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Präsident und Obmann von WAC/St. Andrä verurteilt

  • Eishockeyfreak
  • 16. Juli 2010 um 09:16
  • Eishockeyfreak
    Vielfahrer
    • 16. Juli 2010 um 09:16
    • #1

    Wegen Abgabenhinterziehung sind am Donnerstag der geschäftsführende Präsident und der Obmann des Erste-Liga-Vereins WAC/St. Andrä verurteilt worden. Der Präsident erhielt 100.000 Euro Geldstrafe, der Obmann 20.000. Zusätzlich muss der Verein 100.000 Euro zahlen. Die beiden hatten bei den Überweisungen an die Spieler 100.000 Euro Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt.


    Beide bekannten sich vor Richter Manfred Herrnhofer schuldig, das Urteil ist nicht rechtskräftig. "Mir tut's leid, dass es passiert ist. Aber ich habe schon gewusst, dass keine Lohnkonten für alle Spieler vorhanden waren", so der 48-jährige Obmann des Fußballvereines. Der Erstangeklagte, der 44-jährige Präsident, ist erfolgreicher Unternehmer und hat dennoch keine vorschriftsmäßigen Lohnkonten für die Spieler und Mitarbeiter des Vereins im Zeitraum von 2004 bis 2009 angelegt. Durch eine anonyme Anzeige und eine Betriebsprüfung flog die Sache auf.


    Bis zum Jahre 2003, in dem der 44-jährige Kärntner als geschäftsführender Präsident in den Verein eingetreten ist, wurde nur eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung geführt, die vom Obmann kontrolliert wurde. Mit zunehmendem sportlichem Erfolg der Mannschaft änderte sich auch die wirtschaftliche Situation und demnach hätte, so die Staatsanwaltschaft, eine ordnungsgemäße Buchhaltung geführt werden müssen.


    "Es wurde überall verkündet, dass bis zur Regionalliga sowieso keine Steuerprüfung erfolgt", rechtfertigte der Clubpräsident die Vorgangsweise. Herrnhofers Konter: "Weil die, die es auch machen, noch nicht hier im Gericht waren. Soweit zum Idealismus im Fußball." Beide beteuerten, das einbehaltene Geld sei ausschließlich dem Verein zugutegekommen und habe nicht - wie von der Staatsanwaltschaft angeklagt - der persönlichen Bereicherung gedient.


    Der Richter glaubte den beiden diese Argumentation, womit der Vorwurf des gewerbsmäßigen Betrugs gegenstandslos war und der Schöffensenat lediglich Geldstrafen verhängte. Der Präsident erbat Bedenkzeit, der Obmann nahm das Urteil an.


    Was ist denn heuer los im österreichischen Fußball ? Ein Theater jagt das nächste. [kopf]

  • Cathy Miller
    Gast
    • 16. Juli 2010 um 09:57
    • #2
    Zitat von Eishockeyfreak

    Was ist denn heuer los im österreichischen Fußball ? Ein Theater jagt das nächste. [kopf]

    In der Beziehung ist garantiert nicht anderes los als jedes Jahr (solange liegt das große FC Tirol-Finanzstrafverfahren mit prominent besetzter Anklagebank ja noch nicht zurück - seither wird mir immer schlecht, wenn ein Hans Krankl beim Erklingen der Bundeshymne den Superpatrioten gibt; das kostet ja nix - aber Steuern zahlen für ihr Einkommen sollen halt die Dummen).
    Es ist auch nichts anderes los als im österr. Eishockey - die Zustände in Feldkirch waren sicher kein Einzelfall.

  • Mitch Buchanan
    Nationalliga
    • 16. Juli 2010 um 10:02
    • #3

    Hier der Artikel aus der Kleinen Zeitung.

    Sinngemäß: "Wir haben gedacht, es wird sowieso nicht kontrolliert!".
    Wäre mal interessant, was herauskommmen würde, wenn man alle Vereine Österreichs genau überprüfen würde. Ich könnte mir vorstellen, dass viele kleine Klubs nach diesem Grundsatz geführt werden.

  • VincenteCleruzio
    un galant´omu
    • 16. Juli 2010 um 10:10
    • #4

    lesenswert auch ein posting zu diesem artikel aus der kleinen zeitung:

    das Landesgericht klagenfurt hat also auch eine verbandsgeldbuße ("Strafe des Vereins") in höhe von 100.000 euro wegen der abgabenhinterziehung zugunsten des vereins verhängt:

    "Wisst ihr WER die 100.000.- Strafe des Vereines zahlen wird, bzw. bereits GEZAHLT HAT??? Vor wenigen Wochen hat LH Dörfler dem nunmehrigen Verurteilten Präsidenten DR, einen Förderunsbetrag in der Höhe von 91.000.- (für den Verein) übergeben. Somit sind genau 91 % des Busgeldes vom Kärntner Steuerzahler bereits bezahlt worden!!! Interessant oder!? ...!

    das nenne ich "finanzausgleich verkehrt": der bund kassiert die verbandsgeldbuße und finanziert wid sie zu 91 % mit geld das landes kärnten.

  • Cathy Miller
    Gast
    • 16. Juli 2010 um 10:43
    • #5

    Wozu noch zu bedenken wäre:
    Jeder Würschtelstandbetreiber, der um eine Förderung für den Ankauf eines neuen Kebapspiesses ansucht, muß einen Förderantrag unterschreiben, in dem er sich zur Rückzahlung von sämtlichen Leistungen verpflichtet, wenn er einer Abgaben- oder Sozialversicherungsbeitragshinterziehung überführt wird.
    Aber in der Wunderwelt der Sportförderung gelten garantiert auch hier andere Gesetze (und das sicher nicht einmal nur in Kärnten und nicht nur im Fußball).

  • Mitch Buchanan
    Nationalliga
    • 16. Juli 2010 um 10:44
    • #6

    Ist diese Buse speziell für die Strafe zweckgewidmet worden? 91.000 Euro kommt mir jetzt nicht soviel Förderung für einen Zweitligisten im Fußball vor. Vielleicht schießt Du da ein bißchen übers Ziel hinaus.

  • VincenteCleruzio
    un galant´omu
    • 16. Juli 2010 um 11:26
    • #7
    Zitat von Mitch Buchanan

    Ist diese Buse speziell für die Strafe zweckgewidmet worden? 91.000 Euro kommt mir jetzt nicht soviel Förderung für einen Zweitligisten im Fußball vor. Vielleicht schießt Du da ein bißchen übers Ziel hinaus.

    du meinst: ist die subvention des landes für die bezahlung der verbandsgeldbuße gewidmet worden? natürlich nicht, weil im zeitpunkt der subvention ja noch nicht festgestanden hat, ob im strafverfahren eine verbandsgeldbuße über den verein verhängt werden wird und, wenn ja, wie hoch sie ausfallen wird.

    dass mit der 91.000-euro-subvention annähernd die verbandsgeldbuße in höhe von 100.000 euro abgedeckt werden und dass sie letztlich auch dafür verwendet werden kann, ruft halt assoziationen in diese richtung hervor.

    wie @Heartbreaker aber ganz richtig bemerkt, ist sonst die subventionierung von personen und unternehmen, die abgaben- und/oder sozialversicherungsbeiträge hinterziehen, aus verständlichen gründen ausgeschlossen. und abgesichert wird dies durch die verpflichtung zur rückzahlung der förderungen im falle der verurteilung/bestrafung wegen abgabenhinterziehung, vorenthaltens von dienstgeberbeiträgen zur sozialversucherung usw: es soll ja nicht so sein, dass strafen und verbandsgeldbußen, die unternehmen treffen sollen, ganz offensichtlich von den steuerzahlern entrichtet werden.

  • Mitch Buchanan
    Nationalliga
    • 16. Juli 2010 um 11:45
    • #8

    Vielleicht sollten Vereine, die bei Abgabenhinterziehung erwischt werden, keine Subventionen mehr erhalten und die bereits erhaltenen zurückzahlen müssen.
    Ich fürchte halt, dass es dann nicht mehr viele Sportvereine in Österreich geben würde.

  • VincenteCleruzio
    un galant´omu
    • 16. Juli 2010 um 12:02
    • #9
    Zitat von Mitch Buchanan

    Vielleicht sollten Vereine, die bei Abgabenhinterziehung erwischt werden, keine Subventionen mehr erhalten und die bereits erhaltenen zurückzahlen müssen.
    Ich fürchte halt, dass es dann nicht mehr viele Sportvereine in Österreich geben würde.

    "erwischt" werden aber nicht wirklich viele sportvereine - solche hinterziehungen werden im regelfall (hier eine anonyme strafanzeige) aufgedeckt, wenn es zum konkurs kommt und wenn dann prüfungen stattfinden (gev innsbruck, veu feldkirch, schwarzweiss bregenz, beinahekonkurs sturm graz usw).

    bemerkenswert an dem bericht in der kleinen zeitung über die hauptverhandlung ist die rechtfertigung des geschäftsführenden präsidenten des wac:

    "Ich möchte nicht sagen, dass solche Zahlungen so üblich sind. Bei unseren Besprechungen wurde immer verkündet, dass bis zur Regionalliga keine Prüfung stattfindet. Deshalb habe ich mich hinreißen lassen", begründet Riegler das Motiv des Finanzvergehens der Abgabenhinterziehung.

    das zeigt einmal mehr, dass nicht so sehr hohe strafdrohungen, sondern die (reale oder vermutete) entdeckungsgefahr die wichtigste determinante für die abschreckung von vor allem finanzvergehen ist. vermehrt lohnsteuer- und sozialabgabenprüfungen durchzuführen bei profisportvereinen, das wäre eine lehre auch aus diesem fall.

    2 Mal editiert, zuletzt von VincenteCleruzio (16. Juli 2010 um 23:26)

  • Mitch Buchanan
    Nationalliga
    • 16. Juli 2010 um 12:26
    • #10
    Zitat von VincenteCleruzio

    vermehrt lohnsteuer- und sozialabgabenprüfungen durchzuführen bei profisportvereinen, das wäre eine lehre auch aus diesem fall.

    Richtig, aber bei den exzellenten Kontakten, die Sportvereine hierzulande zur Politik haben, werden solche Prüfungen wohl immer zahnlos bleiben.
    Ich kann mich so dunkel erinnern, dass bei uns in Kärnten vor ein paar Monaten eine Aktion Scharf gegen Sportvereine angekündigt wurde. Ich weiß nicht, was daraus geworden ist, aber könnte sein, dass diese Strafe eine direkte Folge davon ist. Wenn das so ist, dann hat es wahrscheinlich mehrere Fälle gegeben, nur ist das eben der prominenteste.

  • VincenteCleruzio
    un galant´omu
    • 16. Juli 2010 um 13:02
    • #11
    Zitat von Mitch Buchanan

    Richtig, aber bei den exzellenten Kontakten, die Sportvereine hierzulande zur Politik haben, werden solche Prüfungen wohl immer zahnlos bleiben.

    wenn sie tatsächlich regelmäßig und flächendeckend durchgeführt würden - ob interventionen durch politiker das derzeit verhindern, vermag ich nicht zu beurteilen -, dann wären sie nicht zahnlos: bei diesen prüfungen geht es ja nicht darum, finanz- oder andere straftaten aufzuklären, sondern nachzuschauen, ob die lohnsteuer und die sozialabgaben korrekt berechnet und entrichtet werden. keine große sache, aber wirkungsvoll, weil dann erst gar nicht der (richtige oder vermeintliche) eindruck entstehen kann, dass "bis zur regionalliga" nicht kontrolliert wird usw usw.

  • ZigaretteDanach
    NHL
    • 17. Juli 2010 um 17:00
    • #12

    Die strafe bezieht sich auch eigentlich noch auf den wac und nicht auf den wac/st-andrä der halt jetzt zur kassa gebeten wird. Naja blöd gelaufen, aber sicherlich kein einzelfall wenn man genauer kontrollieren würd.

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