Saison 2011/12

Die Playoffs souverän erreicht, Aus in Runde 2 gegen den späteren Stanleycup-Sieger – eine erfolgreiche Saison? Im Falle der Flyers eher weniger. Seit dem Allstar-Break ging es mit der Mannschaft bergab - Inkonstanz regierte im Team, man verlor Rang 1 in der Eastern Conference und gegen Buffalo kam man nur mit viel Mühe weiter. Das Aus gegen die Boston Bruins im darauffolgenden Halbfinale kam wenig überraschend.

Torhüter: Das Hauptaugenmerk von GM Paul Holmgren galt nach dem Torhüterfiasko in den Playoffs, als man in 11 Endrundenpartien sechsmal den Goalie wechseln musste, eine klare Nummer 1 für das Team zu suchen. Mit Ilya Bryzgalov holte man einen absoluten Spitzenmann nach Philadelphia, allerdings zu einem hohen Preis, den mit Jeff Carter musste einer der besten Torschützen und mit Mike Richards der Kapitän die Mannschaft verlassen. Sergei Bobrovsky wird in diesem Jahr nur die Rolle des Backup-Goalies übrig bleiben. Der 23jährige setzte sich in der vergangenen Saison als Nummer 1 des Teams durch, zeigte aber in den Playoffs Schwächen. Als Torhüterduo für die AHL dürften vorerst Johan Backlund und Jason Bacashihua geplant sein. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Namen von Michael Leighton. Der einstige Playoffheld hat in der vergangenen Saison seinen Platz im Team verloren und gilt derzeit als fünftes Rad am Wagen. Wie und wo es für den 30jährigen weitergehen wird, steht derzeit in den Sternen.

Verteidigung: Trotz seines Alters gilt Chris Pronger als einer der besten Verteidiger der Liga. Wie wichtig der Veteran für die Flyers ist, merkte man daran, dass man lieber in den Playoffs auf einen Stürmer verzichtete, damit der angeschlagene Verteidiger in der Powerplay-Formation auflaufen konnte. Ein Wagnis, das letzten Endes keinen Erfolg brachte. Wenn der 36jährige, der sich derzeit noch von einer Wirbelsäulen-OP erholt, wieder ins Lineup zurückkehrt, wird er mit Kimmo Timonen, Matt Carle, Braydon Coburn, Andrej Meszaros und Neuzugang Andreas Lilja die Defensive bilden. Als weitere mögliche Kandidaten für NHL-Einsätze gelten derzeit Matt Walker, Oskars Bartulis und Rookie Erik Gustafsson.

Sturm: Neben Carter und Richards mussten im Sommer auch Ville Leino, Kris Versteeg, Dan Carcillo, Darryl Powe sowie der enttäuschende Nik Zherdev das Team verlassen. Derzeit bilden NHL-Rückkehrer Jaromir Jagr, James van Riemsdyk, Daniel Briere und Scott Hartnell das Kernstück der Offensive. Da Coach Peter Laviolette gerne mit drei ausgeglichenen Angriffslinien spielen lässt, gelten als weitere Kandidaten Andreas Nödl, Jakub Voracek und Wayne Simmonds. Große Hoffnungen setzt man zudem in Brayden Schenn, Teil des Deals von Mike Richards nach Los Angeles, eventuell hat auch Sean Couturier, First-Rounder aus dem Draft 2011, Chancen auf einen Platz im Lineup. Mit Maxime Talbot hat Holmgren im Sommer einen Leader ins Team geholt, der die Defensivreihe anführen soll. Neben dem Ex-Penguin gelten Blair Betts und Jody Shelley als Fixpunkte im Kader. Eventuell erhalten auch Matt Read, Zac Rinaldo, Tom Sestito, Jonathon Kalinski oder Stefan Legein Chancen auf NHL-Einsätze. Veteran Ian Laperriere kämpft weiterhin mit den Folgen einer Gehirnerschütterung und gilt auch für diese Saison als fraglich.

Vorschau: Mit der Verpflichtung von Goalie Bryzgalov hat man das Torhüterproblem gelöst, die Defensive gilt als erfahren und stabil. Einzig die neu zusammengesetzten Sturmreihen müssen sich erst beweisen. Die Flyers gelten als sicherer Playoff-Kandidat, ob es für einen dritten Cup-Sieg reicht, wird sich weisen.

Viele waren skeptisch als sie hörten, dass Jaromir Jagr nach Jahren in der KHL wieder in die NHL zurückkehrt. Ob der alte Mann noch mithalten kann? Und der Tscheche wusste durchaus zu überzeugen und zeigte den Jungen, dass er vor allem seinen Torriecher noch nicht verloren hat. Zudem machte sich Jagr selbst eine Woche nach seinem 40.Geburtstag ein Geschenk der besonderen Art. Das Tor in der Verlängerung gegen Winnipeg war das sechzehnte in der Karriere des Stürmers, womit er nun alleiniger Rekordhalter in dieser Kategorie ist.

In der Sommerpause wurde die Suche nach einem Nr.1-Torhüter als Hauptziel für die Flyers ausgegeben. Um den aus Phoenix gekommenen Ilya Bryzgalov verpflichten zu können, wurde sogar das Team teilweise umgebaut, da das Gehalt des neuen Schlussmannes sonst die Cap-Grenze massiv überschritten hätte. Doch die Saison des Russen lief alles andere als überragend, teilweise musste er für Backup Sergei Bobrovski den Platz räumen und zur Tradedeadline machte das Gerücht die Runde, dass die Flyers wieder einen neuen Goalie suchen. Auch die Playoffs, vor allem die Serie gegen Pittsburgh, konnte das angekratzte Image von „Bryz“ in keinster Weise wieder aufpolieren.

Das Geheimnis der Flyers wurde gelüftet! Immer wenn das Team aus Philadelphia in Pittsburgh Rippchen des Restaurants DeeJays aß (sie wurden zum Flieger geliefert), haben sie gegen die Penguins gewonnen. Diese Art von Doping konnte vom Restaurantbesitzer und Pens-Fan Dewey Guida in keinster Weise unterstützt werden und somit wurden die Lieferungen an den Gegner verboten. Genutzt hat es allerdings wenig, denn die Flyers gewannen die Playoff-Serie in 6 Spielen.