Aus dem KAC-Forum:
Eh Schnee von gestern, trotzdem interessant und vor allem amüsant. Achja...womit verdiente Pasut schnell nochmal sein Geld?
ZitatAlles anzeigenMit Treuhandfirmen aufs Glatteis geraten
Der ehemalige Hauptsponsor des Villacher VSV, Alessandro Pasut (50), stand am Mittwoch vor Gericht. Er soll als Treuhänder Kundengelder veruntreut haben.
Vor vier Jahren noch war der aus Pordenone stammende Alessandro Pasut (50) der Hauptsponsor des Villacher Eishockeyclubs VSV. Der musste sich Anfang 2007 plötzlich einen neuen Sponsor suchen. Denn am 8. September 2006 stürmte das Bundeskriminalamt in die Villacher Büros von Pasut und sicherte Firmenbelege als Beweismittel. Eine Kärntner Bank hatte angezeigt, dass von einem Konto der Firma 800.000 Euro von einem Überziehungsrahmen mit einer gefälschten Unterschrift nach Belgien überwiesen worden seien.
Verluste, Untreueverdacht
Am Mittwoch musste sich der 50-Jährige am Klagenfurter Landesgericht wegen des Vorwurfs der Untreue verantworten. Da er kein Wort Deutsch spricht, musste eine Dolmetscherin aus Wien bestellt werden. Die zahlreichen Firmen des italienischen Wirtschaftsdoktors mit Stammsitz und Büros in Villach schrieben laut Anklage jedes Jahr mehr Verluste.
Sieben Italiener, alle Vertreter der norditalienischen Fischindustrie, fielen um ihr veranlagtes Geld um - 1,5 Millionen Euro, die auf österreichischen Banken deponiert waren. Die Italiener zeigten Pasut an.Der Steuerberater hatte für sie ab Ende der 90er-Jahre Geld als Treuhänder veranlagt.
"Mit mehr als 30 Partnergesellschaften sollten durch Verschleierung Steuern anonym neutralisiert werden", beschrieb Staatsanwältin Antoinette Tröster in ihrer 30-minütigen Anklage das Geschäftsfeld der Firma. Sie hatte Verbindungen zu einer Stiftung in Liechtenstein, agierte auch auf den British Virgin Islands. Den Anlegern sei gesagt worden, sie bekämen am Ende des Geldkarussels Provisionen zurück.
"Wurde selbst betrogen"
Pasut sieht sich selbst als Betrogener. Er habe über seine Privatstiftung drei Millionen Euro in die Firma eingebracht. Jetzt stehe er vor dem Nichts. Er habe bis auf 60.000 Euro alle Schulden zurückgezahlt. Er verdiene jetzt 5000 Euro im Monat als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Seine aus Tarvis stammende Sekretärin habe seine Unterschriften bei Überweisungen gefälscht. Er habe nie irgendwelche Geldtransfers abgewickelt. Einmal pro Woche habe er von der Sekretärin Bankauszüge und Abrechnungen vorgelegt bekommen. Sie seien gefälscht gewesen. Erst durch die Kontrolle am 8. September 2006 habe er erfahren,dass die Firma verschuldet sei.
Die Sekretärin, die an der Uni Klagenfurt studierte und als Tochter einer Kärntnerin perfekt Deutsch spricht, fungierte als Schnittstelle. Sie ist wegen der Beihilfe zur Untreue angeklagt. Die 31-Jährige zeigt sich geständig, sagt aber, sie habe nichts gefälscht, sondern alle Transaktionen immer nur auf Geheiß des Chefs abgewickelt. Als die Sekretärin erfuhr, dass die Kripo die Villacher Büros durchstöberte, drehte sie durch. Sie attackierte ihre Eltern mit einem Messer und
versuchte, sich das Leben zu nehmen, indem sie sich aus dem zweiten Stock des Elternhauses sechs Meter in die Tiefe stürzte. Der von RichterGerhard Pöllinger geleitete Prozess geht am Donnerstag weiter. Für die bisher unbescholtenen, der Untreue und der Beihilfe zur Untreue Angeklagten, gilt die Unschuldsvermutung.Autor: Schild