegen Alan McManus.

Tag 15 - Die Finalisten werden ermittelt
11:00 --- 08:08 --- Marco Fu - Mark Selby
15:30 --- 10:14 --- Alan McManus - Ding Junhui
20:00 --- 08:08 --- Marco Fu - Mark Selby

Heute werden die beiden Halbinal-Spiele entschieden, zum Finaleinzug muss man 17 Frames gewinnen. Zur Erinnerung: Bisher stand von den vieren nur Mark Selby bereits in einem WM-Endspiel, für mindestens einen Spieler wird es also das erste sein. Auch ein rein asiatisches Finale ist immer noch möglich - bisher hat es noch nie ein Asiate dahin geschafft, heute haben gleich zwei die Chance.

Frame 24 zwischen Fu und Selby dauert mittlerweile bereits über eine geschlagene Stunde, und noch ist kein Ende in Sicht. Endspiel auf die Farben - Gelb ist an der Reihe - nein, Fluke auf die Mitteltasche ... Okay, Grün ist an der Reihe, Selby hat sich allerdings mit dem Fluke gerade selbst gesnookert - drei der fünf übrigen Farben an der Kopfbande, Braun nur knapp darunter. 61:43 für Selby, und eigentlich sollte jetzt die letzte Session von McManus gegen Ding beginnen. Stattdessen fehlen Fu und Selby noch knapp 10 Minuten bis zum längsten Crucible-Frame aller Zeiten. Ach ja, und Fu führt mit 12:11.

Neuer Rekord für den längsten Frame, der jemals im Crucible Theatre gespielt wurde: 76 Minuten! Der Glücklichere ist am Ende Mark Selby, er gleicht gegen Marco Fu zum 12:12 aus, dieses Halbfinale bleibt also weiter hart umkämpft. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 2009, als Stephen Maguire und Mark King einen 75-minütigen Frame spielten.

Oho die Pinkelpause könnte den Rekord gekostet haben: die offizielle Zeitnehmung sagt 74 Minuten 32 Sekunden statt 76 Minuten 11 Sekunden! Es wird gerade diskutiert, ob die Uhr während der Pinkelpause korrekterweise angehalten wurde oder nicht. Kein Scherz.

Noch ein Rekord: Ding Junhui gelingen als erstem Spieler sieben Century Breaks in einem Match im Crucible Theatre! Er stellt damit gegen Alan McManus auf 16:11 und braucht jetzt nur noch einen Frame, um erstmals in seiner Karriere das Finale zu erreichen.

Es ist soweit: Erstmals in der Geschichte der Snooker-Weltmeisterschaft steht ein asiatischer Spieler im Finale! Ding Junhui besiegt Alan McManus mit 17:11 und trifft somit morgen und übermorgen auf den Sieger aus dem Match Marco Fu gegen Mark Selby.

Ein weiterer Frame in Überlänge (ca. 65 Minuten) bringt die Entscheidung in diesem dramatischen Halbfinale: Mark Selby bezwingt Marco Fu mit 17:15 undsteht damit zum 3. Mal nach 2007 (verloren gegen John Higgins) und 2014 (gewonnen gegen Ronnie O'Sullivan) im Finale der Weltmeisterschaft.

Finale - Best of 35 (8-9-8-10)
Ding Junhui - Mark Selby

Es ist soweit: das Finale der World Snooker Championship 2016! Es ist das Aufeinandertreffen zwei der besten Spieler ihrer Generation, obwohl einer der beiden sogar durch die Qualifikation musste. Ding hat nach einer verkorksten Saison, bei der er knapp vor der Weltmeisterschaft sogar aus den Top 16 der Weltrangliste hinausfiel, die Möglichkeit, die Saison doch noch gut in Erinnerung zu behalten. Mit einem Sieg im Finale wäre er nicht nur endlich Weltmeister - für viele ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis er endlich den großen Titel mit nach Hause nimmt - sondern noch einiges mehr: Zum Einen wäre Ding der erste asiatische Weltmeister der Snooker-Geschichte, zum Anderen würde er auch die Triple Crown (World Championship, UK Championship & Masters) vollenden - als 11. Spieler insgesamt und logischerweise auch als erster Asiate. Darüber hinaus wäre Ding nach Terry Griffiths 1979 und Shaun Murphy 2005 auch erst der dritte Qualifikant, der das Crucible Theatre am Ende als Weltmeister verlässt.

Sein Kontrahent ist allerdings der womöglich härteste Gegenspieler, den es im Snooker derzeit gibt: Gefürchtet für sein exzellentes Matchplay und die Fähigkeit, Matches scheinbar nur durch pure Willenskraft für sich zu entscheiden - die Nr. 1 der Weltrangliste: Mark Selby. Für ihn ist es bereits das dritte WM-Finale - 2007 verlor er als Qualifikant mit 13:18 gegen John Higgins, 2014 konnte er sich mit einem 18:14 gegen den damaligen Titelverteidiger Ronnie O'Sullivan den Titel sichern. Selby ist zudem einer der bereits angesprochenen 10 Triple Crown Champions der Snooker-Welt. Derzeit ist er die Nr. 2 in den Provisional Rankings hinter dem letztjährigen Weltmeister Stuart Bingham - um weiterhin die Nr. 1 zu bleiben, muss Selby das Finale gewinnen. Ding würde als Weltmeister von Platz 9 auf Platz 2 vorrücken, Selby wäre dann Dritter.

Obwohl Ding sich momentan in bestechender Form zeigt, muss man Selby in diesem Finale dennoch als Favorit betrachten. Es ist Dings erstes Finale, Selby bestreitet bereits sein drittes. Dazu ist Selby der wohl einzige Spieler, der nicht nur ein so genanntes "B-Spiel" (wenn es nicht so läuft und das "A-Spiel" nicht funktioniert) hat, sondern auch ein "C-Spiel", mit dem er Matches immer noch gewinnen kann. Taktisch ist Selby einer der besten der Welt, deshalb wird es wie schon gegen Fu sein Plan sein, die Offensiv-Power von Ding einzudämmen. Es bleibt zu hoffen, dass Ding die Ruhe bewahrt und sein Spiel aufzieht, damit wir ein spannendes Finale sehen.

Die TV-Einschaltquoten werden in China übrigens wieder für uns unvorstellbare Ausmaße erreichen. Rolf Kalb hat sich vor Jahren mal versprochen und von den "Milliarden Chinesen" gesprochen, die von Ding den WM-Titel fordern. Ganz so dramatisch ist es nicht, aber viel fehlt nicht: Als er 2005 mit 18 Jahren das Finale der China Open gegen Stephen Hendry gewann, verfolgten das über 100 Millionen Chinesen im Fernsehen. Und sein Halbfinal-Sieg gegen Alan McManus gestern erreichte einen Marktanteil von über 20 %. Das WM-Finale findet in China zwar nicht gerade zur besten Sendezeit statt, aber das wird viele Chinesen wohl nicht davon abhalten, ihrem Snooker-Held zuzujubeln. Schon allein deshalb ist es schade, dass es nicht das Finale gegen Marco Fu aus Hongkong gibt ...

Wie dem auch sei: Hoffen wir auf ein hochklassiges und hochspannendes Finale zwischen diesen beiden Topspielern. WM-Finale 2016: Ding Junhui gegen Mark Selby.

Ding Junhui
29, aus China, Profi seit 2003 - "Star of the East", "Enter the Dragon"
UK Champion 2005 & 2009, Masters Champion 2011
Gewinner von 11 Weltranglisten-Turnieren
Nr. 1 der Weltrangliste für insgesamt drei Wochen im Dezember 2014 und Jänner 2015, 9 Saisonen in den Top 16 (seit 2008)
aktuell Nr. 17 der Weltrangliste & Nr. 9 in den Provisional Rankings
erster Asiate in einem WM-Finale
414 Century Breaks (Platz 6 der ewigen Rangliste), 6 Maximum Breaks (Platz 4 der ewigen Rangliste)
Ding wäre der 11. Triple Crown Champion der Snooker-Geschichte und der erste aus Asien

Mark Selby
32, aus England, Profi seit 1999 - "The Jester from Leicester", "The Torturer"
World Champion 2014, UK Champion 2012, Masters Champion 2008, 2010 & 2013 - einer von bisher 10 Triple Crown Champions
Gewinner von 6 Weltranglisten-Turnieren
Nr. 1 der Weltrangliste für über 1.000 Tage seit September 2011, 9 Saisonen in den Top 16 (seit 2008)
seit Februar 2015 die Nr. 1 der Weltrangliste & aktuell Nr. 2 in den Provisional Rankings
3. WM-Finale nach 2007 (13:18 gegen John Higgins) und 2014 (18:14 gegen Ronnie O'Sullivan)
416 Century Breaks (Platz 5 der ewigen Rangliste), 2 Maximum Breaks
Selby wäre als Weltmeister auch weiterhin die Nr. 1 der Weltrangliste

Der Weg ins Finale

Ding Junhui - 10:8 Martin Gould, 13:10 Judd Trump, 13:3 Mark Williams, 17:11 Alan McManus
Mark Selby - 10:6 Robert Milkins, 13:11 Sam Baird, 13:8 Kyren Wilson, 17:15 Marco Fu

Die direkten Duelle

11:10 für Selby, 1 Unentschieden (Championship League)
bisher ein Match bei einer Weltmeisterschaft: Viertelfinale 2011 - 13:10 für Ding
zwei Aufeinandertreffen in einem Finale eines Weltranglisten-Turniers: 2008 Jiangsu Classic - 6:5 für Ding & 2012 Welsh Open - 9:6 für Ding

Sonntag & Montag - ab 15 bzw. 20 Uhr - live auf Eurosport 1

Mark Selby erwischt den weit besseren Start in dieses Finale und gewinnt die ersten vier Frames gegen Ding Junhui. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass die Führung mehr als verdient ist: 95 % Pot Success gegenüber 81 % von Ding, 84 % Safety Success gegenüber 78 % von Ding. Auch ein Century Break hat es bereits gegeben, eine 120 von Selby in Frame 4.

Ding Junhui gewinnt die letzten beiden Frames der ersten Session und kann seinen Rückstand damit noch einigermaßen in Grenzen halten - Mark Selby führt mit 6:2.

Ding Junhui kommt in der 2. Session weiter heran, er hat gegen Mark Selby mittlerweile auf 5:7 verkürzt. Nachdem Ding bereits mit 0:6 zurück lag, ist jetzt wieder alles drin.

Ein weiterer Frame, der länger als eine Stunde dauert - mit dem besseren Ende für Ding: Er verkürzt gegen Selby auf 7:8. Es ist zwar schon nach Mitternacht, aber es werden in dieser Session trotzdem noch zwei weitere Frames gespielt. Und in Sheffield ist es schließlich eh erst 23:10

Der erste Finaltag der WM ist geschafft - die Spieler dürften es nach dieser Session auch sein. Mark Selby geht mit einer Führung von 10:7 in die letzten beiden Sessions, Ding Junhui hat sich aber ins Match zurückgekämpft, lag ja bereits mit 0:6 zurück.

Die dritte Session im diesjährigen Finale beginnt in wenigen Minuten, Mark Selby nimmt von gestern drei Frames Vorsprung gegen Ding Junhui mit - es steht 10:7 für den Weltmeister von 2014. Damals lag Selby nach dem 1. Tag übrigens mit genau diesem Zwischenstand zurück, konnte das Match aber am 2. Tag noch drehen.

Mid Session Intervall in Session Nr. 3. Ding kommt auf 9:10 heran - Selby verhindert den Ausgleich mit einer Total Clearance (126 Punkte), Ding kontert mit einem Century Break zum 10:11. Vier weitere Frames sind in dieser Session noch zu spielen.

Mark Selby lässt sich von den vielen Kicks nicht irritieren und führt nach der 3. Session gegen Ding Junhui mit 14:11. Die vierte und letzte Session beginnt um 20 Uhr - wer zuerst 18 Frames gewinnt, ist Weltmeister.

So, die letzte Session steht an - höchste Zeit, mal aus der nüchternen Berichterstattung auszubrechen und ein bisschen persönlich zu werden ... Ich habe ein Problem, und zwar folgendes: Auch wenn Selby ein hervorragender Snooker-Spieler ist, auch alles andere als unsympathisch und auch wenn er ein würdiger Weltmeister wäre: Ich bin kein Selby-Fan und werde auch nie einer sein. Exzellenter Spieler, aber mir taugt er einfach nicht so wirklich ... Vielleicht ist er auch einfach nur zu erfolgreich

Jetzt ist es aber leider so, dass ich davon überzeugt bin, dass Selby in den nächsten 2-3 Stunden wieder Weltmeister wird. Sicher hat Ding bei 11:14 noch seine Chancen, aber ich befürchte, er wird nicht mehr näher als zwei Frames herankommen. Ich schreibe diesen Text deshalb auch mit dem kleinen Hintergedanken, dass ich mich mit meiner Prognose hoffentlich wieder einmal kolossal irre Ding als Weltmeister wäre einfach nur soooo genial!!!

Genug gelabert - Frame 26 beginnt JETZT!

Zwei Breaks von je ca. 50 Punkten bringen Selby das 15:11 - nur noch drei Frames fehlen zum 2. WM-Titel.