joo gibts bereits in vielen foren, warum nicht auch hier, wo doch manchmal brachiale wortgewalt auf feine verbalklinge, wo kultiviertes diskutieren auf fäkalsprache trifft.
hab ja in einem anderen thread vorhin ein exzerpt eines nachwuchskünstler gelesen, so wars nimma weit zur idee gg
wer mitmachen will, gerne!
als regel zumindest einen 5 zeiler, und wir kommen ohne smileys aus! weiters denke ich, um der besseren lesbarkeit rechnung zu tragen, würde ich für die "normale" groß/kleinschreibung plädieren!
wenns geht, soll der eishockeykontext gewahrt bleiben!
also ran an die tasten!
Die Stunden danach
Kräftig kickt Woidl mit seinem schweren Winterstiefel gegen den hart gefrorenen Eisbrocken am Wegrand. Die ersten Meter schlittert der Brocken sehr schnell auf dem vereisten Boden dahin, um dann genauso schnell an Fahrt zu verlieren und abrupt zu stoppen. Woidl betrachtet den zum Stillstand gekommenen Eisklumpen und fühlt sich diesem sehr nahe.
Als Teil der Familie begann das Playoff für ihn rasant, es war ein Rausch der Glücksgefühle und jetzt nur mehr diese beklemmende Leere. Er war so leer, dass er den Plastikfans, die siegestrunken an ihm vorübergingen und voller Inbrunst: "Du kannst in Urlaub fahren!" johlten, nicht auf deren grammatische Schwächen mit seinen Fäusten hinwies. Es war keine Feigheit vor der zahlenmäßigen Übermacht, vielmehr kreisten die Gedanken um das letzte Spiel so stark, dass er die Häme nur dumpf wahrnehmen konnte.
Diesmal wusste er instinktiv, dass es nicht das Schiedsrichterquartett war, nicht die Verletzung des Centers, nein die spielerischen Unzulänglichkeiten seines Teams haben das dritte Viertelfinal-Out in Serie verursacht. Fern hörte er den sonoren Klang seiner "Relativ-Right"-Fantrommel. Er erinnerte sich an sein erstes Match, das er besuchte, an die packenden Finalspiele seines Vereins gegen den Kommerzklub.
Doch jetzt fühlt er nur mehr die Schlusssirene.