RexKramer hat mich auf ein paar interessante Gedanken gebracht. Ich möchte mal grundsätzlich die Frage stellen, was unserem Nationalteam besser tun würde - Routine aus der EBEL, oder frisches Blut unserer Auslandsösterreicher.
Grundsätzlich ist eines klar: Die paar guten Auslandsösterreicher die wir haben, müssen sowieso ins Team. Das heisst, wann immer Vanek, Grabner, Pöck, Setzinger und Raffl Zeit haben, muss man sie holen. Es kursiert aber eine Liste mit den Auslandsösterreichern hier im Forum, die in etwa (ich schätze jetzt mal) 30 Leute umfasst. Warum spielt nicht ein Teil davon im Nationalteam? Wenn es auch für einen Meinhardt oder K. Puschnik noch zu früh sein sollte, könnte doch ein Divjak, Rheintaler, S. Ulmer, ev. Bodemann, M. Lange, Rotter (hat auch lange und stark OHL gespielt), usw.. helfen.
Die Begründung ist auch ganz offensichtlich - Tempo und Körperspiel. Wir verlieren die Partien gegen die Topnationen, weil wir mit deren Tempo nicht mithalten können. Tempo beinhaltet nicht nur das schnelle und koordinative Eislaufen, sondern auch schärfere Pässe, das schnellere Erkennen von Situationen, Ausweichen von Checks. Bei SWE, USA, CAN, FIN, RUS geht einfach alles schneller - und sie scheinen auch klüger zu sein. In Wirklichkeit erfassen sie nureinfach die Situation schneller, weil sie es eben aus denm Ligaalltag gewohnt sind. So reißen sie uns mit einer guten Kombination derart auf, dass immer wieder Spieler frei vor unserem Tor stehen.
Weiters haben wir in der EBEL das Problem, das Körperspiel praktisch verboten wird. Viele Spieler beklagen, dass sie sich keine Checks mehr zu fahren trauen, weil man auch für faire Checks leicht eine Strafe bekommt. Aggressivität sollte eigentlich eine Stärke sein - bei uns wird es aber als reine Dummheit ausgelegt, agressiv zu spielen. Nur komisch, dass in den besten Ligen der Welt brutaler zur Sache geht - und, wie ich finde, auch bei Olympia und Weltmeisterschaften, härter gespielt wird. Nun - spielen wir gegen beispielsweise die USA, picken die uns 60 Minuten auf die Bande und gewinnen am Ende 8:0. Und unsere Spieler schütteln ratlos den Kopf - leider immer wieder gerne gesehen.
Die Frage ist: Was kann man dagegen tun? Kann man überhaupt was ändern? Die logische Variante, um endlich auch international erfolgreicher zu sein (weil ich sage, wir HÄTTEN VOM SPIELERMATERIAL HER ABSOLUT DAS ZEUG AUCH DIE SCHWEIZ ZU SCHLAGEN und an vielleicht FIN zu kratzen) wäre, auch unsere Liga an interationale Gegebenheiten anzupassen. Für bessere Trainer braucht man aber Geld, das wir nicht haben. An der Schiedsrichtersituation könnte man aber sehr wohl was ändern - beinhaltet jetzt weniger Sperren (vor allem bei Fights) und das Zulassen von härteren Checks.
Aber wir haben noch ein Mittel, um zum eigentlichen Thema zurückzukommen, um was zu reißen: Wir haben etliche Spieler, die im Ausland spielen und noch keine Chance im Nationalteam bekommen haben. Und ich gehe jede Wette ein, das ein Großteil von diesen Spielern noch nie von unseren Coaches beobachtet wurde. Warum lässt man die nicht spielen? Sie haben gegenüber EBEL-Spielern einen Riesenvorteil: Tempo und Körperspiel ist deren täglich Brot. Die spielen in solchen Ligen und sind es gewohnt schnell und hart zu spielen.
Es gibt ganz starke EBEL-Spieler. Dazu zähle ich Ph. Lukas, R. Lukas, Kaspitz, Koch, Trattnig - ev. noch Oraze, Rotter und Ch. Harand. Aber man sollte sich überlegen, ob es nicht klüger wäre, auf einen Ph. Lakos, Schellander, Peintner, Rebek, Werenka, Stewart, Hager, Iberer, Petrik - einfach diese 3. und 4. Linie Durchschnitts-EBEL´ler zu verzichten und ein paar junge Jungs aus dem Ausland zu probieren.