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Pressespiegel und interessante Interviews

  • liveehcb
  • 8. November 2013 um 11:05
  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 6. Februar 2015 um 18:47
    • #151

    Sieber dank Rappi in die Nati«Der Wechsel tat mir und meinem Spiel gut»
    Im November spielte Lukas Sieber noch bei Davos. Doch erst mit dem Wechsel zu Rapperswil blüht der junge Stürmer auf und kriegt sein erstes Nati-Aufgebot.

    Das gab es schon lange nicht mehr. Im aktuellen Aufgebot der Schweizer Nationalmannschaft stehen drei Spieler der Rapperswil-Jona Lakers: Verteidiger Cédric Hächler (21), Goalie Tim Wolf (23) und Stürmer Lukas Sieber (20).

    Hächler und Wolf, die beide auf diese Saison hin aus der ZSC-Organisation an den Obersee wechselten, gaben ihr Nati-Debüt bereits im November am Deutschland-Cup.

    Zu jenem Zeitpunkt spielte Sieber noch für den HC Davos. Wenige Tage später wurde der Stürmer ins Unterland ausgeliehen, nun bleibt er gar bis Saisonende bei den Lakers. Der entscheidende Wechsel auf dem Weg zum Nati-Aufgebot. Denn beim HCD bekam der Flügel kaum mehr Eiszeit.

    Das Vertrauen vom Trainer lässt Sieber aufblühen Bei den Lakers hingegen spürt Sieber das Vertrauen des Trainers, er bekommt Verantwortung auf dem Eis. «Der Wechsel tat mir und meinem Spiel gut», bestätigt Sieber.

    «Es war die perfekte Lösung, denn Hauptsache, ich kann spielen.» Und er spielte sich ins Notizbuch von Nati-Trainer Glen Hanlon (57). Der Kanadier hat diese Saison bis dato 22 Debütanten zu den Zusammenzügen eingeladen – Sieber ist einer von ihnen.

    «Für mich und andere junge Spieler ist dieses Konzept super», sagt der Lakers-Stürmer. Er bleibt aber auch realistisch: «Die nächste WM ist sicher noch kein Thema für mich.» Trotzdem will er sich von seiner besten Seite präsentieren und den ersten Auftritt auf höchstem internationalem Parkett geniessen.

    Auch die Pause vom steten Abstiegskampf am Obersee tue mal gut. «So komme ich mit einem Motivationsschub und durchgelüftetem Kopf zu den Lakers zurück.»

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 7. Februar 2015 um 16:44
    • #152

    Crash mit Ref härter bestraft als Arm-Bruch
    Ist die NLA-Justiz auf dem Irrweg? Der Zusammenstoss mit einem Schiedsrichter wird härter bestraft als ein Stockschlag mit gravierender Verletzungsfolge.

    Als Josh Holden heute vor einer Woche zum Stockschlag gegen Tommi Santala ansetzt, denkt er bestimmt nicht daran, dem Finnen den Arm zu brechen.
    Aber: Holden ist ein Wiederholungstäter, der in seiner Karriere schon mehrfach Gegenspieler verletzt hat: Christian Dubé (8 Spielsperren nach Check gegen den Kopf, 2011), Julien Vauclair (dito, 2013) und jetzt Santala (5 Spielsperren).
    Ein Held ist Holden nur im Dunstkreis des EVZ, frei nach dem Motto: Ein Schurke ja, aber halt unser Schurke. Gewonnen hat der EVZ mit dem unberechenbaren Kanadier allerdings noch nichts.

    Aber warum greift die Verbandsjustiz bei Holden nicht mal gnadenlos durch? «Stockschläge fallen in eine bestimmte Kategorie, je nach Beurteilung ergibt das dann eine Sperre von einer bis vier Partien, sofern der Schlag nicht gegen den Hals oder den Kopf gerichtet war. Für Wiederholungstäter kann noch was dazukommen, aber dabei können wir auch nicht tun, was wir wollen, denn es ist eine Praxis zu beachten. Das ist kein Volksgerichtshof», sagt Einzelrichter Reto Steinmann.

    Unerklärlich hart durchgegriffen haben die Richter allerdings bei Fabrice Herzog, der am 10. Januar in Lugano mit Headschiedsrichter Koch kollidierte. Sieben Spielsperren gab es für den harmlosen Zusammenstoss, weil der zuvor unbescholtene Herzog «nicht versucht habe, auszuweichen», hiess es lapidar.

    Im Quervergleich erscheinen diese Urteile absurd. So absurd, dass die Kloten Flyers gegen Holdens Urteil wohl Rekurs einlegen werden. Die Zürcher könnten eine deutliche härtere Strafe gegen den Unbelehrbaren anstreben.
    Von Dino Kessler

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 12. Februar 2015 um 14:08
    • #153

    Wegen Gehirnerschütterung: Ehrensperger fällt bis Ende Saison aus
    Gianni Ehrensperger muss die Saison wegen einer Gehirnerschütterung vorzeitig beenden. Der EHC Biel-Stürmer ist indessen überzeugt, dass er nächste Saison wieder völlig beschwerdefrei spielen kann.

    Die Leidensgeschichte des Kloteners, der seit sieben Jahren die Bieler Farben trägt, begann bereits letzte Saison. Gegen Lugano Mitte Oktober 2013 traf ihn Micflikier mit dem Ellbogen am Kopf. Danach spielte Ehrensperger trotz Schmerzen die vier darauffolgenden Spiele. «Es war wohl keine kluge Entscheidung zu spielen, aber als Eishockeyspieler versuchst du immer alles, um deinem Team zu helfen», resümiert Ehrensperger die damalige Lage. Nach einem Aufenthalt im Carrick Brain Center in Atlanta (USA), besserte sich sein Zustand und ermöglichte ihm die Rückkehr ins Team nach der Olympia-Pause.

    In der aktuellen Saison traf es ihn erneut. Wieder spielte er drei Spiele mit Beschwerden: «Kurz vor Weihnachten standen wichtige Spiele an. Da wollte ich mithelfen und sagte mir, dass ich mich während den Neujahrsferien dann schon erholen werde.» Er sollte nicht Recht behalten. Mit den Ärzten, Trainern und der Vereinsleitung entschieden sie nun, dass ein Comeback diese Saison nicht mehr zu verantworten wäre. Das Risiko sei einfach zu gross. Momentan gelte es, seinem Kopf absolute Ruhe zu gewähren. «Es bringt einfach nichts. Zu viel Stress und der ewige Wunsch, schnellstmöglich aufs Eis zurückzukehren, verstärken die Symptome.»

    So arbeitet Ehrensperger zu Hause diszipliniert, aber in Ruhe, an seinen Nacken- und Augenübungen. Vermutlich wird er nach den guten Erfahrungen von letztem Februar erneut die Reise nach Atlanta antreten. Er wolle einfach alles versuchen, damit es kontinuierlich aufwärts gehe.

    Trotz allem: Wenngleich Prognosen bei Hirnerschütterungen immer diffizil sind, seien die Ärzte in seinem Fall sehr optimistisch. «Diagnosen sind schwierig. Konkrete Zeitpläne für eine Rückkehr dagegen fast unmöglich. Hauptsache es kommt für nächste Saison wieder gut und dafür sieht es sehr vielversprechend aus.» Ob er es bereue, trotz Symptomen jeweils weitergespielt zu haben? «Da ich nun die Konsequenzen selber sehe, war es sicher nicht sinnvoll. Ich wollte aber dem Team helfen. Daher, ich bereue es nicht, würde es wohl aber nicht wieder tun.» pet

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 12. Februar 2015 um 14:26
    • #154

    HC Davos und die Von-Arx-Brüder: Die Ära geht zu Ende
    Eine der beeindruckendsten Ären im Schweizer Eishockey wird am Ende der aktuellen Saison 2014/15 zu Ende gehen. Die Gebrüder von Arx werden nächste Saison nicht mehr für den HC Davos spielen. Die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung sind gescheitert.

    Seit 1995 spielen die Brüder von Arx beim HC Davos. Der 37-jährige Verteidiger Jan ununterbrochen, der 38-jährige Stürmer Reto ebenfalls, mit Ausnahme eines Nordamerika-Abstechers in der Saison 2000/01. Reto von Arx, derzeit verletzt, wurde vor knapp zwei Wochen für sein 1000. NLA-Spiel mit dem HCD geehrt.

    Die Verträge der beiden Brüder laufen Ende Saison aus, es wurde über eine mögliche Verlängerung verhandelt. Doch nun steht definitiv fest: Zu einer Einigung wird es nicht kommen. Die Von-Arx-Ära in Davos wird immer Sommer exakt 20 Jahre nach der Ankunft der beiden Emmentaler beim Rekordmeister zu Ende gehen.

    Reto von Arx dürfte seine Karriere bei einem anderen Verein fortsetzen. Bei seinem Bruder Jan steht eine mögliche Anstellung als Nachwuchstrainer im Raum. Beschlossen ist aber da noch nichts. (kk)

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 13. Februar 2015 um 08:55
    • #155

    Nach dem Abgang der von Arx-Brüder
    Die bange Frage in Davos: Das Ende einer Karriere oder das Ende einer Ära?

    Im Herbst flog der HC Davos noch an die Tabellenspitze. Inzwischen ist der Klub in die grösste Identitätskrise seit dem Wiederaufstieg geraten.

    Das Werweissen um die Zukunft des erfolgreichsten NLA-Klubs des 21. Jahrhunderts ist mindestens so aufregend wie der Kampf um den letzten Playoff-Platz.

    Nach Sandro Rizzi und Josef Marha verlässt mit Reto von Arx der letzte Mann aus Arno Del Curtos «Leibgarde», der «Zeugen del Curtos» den Klub. Den «harten »Kern, dem der HCD alle fünf Titel verdankt, gibt es nicht mehr. Ist damit auch eine Ära zu Ende?

    Im Herbst schien es eher, in Davos habe eine neue Ära begonnen. Die Mannschaft gewann neun der ersten zehn Saisonspiele. Erst am 9. Januar 2015 verloren die Davoser nach einer Niederlage gegen die Lakers die Tabellenführung an den SC Bern.

    Aber war es das letzte aufglühen einer Sonne, die erlöschen wird? Kann eine Mannschaft ohne Center wie Josef Marha, Sandro Rizzi und Reto von Arx überhaupt mit Arno Del Curtos ultimativem Tempohockey einen Titel gewinnen? Ist dieses Tempohockey mit der aktuellen Mittelachse noch playoff- und titeltauglich?

    Davos auf der Suche nach einer neuen Identität
    Seit der letzten Meisterschaft von 2011 hat der HCD keine Playoffserie mehr gewonnen. Dreimal hintereinander war die Saison nach dem Viertelfinale zu Ende. Zweimal war Reto von Arx wegen einer Verletzung bei der Entscheidung nicht mehr dabei. Ganz offensichtlich geht es nicht ohne den Leitwolf.

    Die Trennung von Reto von Arx ist richtig und unumgänglich. Die HCD-Geschichte in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. Die entscheidende Frage ist jetzt, wie lange es dauert, bis der HCD eine neue Identität findet. 20 Jahre lang hat Reto von Arx diese Mannschaft auf und neben dem Eis als Leitwolf geprägt. Den HCD wie er seit 20 Jahren das Publikum begeistert, gibt es so nicht mehr.

    Und es gibt noch eine bange Frage: Hat Arno Del Curto auch ohne Reto von Arx eine emotionale Bindung an den HCD die so stark ist, dass ein Wechsel ins Unterland nicht in Frage kommt?

    Arno Del Curto hat schon so oft mit einem Abgang kokettiert, dass niemand mehr glauben mag, dass er tatsächlich gehen könnte. Aber es gibt eine berühmte Fabel, die HCD-Präsident Gaudenz Domenig lesen sollte. Der Wolf und der Hirtenjunge. Es gab einmal einen Hirtenjungen. Er rief «Hilfe! Ein Wolf! Ein Wolf!» Die Dorfbewohner eilten herbei um zu helfen. Aber es war falscher Alarm.

    Der Hirtenjunge rief noch ein paar Mal «Hilfe! Ein Wolf!». Schliesslich glaubten ihm die Dorfbewohner nicht mehr. Und so kam es, dass sie einen weiteren Hilferuf ignorierten – und der Wolf frass die Schafe und den Hirtenjungen.

    In Davos hat es schon so oft geheissen, Arno Del Curto werde den Vertrag nicht mehr verlängern und ins Unterland wechseln, dass solche Gerüchte gar niemand mehr ernst nimmt. Auch jetzt nicht. Dabei sagt Arno Del Curto gegenüber watson deutsch und deutlich, dass er noch nicht verlängert hat.

    Was, wenn er diesmal Ernst macht?
    Wenn im Sinne der Fabel der Wolf kommt? Auch wenn Arno Del Curtos Abgang unwahrscheinlich ist: durch den Verlust von Reto von Arx geht ein Teil seiner tiefen emotionalen Bindung mit dem HCD verloren.

    Wenn Arno Del Curto noch einmal eine neue Herausforderung wagen will, dann muss er jetzt gehen. Mit der Trennung von Reto von Arx ist eine weitere Spielerkarriere zu Ende gegangen. Bei einer Trennung von Arno del Curto würde eine Ära zu Ende gehen und der HCD könnte auf Jahre hinaus ins Mittelmass zurückfallen. Kein Trainer kann in Davos in Arno Del Curtos Schuhen stehen. Zu speziell ist das Hockey, das in Davos gespielt und seit 20 Jahren eingeübt worden ist.

    Die monarchistischen Strukturen des HC Davos sind längst nicht mehr zeitgemäss. Im Universum HC Davos dreht sich alles um Arno Del Curto. Bei einem Wegfall des Zentralgestirns implodiert das ganze Planetensystem. Die Scheidung von seinem Freund Reto von Arx hat Arno Del Curto zutiefst verstört und ihn emotional stärker mitgenommen als alle Abgänge der letzten 19 Jahre zusammen.

    Was, wenn Lugano im Viertelfinale erneut scheitert, Patrick Fischer sein Charisma verliert und Präsidentin Vicky Mantegazza bereits ist, Arno Del Curto alle Macht zu geben so wie einst ihr Vater John Slettvoll allmächtig gemacht hat? Was, wenn Guy Boucher oder Marc Crawford in die NHL wechseln? Was, wenn Sean Simpson mit Karacho scheitert und Kloten schon wieder einen neuen Trainer braucht?

    Was, wenn die Schweizer bei der WM mit Glen Hanlon kläglich scheitern und ein neuer Nationaltrainer gesucht wird? Was, wenn Arno Del Curto, der einzige Trainer der Welt, der seit 19 Jahren ununterbrochen arbeitet weil ihm seit 1996 nie mehr durch eine Entlassung eine Denk- und Verschnaufpause gewährt worden ist, für sich selbst ein Time-Out nimmt?

    HCD-Präsident Gaudenz Domenig darf nicht mehr davon ausgehen, dass sein Trainer für immer und ewig in Davos bleibt.

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 14. Februar 2015 um 17:04
    • #156

    Klaus Zaugg sollte besser sciene fiction romane schreiben :kaffee:

    http://www.watson.ch/Eishockey/arti…ch-Reto-von-Arx

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 14. Februar 2015 um 17:17
    • #157
    Zitat von TsaTsa

    Klaus Zaugg sollte besser sciene fiction romane schreiben :kaffee:

    http://www.watson.ch/Eishockey/arti…ch-Reto-von-Arx

    Das Gerücht, dass Kevin Schläpfer Reto von Arx will, stand schon seit einiger Zeit im Raum. Klaus Zaugg bestätigt es nur.
    Ich hoffe, dass das nicht klappt. Reto von Arx passt nicht zum EHC Biel. Ich hoffe, dass Sportchef Steinegger dies nicht zulässt.

  • Tine
    Hockeyästhet
    • 14. Februar 2015 um 17:42
    • #158

    Erstaunlich, wie in diesen Artikeln Spieler und Trainer öffentlich an die Wand gestellt und zum Teil als "Verlierer" betitelt werden, in Österreich undenkbar, bei uns regiert die Floskel. Natürlich fehlt bei uns auch ein Typ wie Zaugg, der echt Ahnung und Insider-Wissen vom NLA-Eishockey hat.
    Reto v. Arx ist mittlerweile stark in die Jahre gekommen, da war eine Trennung doch nur mehr eine Frage der Zeit. Von Zaugg wird das so dargestellt, als würde Del Curto nahezu daran zerbrechen. Wer sagt, dass es für Davos nicht vielleicht ohnehin an der Zeit wäre, einmal ein neues Gesicht mit neuen Ideen auf die Trainerbank zu stellen? So ein Personenkult passt irgendwie gar nicht mehr zum modernen Eishockey.

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 15. Februar 2015 um 08:36
    • #159

    Ich finde nicht, dass zaugg ein grosses insider-wissen hat und echte ahnung vom hockey hat. Er ist einfach nur ein floskelschreiber in dummschwätzerischer art. Ist der, welcher auf primitive art spieler, trainer clubs an den pranger stellt, dies nicht gerade in fairer und sachlicher manier. Wegen seiner art, solche artikel zu verfassen, bekam er bei einigen zeitungen schreibverbot. Er ist er derjenige der andere ständig kritisiert und wenn man grad an davos denkt, del curto in den höchsten tönen lobt, ihn in den himmel hebt. Oke, seine sache wenn er das so sieht.
    Del curto sollte vielleicht auch mal zu einem anderen verein wechseln, schaden würde ihm das nicht. Die gefahr für ihn ist dann halt einfach die, dass er in einem anderen club nicht mehr alle macht besitzt, welche er in davos hat.
    Davos betreffend finde ich, dass sich der verein langsam mal neu orientieren sollte. Mit kultverein oder auf kult auf personen bezogen kann man heute nichts mehr kaufen. Diese zeiten sind vorbei.
    Viele meinen, ohne del curto läuft in davos nix, der verein gehe unter usw. Das möchte ich aber bezweifeln..

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 17. Februar 2015 um 08:20
    • #160

    Hat Fribourg die Hosen voll?

    Der Strichkampf spitzt sich zu. Hat Fribourg-Gottéron die Hosen voll? Trainer Gerd Zenhäusern nimmt Stellung.

    Herr Zenhäusern, warum hat Fribourg die Hosen voll?
    Gerd Zenhäusern (42): Ganz einfach: Die Erwartungshaltung ist zu hoch. Vor zwei Jahren waren wir im Final. Dieser Zyklus ist vorbei. Das Team kann das nicht mehr erfüllen.

    Wie bitte?
    Das ist die Wahrheit. Auf dem Papier sind wir nicht so schlecht. Doch einige Spieler bringen nicht mehr das, was man von ihnen erwartet. Sie sind der hohen Erwartungshaltung nicht mehr gewachsen.

    Als Profi muss man doch mit Druck umgehen können.
    Ja, aber das ist leicht gesagt. Bei uns ist der Druck negativ. Das sorgt für Spannungen und Frust. Man sieht das wahre Gesicht nicht mehr. Seit ich hier bin, spricht man stets von Sechs-Punkte-Spielen. Das ist auch mental schwierig.

    Wie wollen Sie den Druck lösen?
    Das Einzige, was Energie bringt, sind Siege.

    Steht Fribourg dort, wo es hingehört?
    Sind wir mehr oder weniger komplett, sehe ich uns etwa dort, wo Lausanne steht.

    Haben Sie die Playoffs schon abgehakt?
    Auf keinen Fall. Jetzt haben wir nichts mehr zu verlieren.

    Haben Sie Leistungsträger wie Mauldin und Pouliot im Dezember überforciert?
    Ja. Ich hatte keine andere Wahl. Wir brauchten Siege. Doch uns fehlte die halbe Mannschaft. Ich setzte NLB-Spieler ein, machte aus Verteidigern Stürmer und habe andere überforciert. Jetzt können sie nicht mehr ständig den Unterschied ausmachen.

    Ist es denkbar, dass Sie nach der Saison Spieler entlassen?

    Diese Möglichkeit muss man in Betracht ziehen. Doch jetzt ist es der falsche Zeitpunkt, um solche Diskussionen zu führen.

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 17. Februar 2015 um 10:35
    • #161

    Pitbull vermisst seine Zürcher Familie. Ronalds Kenins (23) muss in Vancouver lernen, dass im NHL-Geschäft vieles anders läuft als bei den ZSC Lions

    Er kam mit einem Knall: In seinen ersten drei NHL-Auftritten für Vancouver ­erzielte Ronalds Kenins gleich zwei Tore. Mittlerweile steht der Stürmer mit ZSC-Wurzeln bei vier Punkten aus ­sieben Partien. Dazu kamen einige krachende Checks und heftige Rangeleien – ein ­Veilchen am rechten Auge zeugt ­davon. «Ich konnte Energie ins Spiel bringen», resümiert Kenins cool.
    Andere sind da schon euphorischer. «Pitbull» nennt etwa der Schweizer Luca Sbisa den Neuankömmling wegen ­dessen aggressiver Spielweise. Und ­Jannik Hansen, der Däne im Team, sagt: «Sein hervorstechendstes Merkmal ist die Physis. Das erwartet man bei einem ­kleinen ­Europäer nicht unbedingt. Man erwartet Technik und Finesse. Das hat er auch. Aber vor allem geht er völlig unerschrocken in die Zweikämpfe.»

    Kenins ist der 21. Lette, der zu NHL-Einsätzen kommt. Wäre er in dieser ­Saison schon früher aus dem Farmteam geholt worden, hätte er vielleicht sogar am All-Star-Game teilnehmen können. Denn die Leute daheim sind NHL-verrückt. Ihrem zuvor einzigen Vertreter, Zemgus Girgensons, verschafften sie mit über 1,5 Millionen Onlinestimmen eine Einladung ans Treffen der Besten.

    Nun also steht auch Kenins auf ­der grossen Bühne. Sein Handy vibrierte nach dem Debüt pausenlos. Er aber wollte nicht mit lettischen Reportern sprechen: «Früher glaubten sie nicht daran, dass ich es schaffen kann, schrieben nie über mich. Und jetzt wollen sie ­beste Freunde sein? Nicht mit mir!»

    Vielmehr denkt er dieser Tage an die Schweiz und an seine sechs Jahre in der Organisation der ZSC Lions, die ihm im Sommer den Schritt nach Übersee erst ermöglichten. Er vermisst seine zweite Heimat, sein Team, «die beste Gruppe, in der ich je war», wie er sagt. «Wir ­waren wie Brüder. Dass jeder für den anderen kämpfte, machte uns so erfolgreich.»

    «Man darf nicht so frech sein»
    Kenins musste früh feststellen, dass in der NHL vieles anders läuft: mehr Business, weniger Familiensinn. Bei der Verteilung der Eiszeit etwa spielen auch andere Komponenten eine Rolle als die blosse Leistung. Dinge wie Status, Salär und Verträge. Ein Aufsteiger wie er spielt da kaum länger als zehn Minuten pro Match. Und wenn ihm in Oerlikon etwas nicht passte, konnte er bei ­Sportchef Edgar Salis Dampf ablassen. In Vancouver würde Trevor Linden wohl mit viel Unverständnis reagieren, wenn er das Gleiche täte. «Als Junger darf man hier nicht so frech sein», weiss Kenins. Das hat ihn allerdings nicht davor ­gefeit, beim einen oder anderen Teammeeting verspätet zu erscheinen. Er bleibt eben etwas eigen und chaotisch.

    Dafür ist er auf dem Eis umso disziplinierter. Der 23-Jährige hat sich vorgenommen, jedes Training als Letzter zu verlassen, um dem Coach zu zeigen, dass er in die Aufstellung gehört. Denn er war auch schon überzählig, und ständig droht die Rückversetzung ins Farmteam.

    Utica, New York, war für ihn nach der Zeit in Zürich ein «ziemlicher Kulturschock» gewesen. Das Zentrum der AHL-Stadt ist wenig anziehend und kein Ort, wo man sich abends noch aufhalten sollte. ­Vancouver sei nun zwar lebendiger, doch fühle er sich zwischen all den Hochhäusern eingeengt, erzählt ­Kenins. Und neulich habe es während einer ­Woche ununterbrochen geregnet.

    Das Heimweh scheint ihn gepackt zu haben. Aber einerseits hilft, dass Freundin Kaitlyn ­McGregor bei ihm ist. Die ­Zürcher Eisschnellläuferin macht ein Jahr Pause, unterrichtet stattdessen in Vancouver Yoga. Andererseits geniesst Kenins zumindest jeden Moment auf dem Eis. Denn: «Seit ich denken kann, wollte ich in der NHL spielen.» Eine Rückkehr in die Schweiz käme noch viel zu früh.
    (Tages-Anzeiger)

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 17. Februar 2015 um 16:59
    • #162

    Der tiefe Fall von Kloten und Gottéron
    Vier Runden vor Ende der Qualifikation kämpfen noch vier NLA-Teams um das letzte Playoff-Ticket. Tagesanzeiger.ch/Newsnet prophezeit, wie der Tanz am Strich ausgehen wird.

    Der Eishockey-Liebhaber erhält in diesen Tagen endlich Klarheit. Im Endspurt der NLA-Qualifikation präsentiert sich die Tabelle für einmal übersichtlich, alle Clubs haben gleichviele Spiele absolviert, nämlich 46. Es ist eine Phase in der langen Meisterschaft, in der weder Helene Fischer noch die Zeugen Jehovas das Zürcher Hallenstadion in Beschlag nehmen und durch ihre Präsenz im Unterhaltungstempel von Oerlikon das Programm der Eishockeyaner auf den Kopf stellen. Dementsprechend stolz darf auch Spielplan-Macher und Weinhändler Willi Vögtlin auf sein Werk blicken.

    Vier Runden vor Ende der Regular Season ist noch ein Platz an der Sonne oder ein Playoff-Ticket zu vergeben. Nicht nur wegen der erreichten Punktzahl hat der an achter Stelle liegende EHC Biel die besten Karten. Die Vorfreude auf das sich im Bau befindende neue Eisstadion scheint den Seeländern zusätzlichen Schub zu verleihen. In der zweisprachigen Stadt ist man sich zudem an den ungangenehmen Kampf am Strich gewöhnt – das muss kein Nachteil sein.

    Abgerechnet wird allerdings erst am Schluss, wenn alle zwölf NLA-Mannschaften je 5o Partien auf dem Buckel haben. Der HC Fribourg-Gottéron, die Kloten Flyers und der HC Ambri-Piotta können theoretisch zwölf Punkte holen und die erstaunliche Truppe von Kevin Schläpfer noch abfangen. In der letzten Runde steht das Duell der beiden so enttäuschenden Clubs Fribourg gegen Kloten an. Nicht nur Tagesanzeiger.ch/Newsnet zweifelt, dass es am 24. Februar in der BCF-Arena tatsächlich noch um die Playoff-Qualifikation gehen wird.

    In der Polepostion steht der EHC Biel, der vom leidenschaftlichen Baselbieter Kevin Schläpfer betreut wird. Biel hat neben den Lakers die schwächste Abwehr, macht dies aber mit umso grösseren Einsatz und Teamgeist wett. Der kämpferische Trainer ist an der überraschend positiven Entwicklung nicht unschuldig.
    Ausgangslage und Prognosen:

    8. EHC Biel: 46 Spiele/59 Punkte (Torverhältnis: 132:155)
    Restliches Programm: Zug (a), Lausanne (a), Lausanne (h), SC Bern (h)

    Trotz der am Samstag im Finish erlittenen 3:6-Heimniederlage gegen Servette: Der EHC Biel wird die nötigen Punkte erkämpfen, um zum dritten Male innert vier Jahren das Playoff zu erreichen. Die Leistung der Bieler erstaunt umso mehr, da die beiden Torhüter Simon Rytz (Fangquote von 90,15 Prozent/Rang 24) und Lukas Meili (85,8/32. Rang) nicht zu den besten Goalies der Liga gehören. Die Verteidigung ist ebenfalls nicht prominent besetzt und wird als die schwächste neben jene der Lakers eingestuft. Und im Januar konnten die Seeländer mehrere Wochen nur mit drei Fremdarbeitern antreten.

    Aber all diese personellen Handicaps macht die Equipe von Kevin Schläpfer mit Einsatz, Wille und Teamgeist wett. Die Bieler, die offensichlich das Wort Ehre nicht vergessen haben, versuchen immer alles zu geben, ein Eindruck, den man von den drei verbliebenen Mitstreitern um einen Playoff-Platz in den letzten Wochen und Monaten nicht immer bekommen hat.

    Fazit: Schläpfers Männer qualifizieren sich dank ihrer löblichen Einstellung fürs Playoff und sorgen für ein weiteres Wunder in der an Episoden reichen Geschichte des Schweizer Eishockeys.

    Gerd Zenhäusern hat im vergangenen Oktober Hans Kossmann als Personalchef in Fribourg abgelöst – der Effekt des Trainerwechsels ist bei Gottéron schon längstens verpufft. Die Copains spielen apathysch und scheinen sich schon aufgegeben zu haben. Erstmals seit acht Jahren werden die Eisdrachen wieder das Abstiegsgespenst im Nacken spüren.
    Ausgangslage und Prognosen:

    9. HC Fribourg-Gottéron: 54 Punkte (131:162)
    Lugano (a), Servette (h), Servette (a), Kloten (h)

    Die Art und Weise, wie Gottéron am Samstag zu Hause beim 2:4 gegen Zug auftrat, lässt den Schluss zu: Das Feuer bei den Eisdrachen ist erloschen. Nicht nur Fribourgs Trainer Gerd Zenhäusern rätselt, warum in einer so wichtigen Meisterschaftsphase sein Personal derart uninspiriert, gehemmt und emotionslos auftreten kann. Gegen den soliden, aber keineswegs überragenden EVZ bezog Gottéron die zwölfte Heimpleite, das Publikum quittierte nicht zum ersten Mal in diesem Winter den Auftritt der fragilen Copains mit Pfiffen. Die Defensivfraktion ist wie gehabt anfällig, in der Offensive fehlt es an Power und Überzeugung – es sind Symptome, die darauf hindeuten, dass das sportliche Aushängeschild des Kantons Freiburg erstmals seit Frühling 2007 wieder gegen die Relegation kämpfen muss.

    Fazit: Das einzige, was beim HC Fribourg-Gottéron, im vergangenen Frühling immerhin noch Halbfinalist, momentan den Status playoffwürdig verdient, ist das Moitié-Moitié-Fondue mit Käse aus der Region in der Buvette des Stadions.

    Vor Weihnachten hat Sean Simpson Klotens Idol und Kultfigur Felix Hollenstein abgelöst – mit wenig Erfolg. Die Bilanz von Simpson ist mit 15 Punkten aus ebensovielen Spielen äusserst mässig. Trotz des relativ leichten Restprogramms: Nur hausinterne Optimisten trauen den Flyers den Sprung unter die Top 8 noch zu.
    Ausgangslage und Prognosen:

    10. Kloten Flyers: 53 Punkte (109:136)
    Lakers (h), Lakers (a), Davos (h), Fribourg (a)

    Die kecken Statistiker der Kloten Flyers müssen sich warm anziehen. Sie haben nämlich ausgerechnet, dass in den 15 Spielen, in denen der renommierte, mitunter mürrische Coach und Sportchef Sean Simpson an der Bande stand, durchschnittlich nur ein Punkt pro Partie gewonnen werden konnte. Das reicht nicht, um sich noch ins Playoff zu stehlen. Zum Vergleich: Biel, Fribourg und Ambri haben in dieser Phase mehr Zähler geholt als die Zürcher Unterländer. Rein statistisch gesehen, ging der Trainerwechsel von Felix Hollenstein zu Simpson vor Weihnachten in die Hose.

    Gewiss, die Flyers siegten zuletzt in Lausanne 3:0, dürfen im Finale der Regular Season unter anderem zweimal gegen den Tabellenletzten Rapperswil-Jona Lakers antreten und scheinen mit dem Finnen Ville Leino einen brauchbaren Ausländer engagiert zu haben. Dass namhafte Stürmer wegen Verletzungen momentan nicht zur Verfügung stehen, ist Pech, doch auch andere Teams beklagen oder beklagten gewichtige Ausfälle. Die Absenz von Stammkräften darf angesichts von Klotens recht prominent besetzten Kader nicht als Entschuldigung für den bisher enttäuschenden Saisonverlauf hinhalten. Last but not least: Gegen die unmittelbare Konkurrenz weisen die Flieger in den Direktduellen eine negative Bilanz auf.

    Fazit: Es reicht nicht mehr für Kloten. Zum zweiten Male nach der Meisterschaft 2012/13 und in der Ära von Chef Philippe Gaydoul klopft die Relegationspoule an die Türe der Kolping Arena. Und ganz ehrlich: Wie Fribourg haben die Flyers die Playoff-Teilnahme auch nicht verdient. Zu hilflos, ineffizient und generell ungenügend waren die meisten Auftritte des letztjährigen Playoff-Finalisten.

    Wohl die entscheidende Niederlage zu viel: Serge Pelletier und der HCAP brachen am Ende in Davos völlig ein und reisten am Sonntagabend mit einer 1:5-Niederlage nach Hause. Die Luft scheint draussen, die Leventiner müssen sich wohl auf den Abstiegskampf einstellen. Immerhin: Sie werden voraussichtlich mit Kloten und Fribourg in bester Gesellschaft sein.
    Ausgangslage und Prognosen:

    11. HC Ambri-Piotta: 51 Punkte (118:154)
    ZSC Lions (h), Zug (h), Zug (a), Lausanne (a)

    Es gibt kaum ein menschliches Wesen, das in der Leventina nicht dem HCAP die Daumen drückt. Das sonntägliche 1:5 in Davos hat jedoch auf die Stimmung der Bewohner im kargen Tal gedrückt. Die Weisheit, dass die Hoffnung zuletzt sterbe, wurde im Zusammenhang mit Ambri gerade in der Vergangenheit übermässig strapaziert. Es sieht heuer so aus, als wäre der Zug in Sachen Playoff für den Club aus dem Nordtessin abgefahren, trotz der Tore von Alexandre Giroux. In der Davoser Kathedrale waren die Biancoblù am Ende fast stehend k.o. Vor einem Jahr kämpfte Ambri überraschend um Meisterehren, verlor die Viertelfinal-Serie gegen Gottéron allerdings klar 0:4. Diesmal wird der Playoff-Coup verpasst, zu unausgeglichen sind die Mannschaftsteile der Squadra von Trainer Serge Pelletier besetzt.

    Fazit: Der HC Ambri-Piotta tut gut daran, sich auf einen langen Abstiegskampf einzustellen. Denn die Lakers sind besser als ihr Ruf, und der zukünftige NLB-Meister SCL Tigers tankt immer mehr Moral. So eine Liga-Qualifikation zehrt besonders am Nervenkostüm. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
    _____

    Wenn's so kommt, dann wird schon mal den Ligaerhalt gefeiert! :prost: :thumbup: :thumbup:

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 18. Februar 2015 um 08:54
    • #163

    Volker Finke des Eishockeys

    Was wäre, wenn Kevin Schläpfer einen «grossen» Klub coachen würde?

    Kevin Schläpfer hat auch 2015 keine Chance, Trainer des Jahres zu werden. Das ist ungerecht. Er würde die Auszeichnung genau so verdienen wie Sean Simpson vor zwei Jahren.

    Gewinnen die Bieler am Freitag nach 60 Minuten, dann sind sie in jedem Falle schon vorzeitig in den Playoffs. Auf Kosten der von WM- Silberschmied kommandierten Kloten Flyers, den Finalisten von 2014 und Fribourg-Gottéron, dem Finalisten von 2013. Es wären für Trainer Kevin Schläpfer nach 2012 und 2013 die dritten Playoffs in vier Jahren.

    Der Rohstoff des Trainer-Ruhmes ist immer der erste Platz. Nur wer im Mannschaftssport Meisterschaften gewinnt, kann Trainer des Jahres werden. Die Tapferen, die ihre Männer vor dem Abstieg bewahren wie es Kevin Schläpfer in Biel 2009 und 2010 in allerhöchster Not getan hat, werden ebenso vergessen wie jene, die Aussenseiter zu aussergewöhnlichen Erfolgen führen. So wie es wiederum Kevin Schläpfer mit der Playoff-Qualifikation von 2012 und 2013 geschafft hat. Und was ihm mit ziemlicher Sicherheit auch 2015 gelingen wird.

    Volker Finke des Eishockeys
    Keine Frage: Kevin Schläpfer ist inzwischen ein grosser Trainer. Nur hat er nicht die Anerkennung, die er eigentlich verdienen würde. Das hängt auch damit zusammen, dass er in Biel einen «kleinen» Klub coacht. Nach wie vor wird er in vielen Kreisen nicht ganz ernst genommen, weil er noch nie bei einem grossen Klub (SC Bern, Lugano, ZSC Lions oder wenigstens Zug) an der Bande stand. Er hat in seiner ganzen Trainerkarriere bisher «nur» für Biel, nur in der Provinz gearbeitet und ist daher so etwas die Eishockey- Antwort auf Klaus Schlappner oder Volker Finke.

    In diesem Zusammenhang ist es überaus reizvoll darüber zu spekulieren, was wohl geworden wäre, wenn Kevin Schläpfer letzte Saison SCB-Nottrainer geworden wäre. Es gab tatsächlich Gedankenspiele in dieser Richtung und bevor Guy Boucher verpflichtet wurde, hatte SCB-General Marc Lüthi ernsthaft daran gedacht, Biels Trainer aus dem laufenden Vertrag zu holen. Die ganze Aktion blieb erstens geheim und kam zweitens gar nie aus den Startlöchern. Kevin Schläpfer lehnte von allem Anfang an ab, auch nur über einen möglichen Ausstieg aus dem Vertrag zu reden. Erstens könnte er einen Vertragsbruch mit seinem Charakter nicht vereinbaren und zweitens weiss er sehr wohl, was er Biel zu verdanken hat.

    «Ein gar prächtiger Kerl»

    Wer ist denn eigentlich Kevin Schläpfer? Wir kennen die Daten seiner Biografie, des Stürmers aus dem legendären «Kamber-Clan». Die Karriere hat beim EHC Zunzgen-Sissach begonnen. Kevin Schläpfers Schicksal: zu wenig gut für die NLA und fast zu gut für die NLB und eine Tour de Suisse. Basel, Lugano, Zug, Olten, Lausanne, Langnau, Chur, Biel und Langenthal und dann als Sportchef und Trainer schliesslich wieder heim nach Biel. Die beste Beschreibung seiner Persönlichkeit finden wir in der Weltliteratur. Georg Friedrich Kersting hat einmal seinen Freund, den Dichterfürsten Theodore Fontane porträtiert – es ist zugleich das beste Porträt, das es bis heute über Kevin Schläpfer gegeben hat.

    «. . . ein gar prächtiger Kerl, der mit seinem scharfen Verstand, hellem Geist und glühender Phantasie weit über mir steht, er liebt auch das Schöne und die schnelle Pferdekutsche und strebt nach dem Guten, aber sonst ein kurioser Kauz. Um Wissenschaft kümmert er sich gar nicht, Charakter habe ich noch nicht viel bemerkt. Er verteidigt nicht selten die niederträchtigsten Maximen, aber nicht eigentlich, weil sie die seinen seien, sondern weil es ihm Gelegenheit gibt, seinen Scharfsinn glänzen zu lassen. Von Natur aus sehr sanft und gutmütig, kommen da bisweilen sehr jugendlich aussehende Widersprüche zum Vorschein, wie überhaupt sein geistiger Habitus, sehr Schönes, Edles, aber auch manches Unreife zeigt. Eitelkeit ist seine Hauptschwäche.»

    Ja, ungefähr so würde heute ein Dichter, der nichts über Eishockey-Trainer weiss und mit Kevin Schläpfer nach einem aufwühlenden Spiel ins Gespräch käme, den Baselbieter wahrscheinlich beschreiben. Kevin Schläpfer mag solche pathetischen Worte ganz und gar nicht. Es stört ihn auch nicht, dass er wahrscheinlich nie Meister und Trainer des Jahres wird. Vielleicht braucht er gerade diesen ewigen Kampf als Aussenseiter, und er wäre nicht mehr der Kevin Schläpfer, den wir kennen, wenn er einmal ganz oben stehen sollte.

    Der Beruf des Trainers ist für ihn nicht alleine das Streben nach dem Sieg. Es ist für ihn eine Berufung. Er sagt, er wüsste nicht, was aus ihm geworden wäre, hätte ihm Biel nicht die Chance geboten, Trainer zu werden. Er habe persönlich eine schwierige Zeit durchgemacht (Scheidung, Tod seines Vaters) und die Arbeit als Trainer in Biel sei schon immer so intensiv gewesen und sei es immer noch, dass er bei dieser Arbeit vorübergehend alles ausblenden könne, was ihn sonst beschäftige und belaste.

    Ein bisschen wie Arno Del Curto

    Am ehesten lässt sich Kevin Schläpfer mit Arno Del Curto vergleichen. Beide haben diese bedingungslose Leidenschaft für den Trainerberuf und beide verstehen es, ein Maximum aus einem Spieler herauszuholen. Aber beide wissen auch, dass der Erfolg nur dann möglich ist, wenn alle mitziehen. Im Sinne des Neuen Testamentes: «Wer nicht für mich ist, der ist wider mich» (Matthäus 12, Vers 30). So wie sich Arno Del Curto von Spielern trennt, die nicht mehr mitziehen, so ist auch Kevin Schläpfer konsequent. Er hat sich beispielsweise im Herbst 2011 fristlos von Verteidiger Mario Scalzo getrennt. Der Kanadier hatte seinem Trainer offen widersprochen.

    Arno Del Curto ist im Sommer 1995 in Davos Trainer geworden, weil der bisherige Amtsinhaber Mats Waltin zu viel Geld für die Vertragsverlängerung verlangte. Der Engadiner hat diese Chance genutzt und hat den HCD in die Spitzengruppe der Liga und zu fünf Meistertiteln geführt. Auch Kevin Schläpfer ist in Biel unter anderem deshalb zum Cheftrainer befördert worden, weil er viel weniger kostete als die ausländischen Bandengeneräle. Und auch er hat seine Chance genützt. Mit der neuen Arena hat der EHC Biel ab nächster Saison ganz neue wirtschaftliche und damit mittelfristig auch viel bessere sportliche Perspektiven.
    Keinen Artikel verpassen?

    Es wäre fahrlässig zu wetten, dass Kevin Schläpfer in Biel nie Meister und nie Trainer des Jahres wird. Und die Geschichte unseres Eishockeys bleibt unvollendet, wenn wir keine Antwort auf die Frage bekommen, was wäre, wenn Kevin Schläpfer einen grossen Klub coachen würde.

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 18. Februar 2015 um 09:56
    • #164

    Entscheidet ein Aargauer für Biel das Playoff-Rennen?

    Er ist der vergessene Kandidat für die Auszeichnung «Neuling des Jahres» und vielleicht entscheidet er gar den Kampf um die Playoffs: Biels Stürmer Matthias Rossi (24).

    Gleich im ersten Angriff trifft er nur den Pfosten. Dann sorgt Matthias Rossi zuletzt mit den Treffern zum 2:2 und zum 3:3 dafür, dass Biel gegen Servette bis weit ins Schlussdrittel hinein auf einen Punktgewinn hoffen darf.

    Wäre Basel nicht dem Konkurs verfallen, dann würde die NLA Matthias Rossi nicht kennen. Der Menziker hat seine Karriere im Wynental beim SC Reinach angefangen und kam mit 15 Jahren in die Nachwuchsabteilung des EV Zug, spielte noch als Junior zwischen 2008 und 2010 mit Erfolg bei Luzern in der 2. Liga (17 Spiele/17 Punkte). Er stürmte bei der U18-WM 2009, aber bei Zug konnte er sich nicht durchsetzen. «Ich kam aufs Matchblatt, aber Doug Shedden hat mir einfach keine Chance gegeben. Deshalb entschied ich mich für den Umweg über die NLB.»
    Die Basler Konkurs-Dividende

    Im Frühjahr 2013 wechselte der kräftige Powerstürmer (185 cm/103 kg) zu Basel und würde heute noch dort die Aussenbahnen rocken, wenn der Klub im letzten Sommer nicht aufgelöst worden wäre. So ist Matthias Rossi so etwas wie eine «Konkurs-Dividende» für den EHC Biel geworden. Er habe bereits am Tag, als Basel die Bilanz deponiert habe, einen Anruf von Biels Sportchef Martin Steinegger bekommen. «Es ging alles sehr schnell und Biel ist für mich zum Glücksfall geworden.» Auch die Lakers, die ihn im letzten Frühjahr schon mal im Abstiegskampf getestet hatten, wollten ihn haben – aber Steinegger hatten ihn davon überzeugt, dass es besser ist, nach Biel zu kommen. (Uiuiui, das wird @TsaTsa nicht gefallen :D )

    Bei Zug war Matthias Rossi in 54 NLA-Partien gerade mal auf drei Assists gekommen. Bei Biel spielt er diese Saison erstmals regelmässig in der höchsten Liga und hat inzwischen in 45 Partien 9 Tore und 11 Assists produziert. Wie sehr er mit seinen konstanten Leistungen auch die Bieler überrascht, mag sich daran zeigen, dass sich der Chronist des «Journal du Jura» erst am letzten Samstag nach dem 3:6 gegen Servette um ein Interview mit dem Aargauer bemühte – und einen Übersetzer brauchte. Matthias Rossi ist der französischen Sprache noch nicht mächtig ––und der Abgesandte des «Schurnal» versteht kein Deutsch.

    Matthias Rossi hat die Bieler schnell überzeugt und deshalb schon im November eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2017 bekommen – was intern nicht ganz unumstritten war.
    Die Rolex auf dem Wühltisch

    Nun zeigt sich: Er ist in der NLA eine der grossen, vielleicht sogar die grösste Stürmer-Entdeckung dieser Saison. Er hat sein Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft und verkörpert eine gute Kombination von Tempo, Kraft, Postur, Spielintelligenz und Abschlussqualitäten.

    Er mahnt vom Stil her ein bisschen an eine schnelle Version des ehemaligen Bieler Meisterstürmers Urs Bärtschi. Die Zuger dürften längst bereut haben, dass sie dieses Talent übersehen haben – und Biels Sportchef hat seine Hausaufgaben gemacht, sich auch um die NLB gekümmert und dort diese Rolex auf dem Transferwühltisch gefunden.

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 18. Februar 2015 um 14:54
    • #165

    Von Gunten: ''Der Frust überwiegt''
    Trotz dem 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Rapperswil müssen die Kloten Flyers wohl den Gang in die Playouts antreten. Drei Spiele vor Schluss beträgt der Rückstand auf den letzten verbleibenden Playoff-Platz 7 Punkte. Doch die Klotener geben sich kampfbetont.

    Die Enttäuschung über den verpassten "Dreier" war den Flyers-Akteuren ins Gesicht geschrieben. Zwar war man im ersten Moment noch froh über Peter Muellers Siegtreffer in der Verlängerung, doch die Spieler wussten, dass zwei Punkte zu wenig sind im Kampf um die Playoffs.
    Dementsprechend selbstkritisch gab man sich nach dem Spiel auf Seiten der Klotener. "Es war ein harter Start, wir waren einfach nicht bereit zu kämpfen und Schlittschuh zu laufen. Das erste Drittel haben wir verschwendet", meinte Flyers-Neuzuzug Ville Leino. Für den Finnen war es die erste Partie in der Kolping Arena.

    "Gegen solche Teams ist es nie einfach"
    Der 31-jährige Finne sprach von einem "Pflichtsieg", wusste aber auch, dass es nie einfach ist gegen den Letztplatzierten zu spielen: "Sie hatten nichts zu verlieren." Auch Verteidiger Patrick von Gunten zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht: "Der Frust überwiegt, das war zu wenig heute. Gegen Rappi müssten wir zu Hause einfach drei Punkte einplanen."
    Für die Flyers wird das Unterfangen Playoffs nun beinahe unmöglich. Die Klotener müssen sämtliche drei Partien gewinnen und darauf hoffen, dass der EHC Biel seine restlichen Spiele allesamt verliert. "Wir können nur noch auf uns schauen und unsere Spiele gewinnen", meinte von Gunten dazu.

    Flyers glauben weiterhin an sich
    Victor Stancescu, der seit 2001 bei Kloten unter Vertrag steht, zeigte sich im Interview mit "SRF" kämpferisch: "Solange wir noch eine Chance haben, ist es nicht vorbei." Doch der 29-Jährige konnte die Enttäuschung nicht verbergen: "Wir wollten im ersten Drittel zu viel, waren gar etwas kopflos. Wir müssen nach dem heutigen Spiel enttäuscht sein."
    Die Schuld für die nun sehr missliche Lage der Flyers lag eindeutig am verpatzten Start. Nach 7 Minuten erzielte Danielsson bereits das 1:0 für die Lakers. Matthias Bieber, der Torschütze zum 1:1, sprach von einem "schlechten Start", wollte allerdings von der Playout-Schmach noch nichts wissen: "Wir sind noch dabei und versuchen alles zu geben." (cmu/lob)

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 19. Februar 2015 um 11:23
    • #166

    Arno Del Curto: «Ich warte die Play-offs ab»
    Bevor Arno Del Curto seinen Vertrag als Trainer des HC Davos verlängert, will er sehen, wie sein Team sich in der entscheidenden Phase der Saison schlägt.

    Beim HC Davos geben derzeit Verträge zu reden. Solche, die (nicht) verlängert wurden und einer, der nach wie vor noch zu verlängern ist: Trainer Arno Del Curto spricht im Interview darüber, warum seine eigene Vertragssituation noch offen ist.

    Arno Del Curto, nach monatelanger Funkstille hat der HC Davos gleich vier Vertragsverlängerungen bekannt gegeben: Leonardo Genoni, Beat Forster, Samuel Guerra und Gregory Sciaroni bleiben für zwei oder mehr Jahre in Davos.

    Arno Del Curto: Wir haben zwar nichts kommuniziert. Aber diese Vertragsverlängerungen standen ausser jene Forsters schon seit langem fest.

    Warum dieses Hinhalten?
    Die Spieler wollten, dass ich zuerst unterschreibe, bevor ihr Okay publik wird. Und ich hatte und habe immer noch nicht unterschrieben.

    Und wann unterschreiben Sie?
    Erst, wenn ich gewisse Dinge in Ordnung gebracht habe.

    Was fehlt noch, damit für Sie alles gut ist?
    Wir sind in den Play-offs zuletzt drei Mal hintereinander in der ersten Runde ausgeschieden, vor allem wegen den grossen Verletzungssorgen. Ich will abwarten und sehen, wie das Team sich diesmal in den Play-offs präsentiert. Und ich habe in all den Jahren extrem viele hervorragende Transfers von guten Spielern gemacht. Aber es gibt eben ein paar wenige Dinge, die mir nicht gut gelungen sind. Diese muss ich in Ordnung bringen.

    Nun wurden die Vertragsverlängerungen dennoch schon mitgeteilt. Was hat sich da geändert?
    Nichts. Ich habe den Spielern das gleiche gesagt: Wenn alles gut kommt, ist die Chance sehr gross, dass ich bleibe. Es war kein einfacher Schritt, die Verlängerungen bekanntzugeben. Es hat nichts mit veralteter Personalpolitik zu tun, wie dies nun dem Klub und vor allem Präsident Gaudenz Domenig von ein paar Leuten und den Medien vorgeworfen wird. Domenig gehört sowieso nicht in die Schusslinie. Wenn ich sehe, wie der Präsident, die Verwaltungsräte und die «Finanz-Leute» für den Verein arbeiten, gibt es für mich nur ein Wort: Sensationell!

    Als Aussenstehender fragt man sich halt nach dem Warum, wenn man so lange nichts hört.
    Natürlich ist es Mist, dass es so laufen musste. Aber es ging einfach nicht anders. Unsere Politik der Vertragsverlängerungen und ihre Kommunikation waren und sind unserer besonderen Situation in Davos geschuldet. Hier oben ist halt alles etwas anders. Davos liegt geographisch peripher, hat keine Hochschulen. Der HCD kann seinen Ausländern keine englischsprachigen Schulen bieten. Davos ist kein ausgeprägter Wirtschafts-Standort, die Finanzwelt ist nicht hier zuhause. Auch der Spengler Cup zählt nicht mehr als derart starkes Argument wie früher. Spieler können neu auch mit anderen Schweizer Klubs teilnehmen. Und internationale Spiele kann man nun auch in der Champions League haben. Davos ist nicht mehr der Ort, wo die Spieler einfach so hinrennen.

    Ein Spitzenteam zusammenzustellen, ist also nicht mehr möglich?
    Doch. Aber es ist nicht so einfach, wie viele Leute es vielleicht glauben, gute Spieler nach Davos zu holen. Und es ist ebenfalls nicht so einfach, diese dann auch zu halten. Die Spieler kommen, und kaum sind sie gut, bekommen sie Top-Angebote anderer Klubs und wollen weg. Dennoch haben wir zuletzt Top-Spieler wie Sciaroni, Hofmann, Simion, Jörg, Corvi, Walser, Guerra und so weiter nach Davos geholt.

    Gibt es noch Spieler mit Vertragsklauseln, die einen Verbleib von Ihrer Person abhängig machen?
    Nein. Wir nehmen im Gegensatz zu früher solche Klauseln nicht mehr in die Verträge. Wir sind dennoch auf gutem Wege, eine junge Mannschaft auf die Beine zu stellen, die eine sehr gute Zukunft vor sich hat. (kk)

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 20. Februar 2015 um 08:49
    • #167

    «Fall Josh Holden»: Gerechtigkeit? Wohl eher juristischer Wahnsinn

    Acht statt fünf Spielsperren für Zugs Josh Holden. Die Begründung für die Verlängerung der Sperre ist juristischer Wahnsinn und könnte teuer werden.

    Josh Holden hat Tommi Santala mit einem Stockschlag den Arm gebrochen. In erster Instanz ist er dafür von Einzelrichter Reto Steinmann für fünf Spiele gesperrt worden. Klotens Trainer und Sportchef Sean Simpson hat das Urteil ans Verbandssportgericht weitergezogen. Die Rekursinstanz hat die Sperre von fünf auf acht Spiele erhöht.

    Die Urteilsbegründung ist hoch brisant (wir zitieren die offizielle Medienmitteilung): «Das Verbandssportsgericht qualifiziert den Stockschlag als heftige und gezielte Aktion auf eine nicht geschützte und somit verletzungsanfällige Körperregion. Holden habe absichtlich ein schweres Foul begangen, wobei er aufgrund der Wucht des Schlages eine Verletzung für möglich halten musste. Zudem ist Holdens Leumund im Eishockeysport erheblich getrübt.»

    Auge um Auge, Zahn um Zahn

    Die Brisanz dieser Straferhöhung liegt in der Formulierung: «Holden habe absichtlich ein schweres Foul begangen, wobei er aufgrund der Wucht des Schlages eine Verletzung für möglich halten musste.»

    Auf den ersten Blick scheint es gerecht und logisch, dass der Bösewicht nun länger büssen muss und die zwei ersten Playoffpartien verpassen wird. Schliesslich fällt Tommi Santala noch länger aus und in der Bibel (2. Buch Mose) lesen wir: «… so sollst du geben Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.»

    Diese alttestamentliche Rechtsauffassung ist in einem so emotionalen, rauen und bisweilen archaischen Spiel mit einer ausgeprägten Macho-Kultur wie dem Eishockey durchaus populär. Aber auch gefährlich, wie noch auszuführen ist. Einzelrichter Reto Steinmann hätte für zehn oder zwölf Spielsperren ausserhalb des Zuger Landes viel Applaus bekommen.

    Orientierung an Begriffen wie Fahrlässigkeit oder Vorsatz

    Aber die Justiz basiert im Rechtsstaat Schweiz nicht mehr auf dem Alten Testament. Unsere Rechtsprechung orientiert sich nicht nur am Schaden, der vom Täter angerichtet worden ist. Sie orientiert sich, und das ist entscheidend, an der Tat und an Begriffen wie Unfall, Versehen, Fahrlässigkeit und Vorsatz. Will heissen: Im Zentrum des Urteils gegen Josh Holden steht nicht der gebrochene Arm von Tommi Santala. Sondern wie es dazu gekommen ist.

    Einzelrichter Reto Steinmann, der früher Strafrichter war und sehr wohl weiss, worum es geht, ist zum Schluss gekommen, die Ursache für Tommi Santalas Verletzung sei ein Dutzendfoul, das ohne die Verletzung des Klotener Stürmers nicht einmal ein Verfahren nach sich gezogen hätte. Ein Vorsatz könne nicht nachgewiesen werden.

    Nun spricht die Rekursinstanz bei dieser Tat in ihrer offiziellen Begründung unmissverständlich von Absicht. Damit wird eine juristische Büchse der Pandora geöffnet. Die Kosten für den Ausfall von Tommi Santala bezahlt nämlich die Versicherung. Die Anwälte dieser Versicherungsgesellschaft sollten in den Büros tanzen. Denn dieses Urteil des Verbandssportgerichtes ist ein Steilpass für Regressforderungen gegen Josh Holden. Wenn Tommi Santala auf der Basis dieses Urteils Strafanzeige einreicht (nur er kann das), dann ist nicht mehr ganz auszuschliessen, dass Zugs Kanadier wegen vorsätzlicher Körperverletzung verurteilt wird. Eine solche Verurteilung würde Schadenersatzforderungen der Versicherung (Regress) nach sich ziehen.

    Bis heute ist unser Hockey weitgehend vor solchen Regressforderungen verschont geblieben. Weil bei einem Foul eben in der Regel kein Vorsatz nachgewiesen werden kann und ein Spieler bei Ausübung dieses rauen Sportes Verletzungen in Kauf nehmen muss.

    Der Beweis ist nicht zu erbringen
    Aber nun haben wir es Schwarz auf Weiss in einer hochoffiziellen Medienmitteilung des Verbandes: Josh Holden hat absichtlich ein schweres Foul begangen und die schwere Verletzung in Kauf genommen. Das ist wahrlich starker juristischer Tobak. Ja, dem Kanadier so Absicht zu unterstellen, ist juristischer Wahnsinn. Der Beweis, dass Josh Holden absichtlich ein schweres Foul begangen und die Verletzung in Kauf genommen hat, ist nicht zu erbringen. Weil kein Spieler absichtlich ein schweres Foul begeht und dabei mit einer Verletzung des Gegenspielers rechnet.

    Als Begründung für die Verlängerung der Sperre hätte beispielsweise bereits der schlechte Leumund des notorischen Bösewichtes gereicht und der «Fall Josh Holden» hätte keinerlei juristische Brisanz mehr. Nicht die Erhöhung der Strafe ist das Problem, sondern die jetzt offiziell publizierte Urteilsbegründung. Sean Simpson und ein Teil der Hockey-Öffentlichkeit mögen Genugtuung über die Verlängerung der Sperre von Josh Holden empfinden. Aber Klotens Trainer und Sportchef hat unserem Hockey mit seinem Rekurs möglicherweise einen Bärendienst erwiesen.

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 20. Februar 2015 um 08:59
    • #168

    Sie sind nur beim Zahltag top - Die Fribourg-Versager

    Der Grund für den Absturz von Fribourg-Gottéron? Die Schweizer Stars haben auf der ganzen Linie versagt.

    In der Stadt werden sie geradezu vergöttert, innerhalb der Liga verspottet: Den Schweizer Stars von Fribourg-Gottéron bleibt immer dann die Spucke weg, wenn sie die Mannschaft mitreissen müssten. Bezahlt werden sie trotzdem wie Spieler, die im Notfall die Kohlen aus dem Feuer holen. Ihnen fehlt die mentale Härte:

    Julien Sprunger (29). Geschätzte Lohnsumme: 650 000 Franken. Flügelstürmer mit überragender Technik. Im Gegensatz zur flächendeckend verbreiteten Meinung ist Sprunger physisch nicht zu weich – aber in der Rolle als Leistungsträger total überfordert. An dieser Herausforderung zerbricht der sensible Künstler.

    Andrei Bykow (27). Geschätzte Lohnsumme: 650 000 Franken. Wäre die Meisterschaft ein Allstar-Event – Bykow Junior, wäre er der Alleinunterhalter schlechthin. Im Gegensatz zu seinem Vater fehlt ihm aber nicht nur die mentale Härte, um im Gegenverkehr der NLA konstant Massstäbe setzen zu können.

    Thibaut Monnet (33). Geschätzte Lohnsumme: 400 000 Franken. Bei den ZSC Lions wurde er zum Publikumsliebling, weil er im richtigen Moment Tore erzielte. In Zürich war Monnet allerdings ein Luxus-Ergänzungsspieler, bei Gottéron ist er als Leistungsträger gefragt. Und dieser Rolle wird Monnet schlicht und einfach nicht gerecht.

    Christian Dubé (37). Geschätzte Lohnsumme 700 000 Franken
    . Dubé zählte einst zu den drei schlausten und torgefährlichsten Mittelstürmern der Liga – und das während mehrerer Jahre. Jetzt jagt er höchstens noch seinem eigenen Schatten hinterher. Das ist allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt sein eigener Fehler – man hätte ihm längst keinen Vertrag mehr offerieren dürfen.


    Kommentar von Eishockey-Chef Stephan Roth

    Zitat

    Amateur-Strukturen

    Sichtbar wird das Versagen auf dem Eis. Selbst Spieler, die mit reichlich Talent gesegnet sind, bringen keinen geraden Pass mehr hin und treffen das Tor nicht mehr. Bei den Kloten Flyers und Fribourg ist das seit Wochen mehr die Regel als die Ausnahme. Für ihr Versagen tragen die Spieler selbst die Verantwortung.

    Doch es ist auch kein Zufall, dass jene vier Klubs unter dem Playoff-Strich festkleben, die im Management am schwächsten besetzt sind.

    Bei Gottéron, Ambri und seit Weihnachten auch bei Kloten ist der Trainer auch der Sportchef. Das sind Amateur-Strukturen. Dies ist längst nicht mehr zeitgemäss und wird auch dem hohen Aufwand, den ein guter Trainer und ein guter Sportchef betreiben müssen, nicht gerecht.

    Speziell in Krisenzeiten ist das Wechselspiel zwischen Sportchef und Trainer wichtig. Sowohl nach aussen als auch nach innen. Ein Sportchef kann als Blitzableiter dienen, dem Trainer den Rücken freihalten. Er kann ihm eine andere Perspektive zeigen oder einfach einmal zuhören. Einen Trainer darf man nicht alleine lassen.

    Einzig bei Servette und Davos ist das Modell mit Trainer und Sportchef in Personalunion noch mehr oder weniger erfolgreich. Dort verkörpern Chris McSorley und Arno Del Curto allerdings den Klub. Wer mit ihnen nicht klarkommt, muss gehen, wie nun zum Beispiel Reto von Arx beim HCD.

    Alles anzeigen


    _______________

    2,4 Mio. CHF für 4 Spieler!! 8o :huh: 8| Für Platz 9 oder 10 in der Tabelle. Wow! Misswirtschaft pur.

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 20. Februar 2015 um 09:09
    • #169

    HC Davos : Redenbach: «… dann werde ich in Davos mehr schiessen»
    Mit Tyler Redenbach sprach Kristian Kapp

    Tyler Redenbach, endlich dürfen Sie am Freitag Ihr Debüt mit dem HC Davos geben.
    Tyler Redenbach: Ich hoffte schon auf Dienstag und dem Spiel in Genf. Aber Visa-Probleme kamen dazwischen.

    Sie verpassten immerhin auch die zwölf Stunden Busfahrt, die dem HCD bei Spielen in Genf blühen.

    (lacht) Ja, aber mich hätte dies nicht erschüttert. Seit meiner Zeit in der kanadischen Juniorenliga WHL kann mich nichts mehr erstaunen, was Fahrtzeiten angeht. Ich war in Prince George, also am extremsten Ort in einer Liga mit grossen Distanzen. Sechs Stunden war die kürzeste Auswärtsfahrt. Wir waren nach Auswärtsspielen oft erst um 6 Uhr nach Hause, um 7.30 Uhr musste ich schon in der Schule sein. Meine erste Playoff-Serie in der WHL bescherte uns einen zwölf Stunden Reiseweg entfernten Gegner. Und was den Dienstag und das Spiel in Genf angeht: Ich hatte dafür eine 16 Stunden lange Reise von Lahti nach Zürich. Ich hätte mein Visum in Finnland bekommen sollen. Weil das aber nicht klappte und ich nach Schweden weiterverwiesen wurde, musste ich am Ende den Flug nach Genf absagen. In Stockholm musste ich auf der Botschaft drei Stunden warten, schliesslich musste ich umbuchen nach Zürich, wo ich kurz vor Mitternacht finnische Zeit ankam. Ich übernachtete im Hotel, der HC Davos holte mich dann am Mittwochmorgen ab.

    Sie haben Ihr erstes Training mit Davos nun hinter sich. Ihre Eindrücke?
    Ich erwarte gegen die ZSC Lions ein wirklich schnelles Spiel. Die Eisfläche hier ist einiges grösser als in Finnland. Und im Training hiess es «Laufen! Laufen! Laufen!»

    Sie wechseln quasi als «Söldner» auf die Schlussphase der Saison zu Davos …
    … was für mich ein Novum ist. So spät habe ich noch nie einen Wechsel während einer Saison gemacht. Lahti, mein alter Klub, wollte das Budget kürzen, weil wir die Playoffs verpasst haben.

    Kehren Sie nächste Saison nach Lahti zurück?
    Nein, ich werde ein «Free Agent» sein. Für mich ist die Zeit in Davos darum auch eine Art «Showcase». Es ist sehr schwer, in der NLA für einen Import einen Fuss in die Türe zu bekommen. Dass ich mich ausgerechnet in den Playoffs zeigen werden kann, ist sicher hilfreich.

    Der Transfer kam kurzfristig zustande. Kannten Sie Davos?
    Ich war 2012 einen Tag zu Besuch hier und schaute beim Spengler Cup das Spiel Team Canada – HCD. Zwei Dinge sind mir in Erinnerung geblieben: Crazy Fans und diese schöne Eishalle.

    Viele Spieler, die aus Finnland und vor allem Schweden in die Schweiz wechseln, bekunden zunächst Mühe mit dem höheren Tempo und dem weniger strukturierten Spiel.
    Schnell ist es hier. Ich meine aber, dass das Spiel in Finnland auch eher weniger strukturiert ist als in Schweden. Es ist dafür sehr hart, die Checks werden wie in Nordamerika fertig gemacht. Gespielt wird aber vor allem auf Sicherheit, oft mit dem defensiven «Trap»-System. Wenn Sie wissen, wie die finnische Nationalmannschaft spielt, kennen Sie auch das Spiel der meisten Klubs: Zurückziehen, auf Fehler des Gegners warten. Hier in Davos bei meinem ersten Training hörte ich aber die ganze Zeit nur «Go, go, go!» (lacht) Eine meiner Stärken ist es, das Spiel zu lesen. Wenn also in der NLA viel Unvorhersehbares passiert, umso besser.

    Wie haben Sie die Mannschaft des HC Davos kennengelernt?
    Ich habe ausser den beiden Finnen, gegen die ich vor ein paar Jahren in Finnland gespielt habe, niemand gekannt. Es hat viele junge Spieler in Davos. Das kann für die Play-offs gut sein. Sie spüren keinen Druck und spielen einfach drauflos. Ich kann vielleicht etwas Ruhe bringen und will natürlich defensiv und offensiv stark spielen.

    Sie haben an speziellen Orten Eishockey gespielt. Tiefe Minor Leagues wie ECHL oder Central Hockey League in der Wüste Arizonas oder Dänemark sind nicht die «logischsten» Eishockey-Orte …
    Das ist so. Ich habe in vielen Ligen und Ländern gespielt und erlebt, wie anders das Eishockey in all den Ligen sein kann. In Arizona landete ich nach zwei schweren Verletzungen, die ich in der AHL zuzog. Ich erlebte dort zwar gerade in der ECHL eine sehr schöne Zeit mit einer modernen Eishalle und Betreuung im NHL-Styl mit Flugzeug und Luxus-Bus. Aber ich hatte dennoch genug danach, so kam ich nach Europa. Ich wollte nach Deutschland, es ergab sich aber keine Möglichkeit, weil alles kurzfristig organisiert werden musste. So landete ich in Dänemark, wo alles okay war. Ende Jahr kollabierten aber gleich vier Teams aus finanziellen Gründen und so landete ich in Finnland, wo ich sechs Jahre blieb. Der Stil in Finnland passte mir: Kleine Eisfläche, physisches Spiel. Wie in Nordamerika halt.

    Sprechen Sie finnisch?
    Leider nicht wirklich gut. Trotz sechs Jahren dort und obwohl meine Freundin Finnin ist … Ich kann aber fluchen und zählen. (lacht)

    Ihr Scouting Report verrät, dass Sie immer passen, nie schiessen …
    Ich hatte immer mehr Assists als Tore. Aber eigentlich schiesse ich oft, in Finnland haperte es aber mit den Toren. Ich hatte fürchterliche Prozentzahlen bei der Schussquote. Ich weiss auch nicht warum.

    In Davos wimmelt es bereits von verspielten Stürmern, die «nie» schiessen …
    Mir wurde bereits gesagt, dass in Davos die meisten den Puck ins Tor passen möchten. (lacht) Ich werde in Davos also versuchen, noch mehr zu schiessen.

    Mit Grégory Hofmann und Marcus Paulsson durften Sie neben zwei der weniger «Shooter» von Davos trainieren.
    Das dürfte der Coach extra gemacht haben. Beide sind schnell unterwegs auf den Flügeln. Ich hoffe, ich kann sie mit guten Pässen bedienen.

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 21. Februar 2015 um 13:42
    • #170

    Kloten Flyers verpassen Play-offs

    Wie vor zwei Jahren verpassen die Flyers die Play-offs. In ihrer derzeitigen Verfassung scheint allerdings nicht einmal mehr der Ligaerhalt sicher.Die Kloten Flyers hatten vor der Saison den Final als Ziel formuliert. Allerdings meinten sie damit den Play-off-Final – und nicht den Play-out-Final zwischen den beiden Tabellenletzten nach der Placierungsrunde. Doch davon sind die Zürcher in ihrer derzeitigen Verfassung nicht mehr weit entfernt. Spielen sie derart desolat weiter wie am Freitag in Rapperswil-Jona, steht gar der Ligaerhalt infrage. Die Spieler sollten nun begreifen, dass sie definitiv kein Spitzenteam (mehr) sind, wie sie das bis heute glauben.

    Das 100. NLA-Duell gegen die Lakers war eine Karikatur ihrer völlig missratenen Saison. Nach solidem Beginn und der 1:0-Führung durch Bieber fielen sie spätestens nach Bergers 1:1-Ausgleich langsam, aber sicher auseinander und mussten sich vom Tabellenletzten vorführen lassen. Hätten die St. Galler mehr Effizienz an den Tag gelegt, wäre die Niederlage noch höher ausgefallen. So spielte es gar keine Rolle mehr, was der EHC Biel in Lausanne machte. Um sich die theoretische Chance auf eine Play-off-Qualifikation aufrechtzuerhalten, hätten die Flyers sowieso drei Punkte erringen müssen.

    Die Ursachen für die schwache Saison des letztjährigen Finalisten sind vielfältig. Es begann mit dem schlechten Saisonstart. Der erste Sieg gelang den Klotenern erst im siebenten Spiel. Sie schienen lange gar nicht in der Saison angekommen zu sein und fanden während der Partien, trotz teilweise guten Ansätzen, wegen individueller Fehler immer einen Weg, Punkte abzugeben. Darunter litt selbstredend das Selbstvertrauen, womit eine bis heute andauernde Negativspirale eingeleitet wurde, auf die auch der Trainerwechsel keinen Einfluss hatte.

    Klar ist, dass den Flyers die Tore ihrer Ausländer fehlten. Die sieben eingesetzten Ausländer erzielten in nunmehr 48 Partien mickrige 24 Tore, was etwas mehr als 20 Prozent aller Goals entspricht. Einen kleineren Wert weisen nur die ZSC Lions auf, wobei der Meister ein breiteres und besser besetztes Schweizer Kader besitzt. Bei Kloten blieben auch die (ehemaligen) Nationalspieler blass. Die neu verpflichteten Hollenstein und Guggisberg waren nur Durchschnitt, der als Notmassnahme im Herbst verpflichtete Amerikaner Mueller ein Ausfall.

    Die schlechte Leistung hat nicht nur Folgen fürs Ranking, sondern auch für die Finanzen. Den Spielern wird der Lohn gekürzt. Das vom Präsidenten Gaydoul zu deckende Defizit wird dennoch höher ausfallen, als das letztjährige mit 6 Millionen schon war.
    (NZZ)

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 22. Februar 2015 um 12:26
    • #171

    'Sonntagszeitung' von heute

    Kevin Schläpfers nächster Streich

    Aussenseiter Biel steht nach dem 3:0 gegen Lausanne zum dritten Mal innert vier Jahren im Playoff

    Biel Trainer Kevin Schläpfer klatschte mit den Fans hinter der Spielerbank ab und zählte die letzten Sekunden herunter. Um 21.47 Uhr war es dann definitiv: Mit einem verdienten 3:0-Sieg gegen Lausanne hatten die Bieler ihren zweiten «Matchpuck» verwertet und sich den letzten Playoff-Platz gesichert. Und damit vor allem ihr eigentliches Saisonziel erreicht: Sie geraten nicht in Abstiegsnöte und ziehen nächste Saison als A-Club ins neue Stadion ein. Er werde sich jetzt eine Zigarre gönnen, berichtete ein heiserer Schläpfer hinterher – und an der Basler Fasnacht Energie tanken. Und für das Playoff gab er die Losung aus: «Wir können jedem Gegner gefährlich werden.»

    Bieler Nervenflattern bis zum befreienden 1:0

    Das Spiel selber war nichts für Hockey-Feinschmecker gewesen. Die Bieler hatten mit ihren flatternden Nerven zu kämpfen, wodurch sie sich zu Beginn durch etwelche Stockfehler und unnötige Strafen selber in arge Nöte brachten. Die Lausanner wiederum waren nicht gewillt, dem Gegner die Playoff-Qualifikation zu schenken. Erst Raphael Herburgers 1:0 in der 27. beruhigte die Bieler Nerven. Und als 10 Minuten später Lausanne-Verteidiger Ralph Stalder einen Schuss von Ahren Spylo unhaltbar für seinen Torhüter Caminada ablenkte, war das die Weichenstellung. Von da an machten die Waadtländer nicht mehr den Eindruck, als könnten sie die Partie noch drehen.

    Die erneute Playoff-Qualifikation der Seeländer ist absolut verdient. Auf diese Saison hin hatten sie ihr Budget um 600 000 auf 10 Millionen Franken erhöht. Das ist zwar immer noch der tiefste Wert der Liga, mit den zusätzlichen Mitteln konnten sie sich aber das schwedische Stürmer-Duo Olausson und Albrandt leisten. Auch wenn deren Punkteausbeute (31 bzw. 38) nicht ganz so gross ist wie erwartet, sind sie wohl der Hauptgrund dafür, dass die Mannschaft stabiler ist als im vergangenen Jahr. Die junge Verteidigung produzierte bisweilen zwar haarsträubende Fehler, ist aber trotzdem besser als ihr Ruf. Gleiches gilt für die beiden Torhüter Lukas Meili und Simon Rytz – insbesondere dieser war nach überstandenem Zwischentief in der Schlussphase der Qualifikation ein wichtiger Rückhalt. Mit einer überragenden Partie gegen Lausanne bestätigte er das gestern eindrücklich.

    Nun ein Aufbruch – aber ein Zuzug von Reto von Arx war «nie ein Thema»
    Dass die Bieler nun zum dritten Mal in vier Jahren das Playoff erreichen, haben sie ihrer soliden Geschäftsführung und einem begabten Trainer zu verdanken. Seit dem Finanzdesaster in den 90er-Jahren gibt der Club nur noch so viel aus, wie er einnimmt. Er setzt auf Teamgeist statt teure Stars, und Kevin Schläpfer macht aus jungen Talenten gestandene NLA-Spieler. Auch deren Abwerbung durch grössere Klubs konnte in den vergangenen Jahren immer wieder kompensiert werden. Und nun, da der Einzug ins neue Stadion ansteht, wollen die Seeländer einen weiteren Schritt nach vorne machen. Das Budget für nächste Saison wird um 2,5 Millionen auf 12,5 Millionen Franken erhöht, mit den Zugängen der Stürmer Fabian Sutter (Zug), Fabian Lüthi und Daniel Steiner (beide Ambri) und dem Heimkehrer Anthony Huguenin (Fribourg) in der Verteidigung wurden die Abgänge mehr als kompensiert. Eine Verpflichtung von Reto von Arx, wie sie Kevin Schläpfer ins Spiel gebracht hatte, sei dabei «nie ein Thema» gewesen, sagt Sandro Wyssbrod, Delegierter des Verwaltungsrats der EHC Biel AG.

    Das Ziel des Trainers ist es, dass sein Team in «zwei, drei Jahren ein sicherer Playoff-Kandidat» ist. Und in sechs Jahren, ergänzt er, «möchte ich mit dem EHC Biel Schweizer Meister werden.

    So weit ist es noch lange nicht. Die ZSC Lions müssen sich in der ersten Playoff-Runde trotzdem in Acht nehmen. Drei der vier Partien konnten die Seeländer in dieser Saison für sich entscheiden.

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 23. Februar 2015 um 09:44
    • #172

    Der Allmächtige und das Volk
    Nach jedem Heimspiel trifft sich Chris McSorley mit den Fans im eigenen Pub. Die Begegnungen kommen einer Huldigung gleich.

    Kürzlich sagte Chris McSorley gegenüber dieser Zeitung, es sei bei Servette Brauch, dass er und die Spieler sich nach den Heimspielen im Vereinspub den Fans zeigen würden. Immer. Auch dann, wenn es ihm nicht danach sei.

    Samstag ist einer dieser Abende. Es ist 22.50 Uhr, Servette hat gegen Fribourg 4:5 nach Penaltys verloren, da betritt McSorley das ­McSorley’s Pub and Steakhouse, das direkt neben dem Stadion liegt. Über das Spiel will er nicht viele Worte verlieren: «Manchmal muss man es einfach hinter sich lassen.» ­Lieber gesellt er sich zu den Gästen, seine Frau ist da wie auch Bekannte und Sponsoren. McSorley hat im Restaurant seinen festen Platz – am Eingang, an ­einem Stehtisch. Nach jedem Spiel steht er dort, für jeden sicht- und nahbar.

    «Mel, bitte ein Glas Wasser»

    Wenn McSorley mit den Leuten spricht oder dem Journalisten ein SMS sendet («Danke, dass Sie an mich und meinen Club denken»), ist er ganz Verkäufer «seines» Clubs. Was eigentlich nicht ganz korrekt ist, denn er teilt die Anteile moitié-moitié mit Präsident Hugh Quennec. Als ein älterer Herr am McSorley-Tisch sagt, er trinke keinen Wein, ist McSorley sofort zur Stelle und ruft einer Angestellten zu: «Mel, ich brauche ein Glas Wasser.» Kennt er alle Angestellten beim Namen? «Natürlich, jeder Mit­arbeiter ist wichtig.» Ob er für einen Rundgang zu haben ist? «Sehr gerne.»

    Erster Stopp Küche: Es ist hektisch, nach dem Spiel herrscht Hochbetrieb, es rauscht gerade die zweite Essenswelle über das Restaurant. Die Köche weibeln von Herd zu Herd, die Zeit ist knapp. Doch McSorley zwängt sich zwischen zwei Kochelementen durch, schüttelt erst drei, vier Köchen die Hand und ruft dann die ganze Küchenmannschaft zusammen, die Fotografin solle doch ein Foto machen.

    Zweiter Stopp Pub: an der Bar dieselbe Szene, ein Bild mit ihm und den Barmitarbeitern bitte! Alle kommen, alle lachen. Etwas gar viel Inszenierung; ­etwas, das McSorley gar nicht nötig hätte. Denn der Rundgang zeigt: Wo ­immer er auch hinkommt, rufen und winken ihm die Leute zu; sie klopfen ihm auf die Schultern und bedanken sich; umarmen und trösten ihn; wünschen alles Gute, bitten um ein Foto. Das Volk und der Allmächtige. Was angesichts der Ämter McSorleys im Verein gar nicht so falsch ist. Trainer, Manager, ­Besitzer, Entwicklungshelfer.

    Diese Art Huldigung ist wohl das ­Ergebnis dessen, was der Mann für den Verein geleistet hat: 2001, als er nach Genf kam, dümpelte der Verein in der Nationalliga B herum, es kamen durchschnittlich 500 Zuschauer an die Spiele. Heute sind es 6600. Servette ist der Club schlechthin in Genf – vor dem Fussball, vor dem Rugby. Dahinter steckt ein Plan. Die Spieler tragen die Marke nach draussen, besuchen Spitäler und Schulen, geben Autogramme und singen auch einmal ­Karaoke. Stichwort Fanbindung.

    An jedem Matchtag ausverkauft
    Mit dem 2009 eröffneten Restaurant wurde zudem ein Stammtisch für die Fans geschaffen – mit dem der Club ­nebenbei kräftig Geld verdient. Das ­Lokal ist an den Matchtagen immer ausverkauft. Vor dem Spiel. Nach dem Spiel. 500 Leute finden darin Platz, über 600 Essen gehen jeweils über den Tresen. Wie viel pro Abend eingenommen wird, will McSorley nicht sagen. Das ­Lokal ­gehört zur Hälfte dem Verein und zur anderen Hälfte dem Betreiber.

    Es ist bereits 23.15 Uhr. Die Spieler treffen ein, einer nach dem anderen. Sie sind frisch geduscht und tragen Anzug und Krawatte. Buben wollen Autogramme, Männer ein Selfie, Frauen drei Küsschen. «Das ist einzigartig in der Schweiz», sagt Stürmer Roland Gerber, der auch für Biel, Bern und Langnau gespielt hat. Selbst bei Langnau, dem Club mit Dorfcharakter, habe es ­immer eine gewisse Distanz zu den Fans gegeben. «Doch hier in Genf ist man als Spieler mittendrin.» Negative Erfahrungen habe er damit kaum gemacht. «Wenn die Fans mir mal Sachen an den Kopf warfen, dann haben sie meist recht gehabt.»

    Irgendwann mischt sich auch Präsident Quennec unter die Gäste. Obwohl mit seiner Grösse unübersehbar, hält er sich bewusst im Hintergrund und überlässt die Bühne McSorley. An dessen Tisch steht nun auch Frauengoalie Florence Schelling. «Der Präsident hat mich eingeladen», sagt sie. Um mit ihr über das Potenzial vom Frauenhockey zu sprechen. Servette will weiterwachsen.

    Der Mix aus Charme und Zorn
    Wenn nun McSorley die Fans mit ­Shakehands begrüsst und herzt, dann geht ganz vergessen, dass dieser Mann auch anders kann. Davon erzählen die unzähligen Rencontres mit dem Einzelrichter oder seine berühmteste Szene, sein provokatives Spielchen mit dem Bandentürchen – auf und zu, immer wieder, wie Rumpelstilzchen. Es ist vielleicht gerade dieser Mix aus Charme und Zorn, der ihm zu seiner Popularität verhalf. Oder wie es ein Fan sagt: «Hier ist er der freundlichste Mensch, doch an der Bande ist er verrückt und gibt sein Letztes für den Verein – c’est la classe!»

    (Tages-Anzeiger)

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 23. Februar 2015 um 09:54
    • #173

    Mueller: ''Das Einfachste wäre, jetzt aufzugeben''
    In seinem zweiten Engagement bei den Kloten Flyers läuft es Peter Mueller nicht nach Wunsch. Nach dem Finaleinzug in der letzten Saison müssen die Zürcher Unterländer in diesem Jahr die Platzierungsrunde bestreiten. In der ''NZZ'' spricht der Stürmer deshalb von einer harten Zeit. ''Es ist eines dieser Jahre, in denen einfach nichts klappt.'' Es gelte nun, sich auch in der wenig reizvollen Abstiegsrunde von der besten Seite zu zeigen. ''Das Einfachste wäre, jetzt aufzugeben und nichts mehr zu tun. Aber wir müssen einen Weg finden, die Spiele zu gewinnen und die Saison hoffentlich bald abzuschliessen'', so der Amerikaner.

    Die Kloten Flyers verpassen Play-offs. Keine Vision, kein Erfolg – bei den Flyers verpuffen die Millionen wirkungslos
    Die Kloten Flyers haben die Play-offs verpasst. Statt um den Meistertitel spielen sie gegen den Abstieg. So etwas kann in dieser ausgeglichenen Eishockeyliga passieren. Letztes Jahr traf es die höher eingestuften Teams aus Bern und Zug, heuer Freiburg und Kloten. Zug und Bern haben sich längst erholt und sind wieder dort, wo sie aufgrund ihrer Budgets hingehören: an der Spitze. Die Flyers standen 2009, 2011 und 2014 im Play-off-Final und verursachen Kosten wie ein Spitzenteam. Widrigkeiten, wie sie im Kampf am Trennstrich zum Alltag gehören, behagen der spielerisch ausgerichteten Equipe nicht. Das haben die letzten Monate gezeigt. Beim ersten Gegenwind strich das Team meist die Segel. Keine guten Voraussetzungen im Ringen gegen den Abstieg.

    Schaffen sie den Ligaerhalt, dürfte den Flyers die Erholung von dieser missratenen Saison aber kaum so leichtfallen wie zuletzt Zug oder Bern. Der Klub hat keinen Plan mehr. Der Eigentümer Philippe Gaydoul sichert mit seinen A-fonds-perdu-Beiträgen zwar das Überleben, und er hat dem Klub zeitgemässe, transparente Strukturen verpasst. Das hebt ihn klar von seinem Vorgänger Jürg Bircher ab. Doch Gaydoul fehlen im Gegensatz zu Letzterem die Vision und die Leidenschaft für diesen Sport. Der Leitsatz «Weniger Geld ausgeben» ist keine Vision. Bircher wollte mit attraktivem Eishockey Meister werden, und er war ein Fan seiner Spieler – bis zum finanziellen Untergang. Gaydouls Führungsstil hingegen ist so kalt und emotionslos, dass man sich fragt, warum er sich überhaupt einen professionellen Eishockeyklub hält. Natürlich ist ein nüchterner Blick im ebenso emotionsgeladenen wie teuren Sport wichtig. Doch wenn man schon jährlich Millionen ausgibt ohne Aussicht auf schwarze Zahlen, sollte man nicht mindestens Freude daran haben? Kein Wunder, findet Gaydouls Produkt bei potenziellen Sponsoren zu wenig Anklang: Wenn der Verkäufer nicht von seinem Produkt begeistert scheint, wieso sollte es jemand kaufen?

    Eigentlich will Philippe Gaydoul alles richtig machen. Es hat in dieser Saison trotz schlechten Ergebnissen lange gedauert, bis er überzeugt war, die Play-offs nur mit einem Trainerwechsel zu erreichen. Möglicherweise war Felix Hollenstein tatsächlich nicht der richtige Headcoach und überfordert. Mit der überstürzten Verpflichtung von Simpson hat sich Gaydoul aber den eigenen Handlungsspielraum unnötig beschnitten. Noch bevor eine Strategie klar war, bekam Simpson einen Dreijahrevertrag. Dazu wurde dem ehemaligen Nationalcoach mit dem Doppelmandat als Sportchef die gesamte sportliche Verantwortung übertragen. Gaydoul ist Simpson nun auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, Strategie hin oder her. Sollten sich die Flyers wie mehrfach angetönt auf ihre Rolle als Ausbildungsklub besinnen, wäre Simpson der falsche Mann. In den zwei Jahren bei den ZSC Lions zwischen 2008 und 2010 gewann er zwar die acht Spiele dauernde Champions League, scheiterte aber im Gegenzug zweimal im Play-off-Viertelfinal. Als Förderer von Jungen hinterliess er keine Spuren. Darum orientierten sich die Lions neu. Die Trainer Bob Hartley und jetzt Marc Crawford schliffen und schleifen den Nachwuchs in täglichen Sondertrainings. An solchem Engagement hat Simpson offenbar kein Interesse.

    Fehlendes Geld ist in Kloten kein Problem mehr – dafür umso mehr das fehlende technische Know-how. Im dritten Jahr unter Gaydouls Führung wirken bereits der dritte Headcoach und der dritte Sportchef. Die fehlende Kontinuität machte alles unnötig teurer. Die eingesetzten Millionen sind in dieser Orientierungslosigkeit ohne jegliche Nachhaltigkeit verpufft. Die einst sorgsam zusammengestellte Mannschaft zerfleddert und harrt ihrer Erneuerung. Im Rückblick zeigt sich: Das gut funktionierende Triumvirat mit den Trainern Anders Eldebrink und Felix Hollenstein sowie dem Sportchef Jürg Schawalder aufzulösen, war der Anfang der Krise. Die Folgen sind dieselben wie jene einer Rodung im Regenwald. Sind die Bäume erst gefällt, spült der Regen die dünne Humusschicht weg, und der Boden wird zur unfruchtbaren Wüste. Diese wieder urbar zu machen, ist äusserst schwierig. Und sehr teuer.

    Popcorn Am besten wäre, die klotener würden absteigen, haben meiner meinung nach keine existenzberechtigung im A, da sie jahrelang die liga, die anderen vereine "beschissen und verar...t" haben, mit gelder die nie vorhanden waren. Die Ausrede damals vom Gel-Heini, kloten wäre ein kultverein und den könne man nicht untergehen lassen, akzeptiere ich nicht. Heutzutage kann man mit kult nicht mal eine schuheinlage kaufen, auch nicht von derem denner-erbe, der sowieso noch nie einen finger dreckig gemacht hat. Dieser club müsste in der NLB oder 1.liga einen neuanfang machen. Klar, rappi ist das schlusslicht, dennoch haben wir einen grossen umbruch zu verarbeiten mit zwei blutjungen und nicht gerade erfahrenen Goalies, das ganze team wurde umgebaut und mit vielen jungen spielern ergänzt oder ersetzt, die sich erst jetzt irgendwie gefunden haben. Der umbruch kostet zeit und geht nicht von heute auf morgen, daher denke ich dass kloten das erst gar nicht riskieren will und setzt daher lieber auf spieler mit namen und einem alten goalie. Nichts gegen Gerber, er war ein guter Keeper, aber seine zeit ist definitiv vorbei.

    Einmal editiert, zuletzt von TsaTsa (23. Februar 2015 um 10:15)

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 23. Februar 2015 um 10:59
    • #174
    Zitat

    Es ist eine Sensation

    Der EHC Biel spielt zum dritten Mal innerhalb von vier Saisons in den Playoffs. Seien wir ehrlich: Das ist eine Sensation, das hatten die Insider nicht auf der Rechnung, nicht einmal die absoluten Spezialisten, die Biel schlecht schrieben und die kränkelnden Gegner stark.

    Da wurde stets geglaubt, dass es entweder Kloten oder Fribourg doch noch schaffen würden. Es gibt gute Gründe, dass Biel die Playoffs ohne Berra (2012 und 2013) und ohne Seguin und Kane (2013) erreicht hat: Für mich ist es in der 75-jährigen Geschichte des EHC Biel die grösste Sensation seit dem letzten Titelgewinn 1983, der ebenso überraschend kam.

    Seien wir dennoch ehrlich, dass Biel die Playoffs auch dank der Schwächen der direkten Gegner erreicht hat. Was aber die Leistung keineswegs schmälern soll. Um die 20 Punkte mehr als im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt, das spricht eine deutliche Sprache für die Fortschritte, die das Schläpfer-Team erzielt hat. Die Lehren aus der Teilnahme in der Ligaqualifikation 2014 wurden gezogen. In erster Linie mental.

    Und andere Gründe gibt es einige: Torhüter Simon Rytz spielt eine starke Saison. In einzelnen Partien stand er gar dem in Biel unvergessenen Reto Berra in nichts nach. Die Defensivspieler glänzen zwar nur selten mit Leistungen, die auf die individuellen Möglichkeiten zurückzuführen sind. Aber mit ihrem Kampfgeist und dem Kollektivgedanken halten sie die Gegner des Öfteren in Schach. Und schliesslich ist der Sturm, mit vier ausgeglichenen Linien mit Spielern bestückt, die jederzeit in die Bresche springen können, um einiges effizienter geworden. Vorab die Ausländer mit den schwedischen Zuzügen Arlbrandt und Olausson sowie einem besseren Spylo haben einiges dazu beigetragen, dass sich die Schweizer gesteigert haben.

    Letztlich ist auch das Umfeld zu erwähnen, das in heikleren Phasen nicht an der Mannschaft und schon gar nicht am Trainer zweifelt. Diesmal blieb es ruhiger als letzte Saison. Das war mitunter einer der grossen Vorteile gegenüber den Kloten Flyers und Fribourg-Gottéron, die beide in der Führungsetage und mit den Trainerentlassungen hausgemachte Probleme zu bewältigen hatten.

    Was ist vom EHC Biel in den nächsten Samstag beginnenden Playoffs zu erwarten? Ohne Siegesdruck ist dem Team noch eine weitere Steigerung zuzutrauen. Ob das ausreicht, den amtierenden Meister viermal zu schlagen? Dreimal hat es die Mannschaft in der Qualifikation geschafft. Das sollte Motivation genug sein.

    Beat Moning, Sportredaktor Bieler Tagblatt

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    20 ist eine interessante Zahl. Ich würde sagen, die 20 Punkte mehr in dieser Saison, sind jene Punkte, welche der EHCB letzte Saison sehr sehr oft unglücklich (Niederlagen mit einem Tor Unterschied) verloren hatte, weil eben die Torausbeute auch rund 20 Tore geringer war. Der Plan, die Offensive zu verstärken hat sich somit auch statistisch als goldrichtig erwiesen. Das Ziel für nächste Saison müsste nun sein, mindestens ein ausgeglicheneres Torverhältnis hinzukriegen und rund 20 Tore weniger zu kassieren.

    Hier sind vor allem die jungen Verteidiger gefragt und zwar weniger im Defensivverhalten, sondern im Spielaufbau. Denn eines ist mir aufgefallen: Die 20 erhaltene Tore "zuviel" gehen auf das Konto von fürchterlichen Fehlpässen und Puckverlusten in der eigenen Zone. Unsere jungen Backs fighten zwar gut und um jeden Puck, zeigen sogar offensive Qualitäten aber wenn sie durch aggressives Forechecking unter Druck gesetzt werden, verlieren sie sehr leicht den Kopf und dann die Scheibe. Sie haben z.T. noch stocktechnische Defizite und grosse Mühe den Puck an der Bande hinter dem Tor rasch anzunehmen und sich zu lösen.

    Dort, und bei der Schusstechnik, müsste man den Hebel auf nächste Saison ansetzen, dann könnten wir ganz sicher nochmals einen Schritt vorwärts machen. Aber wohlverstanden, das ist jetzt "Kritik" auf hohem Niveau. Was das Team geleistet hat, ist wirklich eine SENSATION!

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 23. Februar 2015 um 12:49
    • #175

    Berger: ''Wir haben keinen Nati-B-Plan''
    Zum ersten Mal seit acht Jahren ist es Fribourg-Gottéron nicht gelungen, in die Playoffs einzuziehen. Generaldirektor Raphael Berger denkt trotzdem nicht an einen Rücktritt und erklärte im Westschweizer Fernsehen, wie der Absturz in dieser Saison zustande kam.

    ''In unserem Sport hat man jedes Jahr die Chance, nach Grossem zu streben, leider aber ist auch Misserfolg möglich. Wir hatten in den letzten Jahren gewissen Erfolg, nun haben wir alle Fehler gemacht, die uns in diese Situation gebracht haben'', erklärte Berger in der Sendung ''Sport Dimanche'' auf ''RTS''.

    ''Keinen Grund, zurückzutreten''
    Seit Samstag und dem 3:0-Sieg Biels gegen Lausanne ist der Gang der Saanestädter in die Platzierungsrunde besiegelt. Berger ist als Generaldirektor in der sportlichen Verantwortung und trug die Entscheidung, Trainer Hans Kossmann im Oktober zu entlassen, zumindest mit. Nach dem von den Hauptaktionären angeregten Rücktritt von Präsident Charles Phillot im Anschluss soll es allerdings nicht zu einem weiteren Köpferollen in der Führungsetage kommen.

    ''Es ist klar, dass es von meiner Seite absolut keinen Grund und keinen Willen gibt, zurückzutreten'', sagte Berger auf eine entsprechende Frage. ''Ich lasse die Verantwortlichen entscheiden, wie es weitergeht.''

    ''Erfolg schlecht verwaltet''
    Berger, der Biel fair zum Erreichen der Playoffs gratulierte, muss sich auch den Vorwurf gefallen lassen, dass Führungsspieler wie Andrej Bykov und Julien Sprunger nicht das gewünschte Rendement brachten - trotz gutem Zahltag.

    Noch wollte sich der ehemalige Spieler jedoch kein Gesamturteil über seine Spieler erlauben.

    ''Bilanz wird am Schluss gezogen. Ich möchte vielleicht trotzdem auch an die Resultate der letzten Saisons erinnern, die dazu geführt haben, dass wir mit einigen Spielern verlängerten. Wir hatten einen gewissen Erfolg, den wir vielleicht schlecht verwaltet haben'', so Berger.

    ''Keinen National-League-B-Plan''
    Dass Fribourg mit einem viel höheren Budget operiert als Biel, sei offensichtlich. Das viele Geld, das im Hinblick auf die Stabilisierung der Mannschaft an der Spitze ausgegeben wurde, dürfe jedoch nicht direkt mit den Ausgaben der Seeländer verglichen werden.

    ''Man muss berücksichtigen, dass unsere Mannschaft dazu aufgebaut wurde, den Titel zu gewinnen, und nicht die Playoffs zu erreichen. Das muss man getrennt betrachten.'' Was bleibt, ist der Misserfolg, der sich nicht wegdiskutieren lässt. Im schlimmsten Fall droht Fribourg gar der Abstieg. Ist dieser überhaupt ein Thema?

    ''Wir haben keinen National-League-B-Plan'', so Berger zuversichtlich. ''Unser Ziel ist klar: Wir wollen uns in der Platzierungsrunde aus dieser Situation befreien. Wahrscheinlich kommt es uns entgegen, dass im neuen Modus gespielt wird. Wir waren in dieser Saison in den Direktbegegnungen sowohl gegen Kloten als auch gegen Ambri besser.''

    In der nächsten Saison wolle man dann wieder voll angreifen. Auf Berger, der ''die Kirche im Dorf lassen'' will, dürften dennoch weitere ungemütliche Tage zukommen. (czr)

    Hinweis: Am Dienstag spielt Fribourg in der letzten Runde der Regular Season gegen die Kloten Flyers. Alle Spiele der 50. Runde gibt es wie gewohnt im sport.ch Live-Ticker.

    ''Keinen Grund, zurückzutreten''

    Seit Samstag und dem 3:0-Sieg Biels gegen Lausanne ist der Gang der Saanestädter in die Platzierungsrunde besiegelt. Berger ist als Generaldirektor in der sportlichen Verantwortung und trug die Entscheidung, Trainer Hans Kossmann im Oktober zu entlassen, zumindest mit. Nach dem von den Hauptaktionären angeregten Rücktritt von Präsident Charles Phillot im Anschluss soll es allerdings nicht zu einem weiteren Köpferollen in der Führungsetage kommen.

    ''Es ist klar, dass es von meiner Seite absolut keinen Grund und keinen Willen gibt, zurückzutreten'', sagte Berger auf eine entsprechende Frage. ''Ich lasse die Verantwortlichen entscheiden, wie es weitergeht.''

    ''Erfolg schlecht verwaltet''

    Berger, der Biel fair zum Erreichen der Playoffs gratulierte, muss sich auch den Vorwurf gefallen lassen, dass Führungsspieler wie Andrej Bykov und Julien Sprunger nicht das gewünschte Rendement brachten - trotz gutem Zahltag.

    Noch wollte sich der ehemalige Spieler jedoch kein Gesamturteil über seine Spieler erlauben.

    ''Bilanz wird am Schluss gezogen. Ich möchte vielleicht trotzdem auch an die Resultate der letzten Saisons erinnern, die dazu geführt haben, dass wir mit einigen Spielern verlängerten. Wir hatten einen gewissen Erfolg, den wir vielleicht schlecht verwaltet haben'', so Berger.

    ''Keinen National-League-B-Plan''

    Dass Fribourg mit einem viel höheren Budget operiert als Biel, sei offensichtlich. Das viele Geld, das im Hinblick auf die Stabilisierung der Mannschaft an der Spitze ausgegeben wurde, dürfe jedoch nicht direkt mit den Ausgaben der Seeländer verglichen werden.

    ''Man muss berücksichtigen, dass unsere Mannschaft dazu aufgebaut wurde, den Titel zu gewinnen, und nicht die Playoffs zu erreichen. Das muss man getrennt betrachten.'' Was bleibt, ist der Misserfolg, der sich nicht wegdiskutieren lässt. Im schlimmsten Fall droht Fribourg gar der Abstieg. Ist dieser überhaupt ein Thema?

    ''Wir haben keinen National-League-B-Plan'', so Berger zuversichtlich. ''Unser Ziel ist klar: Wir wollen uns in der Platzierungsrunde aus dieser Situation befreien. Wahrscheinlich kommt es uns entgegen, dass im neuen Modus gespielt wird. Wir waren in dieser Saison in den Direktbegegnungen sowohl gegen Kloten als auch gegen Ambri besser.''

    In der nächsten Saison wolle man dann wieder voll angreifen. Auf Berger, der ''die Kirche im Dorf lassen'' will, dürften dennoch weitere ungemütliche Tage zukommen. (czr)

    Hinweis: Am Dienstag spielt Fribourg in der letzten Runde der Regular Season gegen die Kloten Flyers. Alle Spiele der 50. Runde gibt es wie gewohnt im sport.ch Live-Ticker.

    Botta verstärkt Fribourg bis Saisonende

    Der HC Fribourg-Gottéron verstärkt sich bis Saisonende mit Roman Botta. Der Stürmer kommt mit einer B-Lizenz vom EHC Visp, der in den Viertelfinals der NLB-Playoffs die Segel streichen musste. Der 30-Jährige erzielte in dieser Saison in 45 Spielen 43 Punkte.

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