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Pressespiegel und interessante Interviews

  • liveehcb
  • 8. November 2013 um 11:05
1. offizieller Beitrag
  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 8. November 2013 um 11:05
    • #1

    Mir hat folgendes Interview eines Junioren-Trainers des SC Langnau zu denken gegeben!

    Die Meldung über den Transfer von Sven Jung ist unter Diverses aus NLA / NLB / U18 / U20 zu finden.

    Zitat


    Herr Brägger, haben Sie die ausgewanderten ehemaligen Junioren nicht im Fokus?
    Ivan Brägger: Doch haben wir. Ich nehme an, Sie fragen wegen Sven Jung, der sich für Davos entschied.

    Ja, was lief hier falsch?
    Wir standen in intensivem Kontakt mit Sven. Er hat in den letzten Jahren auch seine Saisonvorbereitung stets mit uns absolviert. Zuletzt war er auch an einem Spiel der SCL Tigers, und wir luden ihn auch zu einem Probetraining ein. Doch dazu kam es nicht mehr.

    Weshalb nicht.
    Sven entschied sich für den HC Davos, ohne das Probetraining bei uns.

    Kennen Sie die Gründe?
    Ja. Sven steht in Kontakt mit andern jungen Spielern aus unserer Organisation. Von ihnen weiss er, dass junge Spieler bei den SCL Tigers zu wenig Eiszeit kommen, und das Spiel, das er sich von den SCL Tigers anschaute, bestätigte leider die Aussagen seiner Kollegen. Arno Del Curto beim HC Davos setzt jedoch auf die Jungen. Er fordert und forciert sie, und bringt sie damit weiter. Dies ist in Langnau zu wenig der Fall.

    Was sind die Konsequenzen daraus?
    Die meisten Klubs der Schweiz machen es ähnlich wie wir. Alle wollen fixfertig ausgebildete Spieler, aber kaum eine Organisation gewährt diesen Spielern genügend Einsatzzeit. Dies ist einer der Gründe, weshalb es so viele Nachwuchskräfte in Nordamerika versuchen. Wenn sie zurück kehren, sind die Stammklubs nicht mehr erste Wahl.

    Was bedeutet dies für die Ausbildungsentschädigungen?
    Die letzten drei Jahre war Sven in Amerika. Diese Jahre werden uns bei den Ausbildungsentschädigungen nicht angerechnet. Ebenso die Zeit, die er beim HC Davos verbringt. Doch dies ist nicht der einzige Punkt, der ins Gewicht fällt. Junge Spieler, die Einsatzzeit erhalten und sich entwickeln können, sind eher Thema für die Nachwuchs-Nationalmannschaften und die NLA. Je weiter es aber diese Spieler bringen, desto interessanter sind sie für die Organisation, die sie ausbildet.

    Was müsste sich demnach ändern?
    Wir müssen uns überlegen, ob wir tatsächlich dazu stehen wollen, als was wir uns ausgeben. Als ein Ausbildungsklub. Derzeit sind wir bei den Young Tigers wie ein Bäcker, der Brötchen backt, die niemand essen will. Ein solcher Bäcker wird sich irgendwann überlegen, ob er überhaupt noch Brötchen backen soll.

    Alles anzeigen
  • Capsaicin
    #VIC #MAN #TBL
    • 8. November 2013 um 12:17
    • #2

    Gibt's von der Vereinsführung für solche Interviews keine auf den Deckel?

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 8. November 2013 um 13:42
    • #3
    Zitat von Capsaicin

    Gibt's von der Vereinsführung für solche Interviews keine auf den Deckel?


    Dieses Interview wurde auf der OFFIZIELLEN Webseite des SCL Tigers-Fanclubs publiziert. Und der Fanclub selbst hat das Interview geführt. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von ehcbielfan (8. November 2013 um 13:48)

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 26. November 2013 um 11:35
    • #4

    Interview Anti Törmänen in der Berner Zeitung von heute


    Zitat

    Antti Törmänen erklärt drei Tage nach seiner Entlassung, weshalb er nicht zu radikalen Massnahmen gegriffen hat: «Mein Plan war, mit dem SCB etwas zu gewinnen, langfristig in Bern zu arbeiten.»


    Es ist sehr ungewöhnlich, dass sich ein Trainer wenige Tage nach seiner Entlassung den Medien stellt. Weshalb haben Sie sich für dieses Vorgehen entschieden?
    Antti Törmänen: Ich dachte, es sei angebracht, zuerst etwas Distanz zu gewinnen. Unmittelbar nach der Freistellung wäre ich nicht fähig gewesen, brauchbare Antworten zu geben.

    Haben Sie seit der Entlassung gut geschlafen?

    Einigermassen. Ich folgte dem finnischen Stil, was das Trinken anbelangt, und ging spät zu Bett.

    Sprechen wir über den Tag Ihrer Entlassung. Was geschah am Freitagabend unmittelbar nach dem 1:4 gegen Biel?

    Sportchef Sven Leuenberger war nach dem zweiten Drittel stets in die Garderobe gekommen, um sich mit mir auszutauschen. Am Freitag aber kam er nicht; ich vermutete also, dass nach Spielende etwas geschehen würde. Nach der Schlusssirene kam Walter Born (der VR-Präsident – die Red.), führte mich ins Trainerbüro und sagte: «Sorry, das wars.» Gleichzeitig informierte Marc Lüthi die Mannschaft.

    Wie war Ihre Reaktion?
    In solch einem Moment ist man wie erstarrt. Ich dankte Born und Lüthi, dass sie mir die Chance gegeben hatten, Teil dieser Organisation zu sein. Danach ging ich zu den Spielern, es war ein harter Moment – ich hatte Tränen in den Augen (Törmänen hat neuerlich feuchte Augen). Ich sprach ein letztes Mal zu ihnen. Sagt man in solch einem Moment etwas Schlaues? Wahrscheinlich nicht; ich habe die Spieler und die Staff-Mitglieder umarmt, das wars.

    Der Grossteil der Mannschaft hat Sie als Coach extrem geschätzt.

    Hilft das in diesem Moment? Ich weiss es nicht. Hilft es auf lange Sicht? Ich glaube, ja. Ich wollte immer jeden mit Respekt behandeln, das ist mir wohl gelungen. Ich hätte auch ein Monster sein können: Es gab die Möglichkeit, jeden zu entlassen. Hey, ich hätte Ivo Rüthemann entlassen können. Wie wären die Reaktionen ausgefallen? Ich hätte damit die Karriere eines grossen Athleten ruiniert. Wollte ich das tun, bloss um meine Haut zu retten? Nein.

    Bereuen Sie es, nie zu radikalen Massnahmen gegriffen zu haben?
    Ich will in diesem Geschäft nicht zum Monster werden: Ich will mit gutem Gewissen schlafen können und keine Spielerkarrieren zerstören. Glauben Sie mir: Es wäre einfach gewesen, den Spielern das Leben zur Hölle zu machen. Aber mein Plan war es, mit dem SCB etwas zu gewinnen, langfristig in Bern zu arbeiten. Mit dieser Vision vor Augen machst du keine solchen Dinge, nur um kurzfristig etwas zu bewirken.

    Welche Fehler haben Sie gemacht?
    Vielleicht hätte ich mit Vehemenz Verstärkungen fordern sollen, via Medien Druck aufsetzen können – aber das ist nicht mein Stil. Ich denke langfristig und an die Entwicklung der Spieler. Die Frage ist immer: Wie schnell lernt ein Spieler? Leider konnten einige nicht umsetzen, was ich von ihnen verlangte.

    War Ihr System zu kompliziert für diese Mannschaft?
    Womöglich ja, aber nur, weil das Lernen von Neuem immer viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich war zu ambitioniert, dachte, nach dem Meistertitel könnten wir eine Stufe weitergehen.

    Waren Sie mit der Zusammensetzung des Teams zufrieden?
    Dieser SCB ist das Team des Sportchefs, nicht des Trainers. Ich würde meine Mannschaft anders zusammenstellen. Aber dasselbe habe ich schon vor und nach dem Titelgewinn gesagt. Sven Leuenberger gab mir die Karten; ich versuchte, mit diesen zu spielen.

    Wie würden Sie eine Mannschaft zusammenstellen?
    Das Problem ist, dass du selten alle Spieler bekommst, die du haben möchtest. Wir wollten Andres Ambühl holen, Severin Blindenbacher, zuletzt Félicien Du Bois – wen haben wir erhalten? Ist dies der Fehler des Sportchefs? Nein! Letztlich entscheidet immer der Spieler. Und diese Spieler entschieden sich gegen den SCB.

    Es stellt sich die Frage nach dem Weshalb.
    Diese Frage müssen sich andere stellen. Ist es das Geld? Oder haben die Athleten Angst, in Bern zu spielen? Ich weiss es nicht.

    Auffallend war, dass die Mannschaft zwar engagiert, aber ohne Selbstvertrauen spielte. Dachten Sie nie daran, einen Mentaltrainer beizuziehen?

    Ich wollte einen Psychologen beiziehen. Früher arbeitete Saul Miller mit dem Team, und es hätte auch andere Optionen gegeben. Ob ein Psychologe genützt hätte, wissen wir nicht. Letztlich ist es immer der Spieler, der die Entscheidungen treffen muss.

    Die Selbstverantwortung ist ein zentraler Punkt Ihrer Philosophie.

    Ich will, dass die Spieler sich selbst verstehen. Sie agieren auf dem Eis, nicht der Trainer – sie müssen denken und handeln. Während einer Partie geschieht Unvorhergesehenes; der Spieler muss rasch entscheiden und umdenken können. Aber gegen Biel fragte tatsächlich einer: «Kann ich von dort wirklich aufs Tor schiessen?» Da wusste ich: Nein, sie haben die Lektion nicht gelernt. Das ist einer meiner Fehler: Ich will immer alle unterrichten und fordere jeden auf, sich seine eigene Meinung zu bilden.

    Sind Sie wütend auf die Spieler?
    Nein, aber enttäuscht, dass sie ihr Niveau nicht erreicht haben – und ich bin auch enttäuscht, dass ich nicht helfen konnte, ihr Potenzial auszuschöpfen. Ich kann Ihnen versichern: Die Wut wird noch kommen, vielleicht morgen, vielleicht in einer Woche.

    Wie ist es zu erklären, dass ein Meisterteam innert kurzer Zeit derart abbaut?

    Jeder Wechsel, jeder Ausfall wirkt sich aus. In einigen Partien fehlten uns verletzungsbedingt 2500 Partien NLA-Erfahrung – logisch, hat das einen Einfluss. Spieler müssen Rollen ausfüllen, die womöglich zu gross sind, die sie nicht mögen – und gleichzeitig die eigene Rolle beibehalten. Das geht vielleicht in Extremsituationen wie den Playoffs, aber nicht auf lange Sicht.

    Sie haben sich mit einem offenen Brief von den SCB-Fans verabschiedet und darin erwähnt, Ihrer Familie gefalle es in Bern ausgezeichnet. Bleiben Sie hier?

    Wir wollen sicher bis im Sommer hier bleiben. Ich habe zwar meinen Job verloren, die Schule aber geht für die Kinder weiter, und meine Frau arbeitet an der Pädagogischen Hochschule in Bern.

    Sind Sie eigentlich enttäuscht von der SCB-Führung?

    Betrachten wir die Geschichte des Klubs, sehen wir, dass seit 1996 und 1997, als Brian Lefley das Team zuerst in den Final und ein Jahr später zum Titel geführt hatte, der Erfolg in Bern bis 2010 ausblieb. Ich wollte den Verantwortlichen aufzeigen, dass es auch andere Wege gibt als jenen, den der Klub punkto Trainer seit Jahren verfolgt. Nachdem Leonardo Da Vinci mit dem Malen begonnen hatte, sah das Bild der Mona Lisa wohl nicht so schön aus. Am Ende war das Resultat aber doch ganz okay. Ich bin traurig, dass die SCB-Verantwortlichen immer dasselbe tun.

    Erachten Sie es als Problem, dass CEO Marc Lüthi im sportlichen Bereich viel Einfluss nimmt?

    Ich habe von Marc Lüthi sehr, sehr viel gelernt, er ist eine gute Führungsperson. Das Problem ist vielmehr, dass die Spieler exakt wissen, was kommen wird, und dies sogar sagen: «Zuerst spielen wir schlecht, dann wird der Coach unangenehm, dann kommt Leuenberger, später kommt Lüthi, und dann beginnen wir, wieder richtig zu spielen.» Wenn du als Spieler schon weisst, wie es läuft: Weshalb zum Donner wartest du darauf, dass es überhaupt geschieht? 8|

    Wären Sie schon bereit für einen neuen Job?
    Ich habe einige Anrufe erhalten, das macht mich glücklich. Ist etwas konkret, muss man es prüfen. Aber heute sage ich, ich werde noch Zeit benötigen. Diesen Prozess der Verarbeitung muss ich durchmachen. Ich kann nicht die Freundin verlieren und einen Tag später zur nächsten Frau springen – das bin nicht ich.

    Sie sind ganz oben eingestiegen, als Headcoach des SCB. Alles andere als ein Job in der NHL oder als Nationalcoach wäre demnach als Abstieg zu werten.
    Daran denke ich nicht. Entscheidend ist die tägliche Arbeit mit dem Betreuerstab und den Spielern – die Fans sind dann die Kirsche auf der Torte. Es ist schön, mit so vielen Zuschauern wie in Bern gute und schlechte Momente zu teilen. Weniger schön ist die Situation jetzt für meine Familie.

    Haben Ihre Kinder mitgekriegt, was geschehen ist?

    Natürlich. Der Jüngere ist vier Jahre alt, spricht kaum Deutsch. Aber am Samstag sagte er mir: «1:4 ist nicht gut Resultat!»

    Wird Ihr älterer Sohn weiterhin im SCB-Nachwuchs spielen?

    Klar. Aber die Situation ist für ihn keine einfache; er kriegt viel mit und weiss, was läuft.

    Werden Sie mal ein Heimspiel des SCB besuchen?
    Ich hoffe doch, keine Persona non grata zu sein. Ich möchte unbedingt eine Partie auf der Stehrampe verfolgen, mit 10'000 Fans – das muss ich noch erleben.

    Alles anzeigen
  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 5. Dezember 2013 um 16:06
    • #5

    Heute in der Neuen Zürcher Zeitung zu lesen


    Zitat

    Tausche flügellahmen Center gegen bodenständigen Verteidiger

    Noch nie zuvor wechselten so viele Spieler während der Saison den Klub wie in diesem Winter. Die wenigsten von ihnen gehen freiwillig. Die Klubs lehnen sich immer mehr gegen ihr einseitiges Diktat auf.

    Der HC Lugano war im Schweizer Eishockey bereits einmal ein Trendsetter, als er in den frühen 1980er Jahren unter John Slettvoll das Sommertraining institutionalisierte und dafür mit vier Titeln in fünf Jahren belohnt wurde. 30 Jahre später setzen die Luganesi erneut ein Zeichen und beginnen, Transferfehler während der Saison zu korrigieren: In drei Monaten mussten Hnat Domenichelli, Dan Fritsche, Johan Morant und Jordy Murray das Tessin verlassen. Dafür stiessen Julian Walker und Marco Maurer zum Team.

    Der Sportchef Roland Habisreutinger sagt: «Die Spieler wollen heute ihre Zukunft möglichst früh, möglichst lange geregelt wissen. Deshalb müssen auch die Klubs nach neuen Mustern suchen. Zumindest bei uns wissen die Spieler, dass es einen wirtschaftlichen Druck gibt, dem auch sie ausgesetzt sind.»

    Habisreutinger hat insofern recht, als der momentane Markt wenig hergibt. Die Macht liegt bei den Spielern. Deshalb binden die Klubs ihre Schlüsselspieler möglichst früh: Fribourg-Gottéron etwa hat die Verträge mit Andrei Bykow und Julien Sprunger schon vor dem Saisonstart bis 2017 verlängert, die ZSC Lions haben Luca Cunti, der sich immer mehr als Juwel entpuppt, langfristig an sich gebunden. Wie wenig allerdings eine Unterschrift heute bedeutet, zeigt das Beispiel von Peter Guggisberg: Der Oberaargauer hat seinen Vertrag in Davos noch im September bis 2016 verlängert; trotzdem liebäugelt er nun mit einem Transfer. Er beruft sich dabei auf eine Ausstiegsklausel – drei Monate nach der Unterschrift.

    Erich Wüthrich, der in Davos und Kloten Sportchef war und heute als Agent unter anderem die Interessen von Mathias Seger, Severin Blindenbacher oder Leonardo Genoni vertritt, verfolgt die Entwicklung mit Unbehagen: «Zu meiner Zeit als Sportchef waren Verträge da, um eingehalten zu werden. Ich habe Verständnis dafür, dass Klubs und Spieler eine gewisse Flexibilität suchen. Trotzdem gefällt mir die Tendenz nicht.»

    Die neue Situation ist eine Konsequenz der Liga, die nicht nur sportlich, sondern auch finanziell ausgeglichener worden ist. Vor zehn Jahren dominierten vier Klubs den Markt (Bern, Davos, Lugano, ZSC). Heute sind mindestens acht der zwölf Nationalliga-A-Vertreter finanziell auf Augenhöhe. Das führt dazu, dass es immer weniger spektakuläre Transfers gibt. Im Zweifelsfall verlängern die Spieler. Der bisher prominenteste Wechsel auf die kommende Saison ist jener von Félicien Du Bois von Kloten zu Davos. Der Verteidiger, der bisher nicht einmal regelmässig im Nationalteam gespielt hat, dürfte in den nächsten vier Jahren gegen zwei Millionen Franken verdienen. Die Löhne der Topspieler steigen immer weiter. Edgar Salis, früher selber ein umworbener Verteidiger und heute Sportchef der ZSC Lions, sagt: «Noch vor wenigen Jahren konnte man die Spieler, die mehr als 500 000 Franken pro Saison verdienten, an einer Hand abzählen; heute braucht man gleich mehrere dafür.»

    In der Hatz nach Erfolg und Ruhm sind heute mehr Klubs als je zuvor bereit zu investieren. Der EV Zug hat auf die kommende Saison mit Tobias Stephan, Robin Grossmann und Dario Bürgler bereits drei Spieler aus dem WM-Silber-Team von Stockholm verpflichtet. Die Kosten für das Trio dürften die Millionengrenze deutlich übersteigen. Stephan hat im letzten Frühjahr in Zug unterschrieben – noch ehe sein letztes Vertragsjahr in Genf angebrochen war. Die Klubs haben Angst, etwas zu verpassen. Der EVZ ist keine Ausnahme. Wüthrich sagt: «Ich habe bereits von Anfragen für Spieler gehört, deren Verträge im Frühjahr 2015 auslaufen.»

    Die Profiteure der Situation sind neben den Spielern vor allem die Agenten. Der HCD-Trainer Arno Del Curto fragt rhetorisch: «Wer macht die Spieler eigentlich besser?» Er hat Guggisberg während dessen dreijähriger Leidenszeit gestützt. Nun, da das Knie des Stürmers wieder hält, liebäugelt der mit einem Transfer. Unfair? Nein, Geschäft. Die neue Usanz, wie der HC Lugano Spieler vorzeitig zum Abgang zu drängen, ist so etwas wie ein Gegenrecht.

    Alles anzeigen

    Nur als Vergleich: VSV Villach-Bugdet für dieses Jahr (gemäss Angaben auf der VSV-Homepage) € 2'700'000 (ca. CHF 3'300'000)!
    Somit kostet einen Spieler wie Félicien Du Bois ca. 15% des GESAMTEN VSV-Bugdet. Ein Wahnsinn [kopf]

    Zur Erinnerung: SC Bern Budget 30 Mio. CHF / Rapperswil-Jona Lakers 11,8 Mio. CHF / EHC Biel 9,5 Mio. CHF

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 13. Dezember 2013 um 13:41
    • #6

    Interview mit Slawa Bykow

    Bykow: ''CSKA ist ein Aushängeschild''
    Wjatscheslaw ''Slawa'' Bykow und sein russischer Stürmerkollege Andrej Chomutow führten als Verstärkungen den HC Davos 1993 und 1994 in den Spengler Cup-Final. Bykow demonstrierte dabei im Davoserdress seine unnachahmliche Spielintelligenz und Übersicht.

    Zusammen mit Andrei Chomutov bildete Bykow damals bei Fribourg-Gottéron ein legendäres Angriffsduo. Zuvor spielte der heute 53jährige Russe beim diesjährigen Spengler Cup-Aushängeschild CSKA Moskau, wo er sieben Meistertitel gewann.

    Den gleichen Verein trainierte er von 2004 bis 2009, während er von 2006 bis 2011 als Trainer der russischen Nationalmannschaft amtete. Heute ist Bykow Consultant und Manager des polnischen Nationalteams - und in der Schweiz wohnhaft. Im Interview spricht er über seine Wahlheimat, den Spengler Cup und seinen ehemaligen Verein.

    Slawa Bykow, Sie sind seit zehn Jahren Schweizer Bürger. Haben Sie trotz Ihres Engagements in Polen noch Kontakte in der Schweiz?

    Auf jeden Fall. Ich wohne mit meiner Familie immer noch in Marly bei Fribourg, mein Sohn spielt bei Fribourg-Gottéron. Ich habe selbst lange Zeit als Spieler in der Schweiz verbracht, die dort und später entstandenen Banden reissen nicht einfach ab. Wenngleich ich mich derzeit voll auf meine Arbeit in Polen konzentriere, kann ich mir durchaus vorstellen, irgendwann auch beruflich in die Schweiz zurück zu kehren.

    Werden Sie die Spiele von CSKA Moskau in Davos vor Ort verfolgen?
    Ich habe von Fredi Pargätzi eine Einladung erhalten, weiss aber noch nicht, ob ich dieser Folge leisten kann. Ich werde es versuchen; früher war ich immer sehr gerne anwesend, weil der Spengler Cup ein sehr prestigeträchtiges Turnier ist. Einerseits von der Ambianc e, andererseits aber auch vom spielerischen Niveau her.

    Wie haben Sie als Spieler den Spengler Cup erlebt – was blieb Ihnen am meisten in Erinnerung?
    Sowohl auf sportlichem wie auch auf persönlichem Niveau war der Spengler Cup stets eine grosse Bereicher ung. Es war anders als in der Meisterschaft – die Spieler und Trainer zeigten ein anderes Gesicht, das Turnier trug viel zur Freundschaftsbildung untereinander bei und zeigte einen anderen Spirit des Eishockeys. Es war ein Sportfest, das wir als Spieler gerne mit dem Publikum teilten. Alle meine Teilnahmen waren aussergewöhnliche Erlebnisse.

    Welche Rolle wird CSKA Moskau in diesem Jahr am Spengler Cup einnehmen?
    CSKA ist sicher ein Aushängeschild und wird viele Leute anziehen. Es ist immer interessant, einen Verein aus Russland in Davos zu sehen, insbesondere wenn er eine solche Geschichte und so viele Fans wie CSKA hat. Sportlich ist es schwierig, eine Voraussage zu machen, das Teilnehmerfeld am Spengler Cup ist stets ausgeglichen. Trotzdem sehe ich in CSKA einen heissen Anwärter auf den Turniersieg.

    Haben Sie noch Beziehungen zu Ihrem ehemaligen Verein?
    Ja, ich verfolge die Entwicklung des Vereins stets und habe weiterhin Kontakt mit dem Vorstand und einigen Spielern, die ich von meiner Zeit her noch kenne. Der Verein verfolgt seit meinem Weggang eine nordamerikanische Philosophie, diese Entwicklung ist gerade in der KHL sehr interessant zu beobachten.

    Sie feierten mit CSKA sieben Meistertitel. Wann wird CSKA wieder den Titel holen?
    Der Verein hat stets den Anspruch, um den Gagarin-Cup mitzuspielen. Die Liga hat sich aber sehr stark entwickelt, die Konkurrenz ist gross und breit. Viel hängt vom Engagement von Staff und Umfeld und natürlich auch vom Geld ab. Das Potenzial ist vorhanden, muss nun aber auch noch ausgeschöpft werden.

    Wie unterscheidet sich die Spielart CSKA's von den Schweizer Teams?
    Man kann dies nicht so generalisieren. Schon Davos und Servette unterscheiden sich erheblich: Servette spielt ein aggressives, dynamisches Eishockey, das auch durch Trainer Chris McSorley sehr nordamerikanisch geprägt ist. Davos spielt demgegenüber kompletter, mit mehr Bewegung und Technik. Die Spielart von CSKA ähnelt durch den Kurswechsel des Vorstandes mehr demjenigen von Servette. Trotzdem gibt es noch viele Spieler, die der russischen Tradition entsprechen und technisch hervorragend sind. Es ist gerade diese Mischung, welche diese Mannschaft so interessant macht.

    Wer gewinnt den Spengler Cup 2013?
    Das ist sehr schwierig vorherzusagen. (lacht) Wie bereits betont, ist das Teilnehmerfeld sehr ausgeglichen. Dem Spengler Cup - Management gelingt es regelmässig, grosse Namen und viel Publikum nach Davos zu locken, das bewundere ich. Meine Kronfavoriten sind das Team Canada sowie CSKA Moskau – wobei wirklich jede Mannschaft das Turnier für sich entscheiden kann und viel von der Tagesform der Teams abhängt. (zvg)

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 16. Dezember 2013 um 09:07
    • #7

    Eishockey-Nati ist Team des Jahres
    Sonntag, 15. Dezember 2013, 21:46 - Martin Merk
    Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft erhält den Sports Award als Team des Jahres! Sean Simpson wurde als Trainer des Jahres ausgezeichnet.

    Auch in der zweiten Nominierung ist die Eishockey-Sportart erfolgreich. Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft wurde an den Credit Swiss Sports Awards zum Team des Jahres gewählt. An der WM 2013 in Stockholm gewann die Schweiz erstmals seit 1935 WM-Silber. Nach neun Siegen in Folge setzte es erst gegen den WM-Gastgeber im Finale eine Niederlage ab.

    Die Eishockey-Nati setzte sich in der Wahl von Sportlern, Journalisten und Fans gegen den Europa-League-Halbfinalist FC Basel und der in der WM-Qualifikation unbesiegten Fussball-Nationalmannschaft durch.

    Sichtlich ungewohnt wurde der Nationalmannschafts-Captain Mathias Seger zum Mikrofon geschickt, der den Award im Namen der Mannschaft von Didier Cuche entgegennahm.

    "Jeder steckte sein Ego zurück und machte alles fürs Team. Dies brachte uns den Erfolg an der WM", sagte Seger und dankte der gesamten Organisation und alle Fans, welche die Mannschaft unterstützt haben.

    Zuvor hatte bereits Sean Simpson den Award als Trainer des Jahres erhalten im Finale gegen Ottmar Hitzfeld (Fussball) und Guri Hetland (Langlauf). Simpson ist seit dem Frühjahr 2010 Nationaltrainer und führte das Team zu WM-Silber.

    Charakteristisch für Simpson, hob er bei der Ansprache die Mannschaft und deren Spieler hervor, welche sich die Medaille erkämpft haben und beinahe vollständig bei der Zeremonie anwesend waren.

    Als dritter Hockeyaner war Roman Josi als Sportler des Jahres nominiert. Der WM-MVP und Erstlinien-Verteidiger der Nashville Predators landete in der Wahl auf Platz 3 hinter Dario Cologna (Langlauf) und Stanislas Wawrinka (Tennis).

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 31. Dezember 2013 um 00:19
    • #8

    Schiedsrichter-Führung in neuen Händen

    Die Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) baut die Führung des Schiedsrichterwesens strukturell aus. Nach dem Abgang des Referee in Chief, Reto Bertolotti, per Ende Mai 2014 stehen ab der Saison 2014/15 neu Beat Kaufmann als Head of Referee Management und Brent Reiber als Referee in Chief in der Verantwortung.

    Die Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) baut die Führung des Schiedsrichterwesens per Saison 2014/15 strukturell aus. Beat Kaufmann, ehemaliger Spieler (unter anderem Bern, Langnau und Lugano), Manager und Clubpräsident des HC Lugano ist in der Funktion des Head of Referee Management (80%-Pensum) für die Managementaufgaben bezüglich der rund 70 National League Refs verantwortlich. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehören des Weiteren die sportpolitischen Aufgaben des Schiedsrichterwesens, die Führung des Referee in Chief sowie Head of Regio League Referees/Head of Referee recruitement und die Leitung des Referee Committes, welches für die Koordination und die Oberaufsicht des gesamten Schiedsrichterwesens der SIHF zuständig ist. Beat Kaufmann ist bereits ab 1. Januar 2014 für erste Planungsaufgaben bezüglich der neuen Saison zuständig.

    Brent Reiber wird nach 16 Jahren im Dienst der SIHF seine aktive und erfolgreiche nationale und internationale Aktivkarriere per Ende der laufenden Saison beenden und die Aufgaben des Referee in Chief (100%-Pensum) übernehmen. Er zeichnet sich in dieser Funktion in erster Linie für die einheitliche Führung, Betreuung, Ausbildung, Analyse und Ausrichtung der NL- Refs verantwortlich. Er ist überdies verantwortlich für eine enge Kooperation mit den regionalen Ausbildungsverantwortlichen, um eine einheitliche Ausbildung der Referees sicherzustellen.

    Ueli Schwarz, Direktor Leistungssport: "Der Referee in Chief hatte ein enormes Pensum. Diese grosse Belastung war für eine einzelne Person im 80%-Pensum mit Unterstützung von nebenamtlich tätigen Funktionären nicht mehr zeitgemäss und im europäischen Quervergleich personell deutlich unterdotiert. Mit der neuen Aufteilung macht SIHF im Umfeld einen wichtigen und nötigen Schritt Richtung Professionalisierung und schätzt sich glücklich, die wichtigen Positionen ideal besetzt zu haben. Aber diese Massnahme allein wird nicht genügen, um Fortschritte zu erzielen. Der Respekt gegenüber den Referees, die gegenseitige konstruktive Kommunikation, der Wille aller zu stetiger Professionalisierung, die beharrliche Arbeit und Geduld sind mindestens ebenso nötig."

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 6. Januar 2014 um 13:42
    • #9

    Medienmitteilung EHC Biel

    Zitat

    1939 gegründet, feiert der EHC Biel im 2014 seinen 75-jährigen Geburtstag.

    Im Rahmen dieses Jubiläumsjahres werden diverse Aktivitäten geplant. Unter anderem erscheint nach den Sommerferien das neue EHC Biel Buch "75 Jahre EHCB" welches vom Bieler Sportjournalisten Beat Moning verfasst wird. Im Herbst wird es zudem den offiziellen Festakt geben mit einer grossen Jubiläumsparty.

    Vor 75 Jahren wurde der EHC Biel 1939 von Heinrich Plüss gegründet. Acht Jahre später erfolgte die Fusion (1947) mit dem EHC Tornado Biel. In dieser Zeit spielte der EHCB auf einem Aussenfeld in der 1. Liga und der NLB. 1956 übernahm Bieler-Tagblatt-Chef Willy Gassmann das Präsidentenamt. Erst unter ihm entwickelten sich die Seeländer zum nationalen Spitzenklub. Nach einer Exil-Saison in Lyss, während des Baus des Eisstadions, gelang 1975 der erstmalige Aufstieg in die NLA. Bereits in der ersten NLA-Saison holte der EHCB den Vizemeistertitel. Das Derby gegen den SC Bern wurde vor der Rekordkulisse - der Rekord gilt bis heute - von 9411 Zuschauern gespielt.

    Die Bieler holten 1978, 1981 und 1983 unter Frantisek Vanek, Ed Reigle und Kent Ruhnke drei Meistertitel ins Seeland. Nach dem ersten Meistertitel lud Präsident und Mäzen Gassmann die gesamte Mannschaft kurzerhand auf die Bahamas ein. In den Meisterjahren kamen die Fans des EHCB in den Genuss von Topspielern wie Bob Lindberg, Steve Latinovich, Barry Jenkins, Richmond Gosselin, Daniel Poulin und Serge Martel. Den Kern der Mannschaft bildeten die Schweizer Spieler Olivier Anken, Jakob Kölliker, Aldo Zenhäusern (Vater des aktuellen Assistenztrainers Gerd Zenhäusern), Fredy Lüthi oder der Adelbodner Urs Bärtschi. Apropos Bärtschi, Präsident Gassmann wollte den Oberländer unbedingt nach Biel holen und fragte ihn wie viel er haben müsse: "Dir Urs, was bruuchet Ihr?" 120'000 Franken sollen es damals gewesen sein. Viel Geld zu dieser Zeit, aber Gassmann ging sofort auf den Deal ein. Ende der 70er- und Anfangs der 80er Jahre avancierte der EHC Biel zur Topadresse im Schweizer Eishockey.

    Ab Mitte der 80er Jahre bis 1991 (Playoff-Halbfinal) behauptete sich der EHCB jeweils sicher in der vorderen Tabellenhälfte, trotz immer schwierigeren finanziellen Verhältnissen. Mäzen Willy Gassmann gab sein Amt 1982 ab. In der Saison 1993/94 mussten die Bieler erstmals einen Abstiegs-Playout-Final bestreiten und retteten sich gegen den EHC Olten im Penaltyschiessen vor dem Abstieg. Ein Jahr später unter Präsident Ulrich Roth stieg die Mannschaft im Frühling 1995 gegen den SC Rapperswil-Jona in die NLB ab. Unter der neuen Führung Erwin Stalders und Urs W. Frey kam es 1995 zur Nachlassstundung. 1998 wurde die EHC Biel AG gegründet.

    In den ersten NLB-Jahren tat sich der EHCB schwer und kam nicht über einen Mittelfeldplatz heraus. Ab 2000 wurde kontinuierlich am Ziel "Aufstieg" gearbeitet. In dieser Zeit holten die Bieler vier NLB-Meistertitel (2004, 2006, 2007 und 2008). Die scheiterten in der anschliessenden Ligaqualifikation jeweils gegen Vertreter aus der NLA. Erst im vierten Anlauf gegen den EHC Basel gelang die langersehnte Rückkehr ins Oberhaus.

    In den ersten zwei NLA-Saisons 2008/09 und 2009/10 musste der EHCB erneut in die Ligaqualifikation. Gegen den NLB-Meister Lausanne HC sicherten sich die Bieler unter Interimscoach Kevin Schläpfer jeweils im alles entscheidenden siebten Spiel den Ligaerhalt. 2011/12 und 2012/13 konnten sich die Bieler unter Schläpfer zweimal in Folge für die Playoffs qualifizieren. Die Viertelfinalserie gegen Zug (1:4) und Qualifikationssieger Fribourg-Gottéron (3:4) gingen zwar verloren, doch die Mannschaft hat trotz limitierten finanziellen Mitteln das sportliche Optimum herausgeholt.

    Alles anzeigen
  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 11. Januar 2014 um 14:26
    • #10

    Einige Zeilen zu Fribourg-Gottéron von Jürg Vogel

    Eine Kunst der Eishockey-Coachs besteht darin, ihr Personal im richtigen Moment (Play-offs) in Bestform zu bringen. In diesem Winter kommt die Tücke dazu, die relativ lange olympische Meisterschaftspause sinnvoll zu überbrücken. Keine leichte Aufgabe für Techniker, denn die Spieler im Nationalliga-A-Garten sind verwöhnte Kinder. Diesen Status haben auch die Stars in der Drachenhöhle von Gottéron. Freiburg wird vermutlich keinen Spieler für das Schweizer Nationalteam in Sotschi abstellen.

    Das erste Aufgebot wird heute am Dreikönigstag publik. Keiner der Freiburger Kandidaten brilliert in Topform – die Mannschaft logischerweise auch nicht. Sie bezog am Samstag gegen die unter dem Trennstrich klassierten Bieler eine 2:7-Packung, die höchste Heimniederlage von Gottéron seit 19 Heimspielen.

    An der Saane sind die Helden des Eises die Chouchous der Stadt und ihrer Bistros, eigentliche Prinzen, genau wie anderswo, etwa in der zweiten Zähringerstadt, in Bern. Umso schwieriger wird der Umgang mit der Wirklichkeit, wenn es sportlich nicht läuft. Freiburg figuriert zwar noch in der Kopfgruppe der Rangliste, aber der letztjährige Play-off-Finalist dreht öfters im Leerlauf. Ein bestandener Verteidiger wie Alain Birbaum weist eine Minus-16-Bilanz vor.

    In der Kabine ist die Stimmung nicht die beste. Ein Verwaltungsrat setzt sich etwa dafür ein, dass sein Götti-Sohn Sandro Brügger Einsatzzeit erhält, damit der deutsche Sensebezirk im Team vertreten ist. Andrei Bykow, der Sohn des grossen Steuermanns Slawa, gibt schon einmal den Tarif durch, mit wem er zu spielen gedenkt und mit wem nicht.

    Gute und schlechte Zeiten also für den Trainer Hans Kossmann, einen der freundlichsten Zeitgenossen der Liga. Er muss im Prinzip allen Mitarbeitern den Bart kraulen, damit die Kirche im Dorf bleibt. Eigentlich sollte er einmal auf den Putz hauen und ein paar Prinzen des Eises in den Hintern treten.

    Neue Zürcher Zeitung

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 20. Januar 2014 um 09:15
    • #11

    Das Schweizer Sport-«Guantánamo»

    http://www.schweizamsonntag.ch/ressort/nachri…port-guantnamo/

    Traurig aber wahr, das erging nicht nur den zsc lions fans so. Ich werde die hallen in lausanne, zug und andere, welche die gästefans so behandeln, meiden. Das ist eine frechheit gegenüber der zahlenden gästefans..

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 3. März 2014 um 15:13
    • #12

    Tagesanzeiger Kommentar zu Sean Simpsons Abgang aus der CH-Nationalmannschaft:

    Zitat

    Die grosse Stümperei

    Der Abgang von Sean Simpson bei der Eishockey-Nati hätte nicht sein müssen. Nicht sein dürfen. Der Verband machte einen kapitalen Fehler.

    Nun ist es also offiziell: Sean Simpson hört auf nach der WM in Minsk vom Mai. Es ist der wohl überraschendste und seltsamste Abgang eines Schweizer Nationaltrainers in einer der grossen Teamsportarten. Noch im vergangenen Sommer war der Kanadier nach dem Gewinn der WM-Silbermedaille in aller Munde gewesen, seine Vertragsverlängerung schien nur noch eine Formsache. Doch dann zogen sich die Verhandlungen hin, und hin, und hin – bis sie in eine Sackgasse gemündet hatten. Und nun zieht der 53-Jährige also weiter, wahrscheinlich nach Deutschland, wo er ein hohes Ansehen geniesst.

    Der Teufel steckte im Detail
    DieTrennung passt nicht zu Simpson, der Kontinuität schätzt, in 18 Jahren als Clubtrainer in nur drei Organisationen wirkte. Und sie passt nicht zum Schweizer Eishockey, das seit 1998 nur zwei A-Nationaltrainer hatte und gut damit fuhr. Sie ist eine grosse Niederlage für die Verbandsführung um Marc Furrer (Präsident) und Florian Kohler (CEO), die dieses Dossier zur Chefsache erklärt hatte. Verhandlungstaktik und Eitelkeiten führten dazu, dass das Einvernehmen zwischen den beiden Parteien immer schlechter wurde. Die entscheidenden Details dürften sich um die Modalitäten gedreht haben, in welchen Fällen der Vierjahresvertrag frühzeitig hätte aufgelöst werden können.

    Dass nach Sotschi, als es darum gegangen wäre, das Dossier nochmals mit frischem Elan an die Hand zu nehmen, keine Gespräche mehr stattfanden, war der entscheidende Fehler. «Take it or leave it», war die Message an Simpson, der ein Angebot vom Verband vorliegen hatte. Offenbar hatte man seinen Stolz unterschätzt – er ging. Und der Leidtragende ist das Schweizer Eishockey. Simpson hatte, auch wenn seine Bilanz mit der WM-Silbermedaille und dem dreimaligen Verpassen der Viertelfinals an fünf grossen Turnieren zwiespältig ist, das Nationalteam vorwärtsgebracht. Seine optimistische Spielweise, die er mit der Zeit in Details anpasste, war die richtige. Und seine pragmatische Art entkrampfte die Zusammenarbeit mit den Clubs.

    Das Versagen des Verbands
    Jeder ist ersetzbar, auch Simpson. Aber das Problem liegt darin, dass das Schweizer Eishockey auf jeden Fall eine starke, profilierte Persönlichkeit braucht als Nachfolger. Und dass Verhandlungen mit solchen Persönlichkeiten naturgemäss kompliziert sind. Für Furrer und Kohler geht es also darum, sich künftig weniger wichtig zu nehmen. Die Stars sind nicht sie, sondern die Sportler und allenfalls der Trainer. Wenn das die Verbandsspitze nicht erkennt, ist sie fehl am Platz.

    Mein Kommentar zu Furrer und Kohler: [kopf] [kopf] [kopf] :wall: :wall: :wall: ?( ?( ?(

  • Potze
    Moderator
    • 3. März 2014 um 15:25
    • #13
    Zitat von TsaTsa

    Das Schweizer Sport-«Guantánamo»

    http://www.schweizamsonntag.ch/ressort/nachri…port-guantnamo/

    Traurig aber wahr, das erging nicht nur den zsc lions fans so. Ich werde die hallen in lausanne, zug und andere, welche die gästefans so behandeln, meiden. Das ist eine frechheit gegenüber der zahlenden gästefans..


    bin jetzt erst auf den Bericht gestoßen, wirklich traurig was da in der Schweiz abgeht, einen ID-check wenn ich ein Spiel ansehen will :wall: . Finde aber die Reaktion mit den orangen Overals super.

  • Roki
    Rentier auf Kufen
    • 3. März 2014 um 16:06
    • #14

    das ist ja echt pervers. einfach nur irre ...

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 4. März 2014 um 11:19
    • #15

    Zum thema, Simpson legt sein amt als naticoach nieder

    Sean Simpson wird sein Amt als Nationaltrainer der Schweiz nach der WM ablegen. Sowohl für Simpson wie auch für Präsident Marc Furrer ist die Situation alles andere als zufriedenstellend. Gegenüber sport.ch bringt Furrer auf den Punkt, was er davon hält.

    Die beiden Parteien sind sich nach längeren Verhandlungen nicht einig geworden und somit müssen nun die Konsequenzen getragen werden. Sean Simpson wird nun zurück ins Klub-Hockey wechseln - allerdings nicht in der Schweiz. Wo er unterkommen wird, ist bis anhin noch nicht bekannt.

    "Mir stinkt die Situation gewaltig"

    Marc Furrer passt der Abgang von Sean Simpson überhaupt nicht in den Kragen. "Mir stinkt die ganze Situation gewaltig", so der Präsident gegenüber sport.ch. Er hätte es begrüsst noch etwas länger mit dem 53-Jährigen zusammen zu arbeiten, denn "ich schätze ihn sehr und wir verstehen uns sehr gut", erklärt Furrer. Er ist sich aber sicher, dass sie auf jeden Fall in Kontakt bleiben werden.

    Auf Seiten des Coaches klingt es logischerweise nicht gross anders. Auch Sean Simpson hat zu kämpfen - musste sogar während der Pressekonferenz einige Tränen verdrücken. "Mein Ziel war es ganz klar hier zu bleiben. Ich hoffe die Spieler verstehen meine Entscheidung", meint Simpson.

    Wie sieht die Zukunft aus?

    Natürlich wird nun bereits heftig über einen würdigen Nachfolger diskutiert. Es sind auch schon mehrere Namen in den Mittelpunkt geraten. So werden beispielsweise Arno del Curto, Harry Kreis oder auch Marc Crawford als mögliche Kandidaten gehandelt. Doch Marc Furrer stellt gleich im Vornherein klar: "Ein Doppelmandat war bisher noch nie eine Lösung in der Schweiz und wird es auch weiterhin nicht sein."

    Was wird der Nachfolger von Sean Simpson für eine Mannschaft antreffen? "Er wird auf jeden Fall eine sehr starke Mannschaft vorfinden", ist sich der 'Noch-Nati-Coach' sicher. Die Vorzeichen deuten also darauf hin, dass der Erfolg auch nach Simpsons Abgang bestehen bleiben wird. (jkr)

    Wahnsinnig was da für namen als simpson nachfolger kursieren.

    Patrick Fischer (HC Lugano) Könnte vielleicht noch etwas reissen, da jung und ehrgeizig
    Kevin Schläpfer (EHC Biel)
    Slava Bykov
    Felix Hollenstein (EHC Kloten)
    Larry Huras
    Bengt-Åke Gustafsson (NLB SCL Tigers)
    Anders Eldebrink (Lakers)
    Ralph Krueger; Würde ich nicht zurückholen
    Doug Shedden (EV Zug)
    Jakob Kölliker : Muss nicht sein
    Kent Ruhnke: Mein ja nicht ?(

    Harold Kreis wäre mir am genehmsten. Auch Andy Murray, Vater von Jordy und Brady würde mir passen, da er das schweizer hockey bestens kennt.

    Mal schauen wer das rennen macht

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 5. März 2014 um 09:01
    • #16

    Endlich wieder was von Eismeister Klaus Zaugg!!! :thumbup:
    Seine Polemik fehlt der CH-Eishockey-Szene.

    Zitat

    Lieber brav verlieren, als zornig siegen – so emotionslos nimmt der SC Bern das Scheitern hin

    Es ist vollbracht: Der SC Bern hat seinen Titel schon vor den Playoffs verloren. Aber das grosse Drama hat nicht stattgefunden. Das ist höchst beunruhigend.

    Zorn? Fluchen? Zertrümmerte Stöcke? Toben in der Kabine? Nein. Die Berner marschieren nach der 2:5.Pleite emotionslos vom Hallenstadion-Eis, die Treppe hinauf und verschwinden in der Kabine. Nicht einmal eine Türe wird zugeknallt. Nicht einer hat seiner Enttäuschung in irgendeiner Form Luft gemacht. Wer nicht um die Folgen dieser Niederlage weiss, der denkt: Ach, das war halt wieder eines dieser unzähligen unbedeutenden Qualifikationsspiele. Ob Sieg oder Niederlage ist einerlei. Wir sollten anständiges Verhalten nicht kritisieren. Aber Eishockey ist nun mal ein raues, emotionales Spiel. Gerade nach dem 50. Spiel zeigt sich in der Banalität des Scheiterns einer der Gründe für das SCB-Versagen: Zu viele Musterschüler ohne Emotionen. Zu berechenbar, zu brav, zu weich. Zu viel Erfolg in der Vergangenheit. Zu wenig Erfolgshunger in der Gegenwart. Wir haben versagt. Na und?

    Eine gut inszenierte Show

    Wenigstens sind die Berner nicht einsam untergegangen. Das letzte Mal warteten im letzten Frühjahr nach dem Heimsieg gegen Fribourg (der dem SCB den Titel bescherte) so viele Chronisten vor der SCB-Kabine wie jetzt nach dem 2:5 gegen die ZSC Lions im Zürcher Hallenstadion. Als erster kommt SCB-General Marc Lüthi heraus. Mit einem Becher Kaffee in der Hand. Er bittet um eine kurze Bedenkzeit. Es komme sonst nicht gut, wenn er jetzt gleich drauflosrede. Es ist eine gut inszenierte Show. Der grosse SCB- Manager mit den unentgleisbaren Gesichtszügen hat sich nämlich sehr gut unter Kontrolle. Aber ein wenig Dramatik schadet ja nichts. Aber eben: Es ist bloss Operetten-Dramatik. Dem Augenglick geschuldet. Zumal es das letzte Mal in dieser Saison ist, dass sich die nationalen Medien für ein SCB-Spiel interessieren.

    Am nächsten Dienstag beginnt für den Meister ja das «Spiessrutenspielen» in der Abstiegsrunde mit der Partie gegen Biel. Den Ligaerhalt hat der SCB übrigens bereits seit dem letzten Samstag auf sicher. Nach ein paar Minuten kehrte Lüthi zurück und stellt sich den Fragen. Der grosse SCB-General gibt anständig seiner Enttäuschung Ausdruck, ärgert sich ein wenig über die Art und Weise, wie der SCB das Spiel noch aus der Hand gegeben hat und spricht dann bereits von der Zukunft. «Ab jetzt beginnt die neue Saison. Einen ersten Schritt haben wir mit der Verpflichtung von Trainer Guy Boucher ja bereits getan.»

    Fast schon wie die Lakers

    Damit ist klar, dass der kanadische SCB-Trainer bleibt. Und dass es auch sonst zu keinen spektakulären personellen Konsequenzen kommen wird. Krisenkommunikation wie aus dem Lehrbuch. Und das ist ein Grund zur Sorge: Wenn das Scheitern so banal ist, dann sind die Berner offenbar noch immer davon überzeugt, dass dieser Sturz in die Abstiegsrunde eigentlich bloss ein Betriebsunfall ist. Ein Irrtum der Hockeygeschichte. Hätten die Lakers so gespielt wie der SCB in dieser letzten Partie im Hallenstadion – dann würden wir sagen: Nun ja, die sind halt nicht besser. Aber es war der Meister! Der grosse, mächtige SCB! Offensichtlich wagt – wie bei Kaisers neuen Kleidern – niemand zu sagen: Aber dieser SCB spielte ja nicht besser als die Lakers! Die Lakers!

    Die Berner setzen in diesem letzten Qualifikationsspiel erstmals in ihrer Geschichte drei ausländische Verteidiger ein (Kinrade, Grillfors, Roche). Sie erreichen so defensive Stabilität und Spielkontrolle. Es kommt sogar ein bisschen Dramatik auf: Um 20.31 Uhr geht der SCB 1:0 in Führung und in Fribourg steht es immer noch 0:0. So hätten die Berner einen Punkt mehr als Lausanne geholt und wären doch noch in die Playoffs eingezogen. Aber um 20:47 Uhr geht Lausanne in Fribourg in Führung und schliesslich wird der SC Bern im Schlussdrittel von der rauen Wirklichkeit eingeholt und verliert sang- und klanglos 2:5. So wie dem Meister während der ganzen Qualifikation die Energie, die Emotionen und die Disziplin für konstant gutes Hockey gefehlt haben, so ist die Mannschaft nun auch nicht dazu in der Lage, das Spiel durchzustehen: Nach einem Stockschlag muss Geoff Kinrade in die Kabine (53. Min.). Seinen Fünfminuten-Ausschluss nützen die ZSC Lions zu vier Powerplaytoren. Sie machen aus einem 1:2 ein 5:2. So verlieren sonst eigentlich nur noch die Lakers. Die Lakers!
    Der SC Bern hat sich ans Verlieren gewöhnt

    Nun wird es still in Bern. Zum grossen Krisenspektakel wird es nicht kommen. Die Saison wird in Bern so in Anstand zu Ende gehen wie diese letzte Qualifikationspartie in Zürich. Diese Banalität des Scheiterns sagt uns: SCB- General Marc Lüthi hat den Ernst der Lage nach wie vor nicht erfasst. Er sagt es nicht so. Aber die Botschaft seines Auftrittes nach dem 2:5 im Hallenstadion lautet: Nur jetzt keine Unruhe bitte! Keine Polemik! Seid alle nett zueinander! Lieber brave Verlierer als zornige Sieger. Ja, einem neutralen, sachlichen, nur der Wahrheit verpflichteten Beobachter bleibt nach diesem letzten Qualifikations-Auftritt nur eine Erkenntnis: Der SCB hat sich ans Verlieren gewöhnt. Der SCB ist ein Verlierteam geworden. Das muss man wiederholen, um es glauben zu können: Verlierermentalität beim SCB!

    Unter diesen Voraussetzungen ist es mehr als fraglich, ob es die dringend notwendigen und möglichen Veränderungen auf allen vier Ausländerpositionen geben wird. Ob Marc Lüthi die Wehrkraft seines Teams durch entsprechende Investitionen in neue Ausländer verstärken wird. Der grosse SCB-Zampano hat offensichtlich immer noch nicht erkannt, dass der SCB auf das Niveau von 2002 zurückgeworfen worden ist. Im Winter 2001/02 hatte Marc Lüthi nach fünf mageren Jahren mit bloss einem Halbfinal persönlich den Transfer von Christian Dubé angeordnet, orchestriert und persönlich das damals wahnwitzige Salär (brutto über eine halbe Million) verantwortet. Weil er wusste: Der SCB muss als Sportunternehmen in den Sport investieren.

    2008 öffnete Marc Lüthi den Tresor erneut und machte Martin Plüss zum damals bestbezahlten Spieler der Liga. Weil er wusste: Der SCB muss als Sportunternehmen in den Sport investieren. Diese beiden Transfers haben dem SCB letztlich drei Titel und zwei Finals gebracht und die Voraussetzungen geschaffen, um den Tempel umzubauen und den Konzernumsatz auf gut 50 Millionen zu verdreifachen. Jetzt braucht Marc Lüthi erneut den Wagemut von 2002 und 2008. Sonst steht der SCB zuerst vor sportlich und dann wirtschaftlich vor mageren Jahren.

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  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 5. März 2014 um 10:32
    • #17

    Naja, kann er ja endlich wieder über die lakers herziehen [Popcorn]

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 24. März 2014 um 08:33
    • #18

    Blick-Interview mit Arno del Curto, Trainer des HC Davos


    Zitat

    Herr Del Curto, werden Sie jetzt Nati-Trainer?
    Arno del Curto: Das kann ich nicht sagen, ich habe noch nicht darüber nachgedacht.

    Aber der Verband ist an Ihnen interessiert?
    Das hat man gegenüber unserem Präsidenten Domenig signalisiert, ja. Aber ich kann mich ja nicht über gewisse Dinge beschweren, und dann dasselbe tun.

    Welche Dinge?
    Die Transfers während der ganzen Saison, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das sollte man abschaffen. Da ich diese Meinung vertrete, kann ich als Trainer doch nicht während den Playoffs mit dem Verband über den Posten des Nati-Trainers verhandeln.

    Sie sind schon wieder im Viertel­final ausgeschieden, Forster ist schwer verletzt, Rizzi hört auf. Was bewegt Sie?
    Sehr vieles. Was mich wirklich fuchst, ist das: Ich hätte gerne gesehen, was diese Mannschaft in Vollbestand draufhat. Aber diese Mannschaft war sehr gut. Nein, schreiben Sie, es war die beste Mannschaft, die ich je hatte. Sollte ich vorsichtiger sein? Nein, es war die beste. Kloten hat das sehr gut gemacht, defensiv sattelfest gespielt, die waren auch hart, die haben den Halbfinal verdient. Aber nehmen Sie beim FC Barcelona Messi, Xavi, Puyol, Piqué und Iniesta raus, dann spielt die Mannschaft auch nicht mehr so.

    Warum gab es so viele Verletzte?
    Vielleicht wegen unserer Spielweise, wir gehen ja immer nach vorne, wir stürzen uns überall rein. Hirnerschütterungen, Brüche, Bänderrisse – das kommt vom totalen Einsatz. Aber soll ich deswegen auf ein 1-3-1 umstellen und Tempo rausnehmen? Nein. Das ist unsere Art. Ich werde mich nie verstellen, dann lieber nochmals fünf Jahre im Viertelfinal raus.

    Wie schlimm war der Aussetzer von Taticek?
    Sehr schlimm. Man darf keine Schiedsrichter berühren. Zusammen mit Ambühls Verletzung und Gerbers Aussetzer war Taticeks Sperre wegweisend für diese Serie. Taticek war weg, Ambühl fehlte, dann kam die 5-Minuten-Strafe gegen Gerber und wir haben nichts mehr zustande gebracht. Unser Powerplay war kläglich und der Gegner hat das gespürt und die Lehren daraus gezogen. Danach klappte bei uns nichts mehr. Und trotzdem: Mit etwas Wettkampfglück hätten wir das letzte Spiel gewonnen.

    Sie müssen jetzt umbauen, es kommen viele Junge.
    Ja, und das wird Spass machen. Wenn einer wie Rizzi aufhört, tut das natürlich weh. Das war ein fantastischer Kern, aber jetzt kommt ein neuer Kern. Wenn ich Spieler wie Walser, Jörg, Corvi, Simion oder Du Bois nach Davos hole, da kann ich doch nicht am nächsten Tag davonlaufen? Wie würde das denn aussehen?

    Sie können nicht davonlaufen? Sie gehen also nicht zur Nati?

    Das würde heissen, dass ich das ganz bestimmt nur im Nebenamt ausführen würde – falls der Verband immer noch interessiert ist. Dann muss der Umbau in Davos einfach sehr schnell vorangetrieben werden. Bis in zwei Jahren sollten Spitzenergebnisse wieder möglich sein – und das wäre dann schon bereits verdammt schnell.

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  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 15. April 2014 um 12:18
    • #19

    Interview mit Kevin Schläpfer

    Schläpfer: ''...dann reicht es nicht mehr''

    Nach zwei Jahren in den Playoffs kämpft Kevin Schläpfer mit dem EHC Biel derzeit in der Ligaqualifikation gegen den EHC Visp um den Klassenerhalt. Im Interview mit sport.ch spricht er über die Anspannung, die Gründe für den tiefen Fall und eine mögliche Entlassung.

    sport.ch: Kevin Schläpfer, wie gross ist die Anspannung bei Ihnen derzeit?
    Die ist schon gross, aber es ist auch wichtig, dass man sich nicht verkrampft. Wir wussten, dass die Ligaqualifikation hart wird. Doch wir müssen nun die richtige Mischung zwischen Anspannung und Lockerheit finden.

    Es ist bereits Ihre dritte Ligaqualifikation als Trainer. Hilft Ihnen diese Erfahrung aus vergangenen Jahren nun?
    Ja, das schon, aber es ist nun eine andere Situation. Wenn man das ganze Jahr über Trainer der Mannschaft ist und so in die Ligaqualifikation kommt ist es anders, als wenn man als Nothelfer einspringt. Deshalb ist das auch für mich eine neue Erfahrung. Wichtig ist, dass man nicht anfängt, im Selbstmitleid zu versinken, sondern Gas gibt und kämpft.

    Nach zwei Jahren in den Playoffs sind Sie mit dem EHC Biel nun an einem Tiefpunkt angekommen. Wie überraschend kam der Absturz?
    Nun, man konnte schon damit rechnen. Ich sagte bereits zu Beginn der Spielzeit, dass dies meine schwierigste Saison werden würde. Wir hatten im Vergleich zum Vorjahr zehn Abgänge - zehn wesentliche. Es ist halt so: Diese Top-Jahre, die wir hatten, kosteten uns viel Spielermaterial und jetzt müssen wir dafür die Zeche zahlen. Aber das wussten wir und es nützt jetzt nichts, darüber zu jammern. Dass es so weit kommen könnte oder dass es eine sehr harte Saison werden würde, darauf waren wir alle im Club vorbereitet, das muss man ehrlicherweise so sagen.

    Sie spielen auch um Ihren Job. Wie gross ist die Angst, entlassen zu werden?
    Das wäre natürlich bitter, aber es gehört halt zum Leben eines Trainers. Einst sagte ein Trainer zu mir: ''Kevin, du bist noch kein Trainer, solange du nicht mindestens einmal entlassen wurdest.''

    Dennoch werden Sie sich eine Entlassung kaum wünschen...
    Natürlich will ich das nicht, denn es wäre tragisch, wenn man sieht, wie die neuen Stadien gebaut werden. Aber leider muss man damit rechnen, es gehört einfach dazu. Für mich ist es einfach wichtig, dass ich bis zum Schluss Gas gebe. Wenn andere denken, es reicht nicht mehr, dann reicht es halt nicht mehr.

    Hätten Sie also Verständnis für Ihre Entlassung?
    Aus meiner Sicht steht klar der EHC Biel im Vordergrund und nicht einzelne Personen. Daher hat man manchmal auch gar keine andere Wahl, als den Trainer zu entlassen. Ich würde den Entscheid sicherlich nicht freudig aufnehmen, aber für mich ist nun wichtig, dass die besten Lösungen für den EHC Biel gesucht werden und nicht für mich selber.

    Die Saison war bisher pickelhart. Wie steht es eigentlich um Ihren Energiehaushalt?
    Der ist eigentlich noch gut im Schuss. Sicherlich muss ich mich manchmal auch pushen, denn über 24 Stunden gesehen sind die Energiereserven manchmal etwas höher und manchmal tiefer. Ich habe Phasen, in welchen ich in mich gehe und negativere Gefühle habe, dann wird es wieder positiver... Das ist aber normal. Wichtig ist, dass ich energiegeladen bin, wenn ich zur Mannschaft komme, und das schaffe ich noch (schmunzelt). (ade)

    Einmal editiert, zuletzt von TsaTsa (15. April 2014 um 12:26)

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 24. April 2014 um 09:35
    • #20

    Eric Blum wechselt zum SC Bern

    http://www.watson.ch/Eismeister+Zau…%B6nigstransfer

  • TsaTsa
    Nordlicht
    • 18. Juli 2014 um 07:17
    • #21

    Todd Elik's Rückkehr in die Schweiz

    http://www.watson.ch/Eishockey/arti…it---Babysitter

  • eisbaerli
    Gast
    • 18. Juli 2014 um 07:29
    • #22

    naja ob vanessa da die richtige aufpasserin ist getraue ich mich nicht zu sagen ;)

    auf alle fälle steht schon ein treffen :thumbup:

  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 28. Juli 2014 um 13:22
    • #23

    Ankunft der Vikinger in Biel

    Zitat

    «Es ist grossartig, dass es geklappt hat»

    Gestern ist Niklas Olausson in Biel angekommen. Der Schwede hat die beinahe 3000 Kilometer lange Strecke von seinem alten Wohnort Lulea in die Schweiz mit dem Auto bewältigt. Olausson ist begeistert, wieder mit seinem Freund Pär Arlbrandt im gleichen Team zu spielen.

    von Moritz Bill

    Sportchef Martin Steinegger nahm den neuen EHC-Biel-Ausländer Niklas Olausson gestern kurz nach 18 Uhr vor dem Eisstadion in Empfang. Olausson ist mit dem Auto aus Schweden angereist. Am Montag vor einer Woche war er alleine von seinem alten Wohnort Lulea im Norden Schwedens Richtung Süden losgefahren. Nach einem mehrtätigen Zwischenstopp bei seinen Eltern nahm der Schwede die zweite Etappe der knapp 3000 Kilometer langen Strecke zusammen mit seinem Jugendfreund Oscar in Angriff. Dieser wird nun ein paar Tage in Biel bleiben und dann wieder mit dem Auto zurück nach Schweden fahren.

    «Es war ein langer Weg», sagte Olausson, der nach einer kurzen Visite in der EHCB-Garderobe seine neue Wohnung übernahm. Seine Freundin wird kommendes Wochenende mit dem Flugzeug in die Schweiz reisen. Kinder hat der 28-Jährige keine.

    Sein erster Eindruck von Biel? «Ich mag alte Stadien. Ich denke, hier herrscht an den Spielen eine tolle Atmosphäre», sagte Olausson mit Blick auf das Eisstadion. Die Baustelle der Stades de Bienne nach der Autobahnausfahrt ist dem Schweden nach der langen Reise nicht ins Auge gestochen.

    Idee stand schon länger im Raum

    Olausson weilte bereits zuvor mit dem Nationalteam in der Schweiz - in Arosa und Rapperswil-Jona - und spricht in höchsten Tönen von der hiesigen Liga. Für ihn sei deshalb nur ein Wechsel in die Schweiz oder in die KHL in Frage gekommen. Der Center, der bisher einzig in seinem Heimatland spielte, wollte unbedingt ins Ausland wechseln. Von Beginn weg habe er mit dem EHCB und Lev Prag verhandelt. Nachdem das tschechische Team Konkurs gegangen war, sei für ihn der EHC Biel die «logische Wahl» gewesen, erklärt Olausson.

    Dass nun sein Landsmann Pär Arlbrandt auch in Biel spielen wird, macht Olaussons erstes Auslandabenteuer noch spezieller. Nachdem die beiden befreundeten Spieler zwischen 2008 und 2011 bereits zusammengespielt hatten, stand die Idee schon länger im Raum, wieder beim selben Arbeitgeber unterzukommen. «Wir sind eng befreundet. Es ist grossartig, dass es jetzt schon auf diese Saison hin gekappt hat», sagt Olausson, der diesen Sommer Arlbrandts Trauzeuge war.

    Arlbrandts Golfschläger im Gepäck

    Unter Freunden macht man sich selbstverständlich Gefallen. So transportierte Olausson Arlbrandts Golfschläger mit dem Auto nach Biel. Arlbrandt wird heute im Seeland erwartet. Der dritte Schwede im Bunde, Dragan Umicevic, ist ebenfalls gestern, jedoch per Flugzeug, in die Schweiz gereist. War Umicevic Ende letzter Saison noch der einzige Schwede beim EHC Biel, werden fortan aus der Bieler Garderobe vermehrt schwedische Töne zu hören sein.

    Alles anzeigen
  • liveehcb
    50%Bieler50%Kärntner
    • 5. August 2014 um 15:34
    • #24

    Interview mit EHC Biel-Trainer Kevin Schläpfer (Bieler Tagblatt vom 2.8.2014)

    Zitat

    «Das neue Stadion ausblenden»

    Am Montag startet der EHC Biel im Eisstadion in die sechswöchige Vorbereitungsphase. Das BT sprach im Vorfeld mit Trainer Kevin Schläpfer, der lieber kanadisch als schwedisch spielen lässt.

    Hatten Sie einen guten Sommer?

    Kevin Schläpfer: Ja, wir hatten eine lange Saison, und danach brauchte ich einige Zeit. Ich ging mit den Kindern in die Ferien. Die Energie für eine wiederum harte Saison ist wieder da.

    Und bezogen auf die Transferzeit? Sind Sie mit dem Kader zufrieden?

    Ich denke, wir haben ein Optimum erreicht. Auf dem Schweizer Markt war es nicht einfach, und bei den Ausländern haben wir uns verstärkt.

    Sie sind bekannt dafür, ein Anhänger des kanadischen Eishockeys zu sein. Jetzt haben Sie drei Schweden im Team. Wie gehen Sie damit um?

    Ich hatte mit John Slettvoll gleich in meiner ersten NLA-Saison einen schwedischen Coach. In einer Zeit, als die Schweden und die Teams mit schwedischen Trainern ultradefensiv spielten. Dieser schwedische Beton gefiel mir nicht. Die Zeiten haben sich aber geändert. Schweden spielt auch international offensiver.

    Das passt dann zum EHC Biel?

    Ich sehe das so. Als Aussenseiter müssen wir defensiv solid auftreten, und offensiv habe ich es gerne kreativ, zuweilen auch etwas wild.

    Ahren Spylo ist nun der einzige Kanadier. Ein Problem?

    Nein, Ahren kann sich gut anpassen, und auch ihm wird diese durch die Schweden erzeugte Horizonterweiterung, wie ich es nenne, guttun.

    Die blauen Linien rücken näher zusammen, Defensiv- und Offensivzone werden somit grösser. Was kann das bedeuten?

    Darauf bin ich gespannt. Diese Änderung wurde der NHL angepasst. Mit dem Unterschied, dass wir noch immer die grösseren Felder haben. Ich gehe davon aus, dass es insgesamt mehr Opferbereitschaft braucht.

    Will heissen?

    Das kämpferische Element gewinnt an Bedeutung. Die Verteidiger haben mehr Platz zum Schiessen, und die Stürmer werden sich selten rechtzeitig so hoch bei diesen Spielern an der blauen Linie befinden. Man wird sich vermehrt in Schüsse werfen müssen. Zudem denke ich, werden Powerplay und das Boxplay noch wichtiger.

    Das Offside kann aufgehoben werden, wenn der Stürmer klar vor dem Verteidiger an den Puck gelangt. Das heisst, dass schnelle Stürmer und schnelle Verteidiger gefragt sind.
    Ich bin auch da gespannt, wie diese Regel dann wirklich ausgelegt und umgesetzt wird. Richtig ist, dass schnelle Stürmer jetzt im Vorteil sind. Die haben wir in unseren Reihen.

    Was man von den Verteidigern nicht unbedingt behaupten kann.

    Nicht bei allen zumindest. Sich schnell rückwärts zu orientieren wird auf alle Fälle wichtig sein.

    Ändern Sie Ihr 1-1-3-System aufgrund der neuen Vorgaben?

    Nein, davon gehe ich nicht aus. Wir sind damit gut gefahren. Es ist ein System, das in der NHL oft praktiziert wird und sich auch jetzt auf die neuen Vorgaben und mit den schwedischen Spielern gut übertragen lässt.

    Der EHC Biel ist 75-jährig, und das neue Stadion wartet. Mit welchen Gefühlen steigen Sie da in die Saison?

    Ich bin guter Dinge, weil wir aus der letzten Saison und der etwas zu grossen Euphorie nach zwei Playoff-Teilnahmen gelernt haben. Schiessen wir mehr Tore und ist unser Powerplay etwas besser, sind wir bei den Leuten.

    Diese «Leute» haben teils aufgerüstet.

    Teils ja, teils nein. Mir ist aufgefallen, dass vor allem in die Ausländer investiert worden ist.

    Sehen Sie sich schon im neuen Stadion?

    Wir werden das neue Stadion sozusagen jeden Tag vor uns sehen. Wir, die Trainer und die Spieler, müssen aber dieses Stadion in den nächsten sechs, sieben Monaten ausblenden und uns auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren. Wir wissen alle, dass eine gewisse Euphorie entstehen wird, aber wir dürfen den Ist-Zustand nicht vergessen. Es bringt nichts, uns wegen des neuen Stadions unnötig unter Druck zu setzen.

    Info: Biel startet das Eistraining am Montag ohne folgende Spieler: Joggi (Muskelfaserriss), Fey (nach Hand-OP erst Mitte August wieder im Einsatz), Gloor (nach Knie-OP offen) und Probespieler Gailland (Zerrung).

    Was wird von wem erwartet?

    • Müssen eine Leaderrolle übernehmen: Goalie Lukas Meili, die Verteidiger Ramon Untersander und Mathias Joggi sowie die Stürmer Oliver Kamber, Emanuel Peter, Niklas Olausson, Dragan Umicevic und Stürmer Gaëtan Haas. Schläpfer erwartet von Haas und Untersander, dass sie diesen Schritt nun machen.

    • Sollten regelmässig ins Tor treffen: Raphael Herburger in seiner zweiten Saison, Ahren Spylo und der neue Schwede Pär Arlbrandt.

    • Müssen konstanter und solider auftreten: Die Verteidiger Kevin Fey, Claudio Cadonau und Christian Moser sowie die Stürmer Mathieu Tschantré und Gianni Ehrensperger.

    • Das umsetzen, was sie können und letzte Saison schon gezeigt haben: Simon Rytz, Manuel Gossweiler, Kevin Gloor, Martin Ulmer und Philipp Wetzel.

    • Jung, talentiert und mit Elan auftreten: Die Verteidiger Anthony Rouiller, Igor Jelovac, Benoît Jecker und Nicholas Steiner sowie die Stürmer Eliot Berthon (Nationalspieler Frankreichs), Stanislav Horansky (Junioren-Nationalspieler Slowakei) und Matthias Rossi

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    Nordlicht
    • 7. August 2014 um 08:09
    • #25

    Ein Stargoalie trainiert in Lugano
    Von Maurizio Urech

    Hoher Besuch diese Woche in der Luganer Eishalle Resega: der kanadische Nationaltorhüter Roberto Luongo, seines Zeichens zweifacher Olympiasieger und Weltmeister mit dem Ahornblatt, trainiert diese Woche im Tessin. Und prompt kamen zum Training anstatt der üblichen 25-30 Kiebitze gegen 300 Zuschauer, die nur Augen für den Keeper der Florida Panthers hatten. Auch eine schwedische TV-Crew war anwesend, diese allerdings für Linus Klasen.

    Roberto Luongo, der auf Einladung seines Bruders Leo (Goalietrainer des HCL) bis am Freitag mit den Bianconeri trainieren wird, will sich auch ein Bild davon machen, wo sein Bruder arbeitet. Am Montag erkundete er Lugano und Umgebung und war begeistert. Nach dem Training konnte sich hockeyfans.ch mit ihm unterhalten.

    Wir kennen Sie heute als Eishockeygoalie, doch aus Ihnen hätte auch eine Fussballer werden können?

    Genau, mein Vater ist Italiener und Fussball-Fan, so war es nur logisch, dass ich als Kind Fussball spielte. Zwischen 8 und 13 spielte ich sowohl Fussball auch als Eishockey und wusste nicht recht für welche Sportart ich mich entscheiden sollte.

    Doch etwas vom Fussball ist hängen geblieben. Sie verfolgen wenn immer möglich die italienische Fussballmeisterschaft.
    Mein Vater stammt aus Avellino. Ich bin Fan dieser Mannschaft, die ich seit dem Aufstieg in die Serie B via TV sehen kann. Mein Vater ist Fan des SSC Neapel und zusammen haben wir die grossen Erfolge der Mannschaft um Maradona verfolgt und als Kind in Montréal haben wir gemeinsam mit unseren italienischen Freunden gefeiert.

    Fiel die Entscheidung zu Gunsten des Eishockeys, um sich besser in die kanadische Gesellschaft eingliedern zu können?

    Nein, dies war nicht der Hauptgrund. Wenn du in Montréal aufwächst, dann siehst du automatisch viel NHL-Eishockey am Fernsehen und du willst deinen Idolen nacheifern und selber einmal in der NHL Spielen.

    Aller Anfang war auch für Sie schwer. Sie durften nicht sofort ins Tor.
    Meine Eltern waren kategorisch. Ich sollte zuerst trainieren und Schlittschuhlaufen lernen bevor ich daran denken konnte ins Tor zu stehen. Nach drei langen Jahren war es endlich soweit. Mein Coach stellte mich ins Tor.

    Nach acht Jahren in Vancouver folgte letzte Saison der Transfer zu den Florida Panthers. Dort wo Ihre NHL Karriere startete, wo Sie Ihre Frau kennenlernten und ein Haus besitzen. Sie kamen praktisch nach Hause zurück. War es leicht Vancouver zu verlassen?
    Nein, sicherlich nicht. Einerseits fühlte ich mich sofort wieder in Florida zu Hause, doch acht Jahre Vancouver vergisst man nicht so schnell. Vancouver ist eine tolle Stadt und ich hatte ein spezielles Verhältnis zu den Fans und auch sportlich war es eine erfolgreiche Zeit.

    Mit Kanada haben Sie zweimal Olympisches Gold gewonnen 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi. In Sotschi haben Sie nur einmal gespielt, während Sie vier Jahre zuvor zu den Protagonisten zählten. Beide Erfolge waren sicherlich speziell.

    In Vancouver 2010 war der Druck enorm gross. Eishockey ist die Sportart Nummer 1 in Kanada und wir konnten diesem Druck standhalten und gewinnen. Vier Jahre später verteidigten wir unseren Titel in Russland, in einem Land indem wie in Kanada Eishockey sehr wichtig ist und mit dem uns eine grosse sportliche Rivalität verbindet.

    Mit den Vancouver Canucks verloren sie den NHL-Final gegen Boston in sieben Spielen. Noch heute ein grosser Wermutstropfen?

    Nein, nur eine grosse Enttäuschung. Wenn ich jetzt zurückschaue... wir spielten grossartige Playoffs, denen einfach die Krönung fehlte. Manchmal sind es Details, welche am Schluss die Differenz ausmachten.

    Welches war sportlich gesehen der emotionalste Moment in Ihrer Karriere?
    Davon gab es mehrere, nicht nur einen. Logischerweise der Gewinn der Goldmedaille in Vancouver, doch auch der Sieg nach sieben Spielen in den Playoffs gegen die Chicago Blackhawks war sehr speziell. Einerseits weil wir vorher zweimal gegen Chicago scheiterten und in dieser Serie 3:0 führten, Chicago zum 3:3 ausglich und wir gewannen ein dramatisches Spiel sieben in der Verlängerung.

    Während Ihrer Zeit in Vancouver wurde viel über ihr angeblich gespanntes Verhältnis zu Cory Schneider gesprochen. Anschliessend wurde auch ein witziges Video mit euch beiden gedreht. Wie sah die Wahrheit aus?
    Wir sind gute Freunde und stehen noch heute regelmässig in Kontakt, sowohl vor als auch während der Saison. Er ist eine positive Person. Zwischen uns gab es nie Probleme.

    Ihr neues Team die Florida Panthers hatten eine schwierige letzte Saison. Es wird ein langer Weg um aus den Panthers wieder ein Team zu machen, das um einen Playoff-Platz kämpfen kann.
    Wir haben in unserer Mannschaft diverse interessante junge Spieler und konnten uns dank geschickten Transfers mit routinierten Spielern verstärken. Auch der neue Coach Gerard Gallant bringt neue Energie. Ich bin zuversichtlich, dass wir nächste Saison einen Schritt nach vorne machen werden.

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