Kevin Lötscher stand erstmals wieder seit seinem schweren Unfall, als ihn im Mai 2011 eine betrunkene Autofahrerin angefahren hatte, im Line-Up eines NLA-Matches. 30 Monate später war dann auch der erste Einsatz Tatsache: In der 46. Minute, beim Stande von 1:3 und kurz vor dem Anschlusstreffer Spylos zum 2:3, betrat er in der Linie mit Wetzel und Gloor das Eis. Letztmals für Biel spielte er am 10. März 2011, als er beim letzten Playout-Halbfinal-Sieg über Ambri-Piotta auch den letzten Treffer zum 5:2 erzielt hatte. Danach bestritt er die Weltmeisterschaften und hätte darauf das Training mit dem SC Bern beginnen sollen. In Erinnerung ist auch sein Treffer für Biel am 24. April 2010 im siebten Ligaqualifikations-Match gegen Lausanne. Da erzielte er das 3:2-Siegestor in der 57. Minute.
Gestern schoss er Biel nicht zum Sieg, sein NLA-Comeback aber ist als Erfolg nach einer langen und harten Durststrecke zu betrachten. Am Ende wurde er auch von den Bieler Fans noch speziell aufs Eis gerufen. Heute fehlen erneut MacMurchy und Ehrensperger. Lötscher könnte erneut zum Einsatz kommen.
«Im Hinterkopf hatte ich es»
Kevin Lötscher, wie haben Sie das Comeback erlebt?
Ich wusste nicht, wann es schliesslich kommen wird. Jetzt hatten wir verletzte Spieler, MacMurchy war nicht sicher, ob er spielen konnte oder nicht. Der Trainer fragte mich, ob ich bereit sei. Ich sagte ihm ja.
Können Sie sich eine Antwort geben auf die Frage, wo Kevin Lötscher steht?
Das ist wirklich ganz schwierig. Ich habe zahlreiche Trainingswochen und Testspiele hinter mir. Nach diesen wenigen Einsätzen ist eine Einschätzung nicht möglich. Aber ich habe ein gutes Gefühl und denke, je länger, desto besser kommt es. Ich muss einfach weiterhin Schritt um Schritt nehmen.
Man sah es von aussen. Sie fieberten dem ersten Einsatz richtig entgegen. Hatten Sie die Vergangenheit im Kopf?
Es war nicht einfach, so lange auf diesen ersten Einsatz auf der Bank zu warten. Aber dann kam er. Ich versuchte alles zu verdrängen. Aber irgendwie im Hinterkopf hatte ich es trotzdem. Ich bin froh, dass es jetzt mit dem Comeback geklappt hat.
BielerTagblatt vom 2.11.2013