Noch drei Tage müssen die italienischen, allen voran jedoch die südtiroler Eishockeyfans noch warten, bis die best-of-seven Serie der Neuauflage des vorjährigen Finalderbys beginnt:
Ritten Sport Renault Trucks gegen den italienischen Rekordmeister aus der südtiroler Hauptstadt HC Bozen Interspar
Wie auch im Vorjahr, hat Ritten Sport die Regular Season nach 42 Spieltagen auf Platz 1 abgeschlossen (obwohl bis Weihnachten stets 3-4 Stützen des Teams verletzungsbedingt ausfielen) und genießt eventuell vier mal Heimvorteil in der Arena Ritten.
Die 7.000 Einwohner Gemeinde auf dem Rittner Hochplateau gegen die 100.000 Einwohner Stadt Bozen.
Schon lediglich die geographische Distanz von nur 15 km zwischen den beiden Finalgegnern lässt vermuten, wie brisant dieses Derby wieder sein wird.
Nachdem der HC Bozen im Vorjahr nach einer Auftaktniederlage in Klobenstein die restlichen Spiele für sich entscheiden konnte, wird Ritten Sport heuer alles daran setzen, den Serie A1 Titel erstmals nach Klobenstein zu holen. Verdient hätte sich die Mannschaft von Trainer "Sir" Ron Ivany den ersten Erstligatitel allemal, nachdem es die Rittner Buam nach 2006 (gegen Mailand), 2008 (gegen Bozen) und heuer wiederum gegen den HC Bozen drei mal innerhalb von vier Jahren bis ins Finale schaffte. Lediglich im Jahre 2007 klappte es mit dem Finaleinzug nicht, immerhin ist man aber auch damals erst im Halbfinale am späteren Meister SG Cortina gescheitert.
Der Weg der Rittner ins Finale: 4:1 in der best-of-seven Halbfinalserie gegen den HC red orange Pustertal (7:3, 2:3, 6:2, 3:1, 6:2)
Der HC Bozen, welcher in dieser Saison bereits den italienischen Supercup und den Italienpokal gewinnen konnte, sowie die Finalrunde des Continentalcups erreichen und punktegleich mit dem Sieger MHC Martin aus der Slovakei abschließen konnte, wird natürlich seinerseits keine Mühen scheuen, um den Titel zu verteidigen und auch heuer wieder in die Talferstadt zu holen.
Der Weg der Bozner ins Finale: 4:0 in der best-of-seven Halbfinalserie gegen den SG Cortina
Was spricht für Ritten Sport Renault Trucks
- die Rittner Ausländer, welche als die besten der Liga gelten und von denen mit Dan Tudin (1.), Nicolas Corbeil (3.), Giulio Scandella (4.) und Shawn Mather (8.) gleich vier unter den Top 8 der Scorerwertung zu finden sind.
- Trainerfuchs Ron Ivany, welcher seine Mannschaft trotz sehr schwerwiegender Ausfälle bis Weihnachten auf den 1. Platz geführt hat und es ausgezeichnet verstand, junge Rittner Eigengewächse in den Kader einzubauen. In den ersten 3 Verteidigungslinien (übrigens mit 110 Gegentreffern beste Defense der Liga) standen mit Hafner, Ploner, Bregenzer und Spinell ständig vier junge Rittner auf dem Eis, deren Durchschnittsalter bei 21 Jahren liegt. Auch im Sturm spielten mit Scelfo, Daccordo, Rottensteiner und Rasom stets vier waschechte Rittner am Platz.
- Torhüter Frederic Cloutier, der wie im Vorjahr mehrmals über sich hinaus wuchs und wiederum ein ausgezeichneter Rückhalt war.
- Der Heimvorteil der Rittner Buam. Im eigenen Stadion in Klobenstein gab es für gegnerische Teams kaum was zu holen.
Was spricht für den HC Bozen Interspar
- Die Erfahrung der Spieler (vor allem der Einheimischen), welche zweifelsohne auf Seite der Bozner liegt. 6-7 Spieler gehören der italienischen Nationalmannschaft an, oder zumindest dem erweiterten Kader des neuen Nationaltrainers Rick Cornacchia.
- Die Kadertiefe, allen voran in der Defense
- Wie es aussieht, wird die tschechische Rittner Verteidigungsstütze Jan Nemecek auch in den Finalspielen weiterhin verletzungsbedingt ausfallen, was sich auf eventuelle 7 Spiele für Ritten sicherlich negativ auswirken kann.
- Bozen hat mit Schaafsma (Sturm) und Johansson (Verteidigung) zwei gute Legionäre auf der Tribüne sitzen und kann auf Ausfälle somit sehr schnell reagieren
- Wie im Vorjahr, wird die Bozner Eiswelle sicherlich wieder volle sein, d.h. 7.000 Zuseher werden Ramoser & Co. während ihrer Heimspiele nach vorne peitschen.
Auf ein tolles, packendes, spannendes und allen voran faires Eishockeyfest!!