Die vor über 20 Jahren entdeckte Gletschermumie Ötzi hat am vergangenen Wochenende beim zweiten Mumienkongress in Bozen über 100 Wissenschafter aus aller Welt in Südtirol versammelt. Dabei wurde auch die letzte Lebensstunde des Eismannes rekonstruiert.
„Er hat gerastet und ein ausgiebiges Mahl eingenommen. Bei dieser Rast ist er von einem Angreifer überrascht, erschossen und liegen gelassen worden“, beschrieb Albert Zink, Leiter des Bozner EURAC-Instituts für Mumien und den Iceman, das Todesszenario.
Ötzi offenbar kein Hirte
Damit wurde die Theorie über eine mögliche Grabstätte auf 3.200 Meter Seehöhe endgültig ausgeschlossen. „Die Haltung der Mumie mit dem Arm schräg nach oben und das Fehlen von Steinansammlungen oder grabähnlichen Arrangements spricht gegen die Begräbnistheorie“, führte der Forscher aus. Weshalb sich Ötzi auf dieser Höhe im Bereich des Tisenjochs in den Ötztaler Alpen aufhielt, wurde nicht thematisiert, allerdings wurde die seit 1996 existierende Meinung, dass Ötzi ein Hirte war, widerlegt.
Archäologischen und botanischen Erkenntnissen zufolge, habe es in der Kupferzeit noch keine saisonale Wanderviehwirtschaft gegeben. Laut Wissenschaftlern begann diese erst in der Bronzezeit ab 1.500 v. Chr.
(Aus ORF.at)
Neue Erkenntnisse fanden da die 100 Wissenschafter aus der ganzen Welt am vergangenen Wochenende beim zweiten Mumienkongress in Bozen. Einen Haken hat die Sache aber schon: Die Gletschermumie, die 1991 in den Ötschtaler Alpen gefunden wurde, ist - ebenfalls nach wissenschaftlichen - Berechnungen ca. 5.300 Jahre alt. Dagegen datiert die erste Feuerwaffe aus dem 14. Jahrhundert. Somit bleibt also nur eine waffenscheinfreie Steinschleuder übrig...