Köstlich

Pressespiegel und interessante Interviews
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Playoff-Krieg!
DiDomenico öffentlich ausgepeitschtTigers-Topskorer Christopher DiDomenico liegt schon am Boden. Aber Langenthals Anton Ranov und Vincenzo Küng prügeln weiter auf ihn ein.
Fünf Minuten vor Schluss brennen die Sicherungen durch – ausgerechnet dann, als Christopher DiDomenico sich zunächst für einmal nicht provozieren lässt. Er gerät an Joël Fröhlicher, der beim SCL regelmässig als Tätschmeister in Erscheinung tritt.
Der Abwehr-Haudegen trifft DiDomenico im Gesicht. Doch dieser lässt sich nicht zum Gegenschlag hinreissen und fährt davon. Dann wird er von hinten niedergestreckt.
Als er am Boden liegt, haut Anton Ranov mit dem Stock auf den am Boden liegenden Liga-Topskorer ein! Und als würde das nicht reichen, braust auch noch Vincenzo Küng herzu, der im Startdrittel bereits den in diesen Playoffs alles überstrahlenden Anton Gustafsson zu Boden gehen liess. Auch er haut mit dem Stock auf DiDomenico ein.
Natürlich lassen sich die Tigers diese öffentliche Auspeitschung nicht gefallen. Züchtigend wird Ranov von drei Tigern zur wortfreien Diskussion beiseite genommen. Mit einem Hechtsprung donnert nun wieder Vincenzo Küng in den verkeilten Pulk. Mehrere Keilerein entstehen. Allein diese Aktion wird zuletzt mit 47 Strafminuten abgegolten.
«So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen», sagt Star-Trainer Bengt-Ake Gustafsson. «Unglaublich, DiDomenico hatte die Scheibe nicht. Schon vorher wurde er zweimal ohne Scheibe angegangen. Das ist nicht Eishockey!» Er sei frustriert gewesen. «Ich frage mich, was da los war!» Man wolle sich auf das Eishockey fokussieren und keine solchen Aktionen mehr sehen.
SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf spricht von einer Verkettung gewisser Zusammenstösse. «Es ist sicher nicht das, was wir wollen. Ich hoffe, dass es jetzt wieder um Hockey geht.» Die Emotionen würden hochkochen. «Es kann aber eben auch rüberkippen, im Moment sind wir da auf einer relativ dünnen Linie. Zu viele Tore, zu viele Strafen – es ist nicht das was wir suchen.»
Im nächsten Spiel stehe nun im Vordergrund, dass es ein Hockey-Spiel gebe. «Auf der Strafbank gewinnt man keine Eishockeyspiele.»
Die Halbfinal-Serie zwischen den beiden Clubs wird immer dramatischer. Der erste Halbfinal-Battle zwischen den beiden Clubs endet mit 12 Toren (10:2 für den Tiger) und 91 Strafminuten. In Spiel zwei fallen 13 Tore (9:4 für den Tiger) und 87 Strafminuten. Anders gesagt: 2 Spiele, 25 Tore, 178 Strafminuten.
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SCB-Boss sauer
Marc Lüthi: «Lausanne ist keine Übermannschaft»SCB-Boss sauerMarc Lüthi: «Lausanne ist keine Übermannschaft»
Marc Lüthi hat die 1:2-Pleite in Lausanne noch nicht verdaut – und lässt auf der klubeigenen Homepage Dampf ab.Der SCB hat das zweite Viertelfinal-Duell in Lausanne mit 1:2 verloren. Die Berner agierten dabei viel zu passiv und kamen während den ersten zwei Dritteln nur zu sechs Torschüssen. Lausanne-Goalie Cristobal Huet machte mitten im Spiel gar Dehnübungen.
Das und der Ausgleich in der Serie brachten Boss Marc Lüthi auf die Palme. Zum ersten Mal seit der Amtsübernahme von Trainer Guy Boucher im Januar 2014 äussert sich Lüthi zum Sport.
Der CEO schreibt auf der klubeigenen Homepage: «Ich bin immer noch stinkig. Richtig stinkig, weil wir gestern verloren haben – und weil wir einfach schlechter waren als Lausanne. Ich hasse es, zu verlieren und noch mehr hasse ich es, so zu verlieren. Nicht weil ich denke, dass Lausanne einfach zu schlagen ist, nein ganz und gar nicht. Aber die Waadtländer sind auch keine Übermannschaft.»
Lüthi sieht seine Zeilen als Momentaufnahme. Er habe eine Kolumne und müsse einmal pro Monat etwas schreiben. Klar ist: Der SCB-Boss bringt mit seinen Aussagen endlich etwas Pfeffer in die wohl langweiligste Playoff-Serie.
Und er richtet sich auch an die Fans: «An jedem Heimspiel gibt es Hirnis, die nichts Besseres zu tun haben, als irgendwelche Gegenstände aufs Eis zu werfen. Mittlerweile sind wir bei hohen vierstelligen Bussen pro Ereignis angelangt. Dies finde ich überhaupt nicht cool, respektive richtig Scheisse.»
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Interview mit Niklas Persson
leider in schwedisch
vielleicht kann@ lenny the swede ein bisschen übersetzen
Niklas Persson hat die letzten 2 Saisons in der NLA bei den Tabellennachzügler Rapperswil verbracht. Als er jetzt vor die harte Aufgabe einer Quali steht, teilt er mit, daß Spiele im Nationalmannschaft für ihm zweitrangig sei, da der Ligaverbleib für ihm wichtiger sei.
"Wenn ich ehrlich bin zerrt es mental in dieser Situation zu sein, wo wir sind, mit einen gewaltigen Fokus auf den Verbleib in der NLA", sagt er zu "hockeysverige.se".
Niklas Persson entschied sich 2 Saisons her, das ruhmreiche CSKA Moskva zu verlassen. Seine neue Adresse wurde Rapperswil-Jona, der sich auf den Weg zwischen Zürich und Lichtenstein liegt.
Die Mannschaft war während mehrere Jahren erfolgreich, aber heuer war man abgeschlagen das schlechteste Mannschaft der Liga, und jetzt wartet die ungewisse Quali um den Verbleib in der NLA.Für Niklas Perssons Teil hat die Übersiedelung einen Aufstieg bedeutet. In 43 Spiele hat er 17 Tore erzielt, und total 39 Punkte erreicht. Dadurch wurde er hinter Nicklas Danielsson, der in 46 Spiele 19 Tore produzierte, und es gesamt auf 47 Punkte brachte, 2.-beste Scorer.
"Der Saison fing für das Team ganz unten an, aber wir haben uns beständig gesteigert. Es gibt eine Idee hinter die Neuerwerbe im vergangenen Sommer, und wie man die Mannschaft aufbauen und entwickeln möchte. Der Plan als solches hat keine Fehler. Das Problem ist aber, daß wir nicht schnell genug uns verbessert haben", erzählt N.P. hockeysverige.se.
"Ich sehe eine positive Entwicklung des Teams übers Jahr, aber wir haben nicht die Punkte erkämpft, die wir wollten, und nicht genügend schnell die Entwicklungsschritte, die erfordelich waren, erreicht. Deswegen sitzen wir in der jetztige Situation. Persönlich hat es das ganze Jahr gut funktioniert, aber klarerweise hätte man sich gewünscht, daß wir mehr Punkte erreicht hätten."
Es besteht auch gewisse Unterschiede zwischen der Rolle, die N.P. von Coach Anders Eldebrink bekommen hat, und die die er bei CSKA zu spielen hatte.
"Logisch habe ich mehr Eiszeit in PP, und ähnliches hier, was mich sehr viel Spaß bereitet, aber sonst habe ich die gleiche Rolle. Es wird mehr Offensivspiel in Vergleich zu den 2 Saisons in Moskau. Vor allem im 2. Jahr bei CSKA, während der NHL-Lock out, hatte ich gänzlich andere Aufgaben. In Anbetracht der Spieler, die wir damals hatten, mußte ich erheblich mehr Defensivarbeit leisten. Hier bin ich in der Offensivfunktion, die ich währen der Großteil meines Karriers innehatte, zurückgekehrt.VON 11 MILLIONEN EINWOHNER ZUM 26 000
Moskau hat rund 11 Millionen Einwohner, während Rapperswil-Jona etwa 26 000 hat.
Dadurch ist es eine gewaltig große soziale Umstellung für N.P. und seiner Familie.
"Es ist wirklich eine riesige Unterschied. Schweiz ist so ein ruhiges Land", lacht Niklas Persson und setzt fort:
"Rapperswil ist sehr klein, und wir wohnen knapp außerhalb der Stadt . Geographisch gesehen ist die Lage perfekt. Wir fahren in 20-25 Minuten nach Zürich, und binnen einer Stunde sind wir in superfeinen Skiorte. Es gibt immer etwas zu tun, und vor allem in der ist hier ganz souverän.
Moskau ist eine Großstadt mit alles an Aktivitäten, egal welcher Wochentag. Es gibt immer etwas zu unternehmen.
Hier ist es erheblich ruhiger, und ein ganz anderes Tempo, als in Moskau. Einiges davon fehlt uns, aber wir fühlen uns wohl, und schätzen das, was wir Rapperswil haben.".
Niklas Persson ist bei weitem nicht der einzige Schwede im Team, und als Topspieler finden wir auch Johan Fransson, Mikael Johansson, und den vorher erwähten Danielsson.– Hur vi får dagarna att gå vid sidan av hockeyn? Jag har ju barn så dom
ser till att jag får dagarna att gå ganska rejält faktiskt, haha…– Skolan är tuff här nere och ställer höga krav på barnen. Våra barn
kämpar på ordentligt och är också jätteduktiga i skolan. Det är läxor
och det ska skjutsas till aktiviteter på kvällar och allt sådant.
Självklart försöker man hitta på lite grejer både med vår egen familj
och dom andra familjerna som är här nere.– Vi utnyttjar det Schweiz har att erbjuda. Man vet aldrig hur länge man
får stanna här nere. Det gäller att njuta, se till att man upplever
lite grejer och att barnen får vara med och lära sig uppskatta det som
finns hemma och det som finns här. Så vi får dagarna att gå.Blir det en speciell situation och relation till tränaren då han är svensk?
- Ja, det tror jag kanske att det blir. Nu har jag ett par säsonger
bakom mig och har en roll i gruppen där jag företräder laget i mycket av
det som diskuteras mellan coacher och spelare.– Att han sedan är svensk och att jag har haft med Anders att göra innan
Rapperswil påverkar. I alla fall jag är väldigt hemma med hur han vill
spela hockey och utföra sin spelidé. Klart att det då blir en annorlunda
relation.– Sedan är Anders som han är. Han är rak och ärlig samtidigt som han är
en varm människa som vill att alla ska ha det bra och involverade. Han
är en tränare som har och vill också ha en bra relation med sina
spelare.”SJU TRÄNARE PÅ SEX SÄSONGER”
Anders Eldebrink var assisterande förbundskapten till Bengt-Åke
Gustafsson under flera säsonger och svenska tränare har ett mycket gott
anseende i Schweiz. Trots att Rapperswil ligger sist i ligan tycker
Niklas Persson att respekten för Eldebrink är stor inom klubben.– Han har gjort det bra här nere, först som spelare och sedan som
tränare. Han byggde upp Klotens organisation här nere och tog laget till
jag vet inte hur många finaler utan att lyckas vinna.– Här i Rapperswil har det varit många sparkade tränare. Jag tror att
innan han kom hit så har det varit sju tränare på sex säsonger som har
fått sparken. När han kom hit räddade han kvar laget och redan första
året var det uttalat att man skulle bygga om. Anders skulle få den tid
som behövs för att bygga ett lag här för att Rapperswil ska få en
nystart.– Den respekten, det kunnandet han besitter och den rollen är inte
förändrad. Man har förtroende för Anders och anledningen till vart vi
ligger i serien och har gjort så här långt ska absolut inte göra att det
faller någon skugga över honom. Han gör sitt bästa, ser till att vi är
förberedda och lär oss hockey varje dag. Anders och vår assisterande
coach, Michel Zeiter, gör ett kanonjobb på det sättet.– Det är kunnandet i laget som helt enkelt inte har räckt till. Anders
har ett år kvar på kontraktet. Det är sagt att han ska få vara kvar och
få dom här tre åren på sig. Det han har gjort här i Rapperswil ska
egentligen utvärderas efter nästa säsong. Än så länge tycker jag att han
gjort ett kanonjobb.Nu väntar alltså kval för Rapperwil.
– Som jag sa så tycker att vi spelat bättre och bättre under hela
säsongen. Framförallt sajnade vi tre, fyra spelare som jag tycker är
jättebra sajningar och som gått in och tagit viktiga roller i laget. Dom
har kommit in bra och hjälpt laget både genom att vara bra själva, men
även gjort att vi har mer spelare att välja på och en bredare trupp.– Vi har fått en liten annan konkurrens situation och laget har blivit
bättre av det. Alla har tagit det på ett bra sätt. Det är en av
anledningarna till att vi just blivit bättre och bättre. Framförallt på
slutet har vi spelat stabilt och bra.– Jag ser att dom sex matcherna som kommer nu är en uppbyggnadsperiod
mot att vi ska hålla oss kvar. Det ser bra ut och vi kan börja förbereda
oss mentalt för dom här sju matcherna medan dom andra sju lagen
fortfarande kan slippa spela bäst av sju och måste lägga fokus på det.
På så sätt har vi ett mentalt övertag.Niklas Persson skrev nyligen ett så kallat 1+1-årskontrakt med
Rapperswil och så långt som vad som händer efter att det kontraktet gått
ut är inget som han tänker på idag.– När jag kom hit hade jag ett mål, vilket jag förstod var en utmaning,
och det var att ta Rapperswil till slutspel. Det har vi inte riktigt
lyckas med ännu. Om vi räknar ihop poängen fått under dom två säsonger
jag har varit här så kanske vi skulle ta oss till slutspel, skrattar
Persson.– Jag har inte uppnått målet och jag känner att det finns en potential i
den här klubben för att nå slutspel. Jag tycker att vi är på rätt väg
och jag tycker att våra fans förtjänar en slutspelsplats. Därför kände
jag att jag inte var klar i Rapperswil och har mer att ge här.– Den sociala situationen där familjen trivs så bra som dom gör där
barnen trivs i skolan betyder mycket. Det kändes nummer ett när det
gällde att ge det här minst en säsong till.Du spelade i Tre Kronor så sent som förra säsongen, vilken dialog
har du kring spela i landslaget den här säsongen med Pär Mårts och Peter
Popovic?– Jag har pratat med dom, det har jag gjort. Ska jag vara helt ärlig så
tar det mycket mentalt att vara här nere i den situation som vi är i.
Det är ett väldigt fokus på att hålla oss kvar i NLA med Rapperswil.– Just nu ligger landslaget i andra hand. Sedan har jag alltid sagt att
det är kul att spela i Tre Kronor och att det alltid är en ära att få
dra på sig den blågula tröjan. Kommer frågan igen har jag mycket svårt
att se att jag skulle säga nej.@TsaTsa In Anbetracht der späten Stunde, mache ich Mal eine Pause, und setzte die Arbeit später fort.
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@ Lenny the Swede. erstmal danke für deine mühe
Ging Josh Holden wieder einmal zu weit?
Josh Holden ist zurück und zaubert mit zwei Treffern und einer Vorlage gleich einmal ein ordentliches Feuerwerk aufs Eis.Sein Auftritt wird aber nicht nur deswegen in Erinnerung bleiben. Kommt auf den Kanadier erneut eine Sperre zu oder war alles nur halb so wild?
Holden sofort auffälligste Figur auf dem EisBei seinem Comeback nach acht Spielsperren riss Josh Holden das Zepter an sich. Zusammen mit Lino Martschini und Reto Suri sorgte er für sämtliche drei Tore, die die Zuger bei der zweiten Heimniederlage gegen Davos erzielten. Damit ist eingetreten, was Eishockey-Experte Klaus Zaugg vor dem Spiel prophezeit hat: Holden hat sofort wieder eine zentrale Rolle als Leader und Antreiber im Zuger Spiel eingenommen.
Es ist aber noch etwas eingetreten, was Zaugg vorhergesagt hat: ''Es kann schon im ersten Match nach seinem Comeback wieder zu einem Eklat kommen'', so der Experte vor dem Spiel. Der Zuger Mann fürs Grobe war für eine Aktion zuständig, die im noch für Gesprächsstoff sorgen wird: Am Rande einer Keilerei zwischen Reto Suri und Andres Ambühl näherte er sich von hinten dem Davoser Noah Schneeberger, schob ihm seinen Stock zwischen die Beine, um ihn danach voll in seine Weichteile zu rammen.
''Das ist für mich kompletter Wahnsinn!''Morgan Samuelsson ereiferte sich im ''Teleclub''-Studio direkt nach der ersten Drittelspause. ''Das ist für mich kompletter Wahnsinn. So etwas darf man nicht, da darf der Stock nie vorhanden sein - und er macht das mit Absicht! Die Situation ist schon beinahe ausgestanden und dann haut er ihm voll in die Eier'', so der Schwede.
Sein Studio-Kollege Kent Ruhnke war etwas gehaltener. ''Das ist einfach Josh Holden - er ist ein schmutziger Spieler, der solche Dinge vor allem versteckt macht. Er hat das gemacht, die Kamera hat es gesehen, die Schiedsrichter nicht - wir werden sehen, was passiert.''
Hat die Aktion für Josh Holden etwa noch Folgen? Denkbar wäre es, wenngleich bis zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt ist, ob ein Verfahren gegen den 37-Jährigen eingeleitet wird. Überraschen würde es indes nicht, wenngleich Schneeberger wohl kaum körperliche Folgen davontragen wird: Holden ist Punkto Eskapaden ein gebranntes Kind.
Lange Sperren kennzeichnen seine KarriereWir erinnern uns bei Josh Holden nämlich nicht nur an einen hervorragenden Center; einen Teamplayer und effizienten Skorer, sondern auch an einen verrückten Spieler, der so einiges auf dem Kerbholz hat.
Erst im Januar 2015 wurde der 37-Jährige aus Calgary für acht Spiele aus dem Verkehr gezogen, nachdem er mit einem Stockschlag Klotens Tommi Santala den Arm brach.
Im Oktober 2013 sorgte er mit einem Check an den Kopf von Luganos Julien Vauclair für schweizweites Kopfschütteln und eine Hirnerschütterung bei seinem Gegner. Auch hier wurde er für acht Spiele gesperrt.
Christian Dubé hiess Holdens Opfer im September 2011. Er musste das Eis nach einer Charge mit erhobenem Ellbogen verletzt verlassen. Die Strafe für den Zuger? Acht Spielsperren.
Drei Spiele musste der Kanadier aussetzen, als er im November 2010 seinen Rapperswiler Gegenspieler Lukas Grauwiler mit einem Check gegen den Kopf verletzte.
Ein zweihändiger Stockschlag in die Kniekehle von Rapperswils Thierry Paterlini war im Oktober 2009 dafür zuständig, dass Josh Holden drei Spiele gesperrt wurde.
Als Holden noch bei Fribourg spielte, erhielt er die erste längere Strafe: Im April 2006 streckte er seinen Bieler Gegenüber Cyrill Pasche mit einem Stockstich ins Gesicht nieder. Nur durch ein Zufall blieb Pasche unverletzt.
Ob Holdens Verhalten in der dritten Viertelfinal-Partie gegen Davos nun bestraft wird oder nicht: Der Kanadier hat einmal mehr einiges an Staub aufgewirbelt. Er sorgte damit in einer bisher verhältnismässig ruhigen Serie für Zündstoff - Zug gegen Davos ist definitiv lanciert. Die Zentralschweizer stehen nach der zweiten Heimniederlage nun wieder unter Zugzwang... (rez)
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Video: Southampton FC auf Davoser Eis
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«Wir müssen beweisen, dass wir besser sind»
Der ZSC liegt in den Viertelfinals gegen Biel nach der 2:3-Niederlage nach Penaltys 1:2 zurück. Lions-Topskorer Roman Wick nimmt zur ungemütlichen Lage Stellung.
Von Florian A. Lehmann16:55Roman Wick, wie verdaut man im Playoff eine Heimniederlage nach Penaltys? Konnten Sie überhaupt nach dem Spiel etwas Schlaf finden?
In den Playoffs muss man ein Kurzzeitgedächtnis haben. Da kann man nicht lange an einer Niederlage herumstudieren. Alles, was wir heute Morgen gemacht haben, ist bereits auf das dritte Duell fokussiert gewesen: Wir haben die Partie von gestern Abend analysiert. Und wir haben klar gesagt, dass wir das vierte Spiel in Biel gewinnen werden.Warum haben Sie gestern keinen Penalty geschossen?
Keine Ahnung. Es ist Sache des Headcoachs, zu entscheiden, wer zu den Penaltys anlaufen darf und wer nicht. Der Trainer rotiert dabei bei den Penaltyschützen.Hand aufs Herz: Haben Sie und Ihre Teamkollegen den EHC Biel so kompakt und stark erwartet?
Wir haben schon gewusst, dass die Bieler eine gute Truppe sind. Weil sie in den letzten Wochen noch um den achten Viertelfinalplatz kämpfen mussten, sind sie schon von Beginn der Serie an im Playoff-Rhythmus drin gewesen. Aber mittlerweile wissen wir, mit wem wir es zu tun haben, gegen wen wir spielen. Jetzt müssen wir beweisen, dass wir die bessere Mannschaft sind.Man darf auch hinzufügen: Biels Torhüter Simon Rytz ist in der Form seines Lebens.
Das würde ich nicht unbedingt sagen. Gewiss, er ist ein guter Goalie und hat momentan sehr viel Selbstvertrauen. Ihn als eine fast unüberwindbare Wand zu bezeichnen, wäre dennoch verfehlt.Auffallend war bisher, wie der ZSC bei den beiden Heimspielen Mühe hatte, in die Gänge zu kommen. Haben Team und Coach diesen Fakt besprochen?
Ja, das haben wir. In den ersten beiden Heimspielen war dies tatsächlich der Fall. Am Dienstag in Biel war das kein Problem. Wir dürfen jetzt aber nicht mit «hätte» und «wenn» auf die jüngste Vergangenheit zurückblicken. Wir müssen und können uns nur verbessern. Es gilt für uns nur der Blick nach vorn.Was muss der Qualifikationssieger ZSC Lions im vierten Duell besser machen, damit er die Viertelfinalserie ausgleichen kann?
Unser Start muss besser werden und unser Spiel in der neutralen Zone. Diese müssen wir schneller und präziser überbrücken. Es ist die Taktik der Bieler, diese Mittelzone eng zu machen, und komischerweise bleiben wir dort viel zu oft hängen. Wir wollen auch versuchen, einfacher zu spielen. Dann sind unsere Chancen intakt, auch zum zweiten Mal in Biel zu gewinnen. Wir müssen unbedingt positiv bleiben. Es steht zwar 2:1 für Biel, aber es braucht vier Siege, um weiterzukommen.Dann wird der Schweizer Meister über die Viertelfinals hinaus in diesem Playoff mitspielen?
Auf jeden Fall.
(Tagesanzeiger.ch/Newsnet) -
Geliebt, gefürchtet, gesperrt. Im Playoff gewinnen Härte und Provokationen an Bedeutung. Spezialisten wie Dino Wieser und Thomas Rüfenacht bewegen sich dabei stets auf einem schmalen Grat.
Und dann kam er. Kaum auf dem Eis, krachte es. Der Zuger Nico Dünner lag mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber unverletzt am Boden, gecheckt von Dino Wieser, dem Davoser. Dieser zog aufrecht von dannen, den Mund offen, darin ein schwarzes Loch. Zwei Frontzähne fehlen – Resultat früherer Scharmützel. Wieser in dieser Viertelfinalserie zuzuschauen, ist ein Ereignis. Als wäre er die Bündner Ausgeburt der schwarzen Bestie, springt er jeden Gegner an. Unerbittlich. Checken, einschüchtern, zermürben.
Das Spiel mit der Härte, es gewinnt im Playoff an Bedeutung. Der Gegner ist mehrmals der gleiche. Darum zahlt es sich aus, Spuren zu hinterlassen, ihm unter die Haut zu fahren. Es ist die Zeit der Raubeine und Provokateure.
Das harte Spiel, sagt Sven Leuenberger, Sportchef des SC Bern, könne man nicht einfach lernen: «Das liegt im Naturell des Spielers.» Dem pflichtet Roman Wieser, Vater der beiden HCDStürmer Dino und Marc, bei. Der Förster und Jäger war früher viel mit seinen Buben im Prättigau in der Natur. Sie streiften gemeinsam durch Wälder und bestiegen Berge. «Wenn meine Söhne etwas von mir gelernt haben, dann dies: Dass man nicht jammert. Nicht ‹ umeliiret › . Nicht aufgibt.» Dieser Umgang mit Schmerzen, auch die Sturheit, sie auszuhalten, liess sie auf dem Eis immer schon dorthin gehen, wo es wehtut. Vor das Tor, in die Ecken. Vater Wieser erinnert sich an ein Moskito-Spiel gegen Rapperswil-Jona. Der 12-jährige Dino checkte seinen Gegenspieler brachial in die Bande, worauf ihn der Schiedsrichter in die Garderobe schickte, begleitet von Rufen aufgebrachter Eltern («So einen sollte man nicht mehr aufs Eis lassen!»). Wieser junior sass weinend da und verstand die Welt nicht mehr. Der Check war regelkonform, doch zu viel für jene Stufe.
Saraults Preis für seine Härte: Vier Operationen an der Schulter
Als ehemaliger Verteidiger hat Sven Leuenberger seine Erfahrungen mit diesem Spielertyp gemacht. «Wenn ein Abwehrspieler weiss, da kommt jedes Mal ein Stürmer mit Volltempo und wird ihn attackieren, dann geht er nicht mehr mit letzter Konsequenz in die Ecken», sagt er. «Er wird ängstlich, verliert die Ruhe und macht Fehler.» Dieses Gefühl der Angst nerve. Genau das wolle der Stürmer erreichen.Wieser beherrscht dies vorzüglich, ebenso Tristan Scherwey (Bern). Einer der dieses Spiel aber auf die Spitze trieb, war Yves Sarault: ein Mann gross wie ein Wandschrank, gefürchtet für seine Checks. Der ehemalige Meisterstürmer des SCB und HCD ist heute AssistenzCoach in Lausanne. «Mein Ziel war es immer, den härtesten aller möglichen Checks zu machen, um dem Gegner wehzutun», sagt Sarault, «ihn aber nicht zu verletzen.» Mit Erfolg: Er schüchterte den Gegner ein, gleichzeitig beschützte er seine Kameraden und stachelte das Publikum an. Gold wert sei er gewesen, erzählen ehemalige Mitspieler. Heute zahlt Sarault den Preis für seine Spielweise: Vier Schulteroperationen musste er über sich ergehen lassen, einen sauberen Backhandpass kann er nicht mehr spielen.
Doch es ist nicht nur die harte Spielweise, die den Gegner zermürbt oder eine Frustreaktion auslöst. Es sind auch die Provokationen. Versteckte Schläge, Haken, Beleidigungen, symbolträchtige Gesten: Zugs Bill McDougall schaufelte HCD-Trainer Arno Del Curto im Final 1998 mit dem Stock eine Ladung Schnee ins Gesicht. Und ZSC-Haudegen Rolf Schrepfer deckte einst Luganos Philippe Bozon so lange mit Faustschlägen und verbalen Seitenhieben ein («Secondhand-Ausländer» etwa), bis sich dieser zu einem wüsten Frustfoul hinreissen liess.
Rüfenacht: Nie Beschimpfungen gegen Mütter oder Freundinnen
Heute zeigt sich Berns Thomas Rüfenacht als Spezialist: «Meist suche ich mir jemanden, dem es gerade nicht läuft, und provoziere ihn so lange, bis er reagiert.» Den Gegner touchieren, schubsen, mit dem Handschuh ins Gesicht fassen, ihn auslachen. «Drecklen», sagt dem Rüfenacht. Und eben ihn verbal provozieren. «Ich mache das in Englisch. Und nie gegen Mütter oder Freundinnen.» Seine aggressive Spielweise könne die Mitspieler mitreissen. Es sei aber stets eine Gratwanderung. «Schnell ist die Linie des Erlaubten überschritten», ist sich Rüfenacht bewusst.Ein extremes Beispiel aus dem Kreis der Bösewichte lieferte der Zuger Johann Morant, ein Hobby-Kickboxer. Im Playoff-Final 2012 packte der damalige SCB-Verteidiger den Zürcher Cyrill Bühler, prügelte heftig auf ihn ein und stiess im Rausch den Linienrichter um. Die Folge: 14 Spielsperren.
«Darum», sagt Rüfenacht, «muss ich immer abwägen, ob es sich lohnt oder ob ich der Mannschaft nicht eher schade.» (SonntagsZeitung)
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NLA-Play-offs: Imagepflege im Frühling
Die Play-offs sind die schönste Zeit der Eishockey-Saison. Doch wirtschaftlich sind sie vor allem Werbung in eigener Sache. Über finanziellen Erfolg entscheiden die Qualifikationsmonate.Marc Lüthi ist stinkig. Und zwar nicht einfach so stinkig, sondern richtig stinkig. Zumindest schreibt er das am Mittwoch in seiner Kolumne auf der klubeigenen Website. Der Auftritt seines Teams gegen den Aussenseiter aus Lausanne liegt dem charismatischen Geschäftsführer des SC Bern auf dem Magen. Er weiss, dass der treue Anhang seines Klubs etwas Mitgefühl verdient hat. Denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Deshalb zeigt Lüthi dem Publikum über seinen Hirtenbrief Anteilnahme und spendet gleich auch Hoffnung. «Schon morgen geht es weiter.»
Gleichzeitig nutzt er die Gelegenheit auch, um dem einen oder anderen seiner fehlgeleiteten Schäfchen die Leviten zu lesen. Das tönt dann so: «Und wenn wir schon beim Spiel von morgen sind: An jedem Heimspiel gibt es Hirnis, die nichts Besseres zu tun haben, als irgendwelche Gegenstände aufs Eis zu werfen. Mittlerweile sind wir bei hohen vierstelligen Bussen für den SCB pro Ereignis angelangt. Dies finde ich überhaupt nicht cool respektive richtig Scheisse. Also, bitte sein lassen. Danke.
PS: Dies gilt auch für Papierflieger und dergleichen.»
Im Slot mit Marc LüthiDas ist Marc Lüthi, wie er leibt und lebt. Früher und schneller als andere hat er realisiert, dass Eishockey nicht nur ein faszinierender Sport, sondern auch ein blendendes Geschäft ist. Man muss es nur richtig anpacken. Deshalb mischt er sich auch immer wieder unter das gemeine Fussvolk – wenn, wie im aktuellen Fall, auch nur über die Website des Klubs. Im Manager-Deutsch heissen diese gelegentlichen Ansprachen denn auch nicht «Hirtenbrief», sondern «Im Slot mit Marc Lüthi». Im Slot, dem Raum vor den Toren, da «tätschts». Das ist die Sprache, welche der normale Eishockey-Anhänger liebt und versteht.
Nun ist Play-off-Zeit, und da sind Emotionen und klare Worte noch wichtiger als ohnehin schon. Niemand kann das besser beurteilen als Lüthi und seine Gemeinde. Vor einem Jahr hatte der SCB statt in den Play-offs gegen die ZSC Lions, den HCD oder Gottéron um den Titel in der Klassierungsrunde gegen Zug, Biel und die Rapperswil-Jona Lakers um die goldene Ananas gespielt. Der Spass war überschaubar. Zuweilen verloren sich noch knapp 6000 Zuschauer auf der mächtigen Stehplatzrampe, dem Stolz der Berner Eishockey-Seele. Statt heisse Emotionen sah man vornehmlich kalten Beton. Lüthi «tschuderets» noch heute bei der blossen Erinnerung.
Es gibt aber noch einen anderen, handfesteren Grund, weshalb Lüthi in diesen Wochen nicht «stinkig» sein will: In den Play-offs wird die wirtschaftliche Basis für die nächste Saison gelegt. Es geht gar nicht so sehr darum, wie viel man in den zwei bis sechs Wochen einnimmt. Entscheidend ist vielmehr, welchen Eindruck man hinterlässt. Matthias Berner, trotz seinem Namen ein waschechter Zürcher und als CEO der Kloten Flyers ein Konkurrent von Marc Lüthi und seinem SCB, sagt: «Man tritt potenziellen Partnern in den Verhandlungen ganz anders gegenüber, wenn man den Erfolg im Rücken hat.»
Berner weiss, wovon er spricht. In seinen mittlerweile zwei Jahren als CEO der Flyers hat er schon als Play-out-Teilnehmer (2013) und als Play-off-Finalist (2014) mit potenziellen Sponsoren verhandelt. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Es geht gar nicht so sehr darum, wie viel Geld man in den Play-offs einnimmt oder eben nicht. Die Zeiten, in denen jeder Meistertitel unweigerlich in eine kleine bis mittlere Sanierung gipfelte, weil die Meisterprämien den Finanzhaushalt über den Haufen warfen, sind längst vorüber. Nicht nur in Bern denkt man mittlerweile unternehmerisch genug, um sich wirtschaftlich nicht blind den Launen der Spieler auszuliefern, sondern diese einzubinden. Der SCB etwa kennt ein Malus-System. Die verpassten Play-offs letztes Frühjahr kosteten seine Spieler 15 Prozent ihres Basislohns. Eine Reduktion von fünf Prozent gibt es auch, wenn der SCB die Qualifikation nicht unter den Top 4 beendet.
Wenn es um den Erfolg geht, dann ist bei Lüthi fertig mit Nachsicht und Anteilnahme. Dafür partizipieren die Spieler ab der Halbfinal-Qualifikation an den Zuschauereinnahmen. So wird das wirtschaftliche Risiko abgefedert. Die meisten Klubs haben mittlerweile ähnliche Systeme adaptiert (siehe Beispiele im Kasten). Bei den ZSC Lions etwa basiert das Budget auf der Halbfinal-Qualifikation. Das sei jenes Ziel, dass der Klub zuletzt im Schnitt erreicht habe, sagt der CEO Peter Zahner.
Zahner sagt: «Lange galt das Bonmot: Wirtschaftlich am interessantesten sei es, den Play-off-Final zu verlieren. Das stimmt höchstens kurzfristig. Denn es gibt kein besseres Verkaufsargument als den Erfolg.» Die Lions sind ein schlagendes Beispiel dafür: Die Zahl der verkauften Saisonkarten ist innerhalb von fünf Jahren um 50 Prozent gestiegen – von rund 5000 am Ende des letzten Jahrzehnts auf nun 7419. «Allein im Vergleich zur letzten Saison haben wir ein Plus von 583», sagt er.
Zahner muss die Zahl nicht nachschlagen, sie ist essenziell. Für ihn sind Play-offs dann wirtschaftlich erfolgreich, wenn sie kostenneutral sind. Die letzten sechs Wochen der Saison dürfen den Klub nicht noch etwas kosten. Ähnlich argumentiert auch Lüthi, der sagt: «In der Qualifikation ist bei uns alles kommerziell ausgerichtet; in den Play-offs aber zählt nur noch der Sport.»
Das lässt erahnen, wie schwierig es für die Rapperswil-Jona Lakers ist, einigermassen erfolgreich zu wirtschaften. Ihre letzte Play-off-Teilnahme liegt sieben Jahre zurück. Regelmässig stehen sie frühzeitig als Play-out-Teilnehmer fest und müssen ihr Publikum danach mit Zukunftsstrategien bei der Stange halten. Der Geschäftsführer Roger Sigg sagt: «Wir planen mit zwei Budgets: einem für die Play-offs, einem zweiten für die Play-outs.» Phasen wie die gegenwärtige, in der die Lakers gerade ungewöhnlich viel gewinnen, beleben das Geschäft, schüren aber auch die Euphorie. «Ich stehe fast täglich auf die Bremse; die wichtigste Meisterschaftsphase beginnt für uns erst in einer guten Woche», sagt Sigg.
Loch bei den TicketverkäufenDann wird der Play-out-Final beginnen: gegen Fribourg-Gottéron, Ambri-Piotta oder die Kloten Flyers. Der Misserfolg der vergangenen Jahre sorgt dafür, dass die Zuschauer in Rapperswil-Jona jenen Spielen entgegenfiebern. Sie versprechen zum Saisonhöhepunkt zu werden. Für Fribourg-Gottéron oder die Kloten Flyers, die vor zwei Jahren beziehungsweise einem Jahr noch im Final gestanden haben, wären solche Spiele nebst einer sportlichen Gefahr auch eine finanzielle Belastung. In beiden Klubs zeichnet sich bereits jetzt ab, dass sie die Saison mit siebenstelligen Defiziten abschliessen werden. Beide haben je einen Trainerwechsel, einige nicht budgetierte Spielertransfers sowie einen Einbruch von über 300 Zuschauern pro Match zu verkraften. In Kloten ist das Loch bei den Zuschauereinnahmen noch höher. Weil nach der erfolgreichen letzten Saison 450 Saisonkarten mehr verkauft wurden, beträgt der Einbruch an der Tageskasse in Wahrheit fast 800 Tickets pro Spiel. Dazu kommt der Imageschaden. Insider rechnen damit, dass das Defizit gegen neun Millionen Franken betragen wird. Was ist schon eine Play-off-Niederlage im Vergleich mit einer verpatzten Qualifikation.
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Schwalben-Alarm bei Crawford und Schläpfer
von Marcel AllemannDas Duell zwischen den ZSC Lions und Biel hat es in sich: Tolle Spiele und zwei Trainer, die neben dem Eis für verbales Spektakel sorgen.
Was der EHC Biel und die ZSC Lions derzeit in den Playoff-Viertelfinals bieten, ist grandiose Unterhaltung. Am Donnerstag gab es ein an Spektakel nicht mehr zu überbietendes Penaltyschiessen mit dem besseren Ende (3:2) für Biel. Am Samstag kämpfte sich der Favorit trotz drei Strafen wegen zu vielen Spielern auf dem Eis (!) unter anderem wegen einem unglaublichen Shorthander eine Minute vor Schluss in die Serie zurück. Es steht nun 2:2.
Crawford: «Das gehört sich nicht!»
Nach dem Spiel ging der Schlagabtausch in den Katakomben weiter. Es kam zum zweiten Akt des verbalen Duells zwischen ZSC-Coach Marc Crawford und Biel-Trainer Kevin Schläpfer, nachdem sich die beiden bereits in Spiel 1 – damals an der Bande – in die Haare geraten waren. So beschuldigte Crawford die Bieler, Schwalben zu produzieren: «Das ist eine Unsitte, gehört sich nicht und muss sofort aufhören! Denn für die Schiedsrichter ist es schwer, zu sehen, was wirklich ein Foul ist und was eine Schwalbe», so der Kanadier.Schläpfer sah nur eine Schwalbe – bei den ZSC Lions
Und was sagt Schläpfer zu den Vorwürfen aus Zürich? «Drei Mal gab es für die Lions Strafen wegen Wechsel-Fehlern, da müssen sie sich schon an der eigenen Nase nehmen. Und eine weitere gab es wegen eines Fausthiebs, aber eine Schwalbe ...», meinte Schläpfer fragend und ging die Partie im Kopf nochmals durch, ehe er erklärte: «Doch da es gab eine! Bei der ersten gepfiffenen Strafe gegen uns – das könnte tatsächlich eine Schwalbe gewesen sein. Aber sonst habe ich keine gesehen.»Man darf sich auf die Fortsetzung des Viertelfinalduells ZSC Lions – Biel freuen. Auf und neben dem Eis.
Lächerlich und was ür ein Kindergarten :oldie:
Sowohl die bieler so auch die zürcher prduzieren schwalben. Überhaupt produziert man in jedem spiel mindestens 1-2 schwalben, das gehört zur normalität und man probiert halt einfach so, eine strafe herauszuholen. Mir passt das auch nicht, aber gehört einfach irgendwie dazu -
Lächerlich und was ür ein Kindergarten
Sowohl die bieler so auch die zürcher prduzieren schwalben. Überhaupt produziert man in jedem spiel mindestens 1-2 schwalben, das gehört zur normalität und man probiert halt einfach so, eine strafe herauszuholen. Mir passt das auch nicht, aber gehört einfach irgendwie dazu
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Ärger mit den Schiedsrichtern
Grundsätzlich gelten für Qualifikations- und Play-off-Spiele dieselben Regeln. Und doch scheinen die Massstäbe in der entscheidenden Meisterschaftsphase zu ändern. Wer beispielsweise gesehen hat, wie der Zürcher Marc-André Bergeron den Bieler Pär Arlbrandt eine Minute vor Schluss mit dem Stock in den Rücken checkte, der musste sich fragen, weshalb es überhaupt Schiedsrichter auf dem Eis hat, wenn sie doch nicht pfeifen.
Zur Verteidigung der Schiedsrichter sei gesagt: Es ist nicht ganz einfach, Eishockeyspiele zu leiten – nicht im Winter während der langen Qualifikationsmonate, und schon gar nicht im Frühling, wenn es wirklich um etwas geht. Für irgendjemanden machen sie immer irgendetwas falsch. Dumm ist, wenn ihre Fehler – wie am Samstag – Spiele entscheiden. Hätte das Schiedsrichterduo das offensichtliche Foul von Bergeron geahndet, hätte Biel die 2:1-Führung in doppelter Überzahl wohl über die Zeit gebracht. Hätten die Referees in Davos Samuel Ernis hohen Stock im Gesicht von Gregory Sciaroni gepfiffen, hätte Nolan Diem im Gegenzug nicht zum 2:1 für Zug getroffen und der HCD das Spiel womöglich gewonnen.
Der ehemalige Trainer Kent Ruhnke ärgerte sich im Teleclub-Studio weniger über die ungeahndeten Fouls als darüber, dass die Gefoulten liegen blieben. Ruhnke ist das, was die Kanadier einen «Smoke Eater», einen Rauchfresser, nennen. Für ihn gehört die Schiedsrichterpfeife in den Play-offs in die Hose und nicht in den Mund. Die Meinung ist vertretbar. Das Problem ist, dass ausgerechnet Ruhnkes Landsleute an der Bande am lautesten schreien, wenn ein Schiedsrichter ausnahmsweise ein vermeintliches oder tatsächliches Vergehen übersieht. Die Bilder sind präsent und wiederholen sich: der tobende Guy Boucher, der schäumende Chris McSorley – oder Marc Crawford, der am Plexiglas klebt und seinen Gegenspieler mit einer Schimpftirade überzieht. Crawford übrigens hat in Biel gleich dreimal falsch gewechselt. Weshalb regt sich darüber eigentlich niemand auf?
Wenn, hätte...............
für mich sind gewisse schiris wie ein rotes tuch -
Lottergoalie? Gerber kontert Zaugg-Kritik
In der Sendung ''The Hockey Week'' von letzter Woche kritisierte Eishockey-Experte Klaus Zaugg Keeper Martin Gerber scharf: ''Wenn er nun in Kloten ein Lottergoalie geworden ist, tut mir das leid, aber man muss es sagen.'' SPORTAL HD konfrontierte Gerber mit der Kritik...''Gerber ist einer der grössten Goalies aller Zeiten. Daran messe ich ihn'', sagte Zaugg am letzten Mittwoch. Und so würde er nicht darum herumkommen, als ihn einen ''Lottergoalie'' zu nennen, fuhr der Hockey-Experte fort.
''Nie etwas Positives über Kloten geschrieben''
Der 40-Jährige reagiert zuerst mit einem Seufzer, als er auf die Kritik angesprochen wird. ''Das ist seine Sache'', sagt er ruhig.Dann aber der Konter: ''Ich glaube er hat noch nie in den letzten Jahren etwas Positives über Kloten geschrieben, soviel ich weiss'', erklärt Gerber. Zauggs Analyse überrasche ihn daher nicht.
Was Gerber und sein Teamkollege Matthias Bieber zur aktuellen Situation der Kloten Flyers in der Platzierungsrunde meinen, erfahren Sie im Video ebenfalls. (mag)
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Über kloten konnte man in den letzten Jahren auch nichts positives berichten, dieser Verein hat die gesamte Liga betrogen. Ein kleinerer Verein hätte bestimmt zwangsabsteigen müssen, hätter sich dieser so etwas erlaubt.
Aber zaugg ist trotzdem der grösste dummschnurri der eishockeyschweiz -
Feuer frei: Ehlers attackiert Schiris & SCB
Heinz Ehlers fühlt sich ungerecht behandelt: Für den Coach des Lausanne HC machten die Schiedsrichter in der Serie gegen Bern entscheidende Fehler. Ein ''Witz'' nennt er manche Entscheidungen. Und er sagt: ''Wir machen nicht so viel Politik wie der SCB.''Vielleicht ist es nicht so schlimm in Lausanne, weil es ja 'nur' der Lausanne HC ist'', sagt Ehlers. Was er anspricht: Für ihn würden sich die Schiedsrichter auswärts in Bern vom Publikum beeinflussen lassen.
''Ich erwarte, dass sie mit diesem Druck umgehen können'', so der Däne. Was die Unparteiischen laut ihm offenbar nicht können.
''Mehr Politik'' - was meint Ehlers damit?''Wenn man vor 17'000 Zuschauern spielt, sind nicht nur die Spieler, sondern auch die Schiris unter Druck.'' Aber in der Patinoire de Malley kann es doch auch sehr laut werden, oder?
''Ja, aber wir machen nicht so viel Politik wie der SCB'', antwortet Ehlers. Was genau er damit meint, will er nicht ausführen: ''Ich denke, ich habe genug gesagt.''
Diese ''Fehler'' nerven EhlersSicher ist: Ehlers nervt sich über ein gegebenes ''Offside-Tor'' des SCB in Spiel 3 und diverse nicht gepfiffenen Strafen nach angeblichen Fouls der Mutzen (v.a. wegen Beinstellens) in der 5. Partie der Serie.
''Das war der grösste Witz'', so Ehlers. Lausanne-Stürmer Juha-Pekka Hytönen stimmt dem teilweise bei, wobei er sich nicht als benachteiligt sehen will. Für ihn würden die Unparteiischen auf beiden Seiten zu viel durchlassen: ''Manchmal sieht die Serie eher nach Wrestling als nach Eishockey aus. Als gäbe es gar keine Regeln mehr...''
Der Unterschied zwischen Lausanne und Bern: ''10 Millionen''''Gegen Bern pfeifst du nicht so viele Strafen wie du es sonst machen würdest'', interpretiert Ehlers die Rolle der Schiedsrichter. In Bezug auf die Leistung sieht er wenige Unterschiede zwischen seinem Team und Bern, auch wenn man zuletzt klar unterlegen gewesen sei.
Von der taktischen Ausrichtung sei man sich aber sehr ähnlich. Wo liegt also der Unterschied? Ehlers: ''Der liegt darin, dass der SCB 10 Millionen mehr Budget hat.'' (mag)
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Ici c'est Bienne: Es gluckert und knackt im Dach des Bieler Eisstadions
Wenn sich am Donnerstagabend der EHC Biel und die ZSC Lions in Spiel 6 ihrer Playoff-Viertelfinalserie duellieren, droht ein Kapitel im Schweizer Eishockey abgeschlossen zu werden. Verliert das Heimteam, fällt
Wenn man ganz genau hin hört, nimmt man es wahr: das Gluckern und Knacken. Das Bieler Eisstadion, mittlerweile fast 43 Jahre alt, verströmt einen herben Charme. Alles wirkt ziemlich heruntergekommen. Herunter kamen auch schon Teile der Stadiondecke, worauf man Fangnetze montierte, um Spieler und Zuschauer vor der Gefahr von oben zu schützen. Das wenig vertrauenserweckende Gluckern und Knacken stammt eben aus der Dachregion. Zum Glück ist es während der Spiele immer so laut im Stadion, dass die Leute die bedrohlichen Geräusche gar nicht erst wahrnehmen.
Lange wird man sich um die Gesundheit der Besucher sowieso keine Gedanken mehr machen müssen. Nach dieser Saison ist Schluss mit (un)lustig. Der EHC Biel bezieht im Sommer sein nigelnagelneues Stadion, welches nur ein paar hundert Meter entfernt aus dem Boden gestampft wurde. Neben dem neuen Bijou, welches zusammen mit dem Fussballstadion einen beeindruckenden Komplex bildet, sieht die altehrwürdige Eishalle, welche nur noch bei hoffnungslosen Eishockey-Puristen Glücksgefühle auslöst, geradezu kläglich aus.
Verlieren die Bieler heute Abend ihr Heimspiel gegen die ZSC Lions, dann gehen in der Arena, die Bühne für viele Höhen und ebenso viele Tiefen des EHC Biel war, schon sehr bald für immer die Lichter aus. Wenn die Juniorenteams ihre Meisterschaften in wenigen Tagen beendet haben, dann hat der Eishockeyclub noch zwei Wochen Zeit, sein Hab und Gut in eine Lagerhalle zu dislozieren. Danach fahren die Bagger auf und werden das Stadion mit seinen markanten, weinroten Trägerelementen dem Erdboden gleichmachen.
Stadion lange kein Thema, jetzt schon
Aber noch ist es nicht so weit. Die Bieler sind zwar angesichts des 2:3-Rückstands in der Playoff-Viertelfinalserie gegen die ZSC Lions nur noch eine Niederlage vom Saisonende entfernt. Doch an den Schluss der bisher so erfolgreich verlaufenen Meisterschaft denkt man in Biel nicht. Deshalb wollen auch keine sentimentalen Gefühle im Zusammenhang mit dem Stadion aufkommen.Trainer Kevin Schläpfer hat das Thema bewusst die ganze Saison ausgeklammert. Primär, um den Druck von seinen Spielern weg zu nehmen – vor allem im Zusammenhang mit der neuen Arena. «Ich habe die Stadionfrage immer verdrängt. Ich hatte Angst, dass der Druck wegen der neuen Arena zu gross wird, falls wir die Playoffs verpassen. Dann hätten alle vom Abstieg geredet», erklärt Schläpfer, der nun aber den bevorstehenden Abschied als Motivationselement in die Waagschale werfen kann. «Wir haben ein volles Haus und wollen das nächste Spiel sicher gewinnen. Dann können wir, selbst wenn wir dann im siebten Playoff-Spiel verlieren sollten, immerhin sagen, dass wir die letzte Partie im alten Stadion gewonnen haben.»
Captain Tschantré denkt noch nicht ans Saisonende
Für Biel-Captain Mathieu Tschantré sind Gedanken an den bevorstehenden Abschied des Stadions, in welchem er seine gesamte Eishockey-Karriere verbracht hat, derzeit völlig fehl am Platz. «Es ist klar, dass wir dieses sechste Spiel gewinnen wollen. Ich habe das Gefühl, dass jetzt alle damit rechnen, dass wir ausscheiden. Nur, weil Zürich erstmals in dieser Serie vorne liegt, heisst das für mich noch lange nicht, dass wir keine Chance haben.» Der Bieler Captain setzt auf die Unbeschwertheit der Mannschaft: «Jeder weiss, in welch guter Position wir uns befinden und wie wir dahin gekommen sind.»Klar ist aber auch: In Biel würde die Welt selbst dann nicht untergehen, wenn heute Abend die Saison zu Ende ist. Und das Gluckern und Knacken im Dach wird mit Sicherheit vom Applaus der Zuschauer übertönt.
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«Sorry, Baggerfahrer, ihr müsst euch gedulden»
Für den EHC Biel heisst es gegen die ZSC Lions nicht nur «Siegen oder Saisonende». Sondern auch «Siegen oder die Baumaschinen kommen».Denn im Falle einer Niederlage am Donnerstag und somit auch in der Endabrechnung der Viertelfinal-Serie gegen die ZSC Lions kann die Baufirma frühzeitig auffahren und das Bieler Eisstadion dem Erdboden gleichmachen. Im Hinblick auf die nächste Saison steht der Umzug in die neue, schmucke Tissot-Arena nebenan bevor.
«Das ist schon eine spezielle Situation», gesteht der Captain und Ur-Bieler Mathieu Tschantré (30). Doch der Stürmer hat noch überhaupt keinen Bock darauf, schon jetzt aus der baufälligen Halle auszuziehen. «Sorry, liebe Baggerfahrer, ihr müsst euch noch ein wenig gedulden! Wir wollen diesen Match unbedingt gewinnen und den Abbruch hinauszögern», so die Ansage von Tschantré. Zu gerne würde man das zu Ende gehende, 42-jährige Gastspiel in der Bieler Eishalle mit einem Sieg abschliessen – unabhängig davon, was danach auch immer geschehen möge. «Wenn uns das gelingt, wäre das wirklich eine schöne Geschichte. Doch stolz bin ich auf mein Team nach dieser Saison so oder so», sagt Trainer Kevin Schläpfer.
«Vorfreude auf feudalere Arbeitsbedingungen»
Einer, der so viele Stunden wie kaum ein Zweiter im Bieler Eisstadion verbracht hat, ist Journalist Beat Moning. Seit den späten 70er-Jahren schreibt er im «Bieler Tagblatt» über den EHC Biel. Der 57-Jährige hat die drei Meistertitel (1978, 1981, 1983) als Höhepunkte ebenso miterlebt wie den absoluten Tiefpunkt mit dem Abstieg in die NLB 1995.«Das Eisstadion war für mich Hexenkessel und Wohnzimmer zugleich», erzählt Moning. «Klar kommt nun ein wenig Wehmut auf, aber für den Klub ist es höchste Zeit, dass er endlich eine neue Eishalle bekommt.» Und mit einem Lächeln fügt Moning an: «Auch ich freue mich darauf, dass ich vor meiner Pensionierung noch für ein paar Jahre feudalere Arbeitsbedingungen antreffen werde.»
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Die Odyssee Zug und deren Sicherheitswahn geht weiter!
Der nachfolgende Text wurde eins zu eins von der Ostkurve Davos kopiert. Er zeigt, wieder einmal auf, wie haltlos die Zustände in Zug sind! Willkür und Sicherheitswahn vor Vernunft und Dialog… So kann es nicht weitergehen. Ein Armutszeugnis für den EV Zug und dessen Sicherheitsdienst! Ein Abstieg von Zug wäre das Beste, was unserer Liga passieren könnte.Das erste Playoff-Spiel gegen Zug; ein unglaublicher 6-1 Auswärtssieg. Leider auch ein Spiel das wir als Szene Davos, und viele andere Davos Fans, nicht im Stadion miterlebten. Die Gründe für den Stadionboykott sind bekannt. Die hohen Sicherheitsauflagen sind dennoch kein Grund zuhause zu bleiben. Sowohl vor als auch nach dem Spiel präsentierten wir auf einer Brücke in der Nähe vom Zuger Eisstadion drei Spruchbänder. Die Spruchbänder „Gega ID-Kontrolla”, “Fankultur Erhalta“ und „Kontrollwahnsinn-los“ wurden untermalt mit Blitzer, zwei Pyros und Rauch. Ein Friedlicher Protest gegen die Sicherheitsmassnahmen in Zug.
Auf diese Aktion folgte eine Polizeikontrolle. Unsere Personalien wurden notiert, wir, sowie unsere Autos, wurden durchsucht. Eine in unseren Augen etwas überflüssige Aktion aber wir kooperierten mit der Polizei. Nach einer Stunde waren die Kontrollen vorbei. Leider war die Kontrolle nur der Anfang vom Ende.
Freitagmorgen kam Post vom EV Zug: Drei Jahre Stadionverbot! Drei Jahre Stadionverbot für was?! Wegen zwei Pyros auf einer Brücke?! Wegen einem friedlichen Protest?! Wegen der Äusserung unserer Meinung?! Das kann doch nicht wahr sein?! Doch das ist die bittere Realität! Die Realität in einer Gesellschaft, in welcher die Meinungsfreiheit so gross geschrieben wird. Besonders nach den Anschlägen in Paris, sollte man meinen, wir haben die Wertschätzung der freien Meinungsbildung verstanden. Fehlanzeige!
So sieht die Realität aus: Die Zuger Polizei hat die Personalien von zehn Jungs, die am Samstagabend kontrolliert wurden, dem EV Zug weitergeleitet, mit der Empfehlung Stadionverbot für alle auszusprechen. Der EV Zug, als Mörder der Fankultur, nahm das Angebot der Polizei dankend an und verteilte zehn Stadionverbote für jeweils drei Jahre. Anzeige wird die Polizei nicht erstatten, da sie nicht beweisen können, wer was verbrochen hat. Beweise für ein Verbrechen braucht es, für ein Stadionverbot leider nicht. Man kann willkürlich Stadionverbote verteilen. Dank dem Hooligankonkordat ist es auch nicht möglich ein solches Stadionverbot anzufechten. Kannst du dir das vorstellen, in einem freien Land wie der Schweiz? Wahrscheinlich nicht, doch so sieht es aus.
Die Folgen sind schwerwiegend: Es fehlen zehn wichtige Jungs im Stadion. Und jetzt? Spielt das eine Rolle, wenn sie nicht im Stadion sind? Es sind ja noch genügend Fans in der Ostkurve. Jedoch fehlen Jungs, welche Choreos vorbereiten, Fahnen schwingen, Stimmung machen und auch an einem Dienstag nach Genf fahren. Führungspersonen, die organisieren und planen, sind für drei Jahre ausgeschlossen. Der Kurvenfotograf und der zukünftige Capo sind ebenfalls unter den zehn erwähnten. Fünf Mitglieder der Young Supporters Davos sind für drei Jahre ausgesperrt. Sie sind diejenigen, die in Zukunft dafür verantwortlich sind, dass unsere Kurve so Farbenfroh bleibt, wie sie momentan ist. Diese zehn Stadionverbote haben grosse Folgen für die Fankultur in Davos.
So wie wir, Jungs der Szene Davos, für unsere Farben leben, gehören leider auch Stadionverbote dazu. Wir nehmen Risiken auf uns, suchen Grenzen auf, gehen darüber hinaus und spielen mit dem Gesetz. Dass dies irgendwann Konsequenzen haben wird, war klar. Die Konsequenzen werden getragen und akzeptiert. Doch in diesem Fall wurde übertrieben! Es sind Jungs bestraft worden, die nicht einmal auf der genannten Brücke waren und nur kontrolliert wurden, weil sie sich als Davos-Fans geoutet haben. Bewusst haben wir uns entschieden, nicht zum Stadion zu gehen. Bewusst sind wir in Zug nicht gross herumgelaufen. Bewusst haben wir das Spiel in einer Bar weit weg vom Stadion mitverfolgt um grösseren Ärger zu vermeiden. Bewusst haben wir uns für einen friedlichen Protest entschieden, auf der Brücke ein Transparent aufgehängt und 2 Pyros gezündet. Am gleichen Abend hielten es einige Zuger-Fans jedoch für nötig diverse Davoser anzugreifen, was natürlich keine Folgen mit sich zog. In Zug gibt es keine Stimmung, keine Fankultur, dafür reine Willkür!!
Am letzten Samstag, beim Heimspiel in Davos, wurde ernsthaft über einen Boykott diskutiert. Wir entschieden uns für Stimmung und eine Choreo, für die Mannschaft, für die Fankultur, für den Verein, welchen wir so Lieben!
Quelle: http://www.ostkurvedavos.ch/index.php?sid=1Ich bin eben wegen diesen übertriebenen sicherheitsvorkehrungen noch nie im Bosshard Stadion gewesen und werde weiterhin keinen fuss in dieses stadion setzten.Habe es nicht nötig mich auf diese art und weise demütigen zu lassen. Das gleiche gilt für die welschen stadien, in denen, so macht es jeweils den anschein, deutschschweizer und tessiner unerwünscht sind
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«Ich würde diesen Druck nicht als Problem bezeichnen» Patrick Geering und die ZSC Lions müssen am Samstag gegen den Aussenseiter EHC Biel in die Belle. Der 25-jährige Verteidiger äussert sich zur Favoritenrolle des Meisters.
Von Florian A. Lehmann
Sportredaktor
@tagesanzeigerVon ZürichHaben Sie die 1:3-Niederlage im sechsten Viertelfinal in Biel gut verdaut?
Ja. In den Playoffs empfiehlt es sich, ein kurzes Gedächtnis zu haben. Wir haben heute Vormittag die wichtigsten Szenen am Video nochmals angeschaut. Nun gilt es, den Fokus ganz auf morgen Abend zu richten.
Dann haben Sie doch einige Stunden schlafen können?
Ja, doch. Ich habe mich erholen können. Obwohl man nach Niederlagen weniger gut schläft als nach Siegen.Sie sind lange Zeit verletzt gewesen (Hirnerschütterung), dennoch sind Ihre Eiszeiten in dieser Serie gegen Biel bemerkenswert. Wie verkraften Sie diesen körperlichen Effort?
Es hilft mir, dass ich nicht erst zum Playoff zurückkehrte, sondern doch noch sechs Spiele in der Qualifikationsphase absolvieren durfte. Das gab mir die Möglichkeit, den Rhythmus zu finden. Dass ich insgesamt nur 25 Partien in der Regular Season spielte, nehme ich nicht als negativen Fakt wahr.Kritiker monieren, dass beim ZSC in diesem Playoff die letzte Konsequenz, die letzte Entschlossenheit fehlt. Teilen Sie diese Ansicht?
Teilweise war dies tatsächlich der Fall. Wir hatten doch zwei, drei Auftritte, in denen die letzte Entschlossenheit und die letzte Konsequenz fehlten. Vielleicht brauchen wir für das siebte Duell wieder dieses Gefühl, dass es um alles oder nichts geht. Man darf aber einen Aspekt nicht vergessen: Biel ist ein gutes Team, das sehr gut auf uns eingestellt ist. Jetzt müssen wir morgen so auftreten, dass man sieht und spürt: Wir wollen den Erfolg mehr als sie.Trotzdem: Haben Sie den Aussenseiter so stark, so kompakt, so zäh erwartet?
Ja, schon. Wir haben ohnehin gewusst, dass jedes Team gegen uns alles geben wird. Wir wurden in der letzten Saison Meister, also sind wir die Gejagten. Wir können nicht erwarten, dass der Gegner von uns überrascht ist. Alle Mannschaften sind glänzend eingestellt auf uns. Wir sind das zwar auch, aber alle Clubs zeigen sich gegen den Meister besonders motiviert. Es gibt generell im Playoff keine Serie mehr, in der sich eine Mannschaft glatt mit 4:0 Siegen durchsetzt. Die Liga ist einfach sehr ausgeglichen geworden.Sie und Ihre Kollegen haben in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht mit Spiel 7 (siehe Info-Box). Könnte dieser Erfahrungswert mit Entscheidungsspielen ein Vorteil für die ZSC Lions sein?
Wir haben schon mehr Erfahrung mit diesen siebten Playoff-Duellen als Biel. Aber das sind primär statistische Werte. Morgen Abend beginnt es bei null zu null, die Partie dauert 60 Minuten oder länger – wir müssen einfach alles geben. Hoffentlich ist das Hallenstadion ausverkauft. Eigentlich gibt es für uns Spieler nichts Schöneres als so eine Belle.Biels Coach Kevin Schläpfer hat stets betont: Der Druck liegt bei Zürich, egal, wie die Serie steht. Ist dieser konstante Druck ein Problem für den ZSC?
Ich würde diesen Druck nicht als Problem bezeichnen. Wir haben uns diese Favoritenrolle in den letzten Jahren hart erarbeitet. Diese Erwartungen, dieser Druck kommt ja nicht nur von den Fans, dem Management oder den Medien, sondern vor allem von uns Spielern. Wir wollen ja gewinnen. Es ist nur logisch, dass wir dann unter Druck stehen.Aber wir müssen das nicht als negativen Umstand betrachten, sondern das positiv sehen. Schliesslich haben wir jetzt wieder die Chance, etwas Spezielles zu erreichen. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass uns das gelingt. Morgen steht jetzt wieder so ein Spiel auf dem Programm, das wir einfach gewinnen müssen.
Dann wird der Meister für einmal seinen Titel verteidigen können?
Wir werden alles daran setzen, dass dies der Fall sein wird. Aber wir müssen Gas geben. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet) -
Philippe Gaydoul und die Kloten Flyers
http://www.nzz.ch/sport/eishocke…fweg-1.18501939 -
Zwei NHL-Bandengeneräle als Lehrlinge
In den NLA-Playoff-Serien SC Bern gegen Lausanne und ZSC Lions gegen Biel prallen auch zwei Trainer-Kulturen aufeinander. Die ehemaligen NHL-Coaches Marc Crawford und Guy Boucher treffen auf Kevin Schläpfer und Heinz Ehlers.
Die Playoffs sind unverhofft auch ein Kampf der Trainer-Kulturen geworden. Mit Marc Crawford (53, ZSC Lions) und Guy Boucher (43, SC Bern) sehen sich zwei ehemalige NHL-Bandengeneräle mit der helvetisch-europäischen Trainerkultur von Kevin Schläpfer (45, EHC Biel) und Heinz Ehlers (49, Lausanne HC) konfrontiert.
Beispiel Kevin Schläpfer. Biel hat soeben die ZSC Lions im 6. Spiel 3:1 besiegt. Jubel, Trubel, Party. Da ergreift Biels Trainer das Mikrofon, um die Party zu bremsen. Er mahnt über den Lautsprecher, noch nicht zu feiern. Man werde noch einmal in dieses Stadion zurückkehren. «Es war ein spontaner Entscheid von mir. Ich musste es einfach tun. Es ist noch nicht vorbei!» Diese Szene ist typisch für Biels charismatischen Trainer.
Beispiel Heinz Ehlers. Er macht vor dem 6. Spiel schlau den Schiris den Vorwurf, vor dem politisch mächtigen Bern zu kuschen und gegen Lausanne zu pfeifen. Ein Angriff auch auf die Liga. Solches Verhalten ist für einen NHL-Bandengeneral wie Marc Crawford völlig undenkbar. Er hat dafür ein Wort: «Hollywood». Nordamerikanische Cheftrainer sind im Wesen und Wirken, bei der Arbeit und im Interview viel zu strukturiert, um an solche Auftritte auch nur zu denken.
NHL wie Militär
Das hat mit der Welt zu tun, aus der sie kommen. Bei uns ist der Coach das Mädchen für alles. Er kümmert sich nicht nur um Trainings und Taktik. Er ist auch ein Ausbildner und eine wichtige Bezugsperson für die Spieler. In der NHL ist der Coach weniger vielseitig, dafür mächtiger und die Distanz zu den Spielern ist grösser. Er ist ein General.Tatsächlich lässt sich ein NHL-Unternehmen eher mit einer militärischen Organisation vergleichen als mit einem helvetischen Hockeyklub. Von oben nach unten ist die Kommando-Kette klar strukturiert. Die Aufgabe der NHL-Coaches ist es, aus dem Spielermaterial ein Maximum herauszupressen. Um die Ausbildung seiner Jungs oder gar deren Seelenleben kümmern sie sich nicht.
ZSC-Manager Peter Zahner, der mit Marc Crawford nach Bob Hartley bereits den zweiten NHL-General beschäftigt, fasst es so zusammen: «NHL-Coaches sind gut strukturiert und konzentrieren sich stärker auf das Coaching. Sie kommen ja aus einer Welt, in der mehr gespielt als trainiert wird.» Ein Spielsystem so akribisch einüben wie es Heinz Ehlers in Lausanne macht, ist auch nicht die Sache von NHL-Generälen. Das machen für ihn meistens die Assistenten.
Ungewohnt in der Schweiz
Diese Fixierung auf Hierarchien und Strukturen funktioniert in der Schweiz nicht. Wer versucht, in der NLA ein NHL-Reservat zu errichten, scheitert. Guy Boucher hatte riesiges Glück, dass er im Januar 2014 bei seinem Amtsantritt in Bern gleich einen Vertrag bis 2016 erhalten hat. Er wäre sonst gleich wieder geflogen. Mit seinem extremen Systemhockey schrieb er Geschichte. Als erster Coach seit dem Wiederaufstieg, der mit dem SCB in die Abstiegsrunde musste.Den Umgang mit den Spielern pflegt er noch immer ein wenig im NHL-Feldherrenstil. Im Training wird beispielsweise nur getrunken, wenn er es erlaubt. Aber er ist umgänglicher und taktisch flexibler geworden. «Ich glaube nicht, dass unsere Stars auf Dauer mit diesem Trainer arbeiten könnten», sagte jüngst ein NHL-Manager auf die Frage, ob Guy Boucher in seiner Organisation ein Thema sei.
Denn inzwischen gibt es eine Annäherung der Kulturen. NHL-Generäle werden europäischer. Bei den ZSC Lions hat das Management Hartley und Crawford von allem Anfang an klargemacht, dass die Entwicklung junger Spieler wichtig ist. Beide haben das kapiert und waren bzw. sind in diesem Bereich erfolgreich. Das sind sie sich aus der NHL gewohnt: Wenn von oben etwas verlangt wird, dann tut man es.
Boucher: Scheitern oder Triumph?
NHL-Profi Mark Streit, der wie kaum ein anderer Schweizer beide Welten kennt, sagt: «Der Führungsstil der Trainer hat sich in der NHL geändert. Die Zeiten des Herumbrüllens und Mobiliarzersplitterns sind vorbei. Das liesse sich eine neue Generation von Spielern heute nicht mehr bieten.»So gesehen kann ein NHL-General alter Schule (und das sind Boucher wie Crawford) von den Erfahrungen in der Schweiz profitieren. In Calgary ist man sich einig: Bob Hartley ist in der Schweiz ein noch besserer Coach geworden. NHL-Bandengeneräle als Lehrlinge.
Im Gegenzug profitieren unsere Spieler vom fordernden Professionalismus der Chefs aus der NHL. Guy Boucher hat in Bern die Schraube angezogen und Antti Törmänens antiautoritären Larifari-Betrieb wieder geordnet. Es ist halt auch die Frage des richtigen Masses. Der Finne war 2013 Meister geworden. Dann machten alle, was sie wollten, und er musste gehen. Unter seinem gestrengen Nachfolger durfte anfänglich keiner mehr machen, was er wollte, und es funktionierte auch nicht. Jetzt entscheidet das 7. Spiel gegen Lausanne darüber, ob Guy Boucher mit seinen Methoden scheitert oder triumphiert.
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Kurmann: „Ich bin Teil einer Show“
19.3.2015
Foul oder nicht Foul? Von einer Seite stehen die Unparteiischen immer in der Kritik. Für Danny Kurmann ist das nichts Neues. Er arbeitet seit 17 Jahren als Profi-Schiedsrichter und hat in dieser Zeit einiges erlebt. Im Interview mit hockeyfans.ch spricht er über Zeitungskritik, Probleme der schweizerischen Schiedsrichtersituation und über seine persönliche Zukunft.
Danny Kurmann, nach den ersten Halbfinalpartien in Zürich und in Bern stehen die Schiedsrichter in der Kritik. Aus Bern beispielsweise hört man, dass die Schiedsrichter ihre Linie verlassen haben. Wie beurteilen Sie das?
Kurmann: Während einer Partie verändert sich die Situation ständig. Die Teams spielen anders. Physischer oder mit mehr Emotionen. Beispielsweise versucht ein Team einen starken Torhüter zu beeinflussen. Mit Provokationen oder Ähnlichem. Wenn ein Team in Rückstand ist, verändert ihr Trainer die Taktik. Sie spielen anders. Darauf müssen wir Schiedsrichter reagieren. Eine Linie ist gut. Sie muss aber auch auf die Situation angepasst werden.In den Medien, und scheinbar vor allem in Genf, war die Kritik nach dem ersten Halbfinalspiel gross. Wie gehen Sie als Referee mit solchen Äusserungen in Zeitungsartikeln um?
Kurmann: Ich lese Zeitungen. Diese sind eine Art Supervisor. Sie berichten über meine Arbeit und da kann konstruktive Kritik positiv sein. Auch Fan-Kommentare, wenn sie nicht emotional aber fair sind, können gut für mich sein. Die Aussenwahrnehmung ist eine andere Sicht auf die Geschehnisse und die kann mir bei einer anderen Situation helfen. Und so kenne ich auch ein paar Journalisten, deren Fachwissen ich als gross einschätze. Und wenn sie mich kritisieren, dann schaue ich mir das auch an.Aber mit allen Kritiken dürften Sie nicht zufrieden sein, oder?
Kurmann: Es ist wichtig, die richtigen Zeitungen und auch Online-Medien anzuschauen. Aber es ist klar: Es ist doch viel interessanter, wenn man den Schiedsrichter in der Zeitung kritisieren kann. Ich habe noch kaum einen Artikel gelesen, in welchem der Schiedsrichter gelobt wurde.Woran liegt das?
Kurmann: Eishockey ist und soll Unterhaltung sein. Das ist ein Spiel. Auch wenn das viele nicht gern hören, bin ich Teil einer Show. Dort sind wir meist nur im Scheinwerferlicht, wenn etwas Negatives passiert. Aber das gehört dazu. Es ist eben nicht interessant, wenn der Referee gut war. Das ist unser gesellschaftliches Denken.In dieser Show gibt es auch viele Emotionen. Da muss man sich als Schiedsrichter einiges anhören...
Kurmann: Das stimmt. Aber Beleidigungen und Bedrohungen sollten nicht dazu gehören. Ich verstehe, wenn es Kritik gibt. Es ist emotional. Und das wir nicht immer dieselbe Meinung haben, ist selbstverständlich. Auch in diesem Moment ist konstruktive Kritik sehr gut. Aber emotionale oder aggressive Kritik bringt nichts. Nehmen wir den SCB-Captain Martin Plüss. Er motzt nie. Wenn er aber etwas sagt, nehmen wir das wahr. Wenn einer aber ständig ausruft, wird dieser Kritiker weniger ernst genommen und dann muss er entsprechend den Regeln und der Situation mit einer Strafe rechnen.Sie sind bekannt als Schiedsrichter, der in Sachen Fouls eher mehr durchgehen lässt als andere. Wie sieht es mit solchen Provokationen aus?
Kurmann: Ich lasse nicht bewusst mehr Fouls durchgehen, ich beurteile vielleicht gewisse Situationen leicht anders. Das kommt immer sehr stark auf die Situation an. Entscheidend ist auch, ob sich der Spieler oder Trainer nur an mich wendet, oder ob mehr betroffen sind. Wenn einer fuchtelt und mit stürmischen Gesten die Fans aufhetzt, dann muss ich reagieren. Sonst sagen sofort alle, dass ich nicht reagiere, weil der Spieler im Recht ist. Wenn es aber ein Gespräch unter vier Augen ist, dann kann ich auch mal mit Worten zurückgeben.Haben Sie denn auch schon mal einen Spieler verbal angegriffen?
Kurmann: Ich habe auch schon Spieler mit Schimpfwörter. Da bin ich nicht stolz drauf. Ich habe es nach der Partie gegenüber den Medien zugegeben und noch am gleichen Tag habe ich mich bei diesem Spieler telefonisch entschuldigt. Er hat mich damals provoziert und das ist mir dann rausgerutscht. Da fühlt sich der Spieler unfair behandelt. Denn er kann mir keine Strafe geben.
Die Schweiz gilt als ein Land, mit guten Schiedsrichtern. Und dennoch ist die Öffentlichkeit mit den Unparteiischen überhaupt nicht zufrieden. Was müsste anders laufen, damit es besser würde?
Kurmann: Die Liga, sprich die Clubs, müssten zum einen sicherlich mehr Geld sprechen, um eine noch grössere Professionalisierung anzustreben. In der Entwicklung des Eishockeys gab es einen extremen Schub. Technik, Schnelligkeit, die Physis der Spieler – alles wurde besser. Die Budgets der Clubs wurden immer grösser und der Stellenwert unserer Liga auch. Aber die Entwicklung der Schiedsrichter konnte nicht im gleichen Tempo schritthalten. Der Grossteil ist immer noch als Amateur tätig. Die Referees gehen einer geregelten Arbeit mit einem Pensum bis zu 100 Prozent nach und haben Familie. Im Schiedsrichterwesen ist der Aufwand mit Meetings, Analysen und Regeneration aber enorm. Das ist ein Kampf an drei Fronten während neun Monaten. Diese Strukturen zu verbessern und bessere Voraussetzungen zu schaffen: Dort haben wir Nachholbedarf.Liegt das nur an den Clubs?
Kurmann: Wir sind auch ein bisschen selber schuld. Wir sind vielleicht schlechte Verkäufer. Wenn wir mehr Geld für bessere Strukturen wollen, dann müssen wir auch sagen wieso. Gerade unsere Off-Ice-Abteilung ist erst so richtig am Entstehen. Da ist ein Prozess im Gange.
Vielleicht wäre das etwas für Sie, sollten sie einmal einen Rücktritt in Erwägung ziehen…
Kurmann: ich würde mich sehr dafür interessieren, das Schiedsrichterwesen weiter voran zu treiben. Aktuell besuche ich gerade eine Schulung zum Thema Personal-Coaching. Etwas das mir später vielleicht weiterhelfen wird. Eine Tätigkeit, die mit dem Sport irgendwie in Verbindung steht, wäre aber schon ein Ziel. Das muss nicht einmal im Eishockey sein.Wenn wir schon beim Thema sind: Was denken Sie, wie lange wollen sie noch als NLA-Schiedsrichter weiterpfeifen?
Kurmann: Wenn ich vom Rücktritt rede, werden sich einige wohl freuen (lacht). Andere finden aber auch, ich sollte noch etwas länger bleiben. Ich habe noch einen Vertrag für die nächste Saison und den möchte ich erfüllen. Was ich in zwei oder drei Jahren tun werde, das weiss ich noch nicht.
Mit einer Weltmeisterschaft können Sie die Karriere wohl nicht abschliessen, denn für die diesjährige in Prag wurden Sie bereits nicht mehr nominiert. Sind Sie enttäuscht?
Kurmann: Enttäuscht ist das falsche Wort. Ich hätte gerne an der WM teilgenommen, vor allem, weil es ein guter Abschluss meiner internationalen Karriere gewesen wäre. Das dürfte nämlich die letzte WM meiner Karriere sein, nun war es halt die vorherige. Aber ich freue mich umso mehr darauf, dass drei meiner jungen Kollegen gehen können, die noch eine ganze Karriere vor sich haben.Welches ist aufgrund dieser Nichtnomination nun ihr Ziel für die laufende Saison?
Kurmann: Der Playoff-Final. Das ist genau gleich wie bei den Spielern. Auch die Schiedsrichter wollen ein Teil der Playoff-Finals sein. -
Flüelers Fauxpas und Entschuldigung
Ein spektakulärer Fehlgriff ihres Goalies liess die ZSC Lions beim 3:6 in Genf einstürzen wie ein Kartenhaus.Wenn die Goalies als die entscheidenden Figuren bezeichnet werden, ist das meist positiv gemeint. Doch in dieser Halbfinalserie wäre ihnen bestimmt lieber, sie könnten für einmal im Hintergrund bleiben. Spiel 1 stand im Zeichen von Servettes Robert Mayer, der mit seinen Fehlgriffen, Flugeinlagen und missglückten Ausflügen den 5:2-Startsieg der ZSC Lions begünstigte. Gestern nun redeten alle von Lukas Flüeler und dem spektakulären Tor, das er zugelassen hatte. Loeffel zog in der 11. Minute aus der eigenen Zone ab und erwischte ihn zwischen den Beinen – aus rund 45 Metern. Das überraschende 1:0 war für die Zürcher der Anfang des schnellen Endes der Hoffnungen auf einen Auswärtssieg. Sie hatten zuvor ihren Gegner dominiert, danach war alles anders.
Nur 94 Sekunden später stand es schon 3:0, das Genfer Publikum jubilierte, und ZSC-Coach Marc Crawford sah sich zu einer erstaunlichen Massnahme gezwungen: Nach einem 19-sekündigen Kurzeinsatz Leimbachers beorderte er wieder Flüeler ins Tor. Der Ersatzgoalie hatte den ersten Schuss, einen Schlenzer Bezinas, passieren lassen.
Flüeler konnte man abgesehen vom ersten Tor nichts vorwerfen. Das Problem war, wie sehr sich die ZSC Lions dadurch verunsichern liessen – ihr Coach inklusive. Crawford tat Leimbacher keinen Gefallen, dass er ihn nach dem 0:2 einwechselte. Besser wäre es wohl gewesen, ein Timeout zu nehmen und weiter an Flüeler festzuhalten. Doch im Nachhinein ist man immer schlauer.
Flüeler: «Fürs Team ein Schock»
Die Lions brauchten lange, sehr lange, bis sie sich wieder einigermassen gefangen hatten. Erst als die Partie schon entschieden war, rafften sie sich nochmals auf. Keller (30.), Bärtschi (43.) und Seger (50.) brachten sie auf 3:5 heran. Kurz kamen Erinnerung auf an die Heimspiele gegen Zug, als die Lions zweimal ein 0:4 gekehrt hatten. Doch danach brachten sie sich mit zwei Strafen wieder um ihren Schwung. Obschon sichtlich enttäuscht, stellte sich Flüeler nach der Partie den Journalisten. «Ich kann mir auch nicht erklären, wie ich diesen Puck durchlassen konnte», sagte er. «Zumal ich ja weiss, dass die Genfer oft von hinten schiessen. Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen. Wir hatten in den ersten acht Minuten sehr gut begonnen, waren aber nicht belohnt worden. Und als ich dann dieses Tor zuliess, war das fürs Team ein Schock.»Nicht zum ersten Mal
Es ist nicht zum ersten Mal, dass Flüeler im Playoff ein spektakuläres Tor zulässt. Das war ihm im dritten Halbfinalspiel 2012 gegen Zug ebenfalls passiert, als ihn Verteidiger Patrick Fischer mit einem Lob aus der Mittelzone bezwang – zum 2:2. Doch damals gewannen die Zürcher die Partie noch. Es ärgere ihn natürlich sehr, dass er das Team nach unten gerissen habe, sagte Flüeler. «Aber das Gute ist, dass ich es am Samstag schon wieder besser machen kann.»Nebst der Niederlage war bei den ZSC Lions auch der Ausfall Cuntis Grund zur Sorge – Details wurden natürlich nicht bekanntgeben. Die Erfahrung dieser Mannschaft legt den Schluss nahe, dass sie es verstehen wird, den Rückschlag in Genf wegzustecken. Es steht nach zwei wilden Spielen 1:1. Viel ist also, nüchtern betrachtet, noch nicht passiert.
Teleclub / die Szenen: http://bcove.me/0fzmf9r7
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Offizieller Antrag für eine NLB-Lizenz in Herisau
Details Rapperswil-Jona Lakers / iro Erstellt: 20. März 2015
Die Rapperswil-Jona Lakers stellen fristgerecht den Antrag auf Erteilung einer National League B Lizenz für ein Team in Herisau.
Die für die Spielgenehmigung ab Saison 2015/2016 erforderlichen Unterlagen wurden am gestrigen Donnerstag, 19. März 2015 bei der Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) eingereicht.Der Antrag beinhaltet ein Widerrufsrecht, befristet bis und mit Montag, 18. Mai 2015.
„Die Umsetzung dieses Projekts per Sommer 2015 ist ganz klar abhängig vom Verbleib der Rapperswil-Jona Lakers in der National League A“, betont Sportchef Harry Rogenmoser.
Zudem muss es in den nächsten Wochen bzw. bis zum Ende der Widerrufsfrist zu einer noch breiteren Abstützung in der Ostschweiz kommen. „Die Rapperswil-Jona Lakers wollen und können das Projekt NLB Team in Herisau nicht alleine stemmen. Wir brauchen die Unterstützung von Herisau und der Ostschweiz, nur so kann ein gesunder NLB Club mit regionaler Verankerung entstehen.“
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Offizieller Antrag für eine NLB-Lizenz in Herisau
Details Rapperswil-Jona Lakers / iro Erstellt: 20. März 2015
Die Rapperswil-Jona Lakers stellen fristgerecht den Antrag auf Erteilung einer National League B Lizenz für ein Team in Herisau.
Die für die Spielgenehmigung ab Saison 2015/2016 erforderlichen Unterlagen wurden am gestrigen Donnerstag, 19. März 2015 bei der Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) eingereicht.Der Antrag beinhaltet ein Widerrufsrecht, befristet bis und mit Montag, 18. Mai 2015.
„Die Umsetzung dieses Projekts per Sommer 2015 ist ganz klar abhängig vom Verbleib der Rapperswil-Jona Lakers in der National League A“, betont Sportchef Harry Rogenmoser.
Zudem muss es in den nächsten Wochen bzw. bis zum Ende der Widerrufsfrist zu einer noch breiteren Abstützung in der Ostschweiz kommen. „Die Rapperswil-Jona Lakers wollen und können das Projekt NLB Team in Herisau nicht alleine stemmen. Wir brauchen die Unterstützung von Herisau und der Ostschweiz, nur so kann ein gesunder NLB Club mit regionaler Verankerung entstehen.“
Na dann, Gas geben Lakers! Helft doch den Ambriden in die NLB zu schicken.
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