Saison 2012/13

Nach einem schwachen Saisonstart folgte die Aufholjagd zu spät und zum dritten Mal in Folge versäumten die Flames die Endrunde. Am Ende blieb nur der undankbare neunte Platz in der Western Conference, fünf Punkte hinter dem späteren Stanleycup-Sieger aus Los Angeles. Coach Brent Sutter musste seinen Hut nehmen, ihm folgte im Sommer der Schweizer Meister Bob Hartley, der aus Zürich kam, und nach fünf Jahren wieder einen Cheftrainerposten in der NHL übernimmt.

Tor: Die Flames werden wie gewohnt mit Miikka Kiprussoff zwischen den Pfosten in die neue Saison starten - vorerst jedenfalls, denn der Finne gilt als wertvolles Puzzlestück in einem Trade um den (für viele) notwendigen Umbau des Teams weiter zu vollziehen. Um die Backup-Position kämpfen derzeit Henrik Karlsson und Leland Irving, wobei der Schwede auf Grund seines Ein-Wegevertrages die etwas besseren Karten gegenüber seinem kanadischen Konkurrenten besitzt. Es ist durchaus möglich, dass die Flames in der Offseason noch einen weiteren Goalie verpflichten, denn momentan verfügen sie über keinen weiteren Profi-Torhüter im Kader.

Verteidigung: In der Offseason kamen einige Gerüchte um einen möglichen Wechsel von Jay Bouwmeester zu den Detroit Red Wings auf, vorerst wird der Kanadier aber zusammen mit Neuzugang Dennis Wideman, Mark Giordano, Chris Butler, Cory Sarich, Anton Babchuk, Derek Smith und T.J. Brodie die Defensive bilden, wer schlussendlich im Lineup bleibt, wird wohl erst im Trainingscamp entschieden. Mit Joe Piskula und Brett Carson verfügt man zudem über noch zwei weitere Spieler mit NHL-Erfahrung.

Sturm: In der Offensive haben die Flames einiges wieder gut zu machen, denn mit 202 Treffern war man das drittschlechteste Team der Liga und mit Ausnahme von Jerome Iginla bzw. Curtis Glencross konnte keiner der Stürmer die Erwartungen erfüllen. Gespannt darf man auf den Auftritt von Roman Cervenka sein. Der Weltmeister von 2010 absolviert seine erste Saison in Nordamerika, nachdem er die letzten zwei Jahre in der KHL verbracht hat. Vorerst ist sogar geplant, den Tschechen zusammen mit Kapitän Iginla und Alex Tanguay in der Toplinie der Flames auflaufen zu lassen. Als weitere Kandidaten für die Scoring Lines gelten Top-Prospect Sven Bärtschi, der schon in der vergangenen Saison in der NHL eine Talentprobe seines Könnens ablieferte, Mike Cammalleri, Neuzugang Jiri Hudler, Curtis Glencross, Mikael Backlund und mit Abstrichen Blake Comeau bzw. Lee Stempniak. Für die hinteren Reihen hat man mit Lance Bouma, Blair Jones, Tim Jackman, Roman Horak, Greg Nemisz, Paul Byron, Matt Stajan oder Akim Aliu ebenfalls genug Kandidaten im Kader.

Vorschau: In der Offseason mussten insgesamt fünf Spieler über 30 Jahre den Klub verlassen, für viele ein Zeichen, dass der seit Jahren geforderte Umbau endlich vollzogen wird. Neo-Coach Bob Hartley hat bei seiner Präsentation verkündet, dass er nach 2001 mit Colorado nochmals den Stanleycup gewinnen will – vorerst hat er drei Jahre Zeit diesen Traum zu verwirklichen. In seiner ersten Saison ist die Rückkehr in die Playoffs ein durchaus realistisches Ziel.

Die Fans und Spieler der Flames hatten in dieser Saison nur wenige Highlights zu feiern. Eines davon war der 100.Karrieretreffer von Curtis Glencross gegen die St. Louis Blues, der aber auf Grund der 2:5-Niederlage eher zur Randnotiz verkam. Nebenbei war der 30jährige mit 15 Treffern der erfolgreichste Torschütze in Calgary und somit der Nachfolger von dem nach Pittsburgh abgewanderten Jerome Iginla, der diesen Titel die letzten 3 Spielzeiten inne hatte.

Nachdem sich die Verantwortlichen in Colorado mit Ryan O’Reilly nach über einem Monat Spielzeit noch immer nicht über einen neuen Vertrag einigen konnten, unterbreitete GM Jay Feaster dem Stürmer ein Angebot, was dieser auch annahm. Die Avalanche zog daraufhin mit und der 22jährige erhielt einen neuen Deal über 2 Jahre. An sich war dieser Vorgang nichts ungewöhnliches, wenn da nicht ein Punkt gewesen wäre, den Feaster schlicht übersehen hatte. O’Reilly stand nämlich noch nach Saisonbeginn für seinen Lockout-Klub Magnitogorsk in der KHL am Eis, womit dieser via Waiver in die NHL hätte zurückkehren müssen - die Wahrscheinlichkeit für einen Auftritt im Flames-Dress wäre damit drastisch gesunken. Diverse GMs konnten sich daraufhin ein Schmunzeln nicht verkneifen und Feaster musste sich einige Seitenhiebe seiner Kollegen gefallen lassen.

Zur Trading-Deadline zeigten die Maple Leafs großes Interesse Miikka Kiprusoff nach Ontario zu holen. Dieser ließ jedoch sogleich via Presse verkünden, dass er sich lieber sperren lassen würde als für Toronto zu spielen, da im Moment seine Familie (der Finne war zum dritten Mal Vater geworden) oberste Priorität habe und er nirgendwo hingehe. Solch eine Aussage konnte und wollte natürlich Don Cherry, Fan Nr.1 der Ahornblätter, nicht unkommentiert lassen, denn ein Spieler mit solch einer Einstellung hatte bei „seinem“ Klub sowieso nichts zu suchen.