Saison 2010/11

Schon früh während der Saison war klar, dass die Playoffs ohne den Hurricanes stattfinden werden, zu katastrophal war die Statistik nach den ersten beiden Monaten. Carolina deklarierte sich sodann als Verkäufer und unter anderem mussten diverse „Altlasten“ wie Aaron Ward (37 Jahre), Scott Walker (37), Niclas Wallin (36) oder Stephane Yelle (36) den Klub im Laufe der Meisterschaft verlassen. In der Zwischenzeit wurden junge Spieler wie Jamie McBain oder Brandon Sutter in die Mannschaft eingebaut. Und trotz oder gerade wegen des Umbruchs und der Umstrukturierungen zeigte das Team wieder erfolgreiches Eishockey und schaffte es letzten Endes noch vom letzten Tabellenrang auf den 11. Platz der Eastern Conference vorzustoßen.

Tor: Die klare Nummer 1 des Teams ist weiterhin Cam Ward. Der 26jährige Kanadier hatte eine etwas durchwachsene Saison, fiel zwei Mal wegen Verletzungen für längere Zeit aus und hat als Premiere in seiner NHL-Karriere weniger Siege als Niederlagen am Konto. Trotzdem gilt er als sicherer Rückhalt für die Mannschaft. Als Backup dürfte vorerst wie schon zeitweise in der vergangenen Saison Justin Peters fungieren. Mit Justin Pogge hat man aber noch einen weiteren Torhüter mit NHL-Erfahrung im Kader. Der 24jährige galt einst als großes Torhütertalent in Toronto, konnte aber nie die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllen. Möglicherweise wechseln sich Peters und Pogge als Nummer 2 regelmäßig ab. Mit Mike Murphy hat man einen weiteren jungen Goalie im Kader, der als sehr talentiert gilt.

Abwehr: In der Verteidigung darf ein alter Bekannter begrüßt werden. Anton Babchuk ist nach einem Jahr „Auszeit“ bei Avangard Omsk in der KHL wieder nach Carolina zurückgekehrt und darf als Fixposten in der Defensive angesehen werden. Neben dem in Kiew geborenen Russen werden wohl Joni Pitkanen, Tim Gleason und Joe Corvo den Grundstock der Abwehr bilden. Um die letzten beiden Plätze gibt es eine Fülle an Kandidaten, wobei Defensivverteidiger Jay Harrison und Rookie Jamie McBain, der schon in der vergangenen Saison eine Talentprobe ablieferte, die besten Karten besitzen dürften. Aber auch Spieler wie Brett Carson, Casey Borer, Bryan Rodney oder der neu aus New York gekommene Bobby Sanguinetti haben durchaus Chancen in der NHL aufzulaufen.

Sturm: Eric Staal und Brandon Sutter an den Centerpositionen, bzw. der derzeit noch an der Schulter verletzte Tuomo Ruutu, Chad LaRose, Erik Cole und Jussi Jokinen an den Flügeln dürften die ersten beiden Sturmlinien bilden. Spieler wie Jiri Tlusty, Jerome Samson, Oskar Osala, Drayson Bowman oder Zach Boychuk haben aber ebenfalls Chancen einen Platz in den Top6 zu erlangen. Fix für die Defensivreihen dürfen Sergei Samsonov, Tim Kostopoulos und Patrick Dwyer angesehen werden. Offen bleibt derzeit noch die Position des 4.Mittelstürmers. Hier setzt man große Hoffnungen auf den aus Edmonton geholten Riley Nash, der seine erste Profisaison bestreiten wird. Als Alternative könnten aber auch Ruutu, Jokinen, Tlusty oder Boychuk diesen Platz einnehmen.

Vorschau: Ähnlich wie in Atlanta starten die Canes mit einer sehr jungen Truppe, gerade 4 Spieler sind über 30 Jahre alt, in die Saison. Dass das Team erfolgreiches Hockey spielen kann, haben sie in der 2.Hälfte der vergangenen Spielzeit bewiesen. Ob aber auf Grund der Unerfahrenheit mancher Spieler die Playoffs erreicht werden können, wird sich weisen.

Zu Beginn der Saison war von Hall und Seguin zu lesen, am Ende von Grabner, Couture und Jeff Skinner. Der kleine Stürmer aus Kanada mit der herausragenden Schlittschuhtechnik, er trainierte in der Jugend auch Eiskunstlauf, lieferte die punktemäßig beste Leistung aller Rookies ab und war zudem der jüngste Teilnehmer, der jemals in einem All-Star-Game spielte.

Goalie Cam Ward lieferte eindrucksvolle Zahlen ab. In 74 Spielen zeigte er 2191 Saves, musste aber auch 184mal hinter sich greifen. Was aber auch nicht verwundert, da kein anderes Team der Liga im Schnitt pro Partie mehr Schüsse auf das eigene Tor zuließ (33,2).

Die Ausgangslage vor dem letzten Spiel war klar. Die Rangers hatten am Nachmittag bereits gegen die Devils gewonnen, wodurch die Canes einen Sieg nach 60 Minuten benötigten. Doch eigentlich war nach knapp 30 Minuten bereits alles wieder zu Ende, zu diesem Zeitpunkt erzielte Brett Clark das 4:0 für Tampa Bay. Zwar kam man noch auf 2 Tore heran, aber nach 2 Emptynet-Toren war alles vorbei und die Canes durften wie im Vorjahr verfrüht ihre Koffer für den Urlaub packen.