Saison 2010/11

Mit einer hervorragenden 2.Saisonhälfte 2008/09 schafften es die Blues noch, vom letzten Platz in die Playoffs zu kommen. Genau auf dieser Leistung wollten die Verantwortlichen in St. Louis aufbauen und zu Beginn sah alles danach aus, als könnte das Vorhaben auch klappen. Mit zwei Siegen gegen die Detroit Red Wings kehrte man aus Europa zurück, aber danach ging es bergab. Spiele wurden der Reihe nach verloren, viele nur sehr knapp, aber auch dieser Umstand konnte Coach Andy Murrays Job nicht retten. Aber auch unter Nachfolger Davis Payne wurde es nicht besser und am Ende landete das Team auf den 9.Platz im Westen, 5 Punkte hinter den Playoffrängen. Blues-Präsident John Davidson verkündete nach dem Aus, dass der Weg mit den jungen Spielern konsequent fortgeführt wird und die Fans Geduld haben müssten.

Tor: Torhüter Chris Mason lieferte in der abgelaufenen Saison eine sehr gute Leistung ab. Dass der Kanadier trotzdem nicht weiterverpflichtet wurde, lag primär daran, dass die Blues nicht bereit waren, einem 34jährigen einen langfristigen Vertrag zu geben. Als Jaroslav Halak von den Canadiens am Markt angeboten wurde, schlug das Management sofort zu und schickte im Austausch Lars Eller und Ian Schultz nach Montreal. Als Backup fungiert weiterhin Ty Conklin, der in seine zweite Saison in St. Louis geht. Als Nummer 3 geht Ben Bishop ins Rennen, der auf Grund seiner letztjährigen guten Leistungen, obwohl er keinen NHL-Einsatz verzeichnen konnte, ins US-Nationalteam bei den Weltmeisterschaften einberufen wurde.

Verteidigung: Erik Johnson, Barret Jackman, Eric Brewer, Carlo Colaiacovo und Roman PoIak bilden derzeit das Grundgerüst der Defensive. Die letzte offene Position wird erst im Camp vergeben. Derzeit kämpfen unter anderem Tyson Strachan, Ian Cole, Nathan Oystrick und Nikita Nikitin um die offene Stelle. Als heißester Kandidat gilt jedoch in dieser Saison Alex Pietrangelo. Der Kanadier wird als Top-Prospect der Blues gehandelt und durfte bereits in den letzten beiden Spielzeiten jeweils für kurze Zeit NHL-Luft schnuppern.

Sturm: Im Angriff haben die Blues mit Keith Tkachuk (Karriereende) und Paul Kariya (pausiert diese Saison auf Grund einer Gehirnerschütterung) an Erfahrung eingebüßt. Trotzdem scheint das Team mit T.J. Oshie, David Perron, Alexander Steen, Andy McDonald, Patrik Berglund, David Backes und Brad Boyes offensiv weiterhin sehr gut besetzt. Für die defensiven Aufgaben hat man Spieler wie Brad Winchester, Jay McClement, Vladimir Sobotka, B.J. Crombeen, Cam Janssen oder Matt D’Agostini im Kader. Eventuell können auch Chris Porter, Nicholas Drazenovic oder Veteran Dave Scatchard im Camp auf sich aufmerksam machen.

Vorschau: Seit 43 Jahren warten die Fans auf den Cup-Gewinn, aber momentan scheint das Team weit davon entfernt zu sein. Die Playoffs sind durchaus in Reichweite, aber mehr sollte man sich von den Blues nicht erhoffen. Geduld dürfte weiterhin die oberste Divise sein.

Alex Pietrangelo durfte endlich seine erste komplette NHL-Saison spielen. In den 2 vorangegangenen Jahren wurde der Defender nach Kurzeinsätzen immer wieder in die OHL zurückgeschickt, die Verantwortlichen in St.Louis wollten ihm Zeit geben sich zu entwickeln. Der junge Kanadier zeigte, dass die in ihn gesteckten Hoffnungen durchaus berechtigt waren und lieferte eine mehr als gute Rookiesaison ab. Pietrangelo war sogar so überzeugend, dass er Eric Johnson als Nr.1-Verteidiger ablöste und dieser nach Colorado getraded wurde.

Es gibt Tage an denen man am besten im Bett liegen geblieben wäre. Für Jaroslav Halak war es wohl der 17.November. Im Spiel gegen die Detroit Red Wings schlägt sich der Slowake nach einer Schuss auf die Brust mit dem eigenen Schläger den Puck ins Netz. Dass er dann im 3.Drittel innerhalb von 3:14 Minuten 4 unbeantwortete Tore kassierte und die Blues das Spiel nach einem 3:3-Zwischenstand noch 3:7 verloren, war das zusätzliche Tüpfelchen auf dem i.

Was haben Kyle Wellwood und Marek Svatos gemeinsam? Eigentlich hätten beide in dieser Saison das Dress der Blues tragen sollen. Da aber beide Stürmer jeweils einen Vertrag in der KHL hatten, mussten sie, um in der NHL zu spielen, vor der Vertragsunterzeichnung über die Waiverlist „zurückkehren“. Und in beiden Fällen, hatte St.Louis das Nachsehen: Svatos ging nach Nashville und Wellwood stürmte in San Jose.