Saison 2012/13

Das letzte Jahr war für die Habs-Fans eine Saison zum Vergessen – Schlusslicht der Eastern Division, eine Diskussion um einen Interimstrainer, der kein Französisch spricht, sowie ein General Manager, der diverse Mitarbeiter feuerte und letzten Endes selbst den Hut nehmen musste. Es wartet viel Arbeit auf die Verantwortlichen der Canadiens.

Tor: Im Tor wird weiterhin Carey Price als Nummer 1 in die neue Saison gehen. Der 25jährige war einer der wenigen Spieler, der seine Leistung konstant abrufen konnte, und so verwundert es wenig, dass er einen neuen 6-Jahresvertrag erhielt. Auch auf der Backup-Position kann man keine Veränderung vermelden, der Slowake Peter Budaj wird weiterhin diesen Job übernehmen. Neu ist hingegen die Nummer 3 im Kader, wobei mit Cedrick Dejardins ein alter Bekannter zurückkehrt, denn der 26jährige spielte schon von 2007 bis 2010 für die Franchise. Die beiden weiteren Torhüter, Peter Delmas und Robert Mayer, werden in AHL bzw. ECHL eingesetzt werden.

Verteidigung: Insgesamt 483 Tage mussten die Fans auf eine Rückkehr von Andrei Markov warten, es bleibt zu hoffen, dass die Knieprobleme des Russen endgültig der Vergangenheit angehören. Zusammen mit P.K. Subban, der allerdings noch keinen neuen Vertrag unterschrieben hat, Josh Gorges, Alexei Emelin und Tomas Kaberle wird der Offensivverteidiger den Kern der Defensive bilden. Für die letzte offene Position gibt es mit Neuzugang Francis Bouillon, Raphael Diaz und Yannick Weber, der allerdings mit diversen Tradegerüchten in Zusammenhang gebracht wurde, mehrere Kandidaten im Kader, als weitere Alternativen bieten sich noch Spieler wie Frederic St. Denis und Brendon Nash oder Rookies wie Jarred Tinordi und Nathan Beaulieu an.

Sturm: Trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Rene Bourque, der Kanadier musste sich im Sommer einer Bauch-OP unterziehen, hat man mit Tomas Plekanec, David Desharnais, Max Pacioretty, Erik Cole, Brian Gionta und Lars Eller genug Kandidaten für die Top6 im Kader, als mögliche Alternativen bieten sich zudem Aaaron Palushaj, Louis Leblanc sowie Rookie Brendan Gallagher an. In den beiden hinteren Reihen werden Spieler wie Ryan White, Travis Moen, Ex-Ranger Brandon Prust, Colby Armstrong, Blake Geoffrion, Petteri Nokelainen, Michael Blunden oder Gabriel Dumont auflaufen. Offen ist derzeit noch die Zukunft von Scott Gomez – laut Neo-General Manager Marc Bergevin stand ein Buyout des Vertrages nie zur Diskussion, trotzdem ist die Zukunft des US-Amerikaners unsicher, eventuell muss der Stürmer sogar in der AHL auflaufen. Hingegen wird Firstrounder Alex Galchenyuk durchaus zugetraut, die Saison in der NHL zu beginnen, eventuell geben ihm die Verantwortlichen der Habs aber noch ein weiteres Jahr Entwicklungszeit in der OHL.

Vorschau: Wichtig wird sein, das Fiasko des vergangenen Jahres bei den Fans wieder in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Qualität des Kaders scheint dazu geeignet, die Playoffs könnten durchaus in Reichweite liegen.

In den Jahren zuvor war P.K. Subban vor allem wegen seines Plappermaules in der Liga gefürchtet. Dass der Kanadier auch hervorragend Eishockey spielen kann, bewies er vor allem in dieser Saison. Mit 38 Zählern war er zusammen mit Kris Letang der punktbeste Verteidiger der Liga, zudem lieferte er die Bestleistungen in punkto Powerplayassists (19) und –punkten (26) ab. Auch die Liga honorierte die Leistung des 24jährigen und wählte ihn vor Ryan Suter und Kris Letang zum besten Verteidiger der Liga.

"When you're winning here there's no better place to play. But when you're not playing well here it's definitely tough.” Momentan ist es für Carey Price nicht einfach. Vor zwei Jahren noch der Held in Montreal, nachdem er nach dem Abgang von Jaroslav Halak sich als hervorragender Rückhalt erwies, heute der Buhmann, nachdem er vor allem in den Playoffs komplett versagte. Und wieder werden die kritischen Stimmen laut, ob man vor drei Jahren nicht die falsche Entscheidung in der Goaliefrage getroffen hat.

Irgendwie erinnerte die Situation an ein sehr bekanntes Hockeyspiel in Österreich. Ein Spieler läuft im Shootout zum Penalty an und dessen Nummer steht eigentlich gar nicht auf dem Zettel des Schiedsrichters. Denn David Desharnais 51 sah viel mehr wie eine 55 aus und die trug Francis Bouillon. Zur Sicherheit hatten die Verantwortlichen allerdings auch die Namen auf das Papier geschrieben und so war alles in Ordnung.