aus der heutigen TT:
Die Elite-Garde marschiert auf
Die
Temperaturen sinken, die Eislaufschuhe werden geschliffen. Morgen
startet die Eishockey-Eliteliga in die neue Saison. Mit neuen Regeln,
vielen neuen Spielern und einem neuen Team. Spannung ist garantiert.
Eliteliga 2015/16
Von Adrian Stöckl
Innsbruck –
„Ich bin immer noch dagegen“, meinte der Präsident des Tiroler
Eishockeyverbandes, Peter Schramm, zur neuen Legionärsregel (ein
Legionär, drei Nicht-Tiroler pro Team) in der Eliteliga-Saison. „Aber
der Wunsch wurde von den Vereinen geäußert.“ Und dem musste ein
demokratischer Verband entsprechen.
Dass ein finanzkräftiger Verein dabei besser
abschneiden werde, glaubt Schramm nicht unbedingt: „Meistens
kompensieren es die, die weniger Geld haben, durch Cleverness und gute
Ideen.“ Deshalb rechnet der Präsident auch mit fünf bis sechs Teams, die
um den Titel rittern. Dabei nennt er nicht zuletzt den
Hattrick-Titelträger aus Wattens, dazu Kundl und Vorjahresfinalist
Kufstein. „Aber auch den Neuling aus Brixen darf man nicht abschreiben.“
Die TT gibt einen Überblick.
Wattens Penguins: Die meisterlichen Eishackler
aus der Kristallgemeinde (drei Titel in Folge) starten in die neue
Saison unter dem Motto: „Mission (im)possible IV“. Dass der vierte Titel
möglich scheint, zeigt ein Detail: Die Wattener um Sportdirektor Markus
Gander beorderten Legionär Martin Bouz von der Trainerbank zurück aufs
Eis und verpflichteten mit Ludvik Kopecky einen „akribisch arbeitenden“
Coach. Außerdem kehrten mit Clemens Habsburg-Lothringen und Tormann
Markus Seidl wieder zwei gestandene Pinguine zurück. In einem ersten
Testspiel verlor man gegen Liga-Neuling Brixen 3:5. „Ihr Einstieg nützt
der Liga! Das ist sicher keine Nudeltruppe“, lachte Gander. Morgen
trifft man sich am ersten Spieltag.
HC Kufstein Dragons: „Man kann sich auf eine
spannende, ausgeglichene Liga freuen“, weiß HC-Kufstein-Obmann Gerhard
Wilhelm. Die Drachen lotsten mit Markus Prock und Taylor Holst zwei
Spieler vom Weerberg in die Festungsstadt. Mit Armin Neubauer (GER)
wurde ein zweiter Tormann geholt. Klasse sollte auch Neuzugang Robert
Schopf haben, er spielte in der zweiten deutschen Liga für Rosenheim.
Ivo Novotny bleibt Coach. Wilhelm rechnet mit „Hohenems, Brixen und den
üblichen Verdächtigen“. Also auch mit seinem Team.
EHC Kundl Crocodiles: „Die Vorfreude wächst“,
freute sich Kundls Sportlicher Leiter, Bruno Schiestl, auf die Saison,
die sein Klub (noch) ohne Legionär beginnt. Mit Stefan Pittl und Florian
Stern (Ex-HCI-Cracks) holte man sich aber schon viel Klasse ins Boot.
Dazu verstärkt der Ex-Kitzbühel-Verteidiger Igor Ivanov das Team um
Trainer und Ex-Goalgetter Jaroslav Betka. „Er soll, auch mit seinem
Namen, zum Zugpferd werden“, so Schiestl über den Wahltiroler.
Silz Bulls: Bei den Bullen aus Silz fand vor der
Saison ein kräftiger Umbruch statt. Die Oberländer unter Trainer Bastian
Eisank verstärkten sich wieder mit dem Tschechen Josef Fojtik (105
Punkte in 33 Spielen für Silz), dem Steirer Florian Graf und dem
Villacher Christian Ofner (beide Defensive) sowie dem Wiener Stephan
Fellinger (Sturm/kam von Graz 99ers). „Ein gesunder Mix aus jungen,
hungrigen Spielern und wenigen erfahrenen Leithammeln soll für den
Umschwung sorgen.“
Zirl Gunners: Der größte Wurf, der den Zirlern
mit Trainer Martin Höller gelang, ist die Verpflichtung des kanadischen
Stürmers Ben Payne (zuletzt EHC Zweibrücken/Regionalliga Süd,
Deutschland), der künftig auch den Nachwuchs trainiert. Mit Michael
Bonetti, Rückkehrer Martin Sturm und Thomas Praxmarer verstärkte man
sich zusätzlich.
„Es ist alles möglich, aber fix ist nichts“, weiß
Gunners-Obmann Pepo Baumann ohne Testspiel noch nicht so richtig, wohin
die Reise geht.
HC Brixen Falcons: Der Liga-Neuling, eine Fusion
des HC Brixen und des AHC Freienfeld (Tiroler Landesligameister 14/15),
geht mit vielen Vorschusslorbeeren in die Saison. Fast jeder Verein
zählte bei den Favoriten auch die Südtiroler dazu. Immerhin verstärkten
sich die Falken mit zwei Serie-A-erfahrenen Spielern: Stürmer Christian
Sottsas und Center Gunnar Braito. Der spielende Vizepräsident Oliver
Schenk will „einen Play-off-Platz“ erreichen.
Der SC Hohenems (Vorjahres-Halbfinalist) will
ohne Legionär in die Top vier und ist stärker einzuschätzen als die SPG
Feldkirch/Lustenau. Die will in der Liga vornehmlich Youngsters
ausbilden.
Modus: Acht Vereine
(Swarovski Wattens Penguins, HC Kufstein Dragons, EHC Kundl Crocodiles,
Silz Bulls, Zirl Gunners sowie Neuling HC Brixen Falcons Woodone und die
Vorarlberger Klubs SC Hohenems und SPG Feldkirch/Lustenau) kämpfen in
drei Grunddurchgangsrunden (1,5-fache Hin- und Rückrunde) um vier
Play-off-Plätze. In zwei Halbfinale (Best-of-three-Serie) werden zwei
Finalisten (Best-of-five-Serie) ermittelt.
Neurungen: Es ist erlaubt,
einen Legionär zu verpflichten. Außerdem dürfen pro Verein drei
Nicht-Tiroler spielen. Erstmals ist mit dem HC Brixen Falcons Woodone
eine Südtiroler Mannschaft in Nordtirols höchster Amateur-Eishockeyliga
vertreten.