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Bozner Fanszene von Faschisten unterwandert?

  • starbuck
  • 14. April 2014 um 14:54
  • Geschlossen
1. offizieller Beitrag
  • starbuck
    Nachwuchs
    • 14. April 2014 um 14:54
    • #1

    Es fällt mir ehrlich gesagt schwer, dies hier öffentlich zu machen. Bozen hat gerade als erste nicht-österreichische Mannschaft die EBEL-Meisterschaft gewonnen und das in einem Finale, das nicht spannender hätte sein können. Vor allem schwer fällt es mir als HCB-Fan, diesen Beitrag hier zu posten. Um also mögliche Polemiken vorzukommen: diesen Beitrag schreibe ich nicht aus Neid und schon gar nicht, um der Mannschaft und den Fans den Sieg nicht zu gönnen. Doch ich finde, dass solche Sachen angesprochen gehören, auch wenn hier in Bozen eine Euphorie herrscht, die kaum zu beschreiben ist. Doch genau deshalb, da so viele Leute die Spiele des HCB verfolgen und der Verein auch in Österreich für Aufmerksamkeit gesorgt hat, sehe ich dies als Chance, das Problem einem großen Publikum zugänglich zu machen.

    Vorab: ich entschuldige mich bereits jetzt, denn das wird ein etwas längerer Beitrag werden. Außerdem will ich jetzt schon klarstellen, dass ich kein Pauschalurteil gegen die ganze Bozner Fankurve fälle, sondern explizit den harten Kern der "Ultras" anspreche, der dafür verantwortlich ist. Der Großteil der Kurve ist nicht davon betroffen und weiß größtenteils auch nicht über die Vorgänge bescheid, die gewisse Personen betreffen. Doch der Reihe nach.

    Immer wieder fallen einige Anhänger des HC Bozen negativ auf. Auf den ersten Blick scheint es nicht so, doch bei einer genaueren Betrachtung der Situation, in und auch außerhalb des Stadions, kann man gewisse politische Tendenzen erkennen. Für das normale Publikum verdecken die betroffenen Personen gekonnt ihre ideologische Überzeugung, oft wird eine Symbolik verwendet, die nicht gleich als faschistisch zu erkennen ist. Das sehe ich als riesen Problem, weshalb ich auch der Meinung bin, dass dies angesprochen werden muss. In der Folge werde ich all jene Machenschaften aufzeigen, die die Bozner Ultrasszene betrifft:

    Bei allen Spielen, wo der harte Kern der Bozner Ultras anwesend ist, sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen, hängt stets das Banner der Band "ZetaZeroAlfa" (ZZA). Hier handelt es sich um eine neofaschistische Band aus Rom, deren Leadsänger, Gianluca Iannone, auch Gründer von "CasaPound" ist, einer faschistischen Organisation, die 2003 offiziell gegründet wurde. Die erste nationale Demonstration wurde 2011 ausgerechnet in Bozen abgehalten, mit starker Unterstützung vom bekennenden Bozner Faschisten Andrea Bonazza, Gründer des Bozner CasaPound ablegers und einer der führenden Köpfe der Bozner Ultras. Bonazza führte jahrelang das Bozner Lokal ""Bar8" (Bar otto), ein Sammel- und Treffpunkt der rechtsradikalen, vornehmlich italienischen Szene, in dem regelmäßig auch sog. "nicht-konforme" Musik, also rechtsradikale Musik, gespielt wurde. Außerdem wurde er bereits zu einer mehrmonatigen Haftstrafe wegen Widerbetätigung (er hat gegen das sog. "Mancino-Gesetz" verstoßen, welches mit dem österreichischen "Verbotsgesetz" vergleichbar ist) verurteilt. Des Weiteren ist er Sänger der faschistischen Bozner Hardcore-Band "No Prisoner".
    Beim ersten Saison-Spiel des HCB in Innsbruck im September wurde ein Transparent angefertigt, das (nur von der Hinterseite erkennbar) mit alten CasaPound-Plakaten angefertigt wurde. Bei der ersten Live-Übertragung von ServusTV eines Spieles des HCBs, erneut gegen Innsbruck, wurde in der Bozner Kurve eine griechische Fahne geschwenkt, als Erinnerung an die wenige Tage vorher getöteten griechischen Neonazis und Mitglieder der Partei "Goldene Morgenröte". Eine andere Fahne, die spätestens seit den Finalspielen immer mit von der Partie war, war die Parteifahne der nationalistischen japanischen Partei „Kodo-ha“ (die Fahne zeigt die heutige japanische Nationalflagge, ergänzt mit 16 stilisierten Strahlen), die im 2. Weltkrieg zu den Achsenmächten gehörte. Eine weitere Fahne, die seit nun geraumer Zeit zu sehen ist, ist eine Fahne, die gewisse Ähnlichkeiten mit der deutschen Reichskriegsflagge, die z.B. auch von der nationalsozialistischen Luftwaffe verwendet wurde, hat. Diese Fahne stammt vermutlich vom Ultras-Ableger aus der südlich von Bozen gelegenen Stadt Leifers. In Leifers gibt es außerdem zwei Lokale, "Hobbit Pub" und "Black Box", in denen beinahe schon regelmäßig faschistische Bands Konzerte geben, unter ihnen auch die zwei Bozner Hardcore Bands "No Prisoner" und "Green Arrows". Auf der Facebook-Seite der Bozner Ultras "Figli di Bolzano Hcb1933" wurde auch schon ein solches Konzert beider Bands im "Hobbit Pub" beworben. Außerdem wurden alle HCB-Fans nach dem ersten Finalspiel gegen Salzburg in besagte Bar zu einer After-Party eingeladen. In Leifers gibt es außerdem ein weiteres Lokal, die "Bar H". Bei mindestens einem Heimspiel des HCB wurde eine Feier in diesem Lokal beworben. Auf der Facebook-Seite ("Bar H Laives") dieser Bar erkennt man schnell, in welche Richtungen deren Besitzer und einige seiner Besucher ideologisch gehen. Es wurden auch schon After-Parties im Bozner Lokal "ROCKaForte" organisiert. Auch in diesem Lokal treten regelmäßig faschistische Bands auf.
    Gerne verwendet werden Symbole, die nicht immer sofort als faschistisch erkennbar sind. So hält auf der offiziellen Facebook-Seite der Bozner Ultras z.B. ein Reichsadler das Bozner Stadtwappen. Der Adler ist überhaupt ein gern verwendetes Symbol der Ultras. Beispielsweise wurde das erste Heimspiel gegen Fehervar mit den heroischen Soldaten aus dem Film "300", zu dessen beiden Seiten zwei Reichsadler abgebildet sind, beworben. Ein weiteres Wappen der Ultras zeigt ein weißes Schild, auf dem ein rotes Kreuz abgebildet ist, und auf dessen rechter Seite die italienische und auf der linken Seite die reichsdeutsche Fahne (sprich die offizielle Nationalflagge Nazi-Deutschlands) abgebildet sind.
    Um erneut auf die Facebook-Seite der Ultras zurückzukommen. Dort gibt es Hinweise en masse ihre Ideologie betreffend. Einmal wurde bspw. ein Foto gepostet, auf dem ein Tattoo abgebildet ist, das einen Reichsadler zeigte, dessen Bauch aus dem Bozner Stadtwappen besteht und der in seinen Klauen eine Schriftrolle mit dem Wort „Bolzano“ hält. Unter dem Adler ist die obere Hälfte eines Eisernen Kreuzes zu sehen. Weitere Hinweise lassen sich auch vor dem vierten Finalspiel gegen Salzburg identifizieren. So wurden gewisse Ultras wenige Stunden vor dem Spiel ausdrücklich aufgefordert, beim Abspielen der italienischen Nationalhymne nicht ihren rechten Arm zum römischen Gruß zu erhoben und es wurde unterstrichen, dass man das österreichische Volk nicht schmähen sollte (z.B. durch den Fangesang „scheiße Österreich“). Ersterem kamen einige Ultras nicht nach: nach dem Ende des Spiels, als sich die Fankurve langsam leerte, wurde die italienische Hymne erneut angestimmt, wobei zu diesem Anlass es einige nicht unterlassen konnten, ihren rechten Arm in die Lüfte zu heben. Auch wenige Stunden vor demselben Spiel wurde das Video „Siamo qui per voi“ (zu deutsch „Wir sind hier für euch“) der faschistischen Band „Civico 88“ gepostet (zur Erinnerung: die Zahl 8 steht für den achten Buchstaben im Alphabet, also dem Buchstaben „H“. 88 ist der Code für „Heil Hitler“). Ein anderes Mal, unmittelbar vor dem ersten Saisonspiel im September gegen Innsbruck, wurde das Lied „Amico Tirolese“ (zu deutsch „Tiroler Freund“) der faschistischen Band „Sumbu Brothers“ gepostet. In diesem Lied werden die Südtiroler aufs härteste beleidigt: ihnen wird vorgeworfen italienisches Geld zu stehlen, sie werden als Idioten, Trottel, Gescheiterte und Unmündige tituliert und ihnen wird vorgehalten, dass sie sich mit den Basken und den Iren gleichsetzen, es aber schon viel ist, wenn man sich zwei Mal im Monat "einen runterholt".
    Auch auf ihrer Facebook-Seite zu finden sind ihre „Gefällt mir“-Angaben. Dazu gehört das rechtsextreme Nachrichtenportal „Il Primato Nazionale“ (zu deutsch „Die nationale Vorrangstellung“) und die Seite „Quelli del vecchio Bar8“ (zu deutsch „Jene der alten Bar8“).

    Diese Entwicklung empfinde ich als sehr problematisch. Doch ist dies nicht erst seit dieser Saison so. Schon seit 1991, damals noch unter dem Namen „Mele Marce“ (zu deutsch „Faule Äpfel“), haben sich rechtsgesinnte Bozner den Hockeysport als Bühne ausgesucht. Doch vom Verein selbst wird herzlich wenig dagegen unternommen, obwohl sie davon Bescheid wissen.

    Ich will erneut klarstellen: dies ist kein Pauschalurteil gegen die gesamte Bozner Fankurve. Die Leute, die hierovn betroffen sind, sind ein überschaubarer Haufen, doch problematisch ist, dass sie das Sagen in der Kurve habe und sich die Fans an ihnen orientieren und sie die Ansprechpersonen der Kurve sind. Habe dann noch eine Frage an euch hier: gibt es auch bei euren Fanlagern solche Tendenzen? Wenn ja: wird was dagegen unternommen? Was macht der Verein dagegen?

    P.S.: Da vor Kurzem die Partei „Süd-Tiroler Freiheit“, die es sich zum Ziel gesetzt hat Südtirol zurück nach Österreich zu führen und auch einige Probleme mit Rechtsextremismus in ihren Reihen hat, auf dieses Problem aufmerksam gemacht hat, will ich mich hier davon distanzieren. Ich bin weder ein Wähler und schon gar kein Anhänger dieser Partei. Auch gehöre ich nicht einer Organisation wie der „Antifa Meran“ an, die auch schon vermehrt auf dieses Problem in Bozen hingewiesen haben. Das wollte ich hier nur klarstellen.

  • eisbaerli
    Gast
    • 14. April 2014 um 15:00
    • #2

    http://www.suedtirolnews.it/d/artikel/2014…ml#.U0vbdygUSHM

    http://www.stol.it/Artikel/Politi…al-unterwandert

    http://www.nachrichten.it/news.popup.phtml?caller=&id=196871&popup=1

    das thema war ja in den letzten tagen und wochen schon thema

  • VEUforever
    Gast
    • 14. April 2014 um 15:11
    • #3
    Zitat von starbuck

    Da vor Kurzem die Partei „Süd-Tiroler Freiheit“, die es sich zum Ziel gesetzt hat Südtirol zurück nach Österreich zu führen und auch einige Probleme mit Rechtsextremismus in ihren Reihen hat, auf dieses Problem aufmerksam gemacht hat, will ich mich hier davon distanzieren.


    Versteh ich das richtig? Eine Partei die selbst Probleme mit Rechtsextremismus in den eigenen Reihen hat warnt vor Rechten in den Bozner Fanclubs? Das wäre ja als würde die FPÖ sich darüber beschweren, dass bei Rapid Wien/ Austria Salzburg usw. Rechte ihr Unwesen treiben 8|

  • starbuck
    Nachwuchs
    • 14. April 2014 um 15:18
    • #4
    Zitat von VEUforever


    Versteh ich das richtig? Eine Partei die selbst Probleme mit Rechtsextremismus in den eigenen Reihen hat warnt vor Rechten in den Bozner Fanclubs? Das wäre ja als würde die FPÖ sich darüber beschweren, dass bei Rapid Wien/ Austria Salzburg usw. Rechte ihr Unwesen treiben 8|

    Auch das ist Südtirol...

  • RexKramer
    NHL
    • 14. April 2014 um 15:34
    • #5
    Zitat von VEUforever


    Versteh ich das richtig? Eine Partei die selbst Probleme mit Rechtsextremismus in den eigenen Reihen hat warnt vor Rechten in den Bozner Fanclubs? Das wäre ja als würde die FPÖ sich darüber beschweren, dass bei Rapid Wien/ Austria Salzburg usw. Rechte ihr Unwesen treiben 8|

    Warum sollten sich italienische Faschisten und "deutsche" Rechtsextemisten schwertun sich gegenseitig nicht zu mögen? Das ist einfach ein wesentlicher Teil der Ideologie dieser Trollvotteln, der historisch davon überlagert wird, dass Nazideutschland und das faschistische Italien im 2. WK miteinander verbündet waren.
    Ontopic: hoffe der HCB und die Liga nehmen sich des Problems an...

  • VEUforever
    Gast
    • 14. April 2014 um 15:38
    • #6
    Zitat von RexKramer

    Warum sollten sich italienische Faschisten und "deutsche" Rechtsextemisten schwertun sich gegenseitig nicht zu mögen?

    Naja hier kommts aber so raus als würden sich deutsche Rechtsextreme gegenseitig anschwärzen

  • Fan_atic01
    Leftwing
    • 14. April 2014 um 15:44
    • Offizieller Beitrag
    • #7

    starbuck: das gehört absolut thematisiert. Danke für deine ausführungen.

    • Nächster offizieller Beitrag
  • Vaclav Nedomansky
    Austeilgeilist
    • 14. April 2014 um 15:52
    • #8

    No, ich denke, dass es da schon Anlass zum Zwist gibt.

    Die italienischen Faschisten negieren Südtirol als solches - ist für sie ein Teil Italiens und sehen die Autonomie als unnötig an (Unter Mussolini und auch später wurde die deutsche Sprache 'verboten' - zumindest der öffentliche Unterricht, sowie als Amtssprache.)

    Die 'österreichlastigen' Rechten wollen wohl weg von Italien.

    Da gibt es also erhebliche Meinungsdifferenzen.

    Danke an unseren Südtiroler 'Maulwurf' über die Offenlegung der Verhältnisse.

    Nur denke ich, sollte man nicht hysterisch reagieren. In jeder Demokratie gibt es Wirrköpfe jeglicher politischer Richtung. Solange eine Demokratie in sich halbwegs gesund ist und bleibt, sehe ich da wenig Gefahren. Würde man überreagieren, läuft eine Demokratie auch in Gefahr, sich selbst ad absurdum zu führen und den ihr eigenen Begriff der Meinungsfreiheit zu verletzen.

  • RexKramer
    NHL
    • 14. April 2014 um 15:58
    • #9
    Zitat von VEUforever

    Naja hier kommts aber so raus als würden sich deutsche Rechtsextreme gegenseitig anschwärzen

    Naja, das tut es nur, wenn man nicht recht genau liest. Deutschsprachige "Nationalisten" oder wie immer man die Typen nennen will ("Südtiroler Freiheit") haben sich darüber beschwert, dass italienische Faschisten beim HCB mehr zahlreich oder minder offen ihre Präsenz und Ideologie zeigen. Passt wie die Faust aufs Auge...

  • The Marmot
    EBEL
    • 14. April 2014 um 16:03
    • #10

    @ Vaclav Nedomansky
    Ziemlich gut analysiert. :) Einzig beim "solange eine Demokratie in sich halbwegs gesund ist und bleibt, sehe ich da wenig Gefahren" habe ich so meine Zweifel. Italiens Demokratie ist nämlich alles andere als gesund ...

  • mustermann
    EBEL
    • 14. April 2014 um 16:11
    • #11

    danke starbuck für deinen bericht. sehr schwierig eine lösung zu finden, aber ich denke der verein sollte so schnell wie möglich ein zeichen setzen und offen auf jene fans, die offensichtlich rechtsradikales gedankengut ausleben zugehen, sie hinweisen, dass dies im sport nichts zu suchen hat und sie gegebenenfalls des stadions verweisen.

    wie es bei fangruppierungen anderer vereine aussieht kann ich nicht sagen, befürchte aber, dass bozen mit diesem problem nicht alleine da steht, zumindest was das gedankengut einiger fans betrifft. ob es bei anderen österreichischen fans offensichtlich in der eishalle ausgelebt wird glaube ich aber nicht.

  • MacReady
    Johnny Hockey
    • 14. April 2014 um 16:28
    • Offizieller Beitrag
    • #12

    Na dass in Südtirol zwei nationalistische Gruppen aufeinandertreffen, ist hinsichtlich der Geschichte jetzt auch nicht weiter verwunderlich oder? Verwundert mich eher, dass dies so manchen zu verwundern scheint :)

    Diesen Kampf gibts schon, seitdem Südtirol zu Italien gehört. Und diese Kämpfe gibts auch fast überall, wo es Minderheiten gibt. Ist in Kärnten ja auch nix anderes.

    Das ist ja das Paradoxe an solchen Situationen, die beiden Gruppen, die sicher nicht die Mehrzahl der Bevölkerung bilden, treffen aufgrund ihres Gedankenguts, das nebenbei bemerkt auch noch dasselbe ist, aufeinander und "bekriegen" sich, während dies dem Großteil der Bevölkerung nicht nur vollkommen egal, sondern eigentlich zuwider ist und im Grunde nur miteinander und in Ruhe in Südtirol (oder wo auch immer) leben wollen. Und das auch können!

    Von den Südtirolern, die ich kenne (und das sind aufgrund einer früheren Beziehung jede Menge), fühlt sich niemand als Italiener oder Österreicher, sondern einfach nur als Südtiroler. Egal, von welcher "Seite". Wie man sieht, gibt es aber auch andere. Aber die muss ich ja gottseidank nicht kennen...

    Einmal editiert, zuletzt von MacReady (14. April 2014 um 16:34)

    • Vorheriger offizieller Beitrag
    • Nächster offizieller Beitrag
  • c-bra
    EBEL
    • 14. April 2014 um 16:31
    • #13

    Finde auch gut dass das etwas thematisiert wird, auch wenn es nicht einfach zu verstehen ist. wichtig ist mMn dass der verein noch mehr anstrengunjgen unternimmt politik fernzuhalten, egal ob rechts links, italienfreundlich, nicht italienfreundlich, ewiggestrig, bombenlegend etc. die befindlichkeiten in südtirol sind mMn sehr komplex und für mich oft nicht nachvollziehbar, aber im eishockey sollte das so wenig wie möglich verloren haben.
    ich hab mich beim bilderentwickeln gerade gefragt ob da einer im fansektor 3 bier bestellen will, ob das ein reflex oder nur zufall ist ;)

  • bici4
    meinewelt
    • 14. April 2014 um 17:03
    • #14

    Wenn man gewisse Tatoos der Bozener Fans anschaut, kommt auch noch Bildmaterial zum Bericht von Starbuck. Es war in einem anderen Thread, wo ich mich bzgl. 1933 erkundigt habe, aber es ist auch das Gründungsjahr des HCB, fällt "eigenartig" zusammen. Auch wie die Fahnen gestaltet werden ist die Tendenz absolut zu erkennen.
    Schade, wenn sie im Sport für ihre Anliegen Bühne finden.

  • donald
    Geisterfahrer
    • 14. April 2014 um 17:26
    • #15

    sport ist das eine und politik ist das andere. leider war und ist es für zweiteres immer verlockend die bühne des sports zu benützen, um für ihre anliegen zu werben und diese zu thematisieren. ich denke, der verein muß es, so gut es eben geht, schaffen, die politik aus dem stadion zu verbannen. sonst besteht die gefahr, daß die atmosphäre vergiftet wird und es jenen leuten, die das überhaupt nicht interessiert, verleidet wird das stadion zu besuchen.

    möglicherweise war der hc bozen in der jüngeren vergangenheit über jeden einzelnen besucher in der halle erfreut, solange er sein ticket gekauft hat. möglicherweise wäre es aber nun bei der hoffentlich anhaltenden hockeyeuphorie an der zeit etwas genauer hinzusehen, ob da nicht der sport für - was auch immer - mißbraucht wird.

  • nordiques!
    Brachialmoralist
    • 14. April 2014 um 17:30
    • #16
    Zitat von Vaclav Nedomansky

    Nur denke ich, sollte man nicht hysterisch reagieren. In jeder Demokratie gibt es Wirrköpfe jeglicher politischer Richtung. Solange eine Demokratie in sich halbwegs gesund ist und bleibt, sehe ich da wenig Gefahren. Würde man überreagieren, läuft eine Demokratie auch in Gefahr, sich selbst ad absurdum zu führen und den ihr eigenen Begriff der Meinungsfreiheit zu verletzen.

    Naja, aber in dem Fall ist ja eh nicht so sehr die Demokratie gefährdet. Wohl eher der Ruf der Bozener Anhänger mit der Frage, ob die Bozener Kurve rechts gefärbt ist. Oder ob wiedermal ein kleiner Teil dieses Bild entstehen lässt, weil der größere Teil nicht klar dagegen Stellung bezieht und dafür sorgt, dass der kleinere Teil aus der Halle verschwindet. Ob der Verein dagegen was unternimmt, wird wohl davon abhängen, wie sehr oder wenig er in dieser Geiselhaft der Ultras drinnen hängt.

    Aber sonst hast eh recht, Meinungsfreiheit heißt ja nicht umsonst so. Nur Freiheit wird ja auch durch Grenzen definiert, sonst wär's ja keine mehr.

    Wie das bei uns ist? Keine Ahnung, ob es da gruppierungsmäßig was gibt. Einzelne Vollpfosten wirst wohl immer haben, weiß jetzt nicht, ob z.B. in den Hallen der ein oder andere Hohlkopf noch immer das U-Bahn Lied singt (wobei ich die eh immer eher vom Fußball herübergeschwappt verdächtigt habe).

  • EpiD
    Wikinger
    • 14. April 2014 um 17:31
    • #17

    Erst mal danke für den Mut das zu posten. Absolut erschreckend. Das Problem ist ein altes...

    Handlungsbedarf ist gegeben. So wie ich das raus lese wäre der beste erste Schritt wenn sich die restlichen Fans dem Reigen der Extremen entziehen. Das funktioniert meiner Ansicht nach am besten. Solange sie Zuspruch oder Leute finden die ihrem Ruf folgen oder gar mitmachen wird es schwierig werden dies in den Griff zu bekommen.
    Ob es durchzusetzen ist mit Stadionverboten wage ich zu bezweifeln da das eine Problemverlagerung nach sich ziehen wird. In jedem Fall ein heikles Thema dem man nicht blauäugig entgegentreten sollte.
    Hier haben sich in der Vergangenheit Präventivmaßnahmen im Sinne der Aufklärung als das wirkungsvollste Mittel erwiesen.

    Ich hoffe für alle Beteiligten dass man diese Gruppierung aus der Kurve (und nicht nur da) hinaus bekommt.

  • Vaclav Nedomansky
    Austeilgeilist
    • 14. April 2014 um 17:54
    • #18

    [quote='Seuqidron','http://www.eishockeyforum.com/index.php/Thread/43835-Bozner-Fanszene-von-Faschisten-unterwandert/?postID=891105#post891105'

    ...Aber sonst hast eh recht, Meinungsfreiheit heißt ja nicht umsonst so. Nur Freiheit wird ja auch durch Grenzen definiert, sonst wär's ja keine mehr...
    [/quote]

    Aber auch da wiederum muss man wohl sagen, dass die jeweiligen Definitionen dieser Grenzen im Sinne und im Anwendungsbereich des jeweiligen Gesetzgebers sind.

    In den USA z.B. , dass sich selbst ja immer als Hort und Beschützer der Demokratie bezeichnet, sind Kommunistische Parteien bzw Gruppierungen verboten, während Rechtsradikale deutlich weniger Probleme haben.

    Dass bei 7000 Fans in Bozen einige Rechtsradikale zu finden sind ist wahrscheinlich. Da der Umgang des italienischen Staates mit diesen politischen Gruppierungen seit jeher ein anderer war (da waren oft klar definierte rechtsradikale, aber auch linksradikale Parteien in Regierungsämtern), müssen wir uns wohl damit begnügen, uns moralisch damit auseinanderzusetzen und zu warten, wie der Verein bzw die Fanklubs damit umgehen.

    Sollten diese Umgänge Überhand nehmen und sich deutlich manifestieren, müsste wohl die EBEL beinhart durchgreifen - das beinharte Durchgreifen ist ja eine Spezialität der EBEL...

  • Philipp K.u.K.
    immer zu langsam
    • 14. April 2014 um 20:33
    • #19
    Zitat von The Marmot

    @ Vaclav Nedomansky
    Ziemlich gut analysiert. :) Einzig beim "solange eine Demokratie in sich halbwegs gesund ist und bleibt, sehe ich da wenig Gefahren" habe ich so meine Zweifel. Italiens Demokratie ist nämlich alles andere als gesund ...

    Das könnte man aber für Österreich eher ummünzen:
    Ich finde, eine Demokratie, wenn sie gefestigt ist, kann auch mit dem rechten Rand umgehen. In einer Demokratie verbietet man keine Meinungen, sondern eben nur kriminelle Handlungen, die mit der Verbreitung dieser Meinung einhergehen. Eine Prohibition von (meiner ideologischen Lebenseinstellung zutiefst widersprechenden) politischen Gruppierungen wie der von euch erwähnten, würde erst recht einen Märthyrerstatus dieser "Führer" heraufbeschwören. Die Hasspredigten würden noch mehr zunehmen, schnell noch mehr "Sündenböcke" erzeugen und kritische Stimmen weiter als "nicht ernstzunehmend" ins linke Eck gedrängt werden.Das einzige, was man z.B. gegen die Stärkung des rechten Lagers machen kann, ist die MITTE zu stärken (Kontraextremistische Tendenzen - sh. Antiakademikerballdemo - bringen nämlich genau das Gegenteil), aber das bringt leider unsere "große" (52%-) Koalition in Österreich noch kaum in einer Art und Weise in die Reihe.

    Wenn man sich nun aber das Gegenüber Italien (hier auch explizit Südtirol) ansieht, wo man landläufig gesagt nicht mal genau weiss, ob in einer Stadt die Oberbefehlshoheit beim Polizeipräsidenten oder beim Bürgermeister liegt, wo man landläufig gesagt, je weiter man nach Süden geht, umso undurchsichtigere Machtstrukturen vorfindet, wird es wohl noch ein grösseres Problem als in Österreich sein, gegen gewisse Tendenzen demokratiepolitisch anzukämpfen...

  • nordiques!
    Brachialmoralist
    • 14. April 2014 um 21:17
    • #20

    @Vaclav Nedomansky

    Hab den Begriff Grenze auch eher darauf bezogen, dass die Freiheit da ihre Grenzen hat, wo ich z.B. anderen Schaden zufüge. Auf Meinung umgelegt z.B. Unwahrheiten und Verunglimpfungen zu verbreiten.

  • Vaclav Nedomansky
    Austeilgeilist
    • 15. April 2014 um 00:42
    • #21

    Das versteht sich. Sollten kriminelle oder sonstige Handlungen zu Ungunsten Dritter passieren, muss dagegen sofort und vehement vorgegangen werden, egal aus welcher Ecke sie gesetzt werden. Auch Verunglimpfungen fallen darunter. Wenn du aber anfängst, Unwahrheiten zu bestrafen, sitzen wohl bald 80 % unserer demokratisch gewählten Politiker hinter Gittern...

  • RexKramer
    NHL
    • 15. April 2014 um 10:20
    • #22
    Zitat von Vaclav Nedomansky

    In den USA z.B. , dass sich selbst ja immer als Hort und Beschützer der Demokratie bezeichnet, sind Kommunistische Parteien bzw Gruppierungen verboten, während Rechtsradikale deutlich weniger Probleme haben.

    In den USA wurden kommunistische Parteien bzw. Gruppierungen und ihre Vertreter durchaus vom Staatsapparat drangsaliert (McCarthy Ära, "Kommittee gegen Anti-Amerikanische Umtriebe" oder wie das hieß...) aber verboten sind sie definitiv nicht. Bis in die 80er Jahre hat die CPUSA auch bei Präsidentschaftswahlen einen Kandidaten gestellt... OFFTOPIC allerdings

  • Honso
    EBEL
    • 15. April 2014 um 12:09
    • #23

    Das ist eigentlich alles nichts Neues. Nur, so lange die Fans nichts Verbotenes tun, kannst du auch schwer dagegen vorgehen, oder?

    Ich habe aber schon ein bisschen den Eindruck, dass diese Polemik jetzt insbesondere deshalb auftaucht, weil einige dem "italienischen" HCB den Erfolg nicht gönnen, während die "deutschen" HCP usw. in einer unattraktiven Liga sind. Weil wenn man sich extra für ein Forum registrieren muss um ein Team anszuschwärzen, dann ist das wohl so ganz objektiv nicht, oder?

  • dooglrig
    EBEL
    • 15. April 2014 um 12:57
    • #24
    Zitat von Philipp K.u.K.

    Das könnte man aber für Österreich eher ummünzen:
    Ich finde, eine Demokratie, wenn sie gefestigt ist, kann auch mit dem rechten Rand umgehen. In einer Demokratie verbietet man keine Meinungen, sondern eben nur kriminelle Handlungen, die mit der Verbreitung dieser Meinung einhergehen.

    ich sehe das aehnlich, wenns um die gesellschaft im ganzen geht. eine fankurve ist in der regel aber leider keine gefestigte demokratie, da gibts immer anfuehrer. wie auch eine kleine gruppe eine ganze fankurve laehmen und zerstoeren kann hat man die letzten jahre bei der austria gesehen. finde es nicht fair ein solches problem der kurve selbst zu ueberlassen, der verein muss da taetig werden, sofern er etwas an der situation aendern will.
    finde es schaden das lesen zu muessen, habe gedacht das erste spiel der saison war ein ausrutscher von einer handvoll externen idioten. aber unter der oberflaeche duerfte doch einiges im argen liegen. im fernsehen habe ich die bozener kurve jedenfalls als sehr sympathisch und beeindruckend empfunden.

    frage an starbuck: gibts bei euch andere fanclubs? die faschisten sind bei den ultras organisiert, richtig?

  • The Marmot
    EBEL
    • 15. April 2014 um 13:20
    • #25
    Zitat von Honso

    Weil wenn man sich extra für ein Forum registrieren muss um ein Team anszuschwärzen, dann ist das wohl so ganz objektiv nicht, oder?


    Wer lesen kann ist klar im Vorteil. :D Interessanterweise ist der Autor des Beitrags HCB-Fan, also nix mit böser Verschwörung aus dem Osten des Landes ...

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