Saison 2011/12

Die Panthers feierten diesen Sommer ein 10jähriges Jubiläum, auf das sie nur allzu gerne verzichtet hätten. Im Jahr 2000 wurde das letzte Mal Playoff-Hockey in Sunrise gespielt, mit der schlechtesten Punkteausbeute seit dem Lockout war man meilenweit davon entfernt, diese Tatsache zu wiederholen. Coach Peter DeBoer musste seinen Hut nehmen und mit Kevin Dineen übernahm ein Trainerneuling in der NHL das Amt.

Torhüter: Einer der wenigen Lichtpunkte der letzten Jahre hat das Team verlassen. Tomas Vokoun konnte nicht zu einer Vertragsverlängerung überredet werden und wechselte nach 4 Jahren innerhalb der Division nach Washington. Den freien Platz der Nummer 1 soll nun der aus Minnesota gekommene Jose Theodore übernehmen. Der ehemalige Vezina Trophy-Gewinner gilt aber als Goalie mit einigen Up & Downs und konnte in den letzten Jahren nur teilweise überzeugen. Als Backup fungiert weiterhin Scott Clemmensen, der bereits sein drittes Jahr in Florida verbringt. Prospect Jacob Markstrom durfte in seiner ersten Nordamerikasaison bereits für kurze Zeit NHL-Luft schnuppern, der als zukünftige Nummer 1 gehandelte Schwede wird aber vorerst in der AHL auflaufen und sich dort den Job mit Tyler Plante teilen.

Verteidigung: Mit Brian Campbell ist einer der Gründe nach Florida gekommen, der Dale Tallon seinen Job als General Manager in Chicago gekostet hat. In Illinois war man der Meinung, dass der Defender eindeutig überbezahlt wurde und so war es wenig verwunderlich, dass man den Kanadier trotz guter Leistung zu den Panthers gehen ließ. Als weiterer Neuzugang kehrt mit Ed Jovanovski ein alter Bekannter ins Team retour, der bereits von 1995 bis 1999 das Dress der Cats trug. Ebenfalls als Fixposten im Lineup wird der junge Erik Gudbranson angesehen. Der Firstrounder des Drafts 2010 hätte eigentlich schon in der vergangenen Saison seine ersten NHL-Einsätze absolvieren sollen, konnte aber auf Grund von Capproblemen keinen Vertrag erhalten. Für die restlichen drei Positionen hat man mit Dmitry Kulikov, Jason Garrison, Keaton Ellerby und Mike Weaver vier potentielle Kandidaten in der Mannschaft.

Sturm: Kein Team der Liga hat seine Offensive so verändert wie die Panthers. Neben den bekannten David Booth und Stephen Weiss bilden die neu zur Mannschaft gestoßenen Kris Versteeg, Tomas Fleischmann und Scottie Upshall das Grundgerüst der ersten zwei Angriffsreihen. Mit den beiden Offseason-Verpflichtungen Tomas Kopecky und Sean Bergenheim sowie Mike Santorelli, Jack Skille, Michal Repik und Evgeny Dadonov verfügt Coach Dineen zudem über einen Pool an Stürmern, mit dem sich die Offensivlinien sehr alternativ gestalten lassen. Mit dem aus Nashville gekommenen Marcel Goc wurde ein wertvoller Defensivspieler ins Team geholt. Unterstützt wird der Deutsche durch Tim Kennedy, Ryan Carter, Shawn Matthias und Matt Bradley. Unklar ist derzeit die Zukunft von Steven Reinprecht. Der NHL-Veteran konnte in seinen zwei Jahren in Florida nur wenig überzeugen und verbrachte die letzte Saison teilweise in der DEL. Unter Kevin Dineen unternimmt der Kanadier nochmals einen Versuch in der NHL wieder Fuß zu fassen.

Vorschau: GM Tallon hat in einem Jahr den Kader radikal umgebaut. Es kamen zwar keine großen Stars nach Florida, aber es wurden durchaus qualitativ hochwertige Spieler verpflichtet, die den Kader deutlich verbessert haben. Ausnahme bildet nur die Position des Torhüters, ein Tomas Vokoun ist nur schwer zu ersetzen. Die Panthers klopfen in dieser Saison lautstark an die Playofftür.

Die Blackhawks waren wohl nur allzu glücklich, dass jemand bereit war, den teuren Kontrakt von Brian Campbell zu übernehmen und der Spieler auch diesem Wechsel zustimmte. Dieser jemand war im Grunde daran „schuld“, dass der 33jährige so einen exklusiven Vertrag besitzt, denn im Sommer 2008 war der jetzige General Manager der Panthers Dave Tallon in gleicher Funktion in Chicago tätig. Campbell erfüllte die in ihn gesetzten Hoffnungen in Florida, lieferte seine punktemäßig zweitbeste Karriereleistung ab, erzielte die meisten Powerplaypunkte (31) und –assists (30) aller Verteidiger in der NHL. Zudem war der Kanadier das „Arbeitstier“ der Liga it knappen 27 Minuten Eiszeit pro Partie.

Dass Marco Sturm in den letzten Jahren nicht gerade vom Glück verfolgt wird, ist auf Grund seiner umfassenden Krankenakte anzunehmen. Somit verwundert auch eine 14-Spielepause zu Beginn des Jahres auf Grund einer Gehirnerschütterung wenig und dass der Deutsche auf der Bank saß, als ihn ein verirrter Puck ins Gesicht traf, unterstreicht die Pechvogeltheorie umso mehr.

Bei den Panthers ist dieses Nagetierproblem ein durchaus positives, denn die Ratte gilt als Symbol für die Playoffs. Und auf die haben die Fans im Bank Atlantic Center seit der Saison 1999/2000 warten müssen, die bisher längste Serie in der NHL-Geschichte. Der Ursprung der „Plage“ stammt übrigens aus dem Jahr 1996, als Stürmer Scott Mellanby mit einem Schläger eine Ratte erschlug und eben mit diesem dann zwei Tore erzielte. Die Panthers schafften es übrigens in dieser Serie bis ins Finale, wo sie allerdings gegen Colorado verloren.